Ingenieurbüro - Freier Beruf oder Gewerbe?

W

Wolfgang Weinmann

Guest
Hallo,

Ich brauche Eure Meinung mal nicht für was elektronisches, sonder
Organisatorisches.
Wo seht Ihr bei einem Einzel-Ingenieurbüro, das Elektronikentwicklung
anbietet die sinnvollere
Alternative: Gewerbe oder als Freier Beruf?

Als Freiberufler hat man gewisse Vorteile (Keine Gewerbesteuer, Keine
IHK).
Aber wenn ein Kunde z.B. 20 Geräte des gleichen Typs will, dann wird
es schwierig.
Denn dann vertreibt man was und bräuchte wiederum ein Gewerbe.

Was meint Ihr?

Gruß

Wolfgang
 
Hallo Wolfgang,

Ich brauche Eure Meinung mal nicht für was elektronisches, sonder
Organisatorisches.
Wo seht Ihr bei einem Einzel-Ingenieurbüro, das Elektronikentwicklung
anbietet die sinnvollere
Alternative: Gewerbe oder als Freier Beruf?
Ok, da keiner geantwortet hat, will ich mal. Ist aber bei mir lange her,
weil ich ausgewandert bin. In den 90ern hatte ich mich fuer freien Beruf
entschieden, besonders da die Einnahme-Ueberschussrechnung einfacher ist
und der meiste Gewerbebuerokratismus entfaellt. Monatliche
USt-Erklaerungen waren allerdings noetig. Der Finanzbeamte fragte bei
Antragstellung auch, ob ich ein Diplom haette (hatte ich).

Es empfiehlt sich, zumindest am Anfang von Steuerexperten die Grundlagen
zu lernen, damit man alles vorschriftsgemaess macht. Danach saubere
Unterlagen und Datenbank fuehren. Das lief und laeuft bei mir heute noch
mit MS-Works Database.


Als Freiberufler hat man gewisse Vorteile (Keine Gewerbesteuer, Keine
IHK).

Vorsicht, erst erkundigen. Habe Geruechte gelesen, dass die Steuer bei
Euch auch bei Freiberuflern abgedrueckt werden sollte (wird?).


Aber wenn ein Kunde z.B. 20 Geräte des gleichen Typs will, dann wird
es schwierig.
Denn dann vertreibt man was und bräuchte wiederum ein Gewerbe.
Das koennte schwierig werden. Eine Fertigung habe ich nie betrieben. Das
fuehrt Dich eventuell in ziemlich abstruse Gesetze wir ElektroG.

Als Vorteil, den wir hier nicht haben, empfand ich damals den
Vorsteuerabzug. Dadurch waren Messgeraete und dergleichen billiger.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg schrieb:

Ok, da keiner geantwortet hat, will ich mal.
Könnte daran liegen:
<1127651923.198068.38900@g49g2000cwa.googlegroups.com>


Gruß Dieter
 
"Dieter Wiedmann"

Ok, da keiner geantwortet hat, will ich mal.

Könnte daran liegen:
1127651923.198068.38900@g49g2000cwa.googlegroups.com
Lol wie armselig ist das denn. Der Mensch steht ja nichtmal
zu seinen 6 Jahren die er für sein Studium gebraucht hat.
 
Hallo Wolfgang,

Wolfgang Weinmann wrote:

Wo seht Ihr bei einem Einzel-Ingenieurbüro, das Elektronikentwicklung
anbietet die sinnvollere
Alternative: Gewerbe oder als Freier Beruf?
Wenn die Voraussetzungen stimmen, Freiberufler. Es ist aber damit zu
rechnen, dass diese Privilegien in absehbarer Zeit wegfallen. Dann
bleibt Dir noch die 1-Personen-GmbH.

Als Freiberufler hat man gewisse Vorteile (Keine Gewerbesteuer, Keine
IHK).
Dafür aber auch das Risiko, dass das Finanzamt Dich nach n Jahren
rückwirkend um die Gewerbesteuer bittet, weil Du doch kein Freiberufler
bist.

Aber wenn ein Kunde z.B. 20 Geräte des gleichen Typs will, dann wird
es schwierig.
Das ist kein Problem, solange die sonstigen Bedingungen stimmen.

Denn dann vertreibt man was und bräuchte wiederum ein Gewerbe.
Nein. Ich habe als Freiberufler Modellbahnsoftware vertrieben und
durfte sogar meine Eisenbahn als Betriebsausgabe absetzen :).

Was meint Ihr?
Such Dir einen Steuerberater, der versteht, wie Du Deine Firma
betreiben und organisieren willst. Ich hatte bei meinem Start vor 19
Jahren das Glück, einen wirklich guten Berater zu finden, der mich
heute noch betreut. Die Hemmschwelle der Finanzämter ist deutlich
höher, wenn es gegen einen Steuerberater geht. Meist kennen die sich
auch und können sich gut einschätzen.

Gruß, Kurt
--
Kurt Harders
MBTronik - PiN - Präsenz im Netz GITmbH
mailto:news@kurt-harders.de
http://www.mbtronik.de
 
"Joerg"

Hi,

Der Finanzbeamte fragte bei
Antragstellung auch, ob ich ein Diplom haette (hatte ich).
Hast du ne Ahnung warum er das fragte?

lg,

Markus
 
"Makus Gr0n0tte" <lliillii@gmx.net> schrieb im Newsbeitrag
news:43cdeb1c$0$20784$9b4e6d93@newsread4.arcor-online.net...
Hast du ne Ahnung warum er das fragte?
Weil er dann problemlos als Freiberufler durchgeht ?
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
On Wed, 18 Jan 2006 08:15:34 +0100, "Makus Gr0n0tte"
<lliillii@gmx.net> wrote:


Hast du ne Ahnung warum er das fragte?
man Befähigungsnachweis vs freies Gewerbe.

Heinz
 
Wolfgang Weinmann schrieb:

Als Freiberufler hat man gewisse Vorteile (Keine Gewerbesteuer, Keine
IHK).
Aber wenn ein Kunde z.B. 20 Geräte des gleichen Typs will, dann wird
es schwierig.
Denn dann vertreibt man was und bräuchte wiederum ein Gewerbe.

Was meint Ihr?
Hatte vor langen Jahren Kontakt mit einem Ing.-Büro, das ähnliche
Probleme hatte. AFAIK hatten sie sich mit dem Finanzamt darauf
geeinigt, daß die gewerbliche Tätigkeit (= Fertigung von
Kleinseriengeräten) nur einen gewissen Bruchteil des Gesamtumsatzes
ausmachen durfte. Ich weiß nicht, ob das auf nachlesbaren Bestimmungen
basierte.

Wenn Du Geräte in Eigenregie fertigst - Du weißt, daß Dich dann der
gesamte Zulassungsklumbatsch (EMV-Prüfung, el. Sicherheitsprüfung
usw.) erwartet, bevor Du dem Kunden auch nur ein einziges Gerät
aushändigen darfst? Und wenn der dann auch noch auf ROHS-kompatiblen
Geräten besteht, mußt Du Dich auch um bleifreie Bauteile kümmern.

Winfried Büchsenschütz
 
Kurt Harders wrote:
Hallo Wolfgang,

Such Dir einen Steuerberater, der versteht, wie Du Deine Firma
betreiben und organisieren willst. Ich hatte bei meinem Start vor 19
Jahren das Glück, einen wirklich guten Berater zu finden, der mich
heute noch betreut. Die Hemmschwelle der Finanzämter ist deutlich
höher, wenn es gegen einen Steuerberater geht. Meist kennen die sich
auch und können sich gut einschätzen.
Sicher eine gute Lösung.

Aber ich hatte bisher mit meinen ~10 selbstgefertigten
Bescheid-Einsprüchen 100% Erfolg.

Nachforderung 1500 DM -> Einspruch -> Nachforderung 0 DM
usw.


--
Mit freundlichen Grüßen
Helmut Schellong var@schellong.biz
www.schellong.de www.schellong.com www.schellong.biz
http://www.schellong.de/c.htm
 
Hi Wolfgang,

Alternative: Gewerbe oder als Freier Beruf?

während des Studiums hab ich bereits einige Projekte für Firmen entwicklt.
Das waren typischerweise anwendungsspezifische Mess- und Steuergeräte, die
man eben nicht von der Stange kaufen konnte. Da hat man mal nur 3 Exemplare
benötigt oder auch einmal 50 Arbeitsplätze damit ausgestattet. Am Gewerbeamt
das Teil anmelden war kein Problem, die IHK auch nie, der musste ich nur
jährlich schreiben, dass meine Einkünfte unterhalb der Freigrenze lagen.
Ansonsten wäre die IHK Abgabe aber auch verschmerzbar gewesen. Viel
schlimmer war immer die Rechnung vom Steuerberater. Was die abziehen ist
IMHO Frechheit...
Nach dem Studium hab ich dann das Gewerbe abgemeldet und seither
freiberuflich aktiv (wenn auch derzeit nur nebenberuflich). Solange der
Großteil Deiner geschäftlichen Aktivitäten unter "freiberuflich" fällt,
macht wegen ein paar Handelsumsätze keiner Stress. Wegen geringer Umsätze
ist ja auch keine Gewerbesteuer zu zahlen. Wenn aber die Handelsumsätze so
groß ausfallen, dass die Gewerbesteuerschwelle überschritten wird, dann
sieht es anderst aus.
Das umgeht man aber mit kreativer Buchführung. Du darfst eben NICHT die 50
Geräte verkaufen, sondern deren Entwicklung. Die Geräte lässt Du
zweckmäßigerweise fertigen (Es grüßen die Verordnungen... und so viel Spaß
macht die Bestückerei dann doch nicht;-). Die Kosten für die Fertigung
übernimmt der Kunde direkt beim Fertiger (gefährlich, wenn ein Folgeprojekt
droht) und Du stellst quasi nur den Kontakt und das Know How her. Damit ist
der gewerbliche Teil klar abgekrenzt und Du eine Menge Stress vom Hals.

Hat man "seinen" Fertiger, dann sind so schöne Verschiebespielchen möglich
;-)

Marte
 
Hallo Markus,

Makus Gr0n0tte wrote:

Der Finanzbeamte fragte bei Antragstellung auch, ob ich ein Diplom
haette (hatte ich).

Hast du ne Ahnung warum er das fragte?
Ja. Ein Freiberufler in einer bisher nicht erfassten Branche wie
Architekt, Künstler... ist genau dann ein Freiberufler wenn er eine
vergleichbare Tätigkeit ausübt. Dies ist bei einer Ing.-Ausbildung
anzunehmen, da man als beratender Ing. tätig ist, und das sind
Freiberufler. Gut macht sich auch Schulung, weil auch freiberuflich.

Trotz dieser netten Auskünfte bleibt ein Restrisiko auf eine Ablahnung
und evtl. einen Prozess.

Gruß, Kurt
--
Kurt Harders
MBTronik - PiN - Präsenz im Netz GITmbH
mailto:news@kurt-harders.de
http://www.mbtronik.de
 
Hallo Dieter,


Ok, da keiner geantwortet hat, will ich mal.

Könnte daran liegen:
1127651923.198068.38900@g49g2000cwa.googlegroups.com
Der Link oeffnet bei mir nicht, allerdings benutze ich einen Newsreader,
nicht Google. Der Server ist Pacific Bell und er zeigt immer noch keine
Posts, die aelter sind. Google Groups aber auch nicht...

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Markus,


Der Finanzbeamte fragte bei Antragstellung auch, ob ich ein Diplom
haette (hatte ich).

Hast du ne Ahnung warum er das fragte?
Vielleicht war das notwendig, um als Freiberufler anerkannt zu werden.
Ich glaube, die hatten Berufskategorien dafuer.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Kurt,

Trotz dieser netten Auskünfte bleibt ein Restrisiko auf eine Ablahnung
und evtl. einen Prozess.
Warum denn das?

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg schrieb:
Der Link oeffnet bei mir nicht, allerdings benutze ich einen Newsreader,
Das ist kein Link das ist eine Message-ID.

nicht Google. Der Server ist Pacific Bell und er zeigt immer noch keine
Posts, die aelter sind. Google Groups aber auch nicht...
Google groups liefert das passende Posting:
http://groups.google.de/group/de.sci.electronics/msg/1fd6bdeb41218ed9?hl=de

Was allerdings Dieter zu seiner Antwort motiviert hat seh ich nicht ganz.

--
Matthias Weißer
matthias@matwei.de
http://www.matwei.de
 
Matthias Weißer schrieb:

Was allerdings Dieter zu seiner Antwort motiviert hat seh ich nicht ganz.
Erst die Leistung anzubieten, und dann sich *viel* später über die
Konsequenzen zu informieren. Für mich ein Grund dazu nichts beizutragen.


Gruß Dieter
 
Hallo Dieter,

Erst die Leistung anzubieten, und dann sich *viel* später über die
Konsequenzen zu informieren. Für mich ein Grund dazu nichts beizutragen.
Warum? Man kann ein Ingenieurbuero durchaus sehr schnell starten, wenn
der erste Auftrag so gut wie da ist. Ich musste es sogar, weil es der
erste Kunde schrecklich eilig hatte. Ohne jeden Auftrag zu starten und
dann kommt nicht dabei raus, koennte bei Dingen wie Vorsteuerabzug einen
schalen Beigeschmack bei den Leuten mit dem roten Stift erwecken.

Gewerbe ist eventuell kniffliger, aber da ist ja auch mehr Zeitpuffer
drin. Denn erstmal muss man ja produzieren.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Joerg,

Joerg wrote:

Trotz dieser netten Auskünfte bleibt ein Restrisiko auf eine
Ablahnung und evtl. einen Prozess.


Warum denn das?
Weil das Finanzamt keine verbindliche Auskunft gibt, ob Du Freiberufler
oder Gewerbetreibender bist. Diese Entscheidung fällt immer erst im
Nachhinein, und wenn Du dann anderer Meinung bist, musst Du klagen.

Gruß, Kurt

--
Kurt Harders
MBTronik - PiN - Präsenz im Netz GITmbH
mailto:news@kurt-harders.de
http://www.mbtronik.de
 
Joerg schrieb:

Hallo Dieter,


Erst die Leistung anzubieten, und dann sich *viel* später über die
Konsequenzen zu informieren. Für mich ein Grund dazu nichts beizutragen.


Warum? Man kann ein Ingenieurbuero durchaus sehr schnell starten, wenn
der erste Auftrag so gut wie da ist. Ich musste es sogar, weil es der
erste Kunde schrecklich eilig hatte. Ohne jeden Auftrag zu starten und
dann kommt nicht dabei raus, koennte bei Dingen wie Vorsteuerabzug einen
schalen Beigeschmack bei den Leuten mit dem roten Stift erwecken.

Gewerbe ist eventuell kniffliger, aber da ist ja auch mehr Zeitpuffer
drin. Denn erstmal muss man ja produzieren.
Hallo Jörg,

Ich bin gerade in einer Übergangsphase. Und da ist es auch nicht immer
ganz einfach
trotz Information zu sagen, was für einen am besten ist.
Man startet dann nach bestem Wissen und Gewissen, aber man kann nicht
immer sagen, genau so, oder so muß es sein.

Und wenn jemand einen Grund hat nichts zu meiner Frage zu sagen, dann
soll er
aber auch nicht eine Diskussion eröffen, ob man jetzt was dazu sagen
soll oder doch nicht.
Dann schreibt man halt nichts und fertig.

Gruß

Wolfgang
 

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