OT: 3D Druck SLS mit Saccarose...

Am 05.09.2023 um 11:33 schrieb Marte Schwarz:
Hi Christoph,

im Pulverbett per Laser erhitzt sollte Zucker auch gut zu
verarbeiten sein. Mit der Strahlleistung muss man halt probieren.

Wenn man viel Zeit und Hardware hat, kann man in der Tat viel
probieren. Der ingenieursgerechte Ansatz wäre eher, dass man vor dem
Probieren mal Abschätzungen trifft, was man denn so bräuchte zum
Probieren.

Ingenieurmäßig würde ich mal sagen, dass man an organische Substanzen
möglichst mit langwelligem Infrarot dran geht. Da schaut man, was es
dafür auf dem Markt gibt, das auch sonst über die gewünschten
Eigenschaften verfügt.

Ausprobieren sollte kein großer Akt sein.

Einfach so ins Blaue schießen, liefert selten taugliche Resultate.

Wie viel man in welcher Zeit aufschmelzen will, muss man selber
definieren. Wärmekapazitäten dazu findet man vermutlich in Wikipedia.
Die Strahlleistung kann man dann in etwa abschätzen. Mit langwelligem
Infrarot sollte man recht gute Absorptionskoeffizienten haben. Geschätzt
90% und mehr. Insbesondere bei kleiner Körnung (Puderzucker). Im
langwelligen Infrarot ist die mechanische Struktur (Körnung,
Oberflächenbeschaffenheit) oft wichtiger als das Absorptionsverhalten
des Werkstoffs selber. Poliertes Alu reflektiert das IR sehr gut.
Vergammeltes ist physikalisch gesehen dagegen nahezu schwarz.

Frag\' einfach mal deinen Pulverlieferanten, was er an
wasserlöslichem Zeug zu bieten hat. Mit deinem Problem bist du
schließlich nicht allein.

Am liebsten wäre mir einfacher Puderzucker.

Ist aber ein Naturprodukt mit stark schwankenden Eigenschaften und nicht
technisch optimiert. Deshalb ist mit relativ stark schwankendem
Wassergehalt und Korngrößen sowie mit Verklumpungen zu rechnen. Da ist
der technische Ärger schon irgendwie vorprogrammiert. Vermutlich ist der
Puderzucker einfach gemahlen. Das ergibt kantige Körnchen, die sich auch
ohne Feuchtigkeit gerne mal in größerer Zahl verhaken. Für den
3D-Pulverbettdruck wären kleine Kügelchen sicher besser. Die kriegt man
aber nicht mit mahlen, sondern mit Versprühen von geschmolzenem Zucker.
Wer produziert solchen Puderzucker? Selber machen? Damit gäb\'s auch viel
zu auszuprobieren. Was du brauchst, ist ein sehr gut rieselfähiges
Pulver, mit dem du mit jedem Löffelchen genau die gleiche Menge
aufnimmst. Mit normalem Puderzucker ist das schwer zu realisieren. Da
können sich mitunter hohe Berge auf dem Löffelchen auftürmen. Im
Pulverbett bedeutet das, dass mit jeder Schicht auch größere
undefinierte Löcher entstehen.

--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de
 
Am 04.09.2023 um 19:15 schrieb Marte Schwarz:

Ich würde gerne Laserdioden aus DVD-Brenner einsetzen, wenn es denn geht. Da
bin ich dann nicht so flexibel in Sachen Wellenlänge. Aber sie sind billig zu
bekommen ;-)
Üblich sind da wohl 658 nm und 780 nm mit jeweils um die 80 - 100 mW, 250 -
400 mW peak.

Aus BD-Brennern gibt es violette (405nm) mit ähnlicher Leistung. Die Dioden
gibt es aber auch einzeln. Oder blaue (450nm) fertig mit Treiber und
PWM-Ansteuerung im Wattbereich.

Bernd
 
Hi Axel,

> Wie sollen Trinkhalme aus innerstädtischen Eiscafes in Wälder und Flüsse gelangen?

Ganz einfach: Weggeworfen, vom Winde verweht. Ich habe lange Jahre
täglich eine Bahnstrecke überquert, über die gefüllte gelbe Säcke
transportiert wurden - im offenen Waggon versteht sich. Du machst Dir
kein Bild, wie viel Plastikmüll im weiten Umkreis dieser Bahnlinie in
Hecken und Winkeln liegt und nur darauf wartet, mit dem nächsten
Windstoß weitergetragen zu werden. Irgendwann auf dem Weg zum nächsten
Abwasserkanal oder Bach tun Sonnenstrahlen ihr übriges und zerlegen
diesen Plastikmüll in immer kleinere Fraktionen, die sich wieder
leichter vom Wind tragen lassen. So lange, bis sie in Wasserstraßen
landen und über kurz oder lang irgendwann im Meer schwimmen.

Diese Bilder von Unmengen an Papiertüten und sonstigem Altpapier in den
Weltmeeren sind mir jedenfalls noch nie untergekommen, Plastikmüll in
allen Varianten, noch schlechter vorstellbare Plastikgegen

Wie steht die verteufelte hauchdünne Plastiktüte am Obststand mit ihren 2 g relativ
zur 14 g schweren \"Öko\" Papiertüte?

Die Papiertüte verrottet irgendwann, die Plastiktüte nie.

Wenn man aber einrechnet, daß Fleisch nach dem Kauf kaum weggeworfen
wird, halbiert er sich schon mal.

Hast Du für diese gewagte These konkrete Zahlen? Fleisch ist ein sehr
verderbliches gut. Warum sollte das weniger dem Wegwerfwahn ausgesetzt
sein, als Gemüse? Ich wage eher die These, dass Fleisch- und
Wurstprodukte noch häuffiger im Müll landen, weil man vor verdorbenem
Fleisch viel mehr Respekt hat, als vor nicht mehr ganz so frischem Gemüse.

Marte
 
Hi Christoph,

Ingenieurmäßig würde ich mal sagen, dass man an organische Substanzen
möglichst mit langwelligem Infrarot dran geht.

Zuerst haben ein Gewehr, dann schießen einen Hasen.

Wie viel man in welcher Zeit aufschmelzen will, muss man selber
definieren.

Ich bin in der glücklichen Lage, dass ich mir das Volumen derzeit frei
aussuchen darf. Wenn es später skalierbar ist, ist alles gut ;-)
Es geht hier nur um den berühmten Proof-of-Concept\"

> Wärmekapazitäten dazu findet man vermutlich in Wikipedia.

Das ist kein Problem, ist alles da. Was fehlt, sind Absorptionszahlen.

Die Strahlleistung kann man dann in etwa abschätzen. Mit langwelligem
Infrarot sollte man recht gute Absorptionskoeffizienten haben. Geschätzt
90% und mehr.

Was auch immer man unter langwellig versteht.
An Rolf habe ich gestern ja zwei Bilder dazu gepackt. Da geht nur sehr
wenig bis 90 % hoch, bei ziemlich genauen 1166 cm⁻1, was wohl 8576 nm
entspricht. Unmittelbar daneben sind wir so gut wie immer unter 40 %
eher bei 20 %

des Werkstoffs selber. Poliertes Alu reflektiert das IR sehr gut.
Vergammeltes ist physikalisch gesehen dagegen nahezu schwarz.

Das ist dann ja auch so gut wie immer Al2O3.

Am liebsten wäre mir einfacher Puderzucker.
Ist aber ein Naturprodukt mit stark schwankenden Eigenschaften und nicht
technisch optimiert.

Das ist mir auch klar.

Deshalb ist mit relativ stark schwankendem
Wassergehalt und Korngrößen sowie mit Verklumpungen zu rechnen.

Das hoffe ich, mit vorheizen über 100 °C standardisieren zu können.

der technische Ärger schon irgendwie vorprogrammiert. Vermutlich ist der
Puderzucker einfach gemahlen. Das ergibt kantige Körnchen, die sich auch
ohne Feuchtigkeit gerne mal in größerer Zahl verhaken. Für den
3D-Pulverbettdruck wären kleine Kügelchen sicher besser.

Die wird es von Kristallen nicht geben.

aber nicht mit mahlen, sondern mit Versprühen von geschmolzenem Zucker.
Wer produziert solchen Puderzucker? Selber machen? Damit gäb\'s auch viel
zu auszuprobieren. Was du brauchst, ist ein sehr gut rieselfähiges
Pulver, mit dem du mit jedem Löffelchen genau die gleiche Menge
aufnimmst.

Wozu? Die Rakel verteilt es. Möglicherweise kann man die Schicht nicht
minimal dünn ausziehen ... Damit kann ich leben, zumindest vorerst.

können sich mitunter hohe Berge auf dem Löffelchen auftürmen. Im
Pulverbett bedeutet das, dass mit jeder Schicht auch größere
undefinierte Löcher entstehen.

Den Zusammenhang hab ich jetzt noch nicht gecheckt. Es gibt aber wohl
Arbeitsgruppen, die das schon geschafft haben. Mir ist sogar ein
Opensource-SLS-Projekt begegnet, der druckt mit Puderzucker, das mit
Tonerpulver geschwärzt wurde. Das Tonerpulver will ich nicht drin haben,
das muss 100 % wasserlösliches und untoxisches Substrat werden. Wenn es
ohne Zusätze geht, hab ich gewonnen ;-) Wenn durch Karbonisierung zu
viel Unlösliches entsteht hab ich verloren :-( So einfach ist manchmal
das Leben.

Marte
 
Am 05.09.2023 um 16:05 schrieb Marte Schwarz:

Die Strahlleistung kann man dann in etwa abschätzen. Mit
langwelligem Infrarot sollte man recht gute
Absorptionskoeffizienten haben. Geschätzt 90% und mehr.

Was auch immer man unter langwellig versteht.

Meine Kamera arbeitet im langwelligen IR. Das sind 7,5 bis 14 µm.
Kurzwellige Kameras arbeiten bei 4 bis 6 µm. Wenn Elektroniker von IR
reden, meinen sie meistens die Wellenlängen, die unmittelbar an den
sichtbaren Bereich im Roten anschließen.

des Werkstoffs selber. Poliertes Alu reflektiert das IR sehr gut.
Vergammeltes ist physikalisch gesehen dagegen nahezu schwarz.

Das ist dann ja auch so gut wie immer Al2O3.

Kannst bestimmt auch mit Silber versuchen. Langsam galvanisch
abgeschieden ergeben sich gut spiegelnde Oberflächen. Mit viel Strom
wachsen allerdings Nadeln aus dem Material und das Erscheinungsbild wird
schwarz. Hintergrund des Ganzen ist, dass das Licht an den vielen Nadeln
so oft reflektiert wird, bis schließlich nichts mehr davon übrig bleibt.
Den gleichen Effekt sollte es mit Puderzucker auch geben. Mit der
richtigen Körnung sollte sich jedenfalls eine ganz gute Strahlenfalle
realisieren lassen. Die Körnung sollte kleiner als Wellenlänge
(vielleicht auch λ/2 oder λ/4) deiner Strahlquelle sein, damit das Licht
möglichst tief in das Pulver eindringen und nicht mehr raus kann.

Deshalb ist mit relativ stark schwankendem Wassergehalt und
Korngrößen sowie mit Verklumpungen zu rechnen.

Das hoffe ich, mit vorheizen über 100 °C standardisieren zu können.

Fängt der da nicht längst an klebrig zu werden?

der technische Ärger schon irgendwie vorprogrammiert. Vermutlich
ist der Puderzucker einfach gemahlen. Das ergibt kantige Körnchen,
die sich auch ohne Feuchtigkeit gerne mal in größerer Zahl
verhaken. Für den 3D-Pulverbettdruck wären kleine Kügelchen sicher
besser.

Die wird es von Kristallen nicht geben.

Wenn schnell genug gekühlt wird, schon.

aber nicht mit mahlen, sondern mit Versprühen von geschmolzenem
Zucker. Wer produziert solchen Puderzucker? Selber machen? Damit
gäb\'s auch viel zu auszuprobieren. Was du brauchst, ist ein sehr
gut rieselfähiges Pulver, mit dem du mit jedem Löffelchen genau die
gleiche Menge aufnimmst.

Wozu?

Um den Effekt besser begreifbar zu machen.

> Die Rakel verteilt es.

Stelle dir vor, dass auf dem Rakel irgend ein Brösel dran klebt. Ist das
Pulver gut rieselfähig, wird man nur eine entsprechende Riefe im
Pulverbett sehen. Haben die Pulverkörnchen dagegen eckige Formen, dann
neigen sie zu Staus. Aus der Riefe wird dann ein tiefer Graben mit
wechselnder Tiefe und Breite.

Möglicherweise kann man die Schicht nicht minimal dünn ausziehen ...
Damit kann ich leben, zumindest vorerst.

können sich mitunter hohe Berge auf dem Löffelchen auftürmen. Im
Pulverbett bedeutet das, dass mit jeder Schicht auch größere
undefinierte Löcher entstehen.

Den Zusammenhang hab ich jetzt noch nicht gecheckt.

Dann probier\' ich\'s mal anders:

Stelle dir vor, dass ein Förderband Sand auf immer den gleichen Haufen
liefert. Maximale Verzahnung der Körnung würde grade mal die
Abwurfparabel schaffen. Am anderen Ende Körnung wäre sowas wie Wasser.
Was vom Band fällt, verteilt sich sofort in der ganzen Ebene. Das
richtige Leben liegt irgendwo dazwischen. Je stärker die Verzahnung
(also die Eckigkeit der Körnchen), desto steiler wird der Hang. Nun
stelle dir vor, dass die ganzen Körnchen kugelförmig wären. Damit
kriegst du keinen steilen Hang hin, der aufgeschüttete Berg wird deshalb
ziemlich flach. Das ist das, was du vermutlich haben willst.

Die Körnchengröße muss jetzt noch an deine Strahlenquelle angepasst
werden, damit die Energie möglichst gut eingekoppelt wird.

> Es gibt aber wohl Arbeitsgruppen, die das schon geschafft haben.

Vielleicht arbeiten die überhaupt nicht einem Rakel, sondern mit einer
Verdichterrolle bzw. sogar beidem. Erst Material drauf rakeln und dann
mit der Walze hinterher zum Verdichten. Damit könnten sich kleinere
Verhakungen (oder wie man das auch immer nennen will) quasi mit Gewalt
aufbrechen lassen.

Mir ist sogar ein Opensource-SLS-Projekt begegnet, der druckt mit
Puderzucker, das mit Tonerpulver geschwärzt wurde. Das Tonerpulver
will ich nicht drin haben, das muss 100 % wasserlösliches und
untoxisches Substrat werden. Wenn es ohne Zusätze geht, hab ich
gewonnen ;-) Wenn durch Karbonisierung zu viel Unlösliches entsteht
hab ich verloren :-( So einfach ist manchmal das Leben.

Wäre schön, wenn du über deine Erfolge/Misserfolge hier berichten würdest.

--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de
 
Marte Schwarz schrieb:
Hi Rolf,

glucose ir spectrum

Nix Glucose, Saccharose ist gefragt.

Schon klar, aber man muss nehmen, was es gibt :). Spektroskopisch
ghupft wie gschprunge. Hat diverse stereochemisch unterschiedliche
OH-Gruppen (was den Autor des von dir verlinkten Papers irgendwie
überrascht hat), sowie CO-Bindungen.

Danke aber, ich bin schon weiter ...
https://www.spectroscopyonline.com/view/ir-spectral-interpretation-potpourri-carbohydrates-and-alkynes
Schöne Bilder (speziell Figure 3), aber wie kommt man an die Daten?

Bilder hab ich auch da gefunden:
https://www.researchgate.net/figure/A-Mid-FT-IR-spectra-of-sucrose-fructose-glucose-and-water-B-mid-FT-IR-spectrum-of_fig1_245400498

Trauriges Kapitel. Quantitative IR-Spektroskopie wird vorallem für
die Gasanalyse verwendet. Zur Substanzanalyse kaum bis gar nicht.
Dort wird IR als Fingerprint-Spektroskopie verwendet, also die
Form des Spektrums ist wichtig, nicht die Intensität. (Und das
Jahrzehnte vor KI, Mustererkennung, Neuronal-bla...)

Klassischerweise etwa so: Eine auf einige mg geschätzte Substanzmenge
wird mit einer auf einige dutzend mg geschätzten Menge Kaliumbromid
vermengt und vermörsert. Das Gemenge kommt dann in eine Tablettpresse
und wird mit einigen Tonnen plattgemacht. Die entstandene semitrans-
parente Matrix kommt dann in das IR-Gerät. Klassischerweise wird
da die Transmission beobachtet, \'Null\'-Linie also oben, 100%.
Die Absorption liefert dann Peaks nach unten, Stalaktitenspektrum;
und weniger als 0% geht nicht.
NB, Substanzmenge mehr oder weniger unbekannt.

Moderner sind Interferometer, deren Output wird mit einer Photodiode
erfasst, deren Signal durch eine FFT gejagt wird. Vorteil ist, dass
so immer ein Spektrum entsteht :-]. Normalerweise wird die optische
Dichte angezeigt, Absorbance A, was i allg, aber nicht immer, der
Zehnerlogarithmus des Kehrwerts der Transmission ist.
Die Absorptionspeaks schauen also nach oben.
Also A = 1 meint 10% Transmission, A = 2 dann 1% usw.; und mehr
als 3 ist idR Hausnummer, da nicht vernünftig messbar.
Physiker nehmen natürlich den ln (naturalis).

Allerdings sind da immer noch nicht die Messbedingungen definiert.
Oder nur seltenst. Vernünftig wären Angaben wie mg/cm².
Wasser scheint unter 900 nm alles andere zu dominieren.

Ich würde gerne Laserdioden aus DVD-Brenner einsetzen, wenn es denn geht. Da bin ich dann nicht so flexibel in Sachen Wellenlänge. Aber sie sind billig zu bekommen ;-)
Üblich sind da wohl 658 nm und 780 nm mit jeweils um die 80 - 100 mW, 250 - 400 mW peak.
Wenn\'s zeitlich und vom Aufwand her geht, würde ich das mal probieren.
Auch wenn die Erfolgswahrscheinlichkeit im einstelligen Prozentbereich
sind. Beisst es, wenn dieser Strahl auf den Finger gelangt?

> Soweit ich das gesehen hatte, hatten die sogar einfache Dauerstrichlaser im Einsatz. Das ist schon ermutigend. Wenn das so klappt, wie ich mir das vorstelle, kann gerne ein 1066 nm Laser her.

Wie kommt man darauf? OK, 1064 nm ist der Nd:YAG-Laser. Andere Wellenlängen
mit anderen seltenen Erdmetallen, vielleicht Faserlaser? Werden oft als
Kompaktlaser zur Materialbearbeitung eingesetzt.

[Puderzucker]

Die Absorption ist immer 100%. Reine Frage der Schichtdicke. Da weiss ich
jetzt nicht, wieviel noch tolerabel ist, ohne dass alles zu Klump einschmilzt.

https://de.wikipedia.org/wiki/Lambert-beersches_Gesetz

--
mfg Rolf Bombach
 
Hergen Lehmann schrieb:
Am 04.09.23 um 23:04 schrieb Axel Berger:

Epoxidharze
nicht ausgehärtete Reste sind extrem
unweltschädlich und Sondermüll.

Auch klar, wenn sie so in die Umwelt gelangen. Sowohl ABS als auch
Expoxide sollten aber unter geeigneten Bedingungen rückstandsfrei
verbrennen. Da ist nichts drin als C, H, O und im Fall von ABS etwas N.

Eben dieses N ist das Problem - beim Erhitzen wird hochgiftiges HCN freigesetzt.

Allenfalls bei Polyurethan, bei Polyamid wohl kaum. Ausserdem ist\'s ja
im Ofen und da brennt HCN bestens. Gibt halt etwas NOx.

--
mfg Rolf Bombach
 
Marte Schwarz schrieb:
Hast Du für diese gewagte These konkrete Zahlen? Fleisch ist ein sehr verderbliches gut. Warum sollte das weniger dem Wegwerfwahn ausgesetzt sein, als Gemüse? Ich wage eher die These, dass Fleisch-
und Wurstprodukte noch häuffiger im Müll landen, weil man vor verdorbenem Fleisch viel mehr Respekt hat, als vor nicht mehr ganz so frischem Gemüse.

Bei Lebensmitteln gilt: Gekauft gleich weggeschmissen. Ob es zwischenzeitlich
noch verdaut wurde, ist ökologisch von kleinerer Bedeutung. Es hilft letztendlich
also nur, dass man weniger kauft. Aber das ruiniert die Wirtschaft und die FDP.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 05.09.23 um 19:05 schrieb Rolf Bombach:
Hergen Lehmann schrieb:
Eben dieses N ist das Problem - beim Erhitzen wird hochgiftiges HCN
freigesetzt.

Allenfalls bei Polyurethan, bei Polyamid wohl kaum. Ausserdem ist\'s ja
im Ofen und da brennt HCN bestens. Gibt halt etwas NOx.

Ja, stimmt, in der industriellen Müllverbrennung wird das HCN eine sehr
kurze Lebensdauer haben.

Die Sauerei hat man eher während der Verarbeitung im Drucker...
 
Am 05.09.23 um 12:35 schrieb Axel Berger:

Hergen Lehmann wrote:
oder
werden beim Reinigen zwangsläufig gewisse Mengen nicht ausgehärtetes
Epoxy in die Umwelt gebracht?

Ja, alles unbestritten. Mir ging es deshalb ausschließlich um den Teil,
der aus dem Hausmüll in die kontrollierte Verbrennung gelangt. Ich hatte
die Ursprungsfrage so verstanden, als gehe es vor allem um nach
einmaligem Ansehen weggeworfene one-offs.

Es fallen neben dem Druckobjekt halt zwangsläufig auch Nebenprodukte an.
Bei SLS ein Rest nicht ausgehärtetes Epoxy, welchen man nicht zurück in
den Vorratsbehälter bekommt. Bei FDM Stützstrukturen.

Wenn diese Nebenprodukte nicht in den Sondermüll müssen, sondern einfach
ins Waschbecken entsorgt werden können, hat das schon seinen Reiz.


Für so etwas ist Kunststoff eine gute Wahl. Wie sollen Trinkhalme aus
innerstädtischen Eiscafes in Wälder und Flüsse gelangen?

Unachtsam weggeworfen und dann vom Winde verweht. Ersetze das
innerstädtische Eiscafe durch eines am Badesee und das Problem
potenziert sich.


Wie steht die
verteufelte hauchdünne Plastiktüte am Obststand mit ihren 2 g relativ
zur 14 g schweren \"Öko\" Papiertüte?

Wenn beide garantiert in der Müllverbrennung landen WÜRDEN, stünde die
Plastiktüte wahrscheinlich deutlich besser da, weil ihre Herstellung mit
weniger Energieeinsatz verbunden ist und sie (zumindest in der
PET-Version) auch sauberer verbrennt.

Es landen aber leider nicht 100% ordnungsgemäß im Müllkreislauf, und
dann spielt die Papiertüte ihren Vorteil aus, weil sie in der Botanik
einfach verrottet.


totgeschwiegen. Stattdessen reden alle vom Unterschied zwischen Fleisch
und vegetarischer Ernährung. Den gibt es, klar, und er ist nicht klein.

Wenn ich mir anschaue, was viele Vegetarier dann stattdessen essen
(nämlich Fleischimitate aus der Chemiefabrik), bin ich mir gar nicht
mehr so sicher, ob echtes Fleisch tatsächlich so viel schlechter dasteht...


Wenn man aber einrechnet, daß Fleisch nach dem Kauf kaum weggeworfen
wird, halbiert er sich schon mal.

Gerade Fleisch wird viel weggeworfen, weil man am Ende des MHD den
Zustand nicht mit Hausmitteln prüfen kann und dann präventiv die
Mülltonne wählt.
Bei Gemüse hingegen sehe und rieche ich sofort, ob das noch essbar ist.
 
Christoph Müller schrieb:
Kannst bestimmt auch mit Silber versuchen. Langsam galvanisch
abgeschieden ergeben sich gut spiegelnde Oberflächen. Mit viel Strom
wachsen allerdings Nadeln aus dem Material und das Erscheinungsbild wird
schwarz. Hintergrund des Ganzen ist, dass das Licht an den vielen Nadeln
so oft reflektiert wird, bis schließlich nichts mehr davon übrig bleibt.

Was natürlich nur möglich ist, wenn die Reflektivität unter 100% liegt.
Feinverteiltes Silber ist schwarz, Grund noch nicht völlig geklärt.
Wohl was photochemisches. Viele andere Metalle sind feinverteilt hell.
Viele Metalle reflektieren auch viel schlechter als Silber. Bereits
ein Stapel Rasierklingen sieht, auf die Schneiden geschaut, schwarz aus.

Den gleichen Effekt sollte es mit Puderzucker auch geben. Mit der
richtigen Körnung sollte sich jedenfalls eine ganz gute Strahlenfalle
realisieren lassen.

Wenn nichts absorbiert wird, nützt das nichts. Wolken, Schnee usw.
sind hell zurückstreuend. Völlig anderer Reflexionseffekt, basiert
auf Indexsprung.

--
mfg Rolf Bombach
 
Hergen Lehmann schrieb:
Am 05.09.23 um 19:05 schrieb Rolf Bombach:
Hergen Lehmann schrieb:
Eben dieses N ist das Problem - beim Erhitzen wird hochgiftiges HCN freigesetzt.

Allenfalls bei Polyurethan, bei Polyamid wohl kaum. Ausserdem ist\'s ja
im Ofen und da brennt HCN bestens. Gibt halt etwas NOx.

Ja, stimmt, in der industriellen Müllverbrennung wird das HCN eine sehr kurze Lebensdauer haben.

Die Sauerei hat man eher während der Verarbeitung im Drucker...

Oder eben bei Schwelbränden mit Sauerstoffmangel. Isolierstoffe, Kabel, ...

--
mfg Rolf Bombach
 

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