Lebensdauerueberwachung von Geraeten

Hans-Georg Finger wrote:

....

Bei Unrad gibt's Betriebsstundenzähler/Zähler (Typ 220) Klein, laufen mit
Li-Ion-Primärbatterrien teilweise ewig:) AFAIR kann man die auch mit
Alarmausgang programmieren. Sind klein, preiswert und genügsam.

Unterschied ist nur eine (oder waren es zwei?) Lötbrücken. Wenn also keine
Zähler vorhanden sind einfach den Betriebstundenzähler verwenden. Mir war
auch schon mal ein Zähler im Betriebsstundenzählerkarton untergekommen.

Olaf
 
Rafael Deliano wrote:

Moment:

Ich ziehe einen Radreifen auf einer Gummilage auf und setze diese unter
Druck (Verspannung) des Gesamtsystems.

Da muß doch bei jedem Maschbaustudi im 4. Semester spätestes die
Alarmklingel läuten (zumindest habe ich das versucht in den
Festigkeitsübungen 'rüberzubringen):

-Elastische Bettung eines Biegestabes mit punktueller Belastung (Biegefaser
innen)

-Ring unter Zugvorspannung

d.h. die anrißgefährdete Stelle (Zugspannung) liegt im nicht visuell
überwachbaren Bereich.


Von den bisher genannten Umständen mal ganz zu schweigen sind IMHO die
beiden obigen Punkte schon genug Anlaß für aufwändige und regelmäßige
Untersuchungen.

Wenn dann noch Verschleißgrenzen herabgesetzt werden,... wie war das mit $
\approx c b t^{-2}$ ?

Ein nettes Beispiel ist da auch 'ne Tretlagerwelle, die vom Innengewinde her
anriß. Also nichts mit höchster Randfaserspannung, sondern nahe neutraler
Faser.

Olaf
 
Hallo Hans-Georg,

| Und genau da ist der Knackpunkt. Es ist nicht
| der Antrieb, der gefährlich wird, sondern es besteht
| die Gefahr, dass das externe Gerät bei Lebensdauerende
| einen gefährlichen Zustand annimmt, wenn es dann
| angetrieben wird. Die Idee war, den Antrieb
| abzuschalten bevor das angetrieben Gerät sein
| Lebensdauerende erreicht, was ziemlich genau
| bekannt ist nämlich >10000 Schaltungen.

Was heißt "ziemlich genau"?
Wenn eine Gefahr abgewendet werden muss, dann musst Du auf das
gefährdende Ereignis auch dann reagieren können, wenn die normale
Lebensdauer noch nicht abgelaufen ist. Risikoanalyse bzw Fehleranalyse
sind da die Stichwörter. und diese Dokumente dürfen auch nach
Entwicklungsende nicht geschlossen werden. Jede veränderung bedarf
ihrer genauen UNtersuchung auf das Gesammtsystem. Dass heir oft genug
geschlampt wird ist bekannt. Leider werden dann oft die falschen
bestraft, weil dann die den Kopf hinhalten müssen, die die
Ausarbeitung gemacht haben, die die strategischen Entscheidungen
vorgeben Murks zu machen sind noch selten gefeuert worden, wenn es
Mist war, was sie beschlossen hatten.

MArtin
 
Hans-Georg Finger wrote:

die Gefahr, dass das externe Gerät bei Lebensdauerende
einen gefährlichen Zustand annimmt, wenn es dann
angetrieben wird. Die Idee war, den Antrieb
abzuschalten bevor das angetrieben Gerät sein
Lebensdauerende erreicht, was ziemlich genau
bekannt ist nämlich >10000 Schaltungen.
Wenn es mechanische Teile sind, die den Dienst quittieren, erzeugen sie
oft vor Lebensdauerende signifikante Frequenzspektren. Bei
elektronischen Bauteilen sinds oft höhere Rauschspektren.
Ich denke, du hast schon untersucht, was das "plötzliche"
Lebensdauerende verursacht? Wenn sich die Ursache nicht beseitigen läßt,
und ziemlich genau der Zeitpunkt feststeht des Endes feststeht, "reicht"
tatsächlich ein Betriebsstundenzähler ;-)

--
mfg horst-dieter
 
Hans-Georg Finger schrieb:
Ich könnte mir vorstellen, das man das als
Betriebsstundenanzeige aufbaut und den Anwender
per Betriebsanleitung zwingt, nach Erreichen
einer bestimmten Betriebsdauer den Antrieb
auszutauschen mitsamt dem angeschlossenen Gerät.

Hallo,

dafür müsstest Du nicht die uralte Quecksilberlösung benutzen, sowas
gibt es auch als kleine Wartungsintervalanzeige mit LCD und Elektronik.

Schau Dir z.B. mal die Deckel von den Britta Wasserfiltern an, da ist
eine kleine LCD drin für den Filterwechsel.

Bye
 
MaWin wrote:
....... Wenn der Ausfall des
Motors gefaehrlich wird, sorgt man dafuer das es nicht
gefaehrlich werden kann, oder er nicht ausfaellt (2 Motoren).
Denn wenn er statistisch beim 10000ten Mal kaputt geht, gibt es
keinerlei Garantie das er beim 8999ten Mal noch geht.
Allerdings gibt es immer solche Dummbatze, welche
den zweiten Motor so verschalten, dass die "Redundanz"
damit endet, dass die Ausfallwahrscheinlichkeit
verdoppelt wurde. Reiner Zufall, dass mir, ebenfalls
zum Thema Pumpenmotoren, ein AKW in der Nordschweiz
einfällt.

Deine Loesung wuerde vor Gericht bei Haftungsfragen unter GROB
FAHRLAESSIG eingestuft werden.
Halt ich für ein Gerücht. Hier konnte eine Firma jahrelang
wortwörtlich brandgefährliche Kaffeeautomaten verkaufen.
Ein Relais war unterdimensioniert, was mit den häufigen
Aus- und Brandfällen rasch auffiel (nach Angaben des
Herstellers allerdings erst nach 2 Jahren). Es erfolgte
keine Rückrufaktion, auch wurden die Reparaturen berechnet.
Erst das Einschreiten der Versicherungen konnte
der Hersteller zu einer Rückrufaktion überredet werden.
Siehe
http://www.swissinfo.org/sde/swissinfo.html?siteSect=113&sid=5103377
"Die Zahl der Brände sei aber im Verhältnis zu den
verkauften Maschinen derart klein gewesen, dass die
von Solis beigezogenen Versicherungsexperten geraten
hätten, auf einen Rückruf zu verzichten."
"Die Brandschutzbehörden hätten rechtliche Schritte
in Erwägung gezogen, wenn Solis nicht Ťfreiwilligť
die Geräte zurückgerufen hätte."

--
mfg Rolf Bombach
 
"Hans-Georg Finger" <Hans-GeorgFinger@web.de> wrote in message news:<1091171073.471314@nbgm66x>...
Hallo Leute

Ich bin auf der Suche nach einem Gerät/Einrichtung/Bauteil,
was mir eine Art Lebensdauerüberwachung realisiert.

Die Anwendung ist folgende:
Ich habe ein Gerät mit einem eingebauten kleinen Motor an 230V,
der Motor nimmt im Betrieb ca. 100mA auf.
Dieser Moter wird häufig in wechselnden Zeitabständen für
ca 1,2 s eingeschaltet. Leider hat das Gerät die Eigenschaft
nach ca. 10000 solcher kurzen Einschaltungen kaputt zu gehen
und evtl. einen gefährlichen Zustand auszulösen.
Was ich jetzt suche ist eine möäglichst kleine Einrichtung,
die ich in das Gerät einbauen kann, die jede Einschaltung
erfasst und nach z.B. 9000 Einschaltungen den Motor irrversibel
abschaltet bevor der gefährliche Zustand eintritt.
Ich habe schon nach Zählwerken mit Schaltkontakten gesucht,
aber die sind alle zu groß, so viel Platz habe ich nicht in dem Gerät.
Es müsste eine Einrichtung sein, die keine ständige Spannungs-
versorgung benötigt, weil ich nicht sicherstellen kann, dass mein
Gerät während seiner Lebensdauer immer an Spannung liegt, d.h. die
Lebensdsauer-Information darf auch bei fehlender Spannung
nicht verloren gehen.

Ich habe mal vor vielen Jahren von einem elektrochemischen
Betriebsstundenzähler gehört, weiss aber nicht mehr wo und
wie das Ding funktionierte und ob es nach bestimmter Zeit
abschalten konnte.

Jeder Hinweis und jede Idee ist willkommen-

Gruß Hans-Georg

Hallo Georg,

wenn der Ausfall teuer werden kann, dann sollten die Kosten der
Überwachung zweitrangig sein. Ich habe mal zu Testzwecken folgendes
entwickelt:

Ein Kondensatormikrofon überwacht die Begleitgeräusche einer
Antriebssteuerung und speichert das Analogsignal ab. Anlauf- Betrieb-
und Abbremsgeräusch werden getrennt digitalisiert und abgelegt.
Zusätzlich Spannungs- Drehzal- und Stromdaten.

Dieses "Gutsignal" wird nun bei jeder Aktivierung als Maske für die
Betriebsdaten herangezogen und entscheidet über Abweichungen und deren
Höhe.

Für größere Maschinen würde ich noch Schwingungsanalyse usw.
hinzunehmen. Damit ergibt sich ein "Lebenslauf" der Anlage und die
Maschinenbauer können an hand ihrer Vergleichsdaten schon sehr früh
erkennen ob ein Ausfall droht.
Heute würde ich sogar soweit gehen und diese Art der Überwachung (wenn
z.B. eine Wartungsleistung besteht) online, in regelmäßigen Abständen
oder selbständig angestoßen durch gefährlich abweichende
Betriebsbedingungen, vornehmen.

Das ist eine interessante Aufgabe, leider konnte ich das mangels
Interesse der Anwender nie zuendeführen.

MfG Manfred glahe
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top