Hilfe-> Mein Verstärker glüht!!

R

Robert

Guest
Hi Group,

ich habe ein problem mit meinem alten Körting-Verstärker. Ich habe die
Kiste vor jahren aus Jugendlichen übermut übersteuert. Dabei brannte
die Linke Endstufe durch.

Ich ersetzte dann die zwei AL103 durch zwei BDX66B. Das tat es
wunderbar, bis auf das die Linke Seite bei geringer Lautstärke etwas
krächtzte.

Vor 2 Tagen fand ich dann den gleichen verstärker ohne Trafo auf einem
Flohmarkt. Ein paar AL103 eingebaut und c.a 30 Minuten bei
zimmerlautstärke gehört, was wunderbar funktionierte. Ich schaltete
den CD-Player ab, ließ aber den Verstärker probeweise eingeschaltet.
Ich surfte nochmal c.a 30 Minuten, bis es aus dem Linken Lautsprecher
ein leisen "Knack" gab.

Die Kühlfläche war so heiß, das ich sie nicht mehr anfassen konnte.
Warum das, denn als die BDX66B eingebaut waren war die Kühlfläche,
selbst bei Vollast, nie so heiß?

Fazit : Beide AL103 und die Linke 2,5A Sicherung sind durchgebrannt.
Frage : Warum wird der so heiß und brennt durch, obwohl kein
Audiosignal
anliegt? Warum nicht auch auf der Rechten seite?

Hier noch ein paar infos zu der Schaltung :

- Endstufen Transistoren AL103 - PNP / 100V / 6A / 30W
- Vorstufen " AC121V - ???
- 1 Galvanischer Trafo pro Seite (Warscheinlich zur Masse-Trennung)

Vielen Dank schonmal im vorraus - Robert Winkens
 
Robert <RobbiWinkens@netscape.net> schrieb im Beitrag <f482d4e9.0405091228.434717b8@posting.google.com>...
ich habe ein problem mit meinem alten Körting-Verstärker. Ich habe die
Kiste vor jahren aus Jugendlichen übermut übersteuert. Dabei brannte
die Linke Endstufe durch.

a) Du hast den Ruhestrom nicht neu eingestellt.
b) Du bist eh taub, wenn dich jeharlang der irrsinnige Klirrfaktor
nicht gestoert hat, den die BDX produziert haben.
c) Bei zu hohem Ruhestrom werden die Transistoren zu heiss,
das erhoeht noch mal den Ruhestrom, dann gehen die
Transistoren kaputt. Offenbar enthaelt dein Versaterker
keine Uebertemperaturschutzschaltung
d) Du koenntest den Verstaerker reparieren, mit 2 neuen Germanium
Transistoren, aber wozu ? Klanglich wird der Verstaerker eine
Katastrophe sein (Ausgangselkokoppelkondensator, nicht mal
komplementaere Endtransis, Treibertrafo), qualitativ ist er auch
minderwertig (kein Uebertempschutz, rauschende Germaniumtransistoren).
Kauf die einfach mal einen (halbwegs qualitaetsvollen) Neuen.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Robert schrieb:

Ich ersetzte dann die zwei AL103 durch zwei BDX66B.
Hey, AL103 sind Germanium-PNP und BDX66B sind Silizium-PNP-Darlington.
Wie bist du denn auf die Idee gekommen?


Gruß Dieter
 
a) Du hast den Ruhestrom nicht neu eingestellt.
Wie stelle ich den ein? Mit den Potiometern hinter den Galvanischen
Trafos?

d) Du koenntest den Verstaerker reparieren, mit 2 neuen Germanium
Transistoren, aber wozu ? Klanglich wird der Verstaerker eine
Katastrophe sein (Ausgangselkokoppelkondensator, nicht mal
komplementaere Endtransis, Treibertrafo), qualitativ ist er auch
minderwertig (kein Uebertempschutz, rauschende Germaniumtransistoren).
Kauf die einfach mal einen (halbwegs qualitaetsvollen) Neuen.
Klanglich liegt dieser Verstärker höher als meine Super-Duper
DolbiDigital 5.1 Sorround Anlage. Rauschen tut er nur, wenn man KEIN
Signal anlegt, sonst nicht!!!

Robert
 
Ich ersetzte dann die zwei AL103 durch zwei BDX66B.

Hey, AL103 sind Germanium-PNP und BDX66B sind Silizium-PNP-Darlington.
Wie bist du denn auf die Idee gekommen?
In dem ich die AL103 Gegooglet habe, und irgendwo eine Vergleichsliste
fand, wo der BDX als Vergleichtyp zum AL103 beschreiben war!

Robert
 
Robert wrote:

a) Du hast den Ruhestrom nicht neu eingestellt.

Wie stelle ich den ein? Mit den Potiometern hinter den Galvanischen
Trafos?

d) Du koenntest den Verstaerker reparieren, mit 2 neuen Germanium
Transistoren, aber wozu ? Klanglich wird der Verstaerker eine
Katastrophe sein (Ausgangselkokoppelkondensator, nicht mal
komplementaere Endtransis, Treibertrafo), qualitativ ist er auch
minderwertig (kein Uebertempschutz, rauschende Germaniumtransistoren).
Kauf die einfach mal einen (halbwegs qualitaetsvollen) Neuen.

Klanglich liegt dieser Verstärker höher als meine Super-Duper
DolbiDigital 5.1 Sorround Anlage. Rauschen tut er nur, wenn man KEIN
Signal anlegt, sonst nicht!!!

Robert
Hallo,
erstmal musst Du den Ruhestrom messen, hierzu wird die Spannungsversorgung
der Endstufen aufgetrennt und ein Milliamperemeter eingefügt, erst dann
wird eingestellt.....aber auf welchen Wert?
Hier wären die techn. Dokumentationen des Gerätes angebracht. Hast Du diese?
Ansonsten muss die Einstellung per Oszilloskop bei gleichzeitiger
Einspeisung eines Sinussignals erfolgen, zuvor muss jedoch der Grund der
Erhitzung der Transistoren gesucht werden.

Ein thermisches "Aufschaukeln" des Ruhestromes wäre natürlich eine
Möglichkeit, hierzu müssten allerdings die NTC`s die damals sehr oft
verwendet wurden ausser Betrieb sein was ich für sehr unwahrscheinlich
halte, dass der Verstärker ohne Eingangssignal rauscht kann aufgrund einer
Schwingneigung die Erklärung auch für die starke Erhitzung der Transistoren
sein.

Dieses müsste mittels Ozilloskop überprüft werden.
--
P.M.P.O. = Perpetuum mobile Power
 
Robert <RobbiWinkens@netscape.net> schrieb im Beitrag <f482d4e9.0405092113.2c64a425@posting.google.com>...
Wie stelle ich den ein? Mit den Potiometern hinter den Galvanischen
Trafos?

Mit einem der Potis.

Klanglich liegt dieser Verstärker höher als meine Super-Duper
DolbiDigital 5.1 Sorround Anlage.
Ich glaube nicht, das du das beurteilen kannst, denn wenn du mit
den Ersatz-BDX an Stelle der AL zufrieden warst, musst du total
taub sein.

Die Dolby 5.1 Anlage mag schlecht sein, aber in Klirrfaktor
und Rauschen wird sie das Germaniumteil locker schlagen. Lediglich
ihre Leistungsangabe wird massiv nach oben geschoent sein (PMPO),
und Kanaluebersprechen wird in den technischen Daten vorbeugend
nicht angegeben sein.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Uwe wrote:
erstmal musst Du den Ruhestrom messen, hierzu wird die Spannungsversorgung
der Endstufen aufgetrennt und ein Milliamperemeter eingefügt, erst dann
wird eingestellt.....aber auf welchen Wert?
Hier wären die techn. Dokumentationen des Gerätes angebracht. Hast Du diese?
Ansonsten muss die Einstellung per Oszilloskop bei gleichzeitiger
Einspeisung eines Sinussignals erfolgen, zuvor muss jedoch der Grund der
Erhitzung der Transistoren gesucht werden.
Hallo Uwe,

der Ruhestrom wird ohne ein Sinussignal am Eingang eingestellt! Daher
kommt auch der Name Ruhestrom. Sofern Emitterwiderstände vorhanden sind
muss man dazu auch nicht die Spannungsversorgung auftrennen weil man den
Ruhestrom auch als Spannungsabfall über den Emitterwiderständen messen
kann. Der Ruhestrom hat Einfluss auf die thermische Stabilität und auch
auf die Verzerrungen. Mit einem Oszilloskop ist es eher schwierig diese
feinen Änderungen der Verzerrungen zu beobachten sofern der Verstärker
korrekt arbeitet und nicht defekt ist. Zur Überprüfung der thermischen
Stabilität kann man den Verstärker unter Last (Widerstand nicht
Lautsprecher!) mit einem Sinussignal mittlerer Frequenz von ca. 2/3 der
Vollaussteuerung belasten um die Endstufe zu erwärmen (dabei sollte man
die Temperaturerhöhung des Kühlkörpers kontrollieren) und direkt danach
nochmal messen ob der Ruhestrom halbwegs konstant geblieben ist. Bei
Konsumerverstärkern fürs Wohnzimmer sollte man diesen thermischen
Stresstest nicht zu lange ausdehnen weil solche Verstärker von der
Kühlung her für diese extreme Leistung im Dauerbetrieb nicht ausgelegt
sind. Falls ein thermischer Überlastschutz eingebaut ist kann man diesen
gut mit dieser Methode testen. Durch einen solchen Test bekommt man
praktisch gut die Bedeutung einer korrekten Ruhestromeinstellung mit. Im
Zweifelsfall daher lieber etwas weniger Ruhestrom einstellen.

HTH


Bernd MAyer
--
http://www.thememoryhole.org/
http://www.jamesnachtwey.com/
 
Gernot Zander wrote:
in de.sci.electronics Robert <RobbiWinkens@netscape.net> wrote:
zimmerlautstärke gehört, was wunderbar funktionierte. Ich schaltete
den CD-Player ab, ließ aber den Verstärker probeweise eingeschaltet.
Ich surfte nochmal c.a 30 Minuten, bis es aus dem Linken Lautsprecher
ein leisen "Knack" gab.

Die Kühlfläche war so heiß, das ich sie nicht mehr anfassen konnte.
Warum das, denn als die BDX66B eingebaut waren war die Kühlfläche,
selbst bei Vollast, nie so heiß?

HF-Schwingung. Sehr beliebt bei Verstärkern...
Warum: Das neue Pärchen war nicht eingemessen, der Arbeitspunkt wohl
sonstwo.
Hallo Gernot,

da Siliziumtransistoren deutlich breitbandiger sind als olle
Germaniumtransitoren sind bei solch einem eher dilettantischen Austausch
von Germanium- gegen Siliziumtransistoren - noch dazu Darlingtons statt
Einzeltransitoren, Schwingungen recht wahrscheinlich.

Bei einem solchen Austausch müsste man die ganze Endstufe vollkommen neu
dimensionieren. Da ist es wohl einfacher sich nach einem aktuellen
Verstärker umzusehen falls man keine Originaltransistoren als Ersatz
mehr hat.

Vermutlich ist auch jeder IC-Verstärker ab LM386 aufwärts besser.

Grüsse


Bernd Mayer
--
http://www.thememoryhole.org/
http://www.jamesnachtwey.com/
 
Robert wrote:
Klanglich liegt dieser Verstärker höher als meine Super-Duper
DolbiDigital 5.1 Sorround Anlage. Rauschen tut er nur, wenn man KEIN
Signal anlegt, sonst nicht!!!
Hallo Robert,

vielleicht ist ja auch nur die Verstärkung des Körting deutlich geringer
und die Bandbreite ebenso.

HTH


Bernd Mayer
--
http://www.thememoryhole.org/
http://www.jamesnachtwey.com/
 
| Ich glaube nicht, das du das beurteilen kannst, denn wenn du mit
| den Ersatz-BDX an Stelle der AL zufrieden warst, musst du total
| taub sein.

Warum sollte der BDX Klirren produzieren, wenn der Ruhestrom hoch
genug war und die Gegenkopplung sauber, sehe ich da gar keinen
driftigen Grund dafür. Die Asymmetrie im Ausgang muss auch nicht von
Nachteil sein, weil dann im Zimmerlautstärkebereich eventuell
unabsichtlicherweise ein Class-A- Betrieb draus wird ;-) Sooo abwegig
ist das gar nicht. In einem Vortrag von TI über R2R-OP-Technik hab ich
erfahren, dass man so was bei OPs gerne macht, um
Übernahmeverzerrungen im typischen 0-Bereich zu vermeiden.

Martin
 
Hi,

in de.sci.electronics Robert <RobbiWinkens@netscape.net> wrote:
zimmerlautstärke gehört, was wunderbar funktionierte. Ich schaltete
den CD-Player ab, ließ aber den Verstärker probeweise eingeschaltet.
Ich surfte nochmal c.a 30 Minuten, bis es aus dem Linken Lautsprecher
ein leisen "Knack" gab.

Die Kühlfläche war so heiß, das ich sie nicht mehr anfassen konnte.
Warum das, denn als die BDX66B eingebaut waren war die Kühlfläche,
selbst bei Vollast, nie so heiß?
HF-Schwingung. Sehr beliebt bei Verstärkern...
Warum: Das neue Pärchen war nicht eingemessen, der Arbeitspunkt wohl
sonstwo.

mfg.
Gernot

--
<hifi@gmx.de> (Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
Goethe Faust II, 2. Akt Unterhaltung Mephisto, Wagner:
Wagner: Das Alter ist ein kaltes Fieber/ in Zeit von Greisenhafter Not.
Hat man erst mal 30 Jahr vorueber/ Ist man schon so gut wie tot.
Am besten waer's euch zeitig totzuschlagen.
 
In dem ich die AL103 Gegooglet habe, und irgendwo eine Vergleichsliste
fand, wo der BDX als Vergleichtyp zum AL103 beschreiben war!
Aber offenbar eine sehr schlechte Liste!
AL sind normale PNP-Germaniumtransistoren (Schwellspannung ca. 0,2V), die
BDX sind PNP-Darlington (Schwellspannung ca. 1,4V!!). Und dann nur einen der
beiden Kanäle zu modifizieren ist ebenfalls sehr ungünstig.

Gruß
Thomas

-----------------------------------
Wegen akuter Spamprobleme ist meine eMail-Adresse ungültig gemacht worden!
Wer mir schreiben möchte, entferne einfach das "_no_spam_" in der Adresse.
 
"Martin Schönegg" schrieb:
| Ich glaube nicht, das du das beurteilen kannst, denn wenn du mit
| den Ersatz-BDX an Stelle der AL zufrieden warst, musst du total
| taub sein.

Warum sollte der BDX Klirren produzieren, wenn der Ruhestrom hoch
genug war und die Gegenkopplung sauber, sehe ich da gar keinen
driftigen Grund dafür. Die Asymmetrie im Ausgang muss auch nicht von
Nachteil sein, weil dann im Zimmerlautstärkebereich eventuell
unabsichtlicherweise ein Class-A- Betrieb draus wird ;-) Sooo abwegig
ist das gar nicht. In einem Vortrag von TI über R2R-OP-Technik hab ich
erfahren, dass man so was bei OPs gerne macht, um
Übernahmeverzerrungen im typischen 0-Bereich zu vermeiden.
Zitat aus der Ursprungsmail:

"Ich ersetzte dann die zwei AL103 durch zwei BDX66B. Das tat es
wunderbar, bis auf das die Linke Seite bei geringer Lautstärke etwas
krächtzte."

Sagt das nicht alles?

Die Über-alles Gegenkopplung dürfte in der Möhre nicht so groß
gewesen sein um die Fehler glattzubügeln.
Die Endstufe war schon immer etwas Kritisch, (Ich hab nen Bekannten
der sich auch einen Wolf an der Kiste repariert hat), wohl weil
die extrem unterschiedlichen thermischen Eigenschaften des Germaniums
und des Siliziums einfach nicht unter einen Hut zu bekommen waren.
Technisch gesehen ist die Kiste Megaschrott.
Das sie so krächtsend wie sie ist (s.o.) für ihn SOO GUT glingt wie
der Poster schrieb, führe ich darauf zurück, daß für manche Leute ein
Verstärker einfach nicht linear arbeiten darf, siehe auch die
große Röhrenverstärkerfangemeinde oder die Freunde der
Verzerrungen der Schallplatte in den letzten Umdrehungen...

Jorgen
 
Hallo,
erstmal musst Du den Ruhestrom messen, hierzu wird die Spannungsversorgung
der Endstufen aufgetrennt und ein Milliamperemeter eingefügt, erst dann
wird eingestellt.....aber auf welchen Wert?
Könnte ich da den Wert von der rechten Seite nehmen?? Die Funktionert ja noch!

MfG Robert
 
Martin Schönegg <martin.schoenegg#und_hier_ist_klar_was_hinkommt#@arcor.de> schrieb im Beitrag <c7ngk2$v2$1@online.de>...
Warum sollte der BDX Klirren produzieren,
Weil die Basisspannung fuer Germanium ausgelegt war,
ist sie fuer Silizium, gar in Darlington-Form, zu niedrig.
Ausserdem wird bei den Darlingtons die Basis nicht ausgeraeumt,
schlecht bei hohen Frequenzen.

wenn der Ruhestrom hoch genug war
Er hat ihn nicht nachgestellt (das Poti waere wohl auch an den
Anschlag gekommen).

und die Gegenkopplung
Gegenkopplung ? Bei Germanium mit Treibertrafo ? Nicht unbedingt.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Hi,

in de.sci.electronics Bernd Mayer <beam.bam.boom@knuut.de> wrote:
Gernot Zander wrote:

in de.sci.electronics Robert <RobbiWinkens@netscape.net> wrote:
zimmerlautstärke gehört, was wunderbar funktionierte. Ich schaltete
den CD-Player ab, ließ aber den Verstärker probeweise eingeschaltet.
Ich surfte nochmal c.a 30 Minuten, bis es aus dem Linken Lautsprecher
ein leisen "Knack" gab.

Die Kühlfläche war so heiß, das ich sie nicht mehr anfassen konnte.
Warum das, denn als die BDX66B eingebaut waren war die Kühlfläche,
selbst bei Vollast, nie so heiß?

HF-Schwingung. Sehr beliebt bei Verstärkern...
Warum: Das neue Pärchen war nicht eingemessen, der Arbeitspunkt wohl
sonstwo.


da Siliziumtransistoren deutlich breitbandiger sind als olle
Germaniumtransitoren sind bei solch einem eher dilettantischen Austausch
von Germanium- gegen Siliziumtransistoren - noch dazu Darlingtons statt
Einzeltransitoren, Schwingungen recht wahrscheinlich.
Er hat ja immerhin zurück auf die Ge-Transistoren gewechselt:
Vor 2 Tagen fand ich dann den gleichen verstärker ohne Trafo auf einem
Flohmarkt. Ein paar AL103 eingebaut
Insofern also erst mal richtig.

Bei einem solchen Austausch müsste man die ganze Endstufe vollkommen neu
dimensionieren. Da ist es wohl einfacher sich nach einem aktuellen
Verstärker umzusehen falls man keine Originaltransistoren als Ersatz
mehr hat.
Er hat ja Originale aufgetrieben.
Aber die hätte er halt einmessen müssen, ich weiß z.B. auch
nicht, ob die nicht noch mit den Treibern gepaart sind.
HF heißt dabei nicht zwangsläufig 1 MHz - 40 kHz tun es auch, und
das schafft auch Ge.
Ich hatte mal einen Eigenbau, der hat wunderschön im Mittel-
wellenbereich geschwungen, ich bin mit einem Taschenradio
(damals, diese handgroßen Mittelwellen-Empfänger) rund 1 km
um die Wohnung herum und hatte recht guten Empfang:)
Allerdings war die Kühlung gut genug, die Endstufe hat
es überstanden und nach Korrekturen dann auch brav ohne
Schwingung gearbeitet:)

mfg.
Gernot

--
<hifi@gmx.de> (Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
Bitte beantworten Sie diese E-Mail nicht, da sie elektronisch erstellt
wurde.
(Aus einer Support-Antwort - kann man Mails auch anders erstellen?)
 
Hallo Robert

Fazit : Beide AL103 und die Linke 2,5A Sicherung sind durchgebrannt.
Frage : Warum wird der so heiß und brennt durch, obwohl kein
Audiosignal anliegt? Warum nicht auch auf der Rechten seite?
Hört sich ziemlich genau nach so einem Teil an, das ich auch schon mal hier
hatte. Relativ flaches Holzgehäuse mit 3 Schiebereglern für Balance, Höhe,
Tiefen, und einem großen Drucktastensatz zur Wahl des Eingangskanals?

Bei dem Teil war auch eine Endstufenseite hinüber. Grund war ein defekter
Transistor im Treiberteil (BC158 oder so), der Schwingungen verursachte.
Die waren aber auch z.T. hörbar. Zur Fehlersuche habe ich einen
Lastwiderstand 10 Ohm in Serie zur Betriebsspannung geschaltet und 2
"Freilaufdioden" am Ausgang eingebaut (die hab ich nachher drin gelassen -
sowas schadet nie). Am Spannungsabfall am Lastwiderstand sieht man schnell,
ob irgendwas schwingt (hohe Stromaufnahme) oder ob der Ruhestrom aus den
Fugen gerät (stetiger Anstieg der Stromaufnahme). Die Freilaufdioden
verhindern im Falle von Schwingungen, daß durch Induktion im Lautsprecher
die Endstufe kaputt geht. Bei Schwingungen hilft es leider nur, die Treiber
Stück für Stück auszutauschen...


Tom


--

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Robert wrote:

Hallo,
erstmal musst Du den Ruhestrom messen, hierzu wird die
Spannungsversorgung der Endstufen aufgetrennt und ein Milliamperemeter
eingefügt, erst dann wird eingestellt.....aber auf welchen Wert?

Könnte ich da den Wert von der rechten Seite nehmen?? Die Funktionert ja
noch!

MfG Robert

Ja das kannst Du machen. Mit Endstufen sind nur die beiden Endtransistoren
gemeint und nicht der kompl. Verstärker! Suche Dir also die Verbindung der
Endtransistoren zur Spannungsversorgung, trenne diese dann auf und füge
dort das Messinstrument ein.
Der abgelesene Wert muss bei 50 bis max! 150 mA liegen, ein geringerer Wert
als 50 mA führt zu Verzerrungen und ein Messwert über 150 mA kann u.U. zu
einer thermischen "Aufschaukelung" führen. 150 mA ist hier ohnehin der
absolute Grenzwert.

Dann mal zu Deiner Umbau-Aktion:
Wie auch schon andere User Dir mitgeteilt haben handelt es sich bei den
"A"-Transistoren um sogenannte Germanium-Transistoren und bei den
"B"-Transistoren sprechen wir von sogenannten Silizium-Transistoren.
Silizium-Transistoren benötigen eine ca. doppelte so hohe "Vorspannung" als
Germanium-Transistoren, mit Vorspannung ist U:BE gemeint, fehlt einem
Transistor diese entspr. Spannung oder ist diese nicht hoch genug wird der
Transistor nicht mehr im B-Bereich gefahren sondern im C-Bereich, was mit
einem enormen Anstieg der nichtlinearen Verzerrungen. gerade bei geringen
Lautstärken, verbunden ist. Diese sind unüberhörbar und können auch von
einer Wechselspannungs-Gegenkopplung nicht mehr eliminiert werden.

Interessant ist hier Deine Aussage, das der Verstärker "gut klingt",
insofern gehe ich davon aus das Du entweder den Ruhestrom beim Einbau der
B-Transistoren verändert hast oder aber in Deinem Verstärker ist eine
trickreiche Schaltung integriert! Sooo schlecht waren nämlich die
Körting-Geräte gar nicht. Wenn Du tatsächlich den Ruhestrom beim Einbau der
B-Typen verändert hast, ist es jetzt kein Wunder das beim Einbau der
A-Typen der Verstärker unnormal heiss wird.

Wie dem auch sein: Messen ist die Devise.
 
RobbiWinkens@netscape.net (Robert) wrote in message news:<f482d4e9.0405091228.434717b8@posting.google.com>...

Hallo Robbi,
MaWin hat schon gesagt, er würde einen neuen Verstärker erwägen. Da
ich Körting überhaupt nicht (mehr?) kenne, hab ich kurz auf ebay
geschaut und mein Eindruck ist:

Löte Deine Boxen doch einfach an ein 20 Euro PC-LS-Set und die
Brillianz wird Dich plätten, Zeit und Geld ist auch gespart ;)
Oder Du holst Dir von Deinem "Saturn-Media-etc" ein 50-100 Euro
Restposten, den kann dann auch Dein Besuch bedienen.

Klingt vermutlich alles besser als ein Germanium-Teil mit "Eisen" zum
Treiben.

(40j? als 20-20000Hz noch schwer zu erreichen waren; kein Amp kann
sich heute leisten, die HiFi-Norm gerade so zu erfüllen).

Manch Räder lohnen einfach nicht zum selbst-Erfinden.

Andreas
 

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