Lötzinn

T

Thomas Heirich

Guest
Hallo,
ich bin noch relativ neu auf dem Gebiet "Elektronik Löten". Ich habe nun
gehört, das wenn man Platinen löten will, man nur Elektroniklötzinn ohne
Flussmittel verwenden soll. Bei Pollin habe ich nun folgendes gefunden:
"100 g-Spule hochwertiges Elektroniklot nach DIN 8511 (L-Sn60Pb40),
Durchmesser 1 mm, mit Flussmittelseele."

Heißt das "mit Flussmittelseele" das es viel Flussmittel enthält, oder so
wenig, das ich es doch verwenden kann?

Viele Grüße
Thomas
 
Thomas Heirich pumpte ins Nutznetz:


Ich habe nun gehört, das wenn man Platinen löten will, man nur
Elektroniklötzinn ohne Flussmittel verwenden soll.
Ohne Flussmittel? *schauder* Ich habe gerade so einen Prototypen vor mir
liegen. Es scheint, daß der User genau das auch gehört und realisiert hat.

Ohne Flussmittel wird das nichts und niemals was. Das Flussmittel sorgt
für eine gute Benetzung der zu lötenden Teile und noch für andere gute
Dinge.

Was du evtl. gehört haben könntest: In einer Wellenlötmaschine wird
Lötzinn in Stangenform ohne Flussmittel verwendet. Dieses aber wird als
Schaumfluxer zusätzlich aufgebracht.


Heißt das "mit Flussmittelseele" das es viel Flussmittel enthält, oder so
wenig, das ich es doch verwenden kann?
Es heißt, das du genau das verwenden kannst.

HTH Ulrich

--
"Windeln und Politiker muessen regelmaessig gewechselt
werden. Aus dem gleichen Grund."
aus de.talk.jokes
 
"Thomas Heirich" <t.heirich@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
ich bin noch relativ neu auf dem Gebiet "Elektronik Löten". Ich habe
nun
gehört, das wenn man Platinen löten will, man nur Elektroniklötzinn
ohne
Flussmittel verwenden soll. Bei Pollin habe ich nun folgendes
gefunden:
"100 g-Spule hochwertiges Elektroniklot nach DIN 8511 (L-Sn60Pb40),
Durchmesser 1 mm, mit Flussmittelseele."

Heißt das "mit Flussmittelseele" das es viel Flussmittel enthält, oder
so
wenig, das ich es doch verwenden kann?
Mit Flussmittel ist das Zeug gemeint, dass der Klempner beim Löten von
z.B. Zinkblech benutzt. Das ist stark Säurehaltig und absolut tödlich
für elektronische Schaltungen.
Elektroniklot mit Seele, ist genau richtig ;-)
MfG
Dieter
 
Thomas Heirich wrote:

Moin!


Flussmittel verwenden soll. Bei Pollin habe ich nun folgendes gefunden:
"100 g-Spule hochwertiges Elektroniklot nach DIN 8511 (L-Sn60Pb40),
Durchmesser 1 mm, mit Flussmittelseele."

Heißt das "mit Flussmittelseele" das es viel Flussmittel enthält, oder so
wenig, das ich es doch verwenden kann?
Wie die beiden anderen schon sagen, das ist genau das richtige.

Allerdings habe ich Pollin schon mal drei der 1-kg-Rollen
zurückgeschickt, da deren Qualität miserabel war, das Flußmittel darin
war lächerlich schlecht und das Lot schmolz bie 310° nicht so richtig gut.

Also wenn Du dort sowieso bestellst bestell Dir eine Rolle mit, und
teste und kauf Dir zum Vergleich noch woanders Lötzinn, damit Du ein
Gefühl kriegst was möglich ist.

Gelötet hast Du schonmal? Wichtig ist, daß das Lot richtig am Metall
langläuft und nicht einfach irgendwie als Klumpen dranhängt. Dazu das
Lötzinn erst an der Lötstelle schmelzen.

Ciao Dschen

--
Dschen Reinecke

=== der mit dem Namen aus China ==
http://WWW.DSCHEN.DE mailto:usenet@dschen.de
 
Hallo,

Wie die beiden anderen schon sagen, das ist genau das richtige.
Danke für die Hilfe!

Gelötet hast Du schonmal? Wichtig ist, daß das Lot richtig am Metall
langläuft und nicht einfach irgendwie als Klumpen dranhängt. Dazu das
Lötzinn erst an der Lötstelle schmelzen.
Ja, ich habe schon mal gelötet. Das waren einfach Kabel an Elemente, wie
z.B. Leds. Da hab ich "normales" Lötzinn genommen, dass ich so noch
rumliegen hatte (war kein Elektroniklötzinn).

Viele Grüße
Thomas
 
"Thomas Heirich" <t.heirich@t-online.de> wrote:

Ja, ich habe schon mal gelötet. Das waren einfach Kabel an Elemente, wie
z.B. Leds. Da hab ich "normales" Lötzinn genommen, dass ich so noch
rumliegen hatte (war kein Elektroniklötzinn).
Bei Grobarbeiten (Drähte an irgendwas anlöten) ist das nicht weiter
tragisch.
Auf Leiterplatten sollte man aber keine "falschen" Lote oder
Flußmittel verwenden. Diese enthalten z.T. aggressive Säuren, was bei
den hauchdünnen Kupferkaschierungen zu netten Spätfolgen führen kann.

Hergen
 
Hergen Lehmann wrote:

Auf Leiterplatten sollte man aber keine "falschen" Lote oder
Flußmittel verwenden. Diese enthalten z.T. aggressive Säuren, was bei
den hauchdünnen Kupferkaschierungen zu netten Spätfolgen führen kann.
Och, da hatte ich auch schon mal Frühfolgen. Ich sollte mal nach einem
Fernseher schauen, der ein paar Wackler hatte. Ein paar kalte Lötstellen
im Hochspannungsbereich waren zu sehen. Ich war gerade ein paar Wochen
in Ausbildung, fing an nachzulöten und schimpfte, weil's nicht richtig
floß. Der Besitzer, ein Klempner, meinte: "Moment mal, ich hab auch
Flußmittel" und gab mir ein Fläschchen. Naja, ich nahm einen Pinsel
und gab ordentlich drauf. Das Löten ging zwar auch nicht besser, aber
nach dem Einschalten gab es interessante Lumineszenzerscheinungen
auf der Leiterplatte. Der Fernseher war natürlich nur noch Schrott
wert; zum Glück hatte er sich eh schon einen neuen gekauft ...

Viele Grüße
Steffen
 
Steffen Buehler wrote:

floß. Der Besitzer, ein Klempner, meinte: "Moment mal, ich hab auch
Flußmittel" und gab mir ein Fläschchen. Naja, ich nahm einen Pinsel
und gab ordentlich drauf. Das Löten ging zwar auch nicht besser, aber
nach dem Einschalten gab es interessante Lumineszenzerscheinungen
auf der Leiterplatte. Der Fernseher war natürlich nur noch Schrott
wert; zum Glück hatte er sich eh schon einen neuen gekauft ...
Und auf die Idee, das mal wieder wegzuputzen, ist wohl niemand gekommen?
Isht seid mir so Spezialisten! :-/

Gruß Lars
 
"Thomas Heirich" <t.heirich@t-online.de> wrote in message news:<brjp29$34orl$1@ID-151544.news.uni-berlin.de>...
Hallo,
ich bin noch relativ neu auf dem Gebiet "Elektronik Löten". Ich habe nun
gehört, das wenn man Platinen löten will, man nur Elektroniklötzinn ohne
Flussmittel verwenden soll.
Wo hast Du das gehört? Ich hab es (in den letzten 25 Jahren) nirgendwo
gehört. Vielleicht hast Du da etwas mißverstanden, man soll
Elektroniklötzinn ohne ZUSÄTZLICHES Flußmittel (Flußmittelpaste etc.)
verwenden. Elektroniklötzinn enthält immer Flußmittel, und zwar eins,
was für elektronische Lötstellen geeignet ist. Andere Zusatzflußmittel
können auf Dauer die Lötstellen oder Bauteile sogar zerstören.

Flußmittelfreies Löten ist auch nicht oder kaum möglich. Das
Flußmittel hilft zwar auch beim Fließen des Lötzinns, hauptsächlich
verhindert es aber die Oxidation der Metalloberflächen, die beim
Erhitzen schnell auftritt, bzw. zersetzt vorhandene
Oxidationsprodukte, sodaß das Lötzinn direkt an die Metalloberflächen
gelangen kann. Ansonsten produzierst Du wunderschöne 'kalte'
Lötstellen, die nicht oder nur zeitweise Kontakt geben - der Alptraum
jedes Fehlersuchers.

Bei Pollin habe ich nun folgendes gefunden:
"100 g-Spule hochwertiges Elektroniklot nach DIN 8511 (L-Sn60Pb40),
Durchmesser 1 mm, mit Flussmittelseele."

Heißt das "mit Flussmittelseele" das es viel Flussmittel enthält, oder so
wenig, das ich es doch verwenden kann?
Du kannst es verwenden, weil es zumindest prinzipiell geeignet ist. Es
gibt allerdings schon Unterschiede beim Lötzinn - von Stannol wurde
vor Jahren ein Dreckzeug verkauft, wo das Flußmittel nur
herumgespratzt ist, sauberes Löten war damit nicht möglich. Wir
verwenden hier im Betrieb fast ausschließlich Lötzinn von
Alpha-Metals, Fluitin ist auch gut.

Winfried Büchsenschütz
 
Du kannst es verwenden, weil es zumindest prinzipiell geeignet ist. Es
gibt allerdings schon Unterschiede beim Lötzinn - von Stannol wurde
vor Jahren ein Dreckzeug verkauft, wo das Flußmittel nur
herumgespratzt ist, sauberes Löten war damit nicht möglich. Wir
verwenden hier im Betrieb fast ausschließlich Lötzinn von
Alpha-Metals, Fluitin ist auch gut.
Wie läßt es sich eigentlich mit Silberloten löten? Über kurz oder lang wird
doch mit dem Blei Schluß sein, da wird einem dann nichts anderes mehr übrig
bleiben.

Sabine
 
Du kannst es verwenden, weil es zumindest prinzipiell geeignet ist. Es
gibt allerdings schon Unterschiede beim Lötzinn - von Stannol wurde
vor Jahren ein Dreckzeug verkauft, wo das Flußmittel nur
herumgespratzt ist, sauberes Löten war damit nicht möglich. Wir
verwenden hier im Betrieb fast ausschließlich Lötzinn von
Alpha-Metals, Fluitin ist auch gut.
Ich habe auch gute Erfahrungen mit Lötzinn von "Jürgen Armack GmbH"
gemacht, kaufbar bei Opitec (http://www.opitec.de) oder Balü
(http://www.balue.de, kein Versand). Das benutze ich momentan, bisher
nie Probleme gehabt. Das Zeug von reichelt kann ich nicht empfehlen, es
lötet zwar gut, hinterlässt aber überall klebrige(!) Flussmittel"drops".
Dafür isses billig.


Gruß,
Arne
 
"Sabine Wolf" <sabine.f.wolf@web.de> wrote in message news:<brkd2g$4b4if$1@ID-167284.news.uni-berlin.de>...

Wie läßt es sich eigentlich mit Silberloten löten? Über kurz oder lang wird
doch mit dem Blei Schluß sein, da wird einem dann nichts anderes mehr übrig
bleiben.
Leider... Ein Kollege hat sich so Zeug beschafft, ich selber hab aber
(noch)keine Erfahrung damit. BTW bin ich mir nicht so sicher, ob man
mit dem Bleifrei-Lötzinn nicht den Teufel mit dem Beelzebub austreibt.
Da einige der niedrigschmelzenden Bleifrei-Lote recht komplexe
Legierungen sind, könnte die interkristalline Korrosion der Lötstellen
zunehmen und damit die Gerätelebensdauer verkürzen, d.h. es würden
mehr auf dem Müll landen. Migration vom (Lötzinn-)Blei in das
Grundwassser ist AFAIK auch noch nicht einwandfrei nachgewiesen. BTW
sind Kupferionen auch nicht gerade gesund, da wird wohl irgendwann die
Kupferbeschichtung der Leiterplatten auch noch abgeschafft (Alu ist
auch böse, da es im Verdacht der Alzheimer-Förderung steht).

Wenn ich wüßte, wann mein Renteneintrittsalter sein wird, würde ich
mir einen Berufslebensvorrat Normallötzinn anschaffen.

Wir hatten hier mal so ein Öko-Lötzinn mit umweltfreundlichem
Flußmittel (nein, die Spule war NICHT aus nachwachsendem Tropenholz),
das hat aber auch nicht viel getaugt. Zum Drahtverzinnen gings gerade
noch, aber richtige Lötstellen waren Glückssache.

Winfried Büchsenschütz
 
Winfried Buechsenschuetz wrote:
"Sabine Wolf" <sabine.f.wolf@web.de> wrote in message news:<brkd2g$4b4if$1@ID-167284.news.uni-berlin.de>...

Wie läßt es sich eigentlich mit Silberloten löten? Über kurz oder lang wird
doch mit dem Blei Schluß sein, da wird einem dann nichts anderes mehr übrig
bleiben.

Leider... Ein Kollege hat sich so Zeug beschafft, ich selber hab aber
....
Wenn ich wüßte, wann mein Renteneintrittsalter sein wird, würde ich
mir einen Berufslebensvorrat Normallötzinn anschaffen.

Wir hatten hier mal so ein Öko-Lötzinn mit umweltfreundlichem
Flußmittel (nein, die Spule war NICHT aus nachwachsendem Tropenholz),
das hat aber auch nicht viel getaugt. Zum Drahtverzinnen gings gerade
noch, aber richtige Lötstellen waren Glückssache.
Klingt nicht sehr verlockend. Wie teuer ist denn silberhaltiges Zeug?
Gibt es überhaupt genug Silber, um es dem Lot beizumischen, oder wird
das dann bei diesem Verbrauch rasch teurer? Ist Blei denn wirklich so
giftig? Ich hatte das früher in Rohform, also als Bleistrifen immer, um
die Pflanzen im Aquarium zu beschweren, damit sie unten bleiben. :) Die
Fische sahen eigentlich nicht vergiftet aus.

Gruß Lars
 
Lars Mueller <lm@despammed.com> wrote in message news:<3fdee385$0$19077$9b4e6d93@newsread2.arcor-online.net>...
Winfried Buechsenschuetz wrote:

Wir hatten hier mal so ein Öko-Lötzinn mit umweltfreundlichem
Flußmittel (nein, die Spule war NICHT aus nachwachsendem Tropenholz),
das hat aber auch nicht viel getaugt. Zum Drahtverzinnen gings gerade
noch, aber richtige Lötstellen waren Glückssache.

Klingt nicht sehr verlockend. Wie teuer ist denn silberhaltiges Zeug?
Wohl ein Mißverständnis, dieses Öko-Lötzinn war ganz normales, bloß
mit einem umwelt- (aber leider nicht nasen-)freundlichen Flußmittel.

Gibt es überhaupt genug Silber, um es dem Lot beizumischen, oder wird
das dann bei diesem Verbrauch rasch teurer?
AFAIK sind da nur wenige Prozent Silber drin.

Ist Blei denn wirklich so
giftig? Ich hatte das früher in Rohform, also als Bleistrifen immer, um
die Pflanzen im Aquarium zu beschweren, damit sie unten bleiben. :) Die
Fische sahen eigentlich nicht vergiftet aus.
Tot umfallen tust Du davon auch nicht, und das ist ja auch das
Problem, Bleivergiftungen sind AFAIK recht schleichend. Machen sich
erstmal durch dunkle Ränder am Zahnfleisch bemerkbar, führen dann zu
Zahnausfall (was Deine Fische kaum betroffen haben wird, es sei denn,
es waren Piranhas) und AFAIK auf die Dauer zu schweren Nervenschäden.

Metallisches Blei überzieht sich bei Anwesenheit von Säuren ziemlich
rasch mit einer stabilen (Oxid-?)Schicht und ist dann überraschend
korrosionsfest deswegen und wegen seiner leichten Form- und Lötbarkeit
wurde es ja früher viel für Trinkwasserleitungen benutzt. Die Schicht
ist sehr stabil, kann jedoch durch leicht säurehaltiges Wasser wieder
angelöst werden (bin kein Chemiker, daher Korrekturen willkommen). In
sehr alten unsanierten Häusern (wie unserer letzten Hütte) findet man
manchmal noch die 'schwarzen', oft ulkig gebogenen Wasserrohre.

Winfried Büchsenschütz
 
Lars Mueller wrote:
Winfried Buechsenschuetz wrote:
"Sabine Wolf" <sabine.f.wolf@web.de> wrote in message news:<brkd2g$4b4if$1@ID-167284.news.uni-berlin.de>...

Wie läßt es sich eigentlich mit Silberloten löten? Über kurz oder lang wird
doch mit dem Blei Schluß sein, da wird einem dann nichts anderes mehr übrig
bleiben.

Leider... Ein Kollege hat sich so Zeug beschafft, ich selber hab aber

Klingt nicht sehr verlockend. Wie teuer ist denn silberhaltiges Zeug?
Gibt es überhaupt genug Silber, um es dem Lot beizumischen, oder wird
das dann bei diesem Verbrauch rasch teurer? Ist Blei denn wirklich so
giftig? Ich hatte das früher in Rohform, also als Bleistrifen immer, um
die Pflanzen im Aquarium zu beschweren, damit sie unten bleiben. :) Die
Fische sahen eigentlich nicht vergiftet aus.
Äh, ist hier nicht ein Durcheinander zwischen bleifreiem Lot und
Silberlot? Letzteres ist doch Lötzinn (Blei-Zinn) mit Silberanteil.
Allerdings existiert der Ausdruck auch für Hartlote mit hohem
Silberanteil (mit und ohne Cadmium usw.).
Gibt es überhaupt genug Silber? Schlechte Frage ;-). Es ist eher
eine Frage der abbaubaren/abbauwürdigen Lagerstätten.

Vorkommen in der Erdkruste in ppm:
Eisen 50'000
Kupfer 70
Cer 46
Zinn 40
Neodym 24
Blei 16
Silber 1
Wismut 0.2
Indium 0.1
Gold 0.005

Silber ist also schon ziemlich selten, viel seltener als
die "seltenen Erden" Cer, Neodym, Samarium usw. Nur sind
letztere ziemlich gleichmässig über die Erde verteilt...
Eigenartigerweise ist auch Blei recht selten.

--
mfg Rolf Bombach
 
Äh, ist hier nicht ein Durcheinander zwischen bleifreiem Lot und
Silberlot? Letzteres ist doch Lötzinn (Blei-Zinn) mit Silberanteil.
Naja, im vorigen Reichelt-Katalog enthielt das einzige bleifrei Lötzinn halt
Silber (3,5%), im neuen haben sie inzwischen drei Sorten, eines mit Silber,
eines mit Silber und Kupfer und einer nur mit Kupfer.

Sabine
 
Rolf Bombach <rolfnospambombach@bluewin.ch> wrote in message news:<3fdf6a79$1_1@news.bluewin.ch>...

Äh, ist hier nicht ein Durcheinander zwischen bleifreiem Lot und
Silberlot? Letzteres ist doch Lötzinn (Blei-Zinn) mit Silberanteil.
Ja, das gibts schon länger. In einigen bleifreien
(Weich-)Lötzinn-Sorten ist aber wohl auch Silber drin. Teilweise wird
wohl auch Antimon, Wismut etc. verwendet.

Allerdings existiert der Ausdruck auch für Hartlote mit hohem
Silberanteil (mit und ohne Cadmium usw.).
Ist mir auch so bekannt, wird wohl benutzt, wenn a) die Lötstelle
nicht messingfarben sein soll (normales Hartlot besteht zum großen
Teil aus Messing), b) für bestimmte Materialien, für die es besser
geeignet ist.


Vorkommen in der Erdkruste in ppm:
Eisen 50'000
Kupfer 70
Cer 46
Zinn 40
Neodym 24
Blei 16
Silber 1
Wismut 0.2
Indium 0.1
Gold 0.005
Der Anteil an der Erdkruste ist (bis zu einem Grenzwert) wohl weniger
das Problem. Wenn Eisen überall rumliegen würde, brauchte man ja bloß
am Boden zu kratzen und hätte welches unterm Fingernagel. Tatsächlich
ist die Konzentration lokal sehr unterschiedlich, es gibt
Eisenerzvorkommen, die einige -zig Prozent Eisen enthalten. Und dann
ist noch die Frage, wie die genannten Elemente chemisch gebunden sind,
rein ('gediegen') kommen sie recht selten vor. Silizium liegt
(chemisch gebunden) auch kiloweise in jedem Sandkasten rum, trotzdem
ist Reinsilizium recht teuer...

Winfried Büchsenschütz
 
"Sabine Wolf" <sabine.f.wolf@web.de> schrieb

Naja, im vorigen Reichelt-Katalog enthielt das einzige bleifrei Lötzinn halt
Silber (3,5%), im neuen haben sie inzwischen drei Sorten, eines mit Silber,
eines mit Silber und Kupfer und einer nur mit Kupfer.
Und das soll man mit einen normalen Lötkolben verarbeiten
können? Ist da die Schmelztemperatur nicht viel höher?

Frank
 
"Steffen Buehler" <steffen.buehler@freenet.de> wrote in message news:<brk35q$20ad$1@news.space.net>...

Das Löten ging zwar auch nicht besser, aber
nach dem Einschalten gab es interessante Lumineszenzerscheinungen
auf der Leiterplatte. Der Fernseher war natürlich nur noch Schrott
wert; zum Glück hatte er sich eh schon einen neuen gekauft ...
Kein Wunder, die meisten Klempnerflußmittel sind verdünnte Säuren, die
dann leitfähig sind (Elektrolyt). Ein mir früher bekannter Servicemann
für USV-Anlagen hatte mal ähnliches, bei einem Kunden waren fast alle
USVs ausgefallen. Schließlich stellte sich raus, daß die Anstreicher
Metall-Lüftungskanäle über den Anlagen mit verdünnter Säure abgerieben
hatten (verbessert die Farbhaftfähigkeit) und das Zeug munter in die
Lüftungsgitter der USV's getropft war (wozu soll man als Anstreicher
auch elektronische Geräte abdecken), was u.a. zerborstene
Thyristormodule usw. zur Folge hatte.

Zum Löten von kleinen Metallteilen mit dem normalen Lötkolben geht
Klempner-Lötpaste (Fittingslötpaste) oft wesentlich besser als
Elektronik-Lötzinn.

Winfried Büchsenschütz
 
w-buechsenschuetz@web.de (Winfried Buechsenschuetz) wrote in message news:<a547ca8.0312162315.1f7f6485@posting.google.com>...

Der Anteil an der Erdkruste ist (bis zu einem Grenzwert) wohl weniger
das Problem. Wenn Eisen überall rumliegen würde, brauchte man ja bloß
am Boden zu kratzen und hätte welches unterm Fingernagel
Hallo Winfried,
ist zwar ziemlich OT, aber ich habe mal gelesen, das der Niedergang
von Troja mit dem Übergang von der Bronzezeit zur Eisenzeit zusammen-
hing. In der Bronzezeit brauchte man Handelsplätze, wo das Kupfer und
das Zinn zusammengeführt wurde, da dieses an unterschiedlichen Plätzen
gefunden und abgebaut wurde, während man Eisen(Raseneisenstein) praktisch
überall findet...
Gruss
Harald
PS: Stichwort Silber: Da Silber auf Grund der Zunahme der Digitalfotografie
immer weiger benötigt wird, hat man möglicherweise freie Mengen, die
ins Lötzinn wandern könnten.
PS2: Muss man jetzt womöglich in Zukunft seine Platinen regelmässig mit
dem Silberputztuch behandeln, damit sie hübsch aussehen? :)
 

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