Festplatten entsorgen

Michael Holzt schrieb:

Das hat auch niemand behauptet. Aber wenn hier nach sicheren Lösungen der
Datenlöschung gefragt wird, dann sollte die Anmerkung erlaubt sein, daß
mechanische Zerstörung nur unter Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen
sinnvoll. Für fast alle Anwendungsfälle genügt genauso - sofern dies noch
möglich ist - das (mehrfache) Überschreiben der Daten.
Das je nach Platte und Rechner bis zu x Stunden dauert - ein kräftiger
Hammerschlag erledigt das Problem in < 1 Sekunde. Ok - mit den je nach
Ort nötigen "Begleithandlungen" eventuell in ein paar Minuten.


Gruss Wolfgang
--
No reply to "From"! - Keine Antworten an das "From"
Keine privaten Mails! Ich lese die NGs, in denen ich schreibe.
Und wenn es doch sein muss, dann muss das Subjekt das Wort NGANTWORT enthalten.
 
Wolfgang Gerber wrote:

LOL! Sag mal - hast du eigentlich auch nur ein bischen Ahnung von was
du schreibst? Wie soll man aus einer zerschmetterten Scheibe
Daten(fragmente) lesen können? Ok - rein theortisch könnte man jede
Scherbe der Platte auf einen "Träger" kleben und dann in irgend einer
Form an einem Lesekopf vorbei bewegen.
Die Fragmente werden nicht mit einem "Lesekopf" ausgelesen. Die
Magnetisierung der Fragmente wird mit einer Art
Raster-Elektronen-Mikroskop abgetastet und aus den gewonnen Messdaten
werden die Daten rekonstruiert. Dabei spielt die mechansichen
Oberflächenbeschaffenheit der Scheibe keine Rolle.

Diese Methode ist nicht so unüblich, sie wird z.B. auch benötigt, wenn
die Servo-Informationen eines Plattenstappels nur auf einer Scheibe
geschrieben ist und der Plattenstappel nicht mehr intakt ist. Ein
mechanisches neuausrichten der Platten ist praktisch unmöglich. Also
werden die scheiben einzeln "gescannt" ohne irgendeinen Lesekopf durch
Drehbewegung über die Platte schweben zu lassen.

Das ist zwar sehr Zeit- und Rechenaufwändig, und deshalb entsprechend
teuer, aber völlig normaler Alltag bei Datenrettungsfirmen.

Daher: Ein einfachs mit-dem-Hammer-drauf-rum-klopfen auf der Festplatte,
auch wenn die Scheiben dabei stark verbogen werden, schützt kaum vor
Datenwiederherstellung.

Aber das hast Du ja sicher schon gewusst.
 
Hallo Nicholas,

Nicholas Preyß schrieb:
Deshalb muss ich Michael Recht geben. Persönlich wäre ich für
den Hochofen.
die Stahlwerke würden sich bei Dir bedanken - Schwermetalle und Alu im
Roheisen mögen die nicht so gerne... Und außerdem ist das keine
zukunftssichere Lösung - wer will dafür schon extra nach China fahren? ;-)

Klaus

--
reply to pub . kp2 . pieper at ibeq . com
 
Hallo Markus,


Markus Gronotte schrieb:
"Klaus P. Pieper"

Um mal On-Topic zu werden: Wie wäre es mit kurzem Eintauchen in
(alte) Ätzlösung (Wasser mit Natriumpersulfat).
ja, das hatte ich auch zuerst gedacht, aber es ist gerade keine alte
Ätzlösung hier. Und extra dafür neue ansetzen ist auch nicht das Wahre
(auch wenn ich sie zusammen mit den Festplatten beim Recyclinghof
abgeben könnte).

Gruß

Klaus

--
reply to pub . kp2 . pieper at ibeq . com
 
Michael Roth schrieb:

<Vortrag>

Daher: Ein einfachs mit-dem-Hammer-drauf-rum-klopfen auf der Festplatte,
auch wenn die Scheiben dabei stark verbogen werden, schützt kaum vor
Datenwiederherstellung.
Nochmal: wer sollte Interesse haben eine derart deformierte Platte für
5 stellige EURO-Beträge "behandeln" zu lassen?

Darum geht es.

Aber das hast Du ja sicher schon gewusst.
Mir war klar, daß hier kein üblicher "Lesekopf" benutzt wird. Bloß ist
eine wissenschaftliche Darstellung der tatsächlichen Vorgänge ja
wichtig, damit man sich hier als Schlauberger gegenüber Leuten mit der
einfachen volksverständlichen Ausdrucksweise hervorheben kann.

Nochmal: Ein Hammerschlag und das Problem ist erledigt. Und alles
andere im Thread ist Wichtigtuerei, die wohl kaum einen interessiert.
Oder überflüssig und interessiert deshalb auch nicht.

EOD!


Gruss Wolfgang
--
No reply to "From"! - Keine Antworten an das "From"
Keine privaten Mails! Ich lese die NGs, in denen ich schreibe.
Und wenn es doch sein muss, dann muss das Subjekt das Wort NGANTWORT enthalten.
 
Klaus P. Pieper schrieb:

Hallo,

im Laufe der Zeit haben sich bei uns einige defekte Festplatten
angesammelt, die entsorgt werden sollen. Es sind zwar keine
höchstgeheimen Daten darauf, aber man weiß ja nicht, ob nicht doch in
den vergangenen Jahren einmal etwas darauf gespeichert wurde, was nicht
jeder sehen soll.

Hat jemand Erfahrungswerte, was mit Festplatten geschieht, die beim
städtischen Recyclinghof abgegegeben werden? Reicht es für den normalen
Anwender aus, einfach ein paar Löcher durch das Gehäuse zu bohren, oder
welche Maßnahmen sollte man treffen, bevor man die Festplatten abgibt?

Gruß

Klaus
Hallo Klaus,
ich möchte die hiergemachten innovativen Vorschläge durch
einen weiteren mit mittlerem Aufwand ergänzen:
Komplette Festplatte mit einem Schneidbrenner in der Mitte
durchschneiden. Ich kann mir nicht vorstellen, das eine so
behandelte Platte mit einem überschaubaren Aufwand noch
zu lesen ist.
Gruss
Harald
PS: Bei der geschilderte Methode mit dem Rasterelektronenmikroskop
würde mich mal interessieren, wie das funktionieren soll.
Da ich selbst mit einem solchen Gerät arbeite, kann ich mir das
nicht so recht vorstellen. Möglich wäre das eher mit einem
Rasterkraftmikroskop mit magnetisch beschichteter Spitze.
Aber auch dann darf die Rauheit nicht allzugross werden.
 
Also, um das mal alles zusammenzufassen:

1) mehrfach ueberschreiben, dann
2) Gehaeuse oeffnen und einzelne Platten in Aetzloesung baden
3) ueber einem feinen Lagerfeuer gruendlich trocknen lassen und danach
ordentlich erst mit grobem, dann mit feinem Sandpapier bearbeiten
4) danach gruendlich mit einem starken permanentmagneten bearbeiten,
5) mit Schraubstock oder Vorschlaghammer verbiegen, bzw zerbrechen
6) eventuell noch nicht zerbrochene, aber noch zu grosse Stuecke mit
Schweissbrenner zerteilen,
7) Im Hochofen einschmelzen und in mindestens 3 bloecke giessen lassen
8) die einzelnen bloecke bei mindestens 3 verschiedenen Recyclinghoefen,
die _mindestens_ 300km voneinander entfernt liegen abgeben.

danach sollte die Wahrscheinlichkeit dass da noch etwas auslesbar ist
relativ gering sein...

SCNR
Michael
 
"Klaus P. Pieper"

"Klaus P. Pieper"

Um mal On-Topic zu werden: Wie wäre es mit kurzem Eintauchen in
(alte) Ätzlösung (Wasser mit Natriumpersulfat).

ja, das hatte ich auch zuerst gedacht, aber es ist gerade keine alte Ätzlösung hier. Und extra dafür neue ansetzen ist auch nicht
das Wahre (auch wenn ich sie zusammen mit den Festplatten beim Recyclinghof abgeben könnte).
Witzig dass du diesen Gedanken auch hattest. Es war nämlich
nur so ein spontaner Gedanke, als ich mein Einmachglas
mit der blauen Suppe gerade sah ;) Aber funktionieren sollte das
ja trotzdem.

SCNR,

Markus
 
Hallo Harald,

Harald Wilhelms schrieb:
Hallo Klaus,
ich möchte die hiergemachten innovativen Vorschläge durch
einen weiteren mit mittlerem Aufwand ergänzen:
Komplette Festplatte mit einem Schneidbrenner in der Mitte
durchschneiden. Ich kann mir nicht vorstellen, das eine so
behandelte Platte mit einem überschaubaren Aufwand noch
zu lesen ist.
ja, das hatte ich auch schon einmal überlegt, ist bestimmt recht sicher,
mir aber dafür zu aufwändig. Dann schon eher mit 'ner Flex, die liegt
noch im Keller.

Die Diskussion zeigt, dass es einige Ideen zur mechnischen Zerstörung,
aber anscheinend kaum echte Erfahrungswerte gibt. Ich glaube, ich schaue
einmal, ob es hier nicht einen städtischen Datenschutzbeauftragten gibt.
Immerhin ist das ja ein städtisches Unternehmen, und wer weiß,
vielleicht hat sich da sogar schon jemand Gedanken gemacht ;-)

Gruß

Klaus


--
reply to pub . kp2 . pieper at ibeq . com
 
LOL!

Aber sehr gut zusammengefasst!
Besonders die Idee mit den 3 Recyclinghöfen grenz ja schon an einen
Geniestreich :)


Gruß
Thomas
 
Michael Kiausch wrote:
Also, um das mal alles zusammenzufassen:
[...]
danach sollte die Wahrscheinlichkeit dass da noch etwas auslesbar ist
relativ gering sein...

SCNR
Genau. Amüsanter Thread.

Da bin ich ja grob fahrlässig, wenn ich die Platten nur _einmal_ mit
Nullen überschreibe, bevor ich sie weitergebe;-)
Und bei defekten Platten tu ich nichtmal das.

Helmut Wollmersdorfer
 
Am Tue, 16 Aug 2005 13:52:15 +0200 schrieb Nicholas Preyß:


Wenn es ihm um dieses Niveau von Schutz ginge, kann er sie aber auch
einfach richtig formatieren oder komplett überschreiben. Das erspart
einem auch das Zusammensuchen der Splitter und man kann die Platte noch
weiterverwenden.
Ein paar mal auf dem Gehäuse rumkloppen klingt für mich nach Hokuspokus
zum Ausleben der Urinstinkte, bei dem man potentiell viel falsch machen
kann.... Deshalb muss ich Michael Recht geben. Persönlich wäre ich für
den Hochofen.
Hallo!
Er hat einige Platten rumliegen und will die loswerden. Was ist da
einfacher, als mal draufzuhauen, damit keiner Unfug damit treiben kann?
Die Lösung ist billig, einfach und effektiv.

Bis dann
Peter
 
Wolfgang Gerber wrote:
Aber dieser Thread zeigt mal wieder, daß sich viele Leute hier gerne
mit immer neuen "Ideen" als Wichtigtuer outen
Sorry daß ich mal wieder vergessen habe, daß dies dein Privileg ist. Neben
dümmlichen Flamewars.

--
"Erst war es ein Kernel alle halbe Jahre, zum Schluss konnte ich mit
dem Compilieren nicht mehr aufhören." (Torsten Kleinz im IRC)
 
Wolfgang Gerber wrote:
Aber dieser Thread zeigt mal wieder, daß sich viele Leute hier gerne
mit immer neuen "Ideen" als Wichtigtuer outen
Sorry daß ich mal wieder vergessen habe, daß dies dein Privileg ist.

--
"Erst war es ein Kernel alle halbe Jahre, zum Schluss konnte ich mit
dem Compilieren nicht mehr aufhören." (Torsten Kleinz im IRC)
 
Peter Voelpel wrote:
niemand holt eine zerstörte Platte aus dem Schrott und gibt einen
Herstellungsauftrag über mehrere tausend Euro in Auftrag wenn er nicht mal
weiss welche Daten da mal drauf waren
Das hat auch niemand behauptet. Aber wenn hier nach sicheren Lösungen der
Datenlöschung gefragt wird, dann sollte die Anmerkung erlaubt sein, daß
mechanische Zerstörung nur unter Einhaltung bestimmter Rahmenbedingungen
sinnvoll. Für fast alle Anwendungsfälle genügt genauso - sofern dies noch
möglich ist - das (mehrfache) Überschreiben der Daten.


--
"Erst war es ein Kernel alle halbe Jahre, zum Schluss konnte ich mit
dem Compilieren nicht mehr aufhören." (Torsten Kleinz im IRC)
 
Markus Gronotte schrieb:

Um mal On-Topic zu werden: Wie wäre es mit kurzem Eintauchen in
(alte) Ätzlösung (Wasser mit Natriumpersulfat).
Klappt nicht! Die Peroxodisulfatlösung wirkt zwar oxidierend, aber die
Magnetschicht besteht ja schon aus Eisenoxid. Was ginge wäre verdünnte
Salzsäure, einfach durchs Druckausgleichsloch mit der Einwegspritze
rein, ein paar ml reichen völlig.


Gruß Dieter
 
Wolfgang Gerber wrote:
Mir war klar, daß hier kein üblicher "Lesekopf" benutzt wird.
Diese Erkenntnis scheint Dich aber erst getroffen zu haben, nachdem es Dir
jemand erklärt hat. Dein Posting zuvor hat jedenfalls eine andere Sprache
gesprochen und offenbart, daß Du eigentlich der einzige im Thread warst, der
(mal wieder) dummes Zeug (vermischt mit Flames) gepostet hat.

Nochmal: Ein Hammerschlag und das Problem ist erledigt.
Es schreckt in fast allen Fällen mögliche Interessenten ab, ja. Aber
sicher ist eine solche Lösung nicht, und es ist durchaus korrekt darauf
hinzuweisen, damit der Interessent das selber abwägen und entscheiden
kann.

Oder überflüssig und interessiert deshalb auch nicht.
EOD!
Getroffene Hunde bellen.


--
"Erst war es ein Kernel alle halbe Jahre, zum Schluss konnte ich mit
dem Compilieren nicht mehr aufhören." (Torsten Kleinz im IRC)
 
Hallo,

"Peter Voelpel" <df3kv@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:ddsai4$58e$03$1@news.t-online.com...
Michael Holzt wrote:

Denn gerade eine "nur" mechanisch zerstörte Festplatte ist von
Datenrettungsunternehmen relativ problemlos wieder auszulösen.

das möchte ich sehen

Eine rein mechanische Zerstörung bringt jedenfalls keine nennenswerte
zusätzliche Sicherheit.

die bringt die höchste Sicherheit
Es wurden jede Menge Daten auf Platten aus den zerstörten
Türmen des World Trade Centers gerettet. Und wenn tausende von Tonnen
Stahl, Beton und Dreck auf den Rechnern landen ist sicher nicht nur das
Plattengehäuse zerstört. Dazu kam noch tagelange thermische Belastung
durch die Brandhitze in den Trümmern.

Gruß Ingo
 
"Ingo Liebe"

Es wurden jede Menge Daten auf Platten aus den zerstörten
Türmen des World Trade Centers gerettet. Und wenn tausende von Tonnen
Stahl, Beton und Dreck auf den Rechnern landen ist sicher nicht nur das
Plattengehäuse zerstört. Dazu kam noch tagelange thermische Belastung
durch die Brandhitze in den Trümmern.
Eine Bekannte von mir hat dort bei der deutschen Bank gearbeitet
und war aber zu der Zeit in DE. Sie meinte das mit der Datenrettung wäre
Bullshit. Die hätten auf ihr teuer angelegtes Archiv zurückgegriffen.

lg,

Markus
 
Ingo Liebe schrieb:

Eine rein mechanische Zerstörung bringt jedenfalls keine nennenswerte
zusätzliche Sicherheit.

die bringt die höchste Sicherheit

Es wurden jede Menge Daten auf Platten aus den zerstörten
Türmen des World Trade Centers gerettet. Und wenn tausende von Tonnen
Stahl, Beton und Dreck auf den Rechnern landen ist sicher nicht nur das
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^
Plattengehäuse zerstört. Dazu kam noch tagelange thermische Belastung
durch die Brandhitze in den Trümmern.
Auf solche Milchmädchenargumente haben jetzt alle gewartet!

Du glaubst doch nicht im Ernst, daß die Daten von "normalen"
PC-Platten aus den diversen "normalen" Büros gerettet haben?

Wenn dort was gerettet wurde, dann aus diversen Serverräumen
spezieller Firmen, die auch genug Geld für sowas hatten.

Allerdings ziemlich sicher nicht von "geschmolzenen" Servern im
direkten Großfeuerbereich.

Bestimmt mehr als 80% der Gebäudes hatte übrigens keine oder nur
minimale Brandschäden. D.h. die meisten Rechner in den ganzen unteren
und ganz oberen Etagen hatten höchstens Wasser, Rauch oder relativ
kleine mechanische Schäden.

Du musst nicht glauben, daß alles aus den unteren Stockwerken einfach
zu Brei gequetscht wurde.


Gruss Wolfgang
--
No reply to "From"! - Keine Antworten an das "From"
Keine privaten Mails! Ich lese die NGs, in denen ich schreibe.
Und wenn es doch sein muss, dann muss das Subjekt das Wort NGANTWORT enthalten.
 

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