MOSFET ohne Inversdiode?

H

Horst Bartig

Guest
Hallo liebe Experten,

kennt jemand zufällig MOSFET ohne die übliche inverse Diode?

In meinen Schaltungsentwürfen kommt es immer wieder vor, dass ich
einen Strom mit einem MOSFET schalten will und ich beim weiteren
Überlegen feststelle, dass in bestimmten Betriebsfällen die blöde
Invers-Diode leitend wird - also eine Diode mit weiterem
Spannungsabfall in Reihe erforderlich.
Nach meinem Kenntnisstand ist der MOS-Effekt selber noch nicht
polungsabhängig, sondern erst der der Source-Anschluss am Substrat.
Wenn ich mich richtig erinnere gab es vor vielen Jahren
MOS-Transistoren mit extra herausgeführten Substratanschluss. Gibt es
die noch?

Wie arbeiten eigentlich geschaltete Gleichrichter?

Ich habe im Augenblick keine konkrete Anwendung und bin mehr
grundsätzlich interessiert, damit ich bei nächsten Projekt darauf
zurückgreifen könnte.

MfG
Horst
 
In article <6efbe609.0410300924.63a2488c@posting.google.com>,
horst_bartig@web.de (Horst Bartig) writes:
Hallo liebe Experten,

kennt jemand zufällig MOSFET ohne die übliche inverse Diode?
Du meinst warscheinlich die Powermosfet's. Dort ist die Diode
durch die Produktion bedingt weil der Kanal mit dem Substrat ein
PN Übergang bildet.

Wenn dich das stört musst du entweder deinen Schaltungsentwurf ändern
oder dir einen MosFet suchen der den Substranschluss seperat herausgeführt
hat und den auf ein passendes Potential legen.

Tschüss
Martin L.
 
Horst Bartig wrote:

Wie arbeiten eigentlich geschaltete Gleichrichter?
Da schaltet man den Mosfet an, wenn der Strom über die Diode fließen würde.
Man muß den dann umgepolt einbauen.

Grüsse
Robert
 
Hallo Martin,

Wenn dich das stört musst du entweder deinen Schaltungsentwurf ändern
oder dir einen MosFet suchen der den Substranschluss seperat herausgeführt
hat und den auf ein passendes Potential legen.


Das gibt es normalerweise nur bei Kleinsignaltypen. Etwa beim
Viererpaket SD5400.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Horst Bartig <horst_bartig@web.de> wrote:
: Hallo liebe Experten,

: kennt jemand zufällig MOSFET ohne die übliche inverse Diode?

: In meinen Schaltungsentwürfen kommt es immer wieder vor, dass ich
: einen Strom mit einem MOSFET schalten will und ich beim weiteren
: Überlegen feststelle, dass in bestimmten Betriebsfällen die blöde
: Invers-Diode leitend wird - also eine Diode mit weiterem
: Spannungsabfall in Reihe erforderlich.
: Nach meinem Kenntnisstand ist der MOS-Effekt selber noch nicht
: polungsabhängig, sondern erst der der Source-Anschluss am Substrat.
: Wenn ich mich richtig erinnere gab es vor vielen Jahren
: MOS-Transistoren mit extra herausgeführten Substratanschluss. Gibt es
: die noch?

Nicht als Leitungstypen

: Wie arbeiten eigentlich geschaltete Gleichrichter?

Geschickte Einbeziehung der Substratdiode oder zwei entsprechend
angesteuerte anti-seriell geschaltete Mosfets

: ...
--
Uwe Bonnes bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik Schlossgartenstrasse 9 64289 Darmstadt
--------- Tel. 06151 162516 -------- Fax. 06151 164321 ----------
 
Horst Bartig schrieb:

In meinen Schaltungsentwürfen kommt es immer wieder vor, dass ich
einen Strom mit einem MOSFET schalten will und ich beim weiteren
Überlegen feststelle, dass in bestimmten Betriebsfällen die blöde
Invers-Diode leitend wird
Einen zweiten Mosfet antiseriell einfügen.

Gruß

Uwe
 
Hallo,
| Einen zweiten Mosfet antiseriell einfügen.

ggfs über einen IGBT nachdenken

MArtin
 
Martin Schönegg schrieb:

Hallo,
| Einen zweiten Mosfet antiseriell einfügen.

ggfs über einen IGBT nachdenken
Das geht nur, wenn einem der recht hohe Spannungsverlust (ca. 2V)
nichts ausmacht. Das dürfte nur in wenigen Fällen der Fall sein.
Übrinx, die gängigen IGBTs haben ebenfalls inverse Dioden...

Zum Thema antiserielle MOSFETs: Einige der Halbleiterrelais von
Nais/Matsushita (PhotoMOS-Relais) haben genau so etwas drin. Damit
kann man DC beliebiger Polarität schalten, sogar galvanisch getrennt.
Je nach Anwendung kann sowas schonmal sinnvoll sein (wenn die auch
erheblich teurer sind als zwei FETs).

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
 
Hi Tilmann
| > ggfs über einen IGBT nachdenken
| Das geht nur, wenn einem der recht hohe Spannungsverlust (ca. 2V)
| nichts ausmacht. Das dürfte nur in wenigen Fällen der Fall sein.
| Übrinx, die gängigen IGBTs haben ebenfalls inverse Dioden...

Das kommt ziemlich auf die Anwendung an, das können durchaus weniger
sein, als bei einem Mosfet gleicher Baugröße.

MArtin
 
Hallo Tilmann,

Zum Thema antiserielle MOSFETs: Einige der Halbleiterrelais von
Nais/Matsushita (PhotoMOS-Relais) haben genau so etwas drin. Damit
kann man DC beliebiger Polarität schalten, sogar galvanisch getrennt.
Je nach Anwendung kann sowas schonmal sinnvoll sein (wenn die auch
erheblich teurer sind als zwei FETs).


Teuer ist das Stichwort. Ich habe die Dinger bisher nie hinein, sondern
immer nur heraus entwickelt. Ich weiss nicht, was den Preis von
Halbleiterrelais rechtfertigt. Die paar Schrauben und ein
Plastikgehaeuse? Das erinnert mich jedesmal an hochisolierende DC-DC
Konverter. Auch die flogen bei mir immer hinaus. Oder an Fast Food, wo
man den Hamburger fuer einen Bruchteil des Geldes viel leckerer selbst
hinbekommt ;-)

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg schrieb:

Zum Thema antiserielle MOSFETs: Einige der Halbleiterrelais von
Nais/Matsushita (PhotoMOS-Relais) haben genau so etwas drin. Damit
kann man DC beliebiger Polarität schalten, sogar galvanisch getrennt.
Je nach Anwendung kann sowas schonmal sinnvoll sein (wenn die auch
erheblich teurer sind als zwei FETs).

Teuer ist das Stichwort. Ich habe die Dinger bisher nie hinein, sondern
immer nur heraus entwickelt. Ich weiss nicht, was den Preis von
Halbleiterrelais rechtfertigt. Die paar Schrauben und ein
Plastikgehaeuse? Das erinnert mich jedesmal an hochisolierende DC-DC
Konverter. Auch die flogen bei mir immer hinaus. Oder an Fast Food, wo
man den Hamburger fuer einen Bruchteil des Geldes viel leckerer selbst
hinbekommt ;-)
Manchmal gibt es trotzdem Gründe für sowas.

Wir haben z.B. in einer Anwendung ein (fertig gekauftes) SSR drin,
weil der Kunde es partout so haben will.
Ansonsten bauen wir entsprechendes oft gleich mit in unsere Elektronik
ein (MOC + TRIAC + Schutzbeschaltung kostet weniger als fertiges SSR).

Diese PhotoMOS-Relais sind aber was anderes. Die gibt es auch in
klein (DIP4), wie Optokoppler. Nur daß sie beliebig Gleich- und
Wechselstrom schalten können, galvanisch trennen und rein ohmsch
schalten. Diese Eigenschaften können manchmal den relativ hohen
Preis (einzelne Euro, IIRC) wert sein. Scheint zumindest so, sonst
könnte Nais die wohl nicht verkaufen...

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
 
Hallo Tilmann,

Diese PhotoMOS-Relais sind aber was anderes. Die gibt es auch in
klein (DIP4), wie Optokoppler. Nur daß sie beliebig Gleich- und
Wechselstrom schalten können, galvanisch trennen und rein ohmsch
schalten. Diese Eigenschaften können manchmal den relativ hohen
Preis (einzelne Euro, IIRC) wert sein. Scheint zumindest so, sonst
könnte Nais die wohl nicht verkaufen...


Ja, wenn es nur ein paar Euro sind, dann gibt es gute Anwendungen
dafuer. Ansonsten habe ich den Eindruck, dass SSR oft deshalb gekauft
oder spezifiziert werden, weil Ingenieure unter zuviel Zeitdruck stehen
oder sogar eine simple Eigenloesung nicht mehr auf die Beine bekommen.
Letzteres macht mich immer ein wenig traurig. Auf der anderen Seite
sorgt es fuer sehr zufriedene Kunden, wenn man durch Integration dieser
Funktionen auf die Leiterplatte in wenigen Auftragsstunden einige zig
Dollars aus den Materialkosten herausgeholt hat. Das gab schon Faelle,
wo sie mein Honorar mit der ersten produzierten Einheit wieder heraus
hatten. Allerdings flogen dabei auch alle DC-DC Wandler heraus.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg wrote:
Allerdings flogen dabei auch alle DC-DC Wandler heraus.
Klingt gut.

Leider ist es für kleinere Chargen (100er Batches) immer recht
schwierig, an die passenden Mini-Trafos für kleine DC-DC
Wandler zu bekommen.

Wir packen regelmässig so einen winzigen 5V-5V isolierenden
DC-DC Wandler in unsere RS485 Schnittstellen.

So einen Wandler selbst in dieser kleinen Form auf ein PCB
zu designen stelle ich mir fast unmöglich vor. Immerhin
steht der fertige Wandler hochkant auf dem PCB, während eine
Eigenkonstruktion sich da eher flächig ausbreitet.

Gruß,
Olav
 
Hallo Olav,

Allerdings flogen dabei auch alle DC-DC Wandler heraus.


Klingt gut.

Leider ist es für kleinere Chargen (100er Batches) immer recht
schwierig, an die passenden Mini-Trafos für kleine DC-DC
Wandler zu bekommen.

Wir haben so etwas in der Produktion wickeln lassen oder auch schon mal
ausser Haus fertigen lassen. Wenn man das nicht will, geht es ueber
Firmen wie diese:

http://www.sumida.com/products/details.php?pos=4&prodid=2302&catid=109

Wir packen regelmässig so einen winzigen 5V-5V isolierenden
DC-DC Wandler in unsere RS485 Schnittstellen.

Wenn er nicht viel mehr als eine Eigenentwicklung mit Amortisierung
kostet, ist das ja in Ordnung.

So einen Wandler selbst in dieser kleinen Form auf ein PCB
zu designen stelle ich mir fast unmöglich vor. Immerhin
steht der fertige Wandler hochkant auf dem PCB, während eine
Eigenkonstruktion sich da eher flächig ausbreitet.

Geht. Den letzten habe ich beidseitig bestueckt entwickelt. Der
Wandleranteil der Schaltung nimmt gerade mal einen Quadratzentimeter
ein. Dieses Mal mit dem LM3478, sonst normalerweise ohne PWM Chip mit
Wald- und Wiesenbauteilen.

Wenn es hochkant besser ist, nehme ich Ringkerne hochkant. Montiert
entweder mit Aussparung in der Platine und Vergusstropfen oder per
Schaumpuffer und Cable Tie.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 

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