Neu: WLAN und Erdstrahlen...

  • Thread starter Thomas Schaerer
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Matthias Voss schrieb:

Nur zur Info: Das Zeug beseitigt den Mardergestank nicht, sondern
übertüncht ihn bloß.

Meinst du?
Ja. Das Zeug parfümiert, und mehr nicht.

Das Orangenöl riecht für sich selbst eigentlich kaum.
Hast Du es mal auf eine "unverseuchte" Stelle auf dem Dachboden gesprüht
und nach einer Weile daran gerochen?

Laut Aussage des
Herstellers soll es chemisch umwandeln. Und zwar die im Stallgeruch
üblichen Ammoniakverbindungen.
Und was sagt der Hersteller dazu, was das Zeug mit
"Ammoniakverbindungen" machen soll? Und was versteht der Hersteller
unter "Ammoniakverbindungen"?

Scheint glaubwürdig, vermutlich sind im Öl doch einige ungesättigte
Verbindungen.
Letzteres ist wahrscheinlich der Fall. Aber wie sollen ungesättigte
Verbindungen nach Ansicht des Herstellers mit Ammoniak(-verbindungen?)
reagieren?

MfG,
Jürgen
 
Jürgen Clade wrote:
Matthias Voss schrieb:

Nur zur Info: Das Zeug beseitigt den Mardergestank nicht, sondern
übertüncht ihn bloß.


Meinst du?


Ja. Das Zeug parfümiert, und mehr nicht.

Das Orangenöl riecht für sich selbst eigentlich kaum.


Hast Du es mal auf eine "unverseuchte" Stelle auf dem Dachboden gesprüht
und nach einer Weile daran gerochen?
Ja. Es riecht nicht.
Ich bin mit wissenschaftlicher Arbeitsweise einigermaßen
vertraut ;-)


Laut Aussage des Herstellers soll es chemisch umwandeln. Und zwar die
im Stallgeruch üblichen Ammoniakverbindungen.


Und was sagt der Hersteller dazu, was das Zeug mit
"Ammoniakverbindungen" machen soll? Und was versteht der Hersteller
unter "Ammoniakverbindungen"?

Scheint glaubwürdig, vermutlich sind im Öl doch einige ungesättigte
Verbindungen.


Letzteres ist wahrscheinlich der Fall. Aber wie sollen ungesättigte
Verbindungen nach Ansicht des Herstellers mit Ammoniak(-verbindungen?)
reagieren?
Das müsstest du den Hersteller fragen. Das Orangenöl ist auf
der Packung nicht näher definiert.
Vermutlich unter Aufspaltung von Doppelbindungungen.
Zunächst ganz simpel durch Durchtränken des Drecks und
Aufnahme des Ammoniaks in Lösung aufgrund von
Sättigungsungleichgewicht. Ehrlich gesagt, wenn es davon
dauerhaft seinen Dampfdruck verliert, soll es mir egal sein,
ob es ein physikalischer oder chemischer Vorgang ist. Es
soll da so Grenzgebiete mit einigen Überschneidungen geben.

Nebenbei, was verstehst du unter Übertünchen?
Gibt es belegte Untersuchungsreihen über Verdeckungseffekte
bei Gerüchen, mit nachvollziehbarer Skalierung?
Unterliegen diese Verdeckungen bzw. Geruchsempfindungen auch
einer Art logarhythmischen Abstufung, wie man sie aus der
Psychoakustik kennt?

Wäre ein Übertüchen kein chemischer Vorgang?

Ich weiß nicht, wieweit du eine Antwort einordnen kannst,
sonst könnte ich auch eine Chemikerin in der Umweltbehörde
fragen. Die ist aber mehr Anorganikerin.
Leider finde ich nicht mehr die Website des Herstellers(
Vetreibers, war ein Pferdebedarfsladen in Westdeutschland

Gruß
Matthias
 
Matthias Voss schrieb:

logarhythmischen Abstufung, wie man sie aus der Psychoakustik kennt?
^^^^
Musiker?


Ich weiß nicht, wieweit du eine Antwort einordnen kannst,
sonst könnte ich auch eine Chemikerin in der Umweltbehörde
fragen. Die ist aber mehr Anorganikerin.
Jürgen ist Chemiker.


Gruß Dieter
 
Matthias Voss schrieb:

Hast Du es mal auf eine "unverseuchte" Stelle auf dem Dachboden
gesprüht und nach einer Weile daran gerochen?

Ja. Es riecht nicht.
Ich bin mit wissenschaftlicher Arbeitsweise einigermaßen vertraut ;-)
Das überrascht mich jetzt (nein, nicht letzteres, aber ersteres ;-)).
Sicher, daß da *nur* Orangenöl drin ist, und nicht noch andere Sachen,
wie etwa Oxidationsmittel?

Letzteres ist wahrscheinlich der Fall. Aber wie sollen ungesättigte
Verbindungen nach Ansicht des Herstellers mit Ammoniak(-verbindungen?)
reagieren?

Das müsstest du den Hersteller fragen. Das Orangenöl ist auf der Packung
nicht näher definiert.
Vermutlich unter Aufspaltung von Doppelbindungungen.
Meines Wissens reagiert Ammoniak nicht mit C=C-Doppelbindungen, deshalb
hatte mich das gewundert.

Zunächst ganz simpel durch Durchtränken des Drecks und Aufnahme des
Ammoniaks in Lösung aufgrund von Sättigungsungleichgewicht. Ehrlich
gesagt, wenn es davon dauerhaft seinen Dampfdruck verliert, soll es mir
egal sein, ob es ein physikalischer oder chemischer Vorgang ist. Es soll
da so Grenzgebiete mit einigen Überschneidungen geben.
Hm - vielleicht sind auch ein paar Säuren drin, die das Ammoniak als
Ammoniumsalz binden?

Nebenbei, was verstehst du unter Übertünchen?
Gibt es belegte Untersuchungsreihen über Verdeckungseffekte bei
Gerüchen, mit nachvollziehbarer Skalierung?
Wissenschaftlich nicht - aber so im 17. Jahrhundert war es
alltagsüblich, sich zu parfümieren statt zu waschen. Man schien mit dem
Ergebnis recht zufrieden gewesen zu sein.

Unterliegen diese Verdeckungen bzw. Geruchsempfindungen auch
einer Art logarhythmischen Abstufung, wie man sie aus der Psychoakustik
kennt?

Wäre ein Übertüchen kein chemischer Vorgang?
Das Übertünchen alleine nicht. Aber der menschliche Geruchssinn ist eine
ziemlich komplizierte Sache (kenne mich damit aber nicht näher aus), und
es gibt viele Beispiele dafür, daß ein Gemisch von Substanzen völlig
anders riechen kann als die Einzelsubstanzen für sich. Es gibt auch
Beispiele dafür, daß einundderselbe Stoff völlig unterschiedlich riechen
kann, je nach Konzentration.

Ich weiß nicht, wieweit du eine Antwort einordnen kannst, sonst könnte
ich auch eine Chemikerin in der Umweltbehörde fragen. Die ist aber mehr
Anorganikerin.
Ich bin Chemiker - allerdings ebenfalls "mehr Anorganiker". Was aber mit
Geruch nicht direkt zu tun hat - die übelsten Sachen, die ich bisher zu
riechen bekommen habe, waren übrigens anorganisch.

Leider finde ich nicht mehr die Website des Herstellers( Vetreibers, war
ein Pferdebedarfsladen in Westdeutschland
Naja, was soll´s...

MfG,
Jürgen
 
Dieter Wiedmann wrote:

Matthias Voss schrieb:


logarhythmischen Abstufung, wie man sie aus der Psychoakustik kennt?

^^^^
Musiker?

Ja. ;-)
Ich weiß nicht, wieweit du eine Antwort einordnen kannst,
sonst könnte ich auch eine Chemikerin in der Umweltbehörde
fragen. Die ist aber mehr Anorganikerin.


Jürgen ist Chemiker.
;-)
 
Jürgen Clade wrote:

Das überrascht mich jetzt (nein, nicht letzteres, aber ersteres ;-)).
Sicher, daß da *nur* Orangenöl drin ist, und nicht noch andere Sachen,
wie etwa Oxidationsmittel?
Nach Blondinen riecht es nicht, auch nicht nach chlorigem.
Der Eigengeruch ist eigentlich sogar geringer als das Zeugs,
was aus den Orangenschalen rausspritzt, wenn man diese beim
Pesern vor der Adventskranzkerzenflamme ausdrückt.


Letzteres ist wahrscheinlich der Fall. Aber wie sollen ungesättigte
Verbindungen nach Ansicht des Herstellers mit
Ammoniak(-verbindungen?) reagieren?


Das müsstest du den Hersteller fragen. Das Orangenöl ist auf der
Packung nicht näher definiert.
Vermutlich unter Aufspaltung von Doppelbindungungen.


Meines Wissens reagiert Ammoniak nicht mit C=C-Doppelbindungen, deshalb
hatte mich das gewundert.
Ich dachte eher an Sauerstoffdoppelbindungen.

Zunächst ganz simpel durch Durchtränken des Drecks und Aufnahme des
Ammoniaks in Lösung aufgrund von Sättigungsungleichgewicht. Ehrlich
gesagt, wenn es davon dauerhaft seinen Dampfdruck verliert, soll es
mir egal sein, ob es ein physikalischer oder chemischer Vorgang ist.
Es soll da so Grenzgebiete mit einigen Überschneidungen geben.


Hm - vielleicht sind auch ein paar Säuren drin, die das Ammoniak als
Ammoniumsalz binden?
Wäre denkbar.


Wissenschaftlich nicht - aber so im 17. Jahrhundert war es
alltagsüblich, sich zu parfümieren statt zu waschen. Man schien mit dem
Ergebnis recht zufrieden gewesen zu sein.
Das kann auch an der Qualität der Wasserversorgung gelegen
haben..


Das Übertünchen alleine nicht. Aber der menschliche Geruchssinn ist eine
ziemlich komplizierte Sache (kenne mich damit aber nicht näher aus), und
es gibt viele Beispiele dafür, daß ein Gemisch von Substanzen völlig
anders riechen kann als die Einzelsubstanzen für sich. Es gibt auch
Beispiele dafür, daß einundderselbe Stoff völlig unterschiedlich riechen
kann, je nach Konzentration.
H2S, glaube ich, oder?


Ich bin Chemiker - allerdings ebenfalls "mehr Anorganiker". Was aber mit
Geruch nicht direkt zu tun hat - die übelsten Sachen, die ich bisher zu
riechen bekommen habe, waren übrigens anorganisch.
Mein Übelster war in Honningsvag am Nordkap der Geruch der
dortigen Fischverarbeitung. Wohl auch, weil unentrinnbar.
GSD trat ein gewisser Gewöhnungseffekt ein..

Grüße
Matthias
 
Matthias D. schrieb:

So ist es etwas schwierig, so besser !
[ ] Plenken ist cool
[x] vollstaendiger Name im From: ist cool

Gruss, auch Matthias D.
 
Matthias Voss schrieb:

Das überrascht mich jetzt (nein, nicht letzteres, aber ersteres ;-)).
Sicher, daß da *nur* Orangenöl drin ist, und nicht noch andere Sachen,
wie etwa Oxidationsmittel?

Nach Blondinen riecht es nicht, auch nicht nach chlorigem. Der
Eigengeruch ist eigentlich sogar geringer als das Zeugs, was aus den
Orangenschalen rausspritzt, wenn man diese beim Pesern vor der
Adventskranzkerzenflamme ausdrückt.
Wasserstoffperoxid riecht nicht; Blondinen riechen nach anderen Sachen.
Und was ist "Pesern"?

Meines Wissens reagiert Ammoniak nicht mit C=C-Doppelbindungen,
deshalb hatte mich das gewundert.

Ich dachte eher an Sauerstoffdoppelbindungen.
....von Aldehydgruppen? Tja, das wäre tatsächlich eine Möglichkeit. Aber:
Riecht Marderpisse tatsächlich bloß nach Ammoniak? Meines Wissens stammt
ein wesentlicher Teil des Geruchs aus Pheromonen.

MfG,
Jürgen
 
Jürgen Clade wrote:

Matthias Voss schrieb:

Das überrascht mich jetzt (nein, nicht letzteres, aber ersteres ;-)).
Sicher, daß da *nur* Orangenöl drin ist, und nicht noch andere
Sachen, wie etwa Oxidationsmittel?


Nach Blondinen riecht es nicht, auch nicht nach chlorigem. Der
Eigengeruch ist eigentlich sogar geringer als das Zeugs, was aus den
Orangenschalen rausspritzt, wenn man diese beim Pesern vor der
Adventskranzkerzenflamme ausdrückt.


Wasserstoffperoxid riecht nicht; Blondinen riechen nach anderen Sachen.
Und was ist "Pesern"?
Hatte die Frage erwartet ;-) Ich weiß leider nicht, ob das
Wort ostpreußischen, rheinischen, oder holsteinischen
Ursprungs ist, wäre, familiär bedingt, alles möglich.
Jedenfalls sollten wir es als Jugendliche nicht ;-).
Besonders nicht im Zusammenhang mit Salpeter, Kohlenstoff,
Schwefel, Unkraut-Ex, Zucker... du weißt schon.

Meines Wissens reagiert Ammoniak nicht mit C=C-Doppelbindungen,
deshalb hatte mich das gewundert.


Ich dachte eher an Sauerstoffdoppelbindungen.


...von Aldehydgruppen? Tja, das wäre tatsächlich eine Möglichkeit. Aber:
Riecht Marderpisse tatsächlich bloß nach Ammoniak? Meines Wissens stammt
ein wesentlicher Teil des Geruchs aus Pheromonen.
Guter Punkt.. Also Pferde- oder Schweinestall riecht
tatsächlich anders, aber da wird ja auch öfter
saubergemacht. Der Mardergestank... ja, genau, es riecht
nach einer Mischung zwischen Dixietoiletten bei "Rock am
Ring" und Fuchsgehege im Tierpark Neumünster.
Weiß nicht, wo da mehr Pheromone beteiligt sind...
Gruß
Matthias
MfG,
Jürgen
 
Matthias Voss schrieb:

Wasserstoffperoxid riecht nicht; Blondinen riechen nach anderen
Sachen. Und was ist "Pesern"?

Hatte die Frage erwartet ;-) Ich weiß leider nicht, ob das Wort
ostpreußischen, rheinischen, oder holsteinischen Ursprungs ist, wäre,
familiär bedingt, alles möglich.
Rheinisch ist´s nicht, das müßte ich wissen. Ich hätte es ehrlich gesagt
eher nach Österreich eingeordnet...

Jedenfalls sollten wir es als Jugendliche nicht ;-). Besonders nicht im
Zusammenhang mit Salpeter, Kohlenstoff, Schwefel, Unkraut-Ex, Zucker...
du weißt schon.
Ah - ja. Dann weiß ich jetzt wenigstens, was es bedeutet.

...von Aldehydgruppen? Tja, das wäre tatsächlich eine Möglichkeit.
Aber: Riecht Marderpisse tatsächlich bloß nach Ammoniak? Meines
Wissens stammt ein wesentlicher Teil des Geruchs aus Pheromonen.

Guter Punkt.. Also Pferde- oder Schweinestall riecht tatsächlich anders,
aber da wird ja auch öfter saubergemacht. Der Mardergestank... ja,
genau, es riecht nach einer Mischung zwischen Dixietoiletten bei "Rock
am Ring" und Fuchsgehege im Tierpark Neumünster.
Weiß nicht, wo da mehr Pheromone beteiligt sind...
Tja, ein wenig Ammoniak dürfte schon dabei sein, als Abbauprodukt der im
Urin vorhandenen Stickstoffverbindungen. Aber alles kann es nicht sein,
denn so ganz nach Ammoniak riecht´s halt nicht.

Pheromone sind AFAIK auch in menschlichem Urin vorhanden. Mir hat mal
jemand erzählt, wenn man einen Förster so richtig ärgern wollte, sollte
man gegen seinen Hochsitz pinkeln. Dann würde sich nämlich in den
nächsten Wochen kein Wild mehr in der Nähe zeigen. Ich weiß aber nicht,
ob das stimmt.

MfG,
Jürgen
 
Matthias Voss schrieb:

Jürgen Clade wrote:

Matthias Voss schrieb:

Das überrascht mich jetzt (nein, nicht letzteres, aber ersteres
;-)). Sicher, daß da *nur* Orangenöl drin ist, und nicht noch andere
Sachen, wie etwa Oxidationsmittel?

Nach Blondinen riecht es nicht, auch nicht nach chlorigem. Der
Eigengeruch ist eigentlich sogar geringer als das Zeugs, was aus den
Orangenschalen rausspritzt, wenn man diese beim Pesern vor der
Adventskranzkerzenflamme ausdrückt.

Wasserstoffperoxid riecht nicht; Blondinen riechen nach anderen
Sachen. Und was ist "Pesern"?

Hatte die Frage erwartet ;-) Ich weiß leider nicht, ob das Wort
ostpreußischen, rheinischen, oder holsteinischen Ursprungs ist, wäre,
familiär bedingt, alles möglich.
Jedenfalls sollten wir es als Jugendliche nicht ;-). Besonders nicht im
Zusammenhang mit Salpeter, Kohlenstoff, Schwefel, Unkraut-Ex, Zucker...
du weißt schon.
Ich kenne das als "Pösern", dürfte pommersch/ostpreußischen Ursprungs sein.

Gruß,
Gernot
 

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