Noch ein defektes Röhrenradio

Hallo Florian,


Schlecht sieht hingegen aus, was mein Radiochen tut: ich habe jetzt alle
Kondensatoren in dem Gerät getauscht und den angeschmorten
180-Ohm-Widerstand durch einen neuen ersetzt. Der Erfolg ist....... dass
der neue Widerstand deutlich hitzebeständiger ist und sich somit unter
leichtem Duften selbständig auslötet, anstatt braun zu werden und zu
qualmen. Grrrrrrrrrrr!

Irgendwelche weiteren Vorschläge? Wenn es nicht die Kondensatoren sind,
was kann es dann sein, das das Radio dazu bringt nur ein Brummen zu
produzieren und diesen Widerstand zu überlasten?
Die Schaltung sieht arg unorthodox aus. Es koennte auch sein, dass die
EL84 Endstufe schwingt. Zum Beispiel, weil ein Kabelschirm abgegammelt
ist. Sollte sich mit einem Scope nachweisen lassen.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Florian,

Falls nicht, oder es nichts brachte, dann wird es Zeit zum Messen. Ist
eventuell der Steuergitterwiderstand Richtung Unendlich gegangen?
Schirmgitterspannung ok? Ich hatte auch schon mal einen
Windungsschluss im Ausgangsuebertrager, EL84 in einem Philips Gamma,
doch bis zum Rauchen hatte das nicht gefuehrt.


Danke für die Hinweise. Eine EL84 zum tauschen habe ich noch nicht,
sollte aber schon unterwegs zu mir sein, habe ich vor einigen Tagen
bestellt.

Die Begriffe "Steuergitter" und "Schirmgitter" werfen bei mir nur große
Fragezeichen auf, ich habe von Röhrentechnik wirklich nicht die leiseste
Ahnung *heul*
Alles lernbar, aber nimm meine Bezeichungen lieber nicht als Masstab,
denn ich wohne etwas lange im Ausland und hatte nach der Uni nie mehr
gross mit technischem Deutsch zu tun.

Das Steuergitter geht zu R145 und R168 links oben von der EL84. Das
Photo ist nicht gut zu lesen, weiss nicht ob die Nummern stimmen.
Schirmgitter geht nach rechts raus zu den Schaltkontakten (etwas
merkwuerdige Technik). Leider ist der unterer Teil des Schaltbildes
abgeschnitten.

Miss auch mal C187(?) und C143(?) ueber der EABC80 nach. Einer geht von
deren Anoden zu Steckerpin 6, der andere weiter zum Sprachschalter.

Wenn Du mit einem hochohmigen Voltmeter, notfalls so einem digitalen, an
den Steuergitteranschluss gehst (im Schaltbild nach links raus), sollte
dort keine Gleichspannung anliegen. Stelle es aber zur Sicherheit
erstmal auf 250V, falls doch ein Kondensator hin ist. Manchmal spratzeln
die alten Dinger intern erst beim Anliegen von Spannung ueber.


Die Widerstände auf der Platine im Bereich der EL84 sind jedenfalls
messtechnisch alle unauffällig.

Und, falls es irgendwie sachdienlich ist, "rote Bäckchen" macht die EL84
auch nicht.
Vielleicht doch ein Windungsschluss im Ausgangsuebertrager? Das waere
natuerlich traurig.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Florian Roth schrieb:
....
Die Begriffe "Steuergitter" und "Schirmgitter" werfen bei mir nur große
Fragezeichen auf, ich habe von Röhrentechnik wirklich nicht die leiseste
Ahnung *heul*
Ich fand die Röhrentechnik sehr angenehm. Mit 14 oder so fand ich eine
Beschreibung der Diode in meinem Physikbuch. Ich konnte mir nicht
vorstellen, daß es so einfach funktioniert. Papa hatte Röhren und ein
passendes Netzgerät. Nach wenigen Wochen konnte Mutter mich statt WDR2
in der Küche hören ;-) (Dann kam Digitaltechnik, Mikroprozessoren. Der
Transistor war immer nur notwendiges Übel)

Und, falls es irgendwie sachdienlich ist, "rote Bäckchen" macht die EL84
auch nicht.
Schön, nicht? Sie zeigt sogar an, wenn ihr die Verlustleistung zu hoch
wird....

Falk
 
Florian Roth wrote:

180-Ohm-Widerstand durch einen neuen ersetzt. Der Erfolg ist....... dass
der neue Widerstand deutlich hitzebeständiger ist und sich somit unter
leichtem Duften selbständig auslötet,
R145, R146 oder die Endstufenröhre. Miss mal ohne Versorgungsspannung den
Widerstand zwischen Masse und Gitter1 der EL84. Müsste nach Adam Riese bei
richtigen Widerständen 780kOhm geben. Miss auch, ob die Röhre Kurzschluss
zwischen den Gittern, Anode und Kathode hat.

Stefan
 
Hallo Joerg,

Joerg schrieb:
Vielleicht doch ein Windungsschluss im Ausgangsuebertrager? Das waere
natuerlich traurig.
Früher hat man Überbringer schlechter Botschaften umgebracht, oder?

Die EL84 ist gerade (nach ca. 2 Minuten Betrieb, während ich messen
wollte) mit einem lauten Pfeifen geplatzt. Wie gut, dass wohlweislich
eine Schutzbrille aufhatte (wobei in diesem Fall auch ohne nichts
passiert wäre, sie hat nur nach unten zum Sockel ein bisschen rumgepustet).

Der Trafo, der u. a. als Ausgangsübertrager benutzt wird (es hängt
soweit ich die Schaltung vestehe noch mehr dran, als nur die
Lautsprecher), ist in diesen zwei Minuten Betriebsdauer zumindest gut
handwarm geworden. Das dürfte wohl recht eindeutig für einen
Windungsschluss sprechen, oder?

Was könnte ich als neuen Ausgangsübertrager nehmen? Dass mir ein
"originaler" über den Weg läuft, ist eher unwahrscheinlich. Eignet sich
zufällig irgendein Standard-Netztrafo dafür? Oder kann ich zumindest
irgendwas für einen ersten Test mit einer neuen EL84, die ja eh auf dem
Weg zu mir ist, improvisieren?

Liebe Grüße
Florian
 
Joerg wrote:

Vielleicht doch ein Windungsschluss im Ausgangsuebertrager? Das waere
natuerlich traurig.
Hallo Joerg,

Das glaube ich weniger. Erstens ist die Windung für Gleichstrom doch sowieso
recht niederohmig, zweitens wird der Strom Massgeblich durch die
Gitterspannung und den Kathodenwiderstand (R160) bestimmt, nicht durch die
Anodenbeschaltung. Das Schirmgitter heisst doch so, weil es eine
Rückwirkung der Anodenspannung auf den Kathodenstrom verhindern soll.

Stefan
 
Hallo,

Stefan Heimers schrieb:

R145, R146 oder die Endstufenröhre. Miss mal ohne Versorgungsspannung den
Widerstand zwischen Masse und Gitter1 der EL84. Müsste nach Adam Riese bei
richtigen Widerständen 780kOhm geben. Miss auch, ob die Röhre Kurzschluss
zwischen den Gittern, Anode und Kathode hat.
Die Widerstände sind messtechnisch alle okay, die hatte ich schon vor
einigen Tagen alle durchgemessen, und sie sind absolut prima innerhalb
ihres Toleranzbereiches.

Vor einigen Minuten hat die EL84 ihr Leben wie ein Silvester-Luftheuler
herausgepfiffen, das Thema "Endstufenröhre" hat sich also erübrigt.

Ich müsste in den nächsten Tagen ohnehin eine neue EL84 erhalten, die
war auch nicht teuer, weiteren Tests steht also nichts im Wege.
Vielleicht war es tatsächlich die alte Röhre, dann hat sich das Problem
erledigt und ich kann mich freuen.

Aber leider befürchte ich irgendwie, dass Joergs Idee mit dem
Windungsschluss im Ausgangsübertrager auch nicht sooo abwegig ist...

Liebe Grüße
Florian
 
Hallo Stefan,

Stefan Heimers schrieb:

Das glaube ich weniger. Erstens ist die Windung für Gleichstrom doch sowieso
recht niederohmig, zweitens wird der Strom Massgeblich durch die
Gitterspannung und den Kathodenwiderstand (R160) bestimmt, nicht durch die
Anodenbeschaltung. Das Schirmgitter heisst doch so, weil es eine
Rückwirkung der Anodenspannung auf den Kathodenstrom verhindern soll.
Das macht mir ja wiederum Hoffnung. Also doch vielleicht nur die EL84
kaputt, und mit einer neuen löst sich der Spuk in Luft auf?


Liebe Grüße
Florian
 
Hallo Florian,


Vielleicht doch ein Windungsschluss im Ausgangsuebertrager? Das waere
natuerlich traurig.


Früher hat man Überbringer schlechter Botschaften umgebracht, oder?
Irgendwas mit Loewenkaefigen oder so.


Die EL84 ist gerade (nach ca. 2 Minuten Betrieb, während ich messen
wollte) mit einem lauten Pfeifen geplatzt. Wie gut, dass wohlweislich
eine Schutzbrille aufhatte (wobei in diesem Fall auch ohne nichts
passiert wäre, sie hat nur nach unten zum Sockel ein bisschen rumgepustet).
<schluck>

Du kannst am Steuergitteranschluss aber auch ohne Roehre mal nachmessen.
Da darf keine Gleichspannung anliegen. Falls doch, dann war das die Ursache.

Schutzbrille ist immer sinnvoll. Auch Elkos zerlegen sich schon mal in
spektakulaerer Art. Becher mit Schmackes abgezischt, aetzende Putzwolle
durch die Bude gerieselt und so. Alles schon gehabt.


Der Trafo, der u. a. als Ausgangsübertrager benutzt wird (es hängt
soweit ich die Schaltung vestehe noch mehr dran, als nur die
Lautsprecher), ist in diesen zwei Minuten Betriebsdauer zumindest gut
handwarm geworden. Das dürfte wohl recht eindeutig für einen
Windungsschluss sprechen, oder?
Er koennte noch in Ordnung sein. Er wird auch warm, wenn aus anderem
Grund zuviel Ruhestrom fliesst. Falls das Radio vor Dir irgendwo lange
in diesem Zustand gelaufen war, koennte die Primaerwicklung aber schon
geroestet gewesen sein, bevor Du das Geraet bekamst.


Was könnte ich als neuen Ausgangsübertrager nehmen? Dass mir ein
"originaler" über den Weg läuft, ist eher unwahrscheinlich. Eignet sich
zufällig irgendein Standard-Netztrafo dafür? Oder kann ich zumindest
irgendwas für einen ersten Test mit einer neuen EL84, die ja eh auf dem
Weg zu mir ist, improvisieren?
Wie gesagt, der Schaltplan ist nur zur oberen Haelfte sichtbar. Ein
luetter Netztrafo ist weniger geeignet, weil hier ein Gleichstrom fuer
die EL84 mit drueber muss. Ausserdem hat er eine Primaeranzapfung. Aber
wie war das noch? Probieren geht ueber Studieren. Ich hatte mal einen
Netztrafo in einem alten Fernseher benutzt und es klappte. Da war aber
keine Anzapfung.

Miss mal erst die Gitterspannung nach und dann kann man ja mit der neuen
Roehre ganz kurz nochmal probieren. Es besteht immerhin eine Chance,
dass die Roehre selbst kaputt war. Wenn sie z.B. eine Gitterschluss
hatte, nutzt alles drum herum nichts, dann begeht sie Harakiri. Die EL84
muss in moderneren Geraeten (ohne Gleichrichterroehre) das meiste
leisten, daher verschlissen sie oft als erste.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Falk,

...

Die Begriffe "Steuergitter" und "Schirmgitter" werfen bei mir nur große
Fragezeichen auf, ich habe von Röhrentechnik wirklich nicht die leiseste
Ahnung *heul*


Ich fand die Röhrentechnik sehr angenehm. Mit 14 oder so fand ich eine
Beschreibung der Diode in meinem Physikbuch. Ich konnte mir nicht
vorstellen, daß es so einfach funktioniert. Papa hatte Röhren und ein
passendes Netzgerät. Nach wenigen Wochen konnte Mutter mich statt WDR2
in der Küche hören ;-) (Dann kam Digitaltechnik, Mikroprozessoren. Der
Transistor war immer nur notwendiges Übel)
ECC81? Das Dingen geht echt ab und man konnte mit etwas Glueck Dutzende
an einem einzigen Sperrmuelltag ergattern.

Und, falls es irgendwie sachdienlich ist, "rote Bäckchen" macht die EL84
auch nicht.


Schön, nicht? Sie zeigt sogar an, wenn ihr die Verlustleistung zu hoch
wird....
Oder gleich mit einem Knall und Glasregen wie gerade bei Florian. Er
hatte vor einigen Minuten Verlustmeldung erstattet :-(

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Florian Roth wrote:

sie hat nur nach unten zum Sockel ein bisschen rumgepustet
Hallo Florian,

Gesogen, nicht gepustet! :)

Was könnte ich als neuen Ausgangsübertrager nehmen? Dass mir ein
"originaler" über den Weg läuft, ist eher unwahrscheinlich. Eignet sich
zufällig irgendein Standard-Netztrafo dafür?
Eintaktübertrager haben einen "Luftspalt" als magnetischen Widerstand, damit
sie nicht durch den Gleichstrom in die Sättigung geraten. Also falls er
denn defekt wäre (was ich nicht glaube) müsste er neu gewickelt, oder
ersetzt werden.

Oder kann ich zumindest
irgendwas für einen ersten Test mit einer neuen EL84, die ja eh auf dem
Weg zu mir ist, improvisieren?
R160 vergrössern (ca. 4.7 kOhm / 10W). Damit wird der Strom in der Röhre auf
ungefährliche Werte begrenzt. Nachteil: VIEL weniger Ausgangsleistung und
ev. verzerrt. Aber für einen Test ohne Risiko für die edle neue Röhre und
den Selen-Gleichrichter sollte es reichen.

Stefan
 
Hallo Stefan,

Vielleicht doch ein Windungsschluss im Ausgangsuebertrager? Das waere
natuerlich traurig.


Hallo Joerg,

Das glaube ich weniger. Erstens ist die Windung für Gleichstrom doch sowieso
recht niederohmig, zweitens wird der Strom Massgeblich durch die
Gitterspannung und den Kathodenwiderstand (R160) bestimmt, nicht durch die
Anodenbeschaltung. Das Schirmgitter heisst doch so, weil es eine
Rückwirkung der Anodenspannung auf den Kathodenstrom verhindern soll.
Schon, nur manchmal fangen solche Endstufen dann an zu schwingen und
ziehen fett Strom, Audio ist dann leise bis so gut wie weg und weil der
Siebelko nicht mehr nachpuffern kann brummt das. Bis irgendwas abraucht.

Wenn die Gitterspannung weg ist, dann fangen die EL84 meiner Erinnerung
nach rasch an zu gluehen. Tat sie aber hier wohl nicht, zog nur eine
Ecke mehr Strom als normal.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Florian Roth wrote:


Die Widerstände sind messtechnisch alle okay, die hatte ich schon vor
einigen Tagen alle durchgemessen, und sie sind absolut prima innerhalb
ihres Toleranzbereiches.
Sind sie auch richtig verbunden? Gute Widerstände helfen nicht, wenn der
Masseanschluss fehlt (weil sich vielleicht eine Schraube mit der Lasche
gelöst hat oder ein Draht gebrochen ist).

Vor einigen Minuten hat die EL84 ihr Leben wie ein Silvester-Luftheuler
herausgepfiffen, das Thema "Endstufenröhre" hat sich also erübrigt.
Oh weh! Aber ich vermute fast, dass sie selbst defekt war. Dann wär's kein
grosser Verlust.

Stefan
 
Joerg schrieb:
Hallo Falk,

...

Die Begriffe "Steuergitter" und "Schirmgitter" werfen bei mir nur große
Fragezeichen auf, ich habe von Röhrentechnik wirklich nicht die leiseste
Ahnung *heul*


Ich fand die Röhrentechnik sehr angenehm. Mit 14 oder so fand ich eine
Beschreibung der Diode in meinem Physikbuch. Ich konnte mir nicht
vorstellen, daß es so einfach funktioniert. Papa hatte Röhren und ein
passendes Netzgerät. Nach wenigen Wochen konnte Mutter mich statt WDR2
in der Küche hören ;-) (Dann kam Digitaltechnik, Mikroprozessoren. Der
Transistor war immer nur notwendiges Übel)


ECC81? Das Dingen geht echt ab und man konnte mit etwas Glueck Dutzende
an einem einzigen Sperrmuelltag ergattern.
Die sowieso und andere. Der dickste Brummer war eine RS607, die habe ich
aber nur mal angeheizt, das kleinste waren die Röhren in einem
"tragbaren" Polizeifunkgerät.

Faszinierende Zeiten sind das: Ich habe noch erlebt, daß ich keinen
Platz für eine PL509 auf dem Basteltisch hatte und gerade eben habe ich
den Spannungsregler nicht gefunden, weil er sich unter einem Widerstand
versteck hatte...

....
Oder gleich mit einem Knall und Glasregen wie gerade bei Florian. Er
hatte vor einigen Minuten Verlustmeldung erstattet :-(
Das ist aber eher untypisch, wenn ich nicht irre. Da war mal eine
PC88(?), die hat lange mit weißglühender Anode ausgehalten. (Ja, die
Anode emittiert auch Elektronen)

Falk, der jetzt die USB-Leitungen and den AVR lötet um morgen mal ohne
Lupe und angekokelte Finger basteln zu können. Prost!
 
Hallo Florian,

R145, R146 oder die Endstufenröhre. Miss mal ohne Versorgungsspannung den
Widerstand zwischen Masse und Gitter1 der EL84. Müsste nach Adam Riese
bei
richtigen Widerständen 780kOhm geben. Miss auch, ob die Röhre Kurzschluss
zwischen den Gittern, Anode und Kathode hat.


Die Widerstände sind messtechnisch alle okay, die hatte ich schon vor
einigen Tagen alle durchgemessen, und sie sind absolut prima innerhalb
ihres Toleranzbereiches.

Vor einigen Minuten hat die EL84 ihr Leben wie ein Silvester-Luftheuler
herausgepfiffen, das Thema "Endstufenröhre" hat sich also erübrigt.

Ich müsste in den nächsten Tagen ohnehin eine neue EL84 erhalten, die
war auch nicht teuer, weiteren Tests steht also nichts im Wege.
Vielleicht war es tatsächlich die alte Röhre, dann hat sich das Problem
erledigt und ich kann mich freuen.

Aber leider befürchte ich irgendwie, dass Joergs Idee mit dem
Windungsschluss im Ausgangsübertrager auch nicht sooo abwegig ist...
Gib mal die Zuversicht noch nicht auf. Wenn die alte EL84 einen
Gitterschluss hatte, dann koennte nach eintreffen der neuen alles in
Butter sein. Sieh Dir auch mal den Ausgangsuebertrager an. Wenn er keine
Raeucherspuren aufweist, besteht Hoffnung. Du kannst ihn (ausgebaut)
auch durchmessen, indem Du z.B. ueber einen 4.7k Widerstand ein
Tonsignal mit einigen Volt auf die Primaerwicklung gibst. Dabei darf die
Wechselspannung ueber der Primaerwicklung nicht nennenswert unter der
vor dem Widerstand liegen, auf keinen Fall ganz zusammenbrechen.
Notfalls tun es auch die 50Hz aus einen Klingeltrafo.

Was ich auch schon mal gemacht habe: Bei ausgebauter Roehre und
gezogenem Netzstecker, aber eingebautem Uebertrager, einen zweiten
genommen. Sekundaer des zweiten Uebertragers an den Ausgang eines alten
Taschenradios. Primaerwicklung an die Primaerwicklung des zu testenden
Uebertragers und dann muss die Musik zu hoeren sein.

Oder einfach die neue Roehre abwarten :)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg wrote:

Oder einfach die neue Roehre abwarten :)
Und in der Zwischenzeit ( man kann ja kaum warten :) ): Ein Tonbandgerät
anschliessen und somit mal den Rest der Schaltung testen. Läuft das Radio,
müsste die Musik beim Tonbandgerät ankommen.

Stefan
 
Hallo Falk,

...


Die Begriffe "Steuergitter" und "Schirmgitter" werfen bei mir nur große
Fragezeichen auf, ich habe von Röhrentechnik wirklich nicht die leiseste
Ahnung *heul*


Ich fand die Röhrentechnik sehr angenehm. Mit 14 oder so fand ich eine
Beschreibung der Diode in meinem Physikbuch. Ich konnte mir nicht
vorstellen, daß es so einfach funktioniert. Papa hatte Röhren und ein
passendes Netzgerät. Nach wenigen Wochen konnte Mutter mich statt WDR2
in der Küche hören ;-) (Dann kam Digitaltechnik, Mikroprozessoren. Der
Transistor war immer nur notwendiges Übel)


ECC81? Das Dingen geht echt ab und man konnte mit etwas Glueck Dutzende
an einem einzigen Sperrmuelltag ergattern.


Die sowieso und andere. Der dickste Brummer war eine RS607, die habe ich
aber nur mal angeheizt, das kleinste waren die Röhren in einem
"tragbaren" Polizeifunkgerät.

Faszinierende Zeiten sind das: Ich habe noch erlebt, daß ich keinen
Platz für eine PL509 auf dem Basteltisch hatte und gerade eben habe ich
den Spannungsregler nicht gefunden, weil er sich unter einem Widerstand
versteck hatte...

...

Oder gleich mit einem Knall und Glasregen wie gerade bei Florian. Er
hatte vor einigen Minuten Verlustmeldung erstattet :-(


Das ist aber eher untypisch, wenn ich nicht irre. Da war mal eine
PC88(?), die hat lange mit weißglühender Anode ausgehalten. (Ja, die
Anode emittiert auch Elektronen)
Das war ja auch eine sehr kleine Anode. Ich hatte schon PL509, da hatte
sich das weichgewordene Glas ans Anodenblech geschmiegt. Funk-Kontest
lief aber noch einige Stunden ... "Nun halte bitte noch solange durch"
.... eine halbe Stunde spaeter ... KAPOFFTIG!


Falk, der jetzt die USB-Leitungen and den AVR lötet um morgen mal ohne
Lupe und angekokelte Finger basteln zu können. Prost!

Skol. Ich muss aber noch einige Stunden arbeiten, erst dann ...

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Stefan, Hallo Florian
Die Widerstände sind messtechnisch alle okay, die hatte ich schon vor
einigen Tagen alle durchgemessen, und sie sind absolut prima innerhalb
ihres Toleranzbereiches.


Sind sie auch richtig verbunden? Gute Widerstände helfen nicht, wenn der
Masseanschluss fehlt (weil sich vielleicht eine Schraube mit der Lasche
gelöst hat oder ein Draht gebrochen ist).
Ist soweit ich verstanden habe alles auf einer Pertiknacksplatine. Da
ist es in der Tat ein gute Idee, mal nachzusehen, ob da nicht etwas
abgeschmurgelt oder irgendwo ein Haarriss ist. Besonders die Fassung der
EL84 einmal nachloeten.

Vor einigen Minuten hat die EL84 ihr Leben wie ein Silvester-Luftheuler
herausgepfiffen, das Thema "Endstufenröhre" hat sich also erübrigt.


Oh weh! Aber ich vermute fast, dass sie selbst defekt war. Dann wär's kein
grosser Verlust.
Wenigstens hat sie einen roehrengemaessen Abgang hingelegt.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Stefan,

Oder einfach die neue Roehre abwarten :)


Und in der Zwischenzeit ( man kann ja kaum warten :) ): Ein Tonbandgerät
anschliessen und somit mal den Rest der Schaltung testen. Läuft das Radio,
müsste die Musik beim Tonbandgerät ankommen.
Eine Sound-Karte waere allerdings der totale Stilbruch.

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Stefan,

Stefan Heimers schrieb:

Und in der Zwischenzeit ( man kann ja kaum warten :) ): Ein Tonbandgerät
anschliessen und somit mal den Rest der Schaltung testen. Läuft das Radio,
müsste die Musik beim Tonbandgerät ankommen.
Die Idee ist genial, danke! *freu*

Nicht dass ich ein Tonbandgerät hier hätte, aber es müsste doch auch
schon völlig mit einem kleinen Lautsprecher oder Kopfhörer am
Tonband-Anschluss getan sein. Oder hatte sowas damals andere Pegel als
heutige Line-Ausgänge?

Liebe Grüße
Florian
 

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