Knirschende Lautsprecherboxen und Höreindruck

J

Johannes Bauer

Guest
Hallo Gruppe,

ich habe eine Frage zu meinen Lautsprecherboxen, die bei mir am PC
hängen: weil das Poti des Lautstärkereglers total verdreckt war und
irrsinnig gekratzt hat, habe ich das Ding mal aufgeschraubt. Es gibt
drei Regler: Höhen, Tiefen, Lautstärke. Höhe und Tiefe waren jeweils 10k
Log, Lautstärke 50k Log.

Zunächstmal hab ich _alle_ Potis ausgebaut. Und weil ich eh die
Höhen/Tiefenregler immer in Mittelstellung habe, habe ich mal
ausgemessen, was für eine Widerstandsteilung bei Position 1/2 eintritt:
5k Ohm. Dann habe ich für Höhen- und Tiefenregler einfach 8x4,7k Ohm
eingebaut, Kohleschicht 1/4W.

Danach habe ich ausgemessen, auf welcher Stellung der Lautstärkeregler
auf "ganz leise" ist: bei 0 Ohm. Deshalb habe ich einfach einen der 10k
Log als Volume eingebaut: dass ich das Ding jetzt nicht mehr "ganz"
aufdrehen kann ist mir ziemlich egal, für mich ist's eh absolut laut genug.

Ein erster Test mit Musik: hervorragend. Klingt super, Lautstärkefeld
optimal, Kratzen/Knacken/Brummen weg.

Letztin wollte ich mal eine DVD damit anschauen. Und bei Sprache hört
sich das Teil jetzt furchtbar an, ein sehr merkwürdig verzerrtes
Geräusch, als ob die niedrigen Frequenzen total übersteuern würden. Kann
das daran liegen, dass ich den Bass-Spannungsteiler mit 2x4,7k kleiner
gemacht habe als die ursprünglichen 10k? Sind die Widerstände geeignet?
Das Geräusch stört schon erheblich, ich weiß allerdings gar nicht, wie
ich's beschreiben soll so richtig.

Auf der Suche nach dem Fehler habe ich ein kleines Programm geschrieben,
dass einfach mal einen Sinuston maximaler Amplitude ausgibt und auch
einen Sweep über einen wählbaren Frequenzbereich macht. Dabei ist mir
aufgefallen, dass die "gehörte" Amplitude _deutlich_ Frequenzabhängig
ist. Maxima habe ich "herausgehört" (ich bin da nicht so gut, kann
durchaus sein, dass ich ein Paar vergessen habe oder mich verhört) bei
150, 200, 260, 340, 395 und 540 Hz. Ist das mein Ohr, meine Veränderung
am Lautsprecher oder woher kommt das? Hat mich sehr verwundert,
irgendwie. Der Ton wurde dann immer (wohl auch sinusförmig) lauter und
leiser.

Hoffe, jemand kann das aufklären. Danke schonmal!

Viele Grüße,
Johannes
 
Hi Johannes

Zunächstmal hab ich _alle_ Potis ausgebaut. Und weil ich eh die
Höhen/Tiefenregler immer in Mittelstellung habe, habe ich mal
ausgemessen, was für eine Widerstandsteilung bei Position 1/2 eintritt:
5k Ohm. Dann habe ich für Höhen- und Tiefenregler einfach 8x4,7k Ohm
eingebaut, Kohleschicht 1/4W.
Also wenn vorher Spannungsteiler drin waren und sie als solche gearbeitet
haben, sollte beim Ersatzpoti die Widerstandsumme gleich bleiben (10k bzw.
50k)

Schliesse doch mal 5k bzw. 47k in Serie mit dem dritten Bein und berichte.
(Oder nehme gleich die original Potis in neu)

--
mit besten Grüßen,

Jonas Stein <news@jonasstein.de>
 
Hallo NG,

Kann das daran liegen, dass ich den Bass-Spannungsteiler mit 2x4,7k
kleiner gemacht habe als die ursprünglichen 10k?
Nein. Das passt schon.

Sprechen wir hier von sog. "Brüllwürfeln"?
... dass die "gehörte" Amplitude _deutlich_ Frequenzabhängig ist.
Vermutlich einer der Gründe, warum der Name "Brüllwürfel" so populär
ist. ("Wieviel Killowatt haben die denn?")

Ich würde bei dem Lautstärkepoti ansetzen. Vielleicht macht der
Verstärker bei 10 k gegenüber 50 k Lautstärkepoti nicht mehr mit. Wenn
Dir ein kleinerer Einstellbereich ausreicht, würde ich eher 39 k in
Reihe zum neuen Lautstärkepoti schalten:

Ich nehme mal an, dass das Lautstärkepoti als Potentiometer geschaltet
ist (was für ein Satz!), dass also ein Ende an Masse liegt, das andere
Ende an einer Quelle und vom Schleifer das "geregelte" Signal
abgegriffen wird und weiterverarbeitet wird. Ich würde jetzt die
Verbindung zwischen Quelle und Schleifbahnende auftrennen und sie mit je
Kanal einem 39 k-Widerstand wieder herstellen.

Falls Dir 1/5 des Einstellbereichs zu wenig erscheinen sollte: Das
scheint nur.

HTH - Peter

--
Für Privat-Email bitte Betreff mit "Usenet-Reh" beginnen lassen.
--
"Ein Mokka-Trüffel-Parfait mit einem Zitronencreme-Bällchen."
 
Hallo Johannes,

Johannes Bauer schrieb:
[...]
Ein erster Test mit Musik: hervorragend. Klingt super, Lautstärkefeld
optimal, Kratzen/Knacken/Brummen weg.

Letztin wollte ich mal eine DVD damit anschauen. Und bei Sprache hört
sich das Teil jetzt furchtbar an, ein sehr merkwürdig verzerrtes
Geräusch, als ob die niedrigen Frequenzen total übersteuern würden. Kann
Also wenn Musik hervorragend klingt und Sprache extrem verzerrt,
dann hast du entweder kein sehr gutes Gehör ;-) oder es liegt nicht
an deinen Umbauten. Denn welches Signal über die Boxen übertragen
wird, ist diesen völlig egal. Schau bitte zuerst einmal nach,
wie der Softwaremixer eingestellt ist. Evtl. wurd die Sprache über
einen anderen Kanal (PCM?) als die Musik (von CD gehört oder MP3?)

[...]
Viele Grüße,
Johannes

ciao
Marcus
 
Jonas Stein wrote:

Also wenn vorher Spannungsteiler drin waren und sie als solche gearbeitet
haben, sollte beim Ersatzpoti die Widerstandsumme gleich bleiben (10k bzw.
50k)
Okay.

Schliesse doch mal 5k bzw. 47k in Serie mit dem dritten Bein und berichte.
(Oder nehme gleich die original Potis in neu)
Ich werd's probieren, habe auch bei Reichelt schon "richtige"
Ersatzpotis bestellt. Bericht folgt, hab jetzt aber erst mal die
nächsten Tage keinen Lötkolben hier :-(

Gruß,
Johannes
 
Peter Muthesius wrote:
Hallo NG,


Kann das daran liegen, dass ich den Bass-Spannungsteiler mit 2x4,7k
kleiner gemacht habe als die ursprünglichen 10k?

Nein. Das passt schon.

Sprechen wir hier von sog. "Brüllwürfeln"?
Nö, die wiegen dreieinhalb Kilogramm ;-)

Im Ernst: also es sind schon ordentliche Lautsprecher drin, allerdings
hab ich vergessen, wieviel Watt der Verstärker hatte. Wenn ich mich
richtig erinnere, warens 19W.

... dass die "gehörte" Amplitude _deutlich_ Frequenzabhängig ist.

Vermutlich einer der Gründe, warum der Name "Brüllwürfel" so populär
ist. ("Wieviel Killowatt haben die denn?")
0,019 kW ;-)

Ich würde bei dem Lautstärkepoti ansetzen. Vielleicht macht der
Verstärker bei 10 k gegenüber 50 k Lautstärkepoti nicht mehr mit. Wenn
Dir ein kleinerer Einstellbereich ausreicht, würde ich eher 39 k in
Reihe zum neuen Lautstärkepoti schalten:
Wie gesagt, das werde ich als erstes mal ausprobieren. Hab aber grad
keinen Lötkolben bei der Hand.

Falls Dir 1/5 des Einstellbereichs zu wenig erscheinen sollte: Das
scheint nur.
Wegen der Logarithmizität (gibt's das Wort?) des Gehörs?

Gruß,
Johannes
 
Marcus Woletz wrote:

Letztin wollte ich mal eine DVD damit anschauen. Und bei Sprache hört
sich das Teil jetzt furchtbar an, ein sehr merkwürdig verzerrtes
Geräusch, als ob die niedrigen Frequenzen total übersteuern würden. Kann

Also wenn Musik hervorragend klingt und Sprache extrem verzerrt,
dann hast du entweder kein sehr gutes Gehör ;-)
Hehe, kann sein :)

oder es liegt nicht
an deinen Umbauten. Denn welches Signal über die Boxen übertragen
wird, ist diesen völlig egal.
Naja, ich dachte halt, dass in einer reinen Stimme die tiefen Frequenzen
eine stärkere Rolle spielen.

Schau bitte zuerst einmal nach,
wie der Softwaremixer eingestellt ist. Evtl. wurd die Sprache über
einen anderen Kanal (PCM?) als die Musik (von CD gehört oder MP3?)
Hab ich gerade nachgeschaut, Softwaremixer spielt immer über PCM. Musik
kam von CD (also eigentlich von PC, aber es war ein mit cdparanoia
digitalisiertes Wave-File).

Gruß,
Johannes
 
Johannes Bauer wrote:
Jonas Stein wrote:


Also wenn vorher Spannungsteiler drin waren und sie als solche gearbeitet
haben, sollte beim Ersatzpoti die Widerstandsumme gleich bleiben (10k bzw.
50k)

Schliesse doch mal 5k bzw. 47k in Serie mit dem dritten Bein und berichte.
(Oder nehme gleich die original Potis in neu)


Ich werd's probieren, habe auch bei Reichelt schon "richtige"
Ersatzpotis bestellt. Bericht folgt, hab jetzt aber erst mal die
nächsten Tage keinen Lötkolben hier :-(
Potis haben immens große Toleranzen ...


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
Johannes Bauer wrote:
Auf der Suche nach dem Fehler habe ich ein kleines Programm geschrieben,
dass einfach mal einen Sinuston maximaler Amplitude ausgibt und auch
einen Sweep über einen wählbaren Frequenzbereich macht. Dabei ist mir
aufgefallen, dass die "gehörte" Amplitude _deutlich_ Frequenzabhängig
ist. Maxima habe ich "herausgehört" (ich bin da nicht so gut, kann
durchaus sein, dass ich ein Paar vergessen habe oder mich verhört) bei
150, 200, 260, 340, 395 und 540 Hz. Ist das mein Ohr, meine Veränderung
am Lautsprecher oder woher kommt das? Hat mich sehr verwundert,
irgendwie. Der Ton wurde dann immer (wohl auch sinusförmig) lauter und
leiser.
Hast du beim Zusammenbau evtl. die Anschlüsse am Lautsprecher
vertauscht? Hört sich nach einem Auslöschungseffekt durch 180° gedrehte
Phase an.

Verändern sich die gehörten Amplitudenmaxima auch, wenn du deine
Position zwischen den Lautsprechern veränderst?

--
thomas.kindler@gmx.de
 
Thomas Kindler wrote:

Btw: Verpolte Lautsprecher hören sich vorallem dann besonders scheisse
an, wenn man ein Mono-Signal ausgibt, und so beide Boxen exakt das
gleiche Signal (nur mit Phasendrehung) ausgeben. Bei Stereo-Zeugs fällt
es nicht unbedingt sofort auf.

Das würde auch erklären, warum der Fehler vorallem beim DVD-Gucken
besonders deutlich wird. Die Sprache liegt da normalerweise auf dem
Center-Kanal (ist also eigentlich mono), und wird dann von der Software
auf beiden Boxen exakt gleich ausgegeben.

--
thomas.kindler@gmx.de
 
Thomas Kindler wrote:
Thomas Kindler wrote:

Btw: Verpolte Lautsprecher hören sich vorallem dann besonders scheisse
an, wenn man ein Mono-Signal ausgibt, und so beide Boxen exakt das
gleiche Signal (nur mit Phasendrehung) ausgeben. Bei Stereo-Zeugs fällt
es nicht unbedingt sofort auf.
Nein, die Lautsprecher waren auf der Platine mittels verpolsicherem
Molex befestigt, da kann ich nichts verwechseln. Aber ich werde trotzdem
mal schauen, wie sich's anhört, wenn ich einen Lautsprecher verpolt
anschließe.

Gruß,
Johannes
 

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