Ferndiagnose Kühlgerät gefragt

R

Roland Damm

Guest
Moin,

habe ein Problem mit einer Relativ großen Kühlmaschine b.z.w.
dessen Kompressormotor (1100W).

Also (es wird lang...):
Vorweg, nach außen hat das Gerät Einphasenbetrieb mit 240V.
Motor und Kompressor bilden eine Einheit, ganz so wie beim
Kühlschrank. Der Motor ist wie bei solchen Geräten ein
Kurzschlußläufer (Käfigläufer ?) also ein Motor ohne
Schleifer. Ist auch gut so, weil die leben länger. Weil der
Kompressor aber beim Anlaufen sofort Drehmoment liefern muß,
wird er nicht nur über eine Phase angeschlossen, sondern
bekommt eine zweite verschobene Phase über einen Kondensator.
Weil aber der Strom und damit die Kondensatorwirksamkeit
Drehzahlabhängig sind, hat er einen separaten
Anlaufkondensator. Es gibt also zwei Kondensatoren, der eine
ist im Dauerbetrieb eingeschaltet und hat IMO 15uF, der
Anlaufkondensator hat stattliche 80uF und wird beim Start der
Maschine dem Betriebskondensator parallel geschaltet. Ob er
zugeschaltet ist oder nicht, entscheidet ein Relais, das in
dem Nullleiter eingeschleift ist und die Stromstärke mißt, ist
die klein genug (oder groß genug? jedenfalls wird irgendeine
Stromstärke gemessen), wird der Anlaufkondensator abgeklemmt.

Jetzt gibt es folgendes Problem. Die Maschine startet, kommt
aber nicht richtig auf Drehzahl, der Modus 'Anlaufen' wird
nicht beendet und die Stromaufname des Motors ist so groß, daß
eine Temperatursicherung auslöst. Der Kompressor läuft also
für 3 Sekunden und schaltet dann (wegen Übertemoperatur) für
50 Sekunden aus. Das widerholt sich mehrfach bis er es
irgendwann mal schafft und durchläuft.

Das Phänomen kenne ich von der Maschine schon mehrfach und
habe es bisher auf einen defekten Anlaufkondensator geschoben.
Original hat das Gerät einen Kondensator mit 300V
Wechselspannungsfestigkeit, der hat ein halbes Jahr gehalten.
Der Ersatz hat genau so lange gehalten. Bei der nächsten
Reparatur habe ich es mit 80uF und 400V Spannungsfestigkeit
versucht, das hat schon länger gehalten. Jetzt ist der Fehler
wieder da.

Fragen:
- Woran könnte das liegen? Muß/kann wirklich nur wieder der
Anlaufkondensator kaputt sein? Entstehen beim Schalten
tatsächlich Überspannungen die den Anlaufkondensator zerstören
können?
- Es kann natürlich auch an dem Umschaltrelais für
Anlauf/Dauerbetrieb-Umschaltung liegen. Das führt mich aber
gleich zur nächten Frage
- Wie kann man das Problem lokalisieren? Messung mit einem
Billig-Multimeter haben mir mal eine Spitzenspannung von 540V
im Augenblick des Umschaltens Anlauf/Dauerbetrieb am
Anlaufkondensator ergeben, aber das sagt wohl nicht so viel
aus. Die Hausmittel sind begrenzt allerding könnte ich ein
Oszilloskop organisieren. Mit welchen Haushaltsmitteln kann
man den Umschaltstrom des Relais ermitteln?

Ein willkürliches Austauschen der Teile ist auch nicht der
Bringer, weil die meisten schwer zu besorgen sind und teuer
sind sie ohnehin.

- Wie kann man die Funktionsfähigkeit eines Kiondensators
messen?

- Woher kann man solch einen Kondensator besorgen? Der letzte
Ersatz bestand aus 2*40uF parallel, weil der E-Bastelschop
keinen Lieferanten kannte, der sowas im Programm hat. Die
üblichen verdächtigen Onlinedealer haben jedenfalls nichts
passendes im Sortiment (oder wonach muß man suchen, ich hätte
gedacht, das sind Bipolarelkos).

Vorschläge, Tips?

CU Rollo
--
Hier entsteht in Kürze eine neue Sig-Präsenz.
 
Roland Damm schrieb:

- Wie kann man die Funktionsfähigkeit eines Kiondensators
messen?
Über einen Widerstand (einige Ohm, z.B. Kochplatte/Heizlüfter)
genügender Belastbarkeit an 230VAC anschließen und den Strom messen, es
sollten etwa 70mA/uF sein.


- Woher kann man solch einen Kondensator besorgen?
Hat jeder Ankerwickler auf Lager, in den gelben Seiten unter
Elektromotoren/instandsetzung.
Online z.B.: www.elemot.de


passendes im Sortiment (oder wonach muß man suchen, ich hätte
gedacht, das sind Bipolarelkos).
MP-Kondensatoren, üblich ist auch Motorkondensator, Anlaufkondensator,
Betriebskondensator.


Gruß Dieter
 
Hallo Roland,

Am besten einen alten Problemkondensator nehmen und die Kapazitaet
messen. Notfalls per Spannungteilermethode and 50Hz, man muss
nicht unbegingt 240V benutzen. Dann im Betrieb nachsehen, ob er
nicht kurzschliesst (Papierdurchschlag oder aehnliches). Bitte
Sicherheit am Netz beachten.

Wenn der Motor nicht richtig auf Touren kommt und die
Kompressorseite ok ist, dann hat der Kondensator oft Kapazitaet
verloren. Dann hilft nur, einen von besserer Qualitaet zu
besorgen. Eine Parallelschaltung ist auch nicht schlecht, da sich
die Last dann auf mehrere verteilt.

Vielleicht sollte aber mal jemand die Kompressorseite pruefen, ob
da nicht doch irgendeine Expansionsduese verstopft ist und dem
Motor zuviel Startlast bietet.

Es gibt uebrigens auch elektronische Starter, die aehnlich wie
eine Phasenanschnittsteuerung arbeiten. Das haben wir hier in zwei
1.5 PS Wasserpumpenmotoren und die sind in den sieben Jahren, die
wir hier wohnen, noch nie kaputt gegangen.

In unserer Klimaanlage, deren Kompressor im Normalbetrieb etwa 4KW
konsumiert, ist der Kondensator auch noch nie gestorben.
Eigentlich sollten die ewig halten. Wird er eventuell zu heiss, zu
nah am Kompressor?

Gruesse, Joerg
http://www.analogconsultants.com
 
Roland Damm <roland-damm@arcor.de> schrieb:


- Woher kann man solch einen Kondensator besorgen?
http://onlinekatalog.europart-shop.de/dokument/doc17/thema1196.htm

ganz unten (vorletzter)

--> zum bestellen: --> www.krempl.de --> shop


Janko
Zum senden von Mails bitte das Wort "spam" entfernen
--
Janko C. Hack | Fragen zu Hausgeräte?
(Hausgerätetechniker) | Fragen zur Reparatur?
Hassloch (Rheinland-Pfalz) | http://www.teamhack.de
| Da wird geantwortet!
 
Dieter Wiedmann <Dieter.Wiedmann@t-online.de> wrote:

Hat jeder Ankerwickler auf Lager, in den gelben Seiten unter
Elektromotoren/instandsetzung.
Das nennt sich heute Elektromaschinenbauer.

Lutz
 
Roland Damm <roland-damm@arcor.de> wrote in message news:<40955e0e_1@news.arcor-ip.de>...
Moin,

habe ein Problem mit einer Relativ großen Kühlmaschine b.z.w.
dessen Kompressormotor (1100W).

Also (es wird lang...):
Vorweg, nach außen hat das Gerät Einphasenbetrieb mit 240V.
Motor und Kompressor bilden eine Einheit, ganz so wie beim
Kühlschrank. Der Motor ist wie bei solchen Geräten ein
Kurzschlußläufer (Käfigläufer ?) also ein Motor ohne
Schleifer. Ist auch gut so, weil die leben länger. Weil der
Kompressor aber beim Anlaufen sofort Drehmoment liefern muß,
wird er nicht nur über eine Phase angeschlossen, sondern
bekommt eine zweite verschobene Phase über einen Kondensator.
Weil aber der Strom und damit die Kondensatorwirksamkeit
Drehzahlabhängig sind, hat er einen separaten
Anlaufkondensator. Es gibt also zwei Kondensatoren, der eine
ist im Dauerbetrieb eingeschaltet und hat IMO 15uF, der
Anlaufkondensator hat stattliche 80uF und wird beim Start der
Maschine dem Betriebskondensator parallel geschaltet. Ob er
zugeschaltet ist oder nicht, entscheidet ein Relais, das in
dem Nullleiter eingeschleift ist und die Stromstärke mißt, ist
die klein genug (oder groß genug? jedenfalls wird irgendeine
Stromstärke gemessen), wird der Anlaufkondensator abgeklemmt.

Jetzt gibt es folgendes Problem. Die Maschine startet, kommt
aber nicht richtig auf Drehzahl, der Modus 'Anlaufen' wird
nicht beendet und die Stromaufname des Motors ist so groß, daß
eine Temperatursicherung auslöst.
Irgendwie hört sich das für mich nach zu starker Last an; also ein
mechanisches Problem.

Der Kompressor läuft also
für 3 Sekunden und schaltet dann (wegen Übertemoperatur) für
50 Sekunden aus. Das widerholt sich mehrfach bis er es
irgendwann mal schafft und durchläuft.

Das Phänomen kenne ich von der Maschine schon mehrfach und
habe es bisher auf einen defekten Anlaufkondensator geschoben.
Original hat das Gerät einen Kondensator mit 300V
Wechselspannungsfestigkeit, der hat ein halbes Jahr gehalten.
Der Ersatz hat genau so lange gehalten. Bei der nächsten
Reparatur habe ich es mit 80uF und 400V Spannungsfestigkeit
versucht, das hat schon länger gehalten. Jetzt ist der Fehler
wieder da.
Manchmal sind die Kondensatoren nur für eine begrenzte Einschaltdauer
(ED) ausgelegt. Vielleicht solltest Du in dieser Richtung grosszügiger
dimensionieren.
Fragen:
- Woran könnte das liegen? Muß/kann wirklich nur wieder der
Anlaufkondensator kaputt sein? Entstehen beim Schalten
tatsächlich Überspannungen die den Anlaufkondensator zerstören
können?
Wenn das nicht zu oft passiert, können die das ab (Selbstheileffekt)

- Es kann natürlich auch an dem Umschaltrelais für
Anlauf/Dauerbetrieb-Umschaltung liegen. Das führt mich aber
gleich zur nächten Frage
- Wie kann man das Problem lokalisieren? Messung mit einem
Billig-Multimeter haben mir mal eine Spitzenspannung von 540V
im Augenblick des Umschaltens Anlauf/Dauerbetrieb am
Anlaufkondensator ergeben, aber das sagt wohl nicht so viel
aus. Die Hausmittel sind begrenzt allerding könnte ich ein
Oszilloskop organisieren. Mit welchen Haushaltsmitteln kann
man den Umschaltstrom des Relais ermitteln?
Es sollte schon ein Starkstrommultimeter sein; am besten eines
mit Zangenstrommesser. Du solltest dann am besten mal den Strom
im Normalbetrieb (mit ausgeschaltetem Anlasskondensator) und den
Anlassstrom messen. Solange der Anlassstrom hoch bleibt, wird auch
das Relais nicht ausschalten. Wenn der Strom aber deutlich zurückgeht,
und das Relais dann nicht schaltet, ist vielleicht das Relais kaputt.

Ein willkürliches Austauschen der Teile ist auch nicht der
Bringer, weil die meisten schwer zu besorgen sind und teuer
sind sie ohnehin.
Sehe ich auch so.
- Wie kann man die Funktionsfähigkeit eines Kiondensators
messen?
Wurde in den anderen Antworten beschrieben. Wichtig ist vor allen
die Kapazität, da sich diese durch zu viele "Selbstheilungen"
laufend verringert.

- Woher kann man solch einen Kondensator besorgen? Der letzte
Ersatz bestand aus 2*40uF parallel, weil der E-Bastelschop
keinen Lieferanten kannte, der sowas im Programm hat. Die
üblichen verdächtigen Onlinedealer haben jedenfalls nichts
passendes im Sortiment
Eine bessere Quelle sind da normale Elektrogeschäfte. Kondensatoren
mit geringerer Kapazität, von denen Du mehrere parallel schalten
müsstest, werden auch in Leuchtstofflampen verwendet. Übrigens
könnte auch der normale Betriebskondensator defekt sein. Also
auch überprüfen.
Gruss
Harald
 
Moin,

Joerg hat geschrieben:

Am besten einen alten Problemkondensator nehmen und die
Kapazitaet messen. Notfalls per Spannungteilermethode and
50Hz, man muss nicht unbegingt 240V benutzen.
Das ist eine Idee, ich hätte einen regelbaren Trafo zur
Verfügung, damit kann man dann auch einfach mal 10V/50Hz
erzeugen (und der Trafo kann immernoch 1kW ab).

Kapazitaet verloren. Dann hilft nur, einen von besserer
Qualitaet zu besorgen. Eine Parallelschaltung ist auch nicht
schlecht, da sich die Last dann auf mehrere verteilt.
Na ja, dafür ist ja jeder einzelne kleiner. Die Frage ist,
welche Spannungsfestigkeit der Kondensator braucht.
Ausschaltspitzen können ja vorkommen, nur ob die von mir per
Multimeter gemessenen 540V etwas bedeuten, weiß ich nicht.

Vielleicht sollte aber mal jemand die Kompressorseite
pruefen, ob da nicht doch irgendeine Expansionsduese
verstopft ist und dem Motor zuviel Startlast bietet.
Das kann natürlich sein und ist dann so leider von mir nicht
behebbar. Aber immerhin hat das Teil keine geregelte
Drosselstelle. Kann also nicht so schnell kaputt gehen.

Es gibt uebrigens auch elektronische Starter, die aehnlich
wie eine Phasenanschnittsteuerung arbeiten. Das haben wir
hier in zwei 1.5 PS Wasserpumpenmotoren und die sind in den
sieben Jahren, die wir hier wohnen, noch nie kaputt gegangen.
Hmm, das wäre dann ein halb-komplett-Umbau.

In unserer Klimaanlage, deren Kompressor im Normalbetrieb
etwa 4KW konsumiert, ist der Kondensator auch noch nie
gestorben. Eigentlich sollten die ewig halten. Wird er
eventuell zu heiss, zu nah am Kompressor?
Ja, er wird zu heiß. Die Maschine ist so konstruiert, daß sie
auf der einen Gehäuseseite Kaltluft ansaugt, diese dann durch
den Wärmetauscher schickt also aufheizt und dann durch den
Rest des Gehäuses mit Kompressor und Elektrik schickt. Ich
halte das für einen dummen Konstruktionsfehler, aber selbiger
Hinweis per Mail an den Hersteller wurde beantwortet mit ' Wir
verkaufen jährlich etliche 1000 Stück in der ganzen Welt, so
schlecht konstruiert können die nicht sein.' Am ende ist immer
der Kunde der dumme.

CU Rollo
--
Hier entsteht in Kürze eine neue Sig-Präsenz.
 
Roland Damm hat geschrieben:

habe ein Problem mit einer Relativ großen Kühlmaschine b.z.w.
dessen Kompressormotor (1100W).
...
Danke für die Hinweise, werde mich dann mal dranmachen.

CU Rollo
--
Hier entsteht in Kürze eine neue Sig-Präsenz.
 
Roland Damm wrote:

Moin,

habe ein Problem mit einer Relativ großen Kühlmaschine b.z.w.
dessen Kompressormotor (1100W).

Also (es wird lang...):
[stimmt ;) snip]
Vorschläge, Tips?

CU Rollo
Hi Rollo
Bipolare Anlaufkondensatoren (F&T) gibt's bei Bürklin.
Geprüft wird schnell und bequem mit Netzspannung.
Stell-Trenntransformator, Lampe als Kurzschlusschutz. Von 0 beginnend
aufdrehen und dabei Strom durch und Spannung am Kondensator messen. Sobald
gut messbare Ströme fliessen aufhören. Meist haben defekte Kondensatoren
schlicht keine messbare Kapazität mehr, dann kann man da auch abartig hohe
Spannungsspitzen messen.
Ohne Trenntrafo gehts natuerlich prinzipiell auch (nur Lampe als
Kurzschlussschutz und gegen den abartig hohen Einschaltstrom), ist zwar
u.U. nicht sehr gesund aber wo Du ja eh schon mit dem Multimeter im Betrieb
am Anlasskondensator dran warst.... ;). Dann natuerlich wieder die
tatsächliche Spannung am Kondensator messen (Spannungsabfall an der Lampe).
Beim 80ľ-Kondensator ist die Spannung in beiden Fällen nicht sehr gross (so
grosse/so viele Lampen hat ja keiner), aber für gut/schlecht reicht es.
Abweichungen von 10...20% vom errechneten Strom sind völlig ok.
Papier/Folienkondensatoren haben oft eine Abreiss-Überdrucksicherung.
Bei Kondensatoren im Metallgehäuse also auf die tiefe Sicke oben im
Alubecher knapp unter der Anschlussplatte achten. Wenn man der 'auf den
Grund' sehen kann, ist der Kondensator bereits 'offen'.
Die bipolaren Elkos sterben gern und schnell beim Überschreiten der
Einschaltdauer oder der Anzahl der Einschaltvorgänge pro Stunde (bei den
F&T's sind 20 pro Stunde angegeben). Wenn der Betriebskondensator defekt
ist, läuft der (angelassene) Motor zwar meist auch, aber mit höherer
Stromaufnahme. Dann kommt nach kurzer Zeit die Thermosicherung, 50s später
geht's von vorn los, und schon hat man zu viele
Schaltspiele/ zu grosse Einschaltdauer.
Also beide Kondensatoren prüfen!
Der 'kleine' Kondensator ist da definitiv nicht wegen des Anlaufdrehmomentes
eingebaut.. ;)

Ständig defekter Anlaufkondensator deutet auf ständig schlechte Qualität
desselben (so oft eher selten) oder (meist) auf einen anderen Defekt hin.
Neben dem bereits genannten (Probleme auf der Kompressorseite) gibt's noch
die schönen Motorfehler.
Verzogener Anker (überhitzung des Motors) defektes Lager oder
ausgeschlagener Lagersitz verhindern das Hochlaufen auch. Sollte man aber
eigentlich hören, wenn's der Kompressorenteil nicht übertönt.
Sonst helfen Anlaufversuche ohne Last, wenn sich der Motor von der Last
trennen lässt.

Wenn Du schon hörst, dass er nicht mehr richtig hochläuft, aber sonst das
Relais abschaltet würde ich am Relais eigentlich nicht suchen.

Ich würde mal auf den defekten Betriebskondensator und/oder den verzogenen
Anker tippen. Aber alles andere ist ja auch im Topf. Viele Spass beim
Suchen;)

Müssen Anlasskondensatoren eigentlich einen Entladewiderstand haben?
Wenn nicht, ist das Ausbauen des evtl. noch geladenen C's eh etwas
kribbelig, wenn man ihn nicht vorher entlädt.. ;)

Gruß
Detlef
--
Man ersetze das _dot_ in der Email gegen einen Punkt..
 
Hallo Roland,

Das ist allerdings wirklich keine geschickte Bauweise. Bei unserer
Klimaanlage geht Frischluft durch den Raum mit dem Kompressor und
dann oben heraus. Der Waermetauscher laeuft auch ueber Ansaugung
des gleichen Propellers, aber hat einen separaten Luftschacht. Die
heisse Luft vom Waermetauscher geht nur am Propellermotor vorbei
und dessen Kondensator ist daher weit weg davon im kuehleren
Bereich montiert. So sollte das auch sein. Das ist uebrigens der
einzige Kondensator, den ich in dieser Anlage je wechseln musste
als der Propellermotor in die Binsen ging. Allerdings nur, weil die
Motorgarantie die Verwendung eines neuen Kondesators voraussetzte.
Der alte war noch top fit.

Hitze ist auf lange Sicht der Tod eines Anlaufkondensators. Kann
man den nicht irgendwo anders montieren? Es sind ja nur zwei Kabel,
die vorschriftsgemaess verlegt werden muessten.

Uebrigens, die elektronischen Anlaufhilfen erfordern keinen grossen
Umbau. Die werden einfach anstelle des Kondensator reingehaengt und
damit hat sich's. Kleiner sind sie auch. Ich habe immer zwei in
meiner Kiste liegen, denn die bringen mehr Startmoment als ein
Kondensator und damit bekommt man schon mal eine festgegangene
Pumpe wieder flott. Eine von denen heisst dann auch
bezeichnenderweise "Hard Start". Unsere zwei Pumpenmotoren wurden
gleich mit "electronic starter" ausgeliefert, da gab's keinen
Kondensator mehr.

Ich weiss nicht, wie die elektronischen Versionen auf
Spannungsspitzen reagieren. Hierzulande sind die aber meist
schlimmer als in Deutschland und bisher laufen die Pumpenmotoren
seit sieben Jahren jeden Tag klaglos an.

Regards, Joerg
http://www.analogconsultants.com
 
Moin,

Joerg hat geschrieben:

Das ist allerdings wirklich keine geschickte Bauweise. Bei
unserer Klimaanlage geht Frischluft durch den Raum mit dem
Kompressor und dann oben heraus....
Ja, so klingt es vernünftig. Ich könnte mir überlegen, das
Lüfterrad umzubauen. Die Flügel sind aus simplem Metallblech
gebochen und haben kein besonders tolles Profil. Einfach mit
der Zange umbiegen verschlechtert sicher die Wirksamkeit, aber
das ist Verzichtbar. Ich hatte sowieso schon mal einen
Schalter eingebaut, mit dem sich der Lüfter von 'bei Bedarf'
auf Dauerbetrieb schalten lässt - dummerweise beim letzten
Einsatz der Maschine nicht mehr dran gedacht, diesen auch zu
einzuschalten Eigentlich wäre ja eine Temperaturregelung
sinnvoll, aber na ja.

Hitze ist auf lange Sicht der Tod eines Anlaufkondensators.
Kann man den nicht irgendwo anders montieren? Es sind ja nur
zwei Kabel, die vorschriftsgemaess verlegt werden muessten.
Das Gerät hat ein schön geschlossenes Gehäuse (bis auf die
Lüftungslöcher) und ist dagegen gefeit, daß man auch mal
schadlos ein paar Bier drüberschütten kann:) (ja, das kommt
vor). Da möchte ich ungerne Kabel nach draußen verlegen.

Übrigens Konsturktionsfehler, das Hauptrelais habe ich auch
schon mal ausgetauscht weil es festgebrannt war. Ein
armseliges Printrelais für 5A (habe ich natürlich gegen eine
10A-Version ersetzt). Irgendwie scheint mir die Maschine in
der Art konstruiert zu sein wie 'nehmen wir einfach die Teile,
die auch bei den kleinen funktionieren und schrauben einen
größeren Kompressor dazu'. Der Lüfter ist auch baugleich zu
denen, aus halb so starken Geräten des gleichen Herstellers.
Und der Temperaturregler ebenso.

Uebrigens, die elektronischen Anlaufhilfen erfordern keinen
grossen Umbau. Die werden einfach anstelle des Kondensator
reingehaengt und damit hat sich's. Kleiner sind sie auch.
Aha? Also auch nur ein Zweipol? Interessant. Wie ist das mit
der Abstimmung, haben die dann eine Angabe einer
Äquivalenz-Kapazität?

Ich
habe immer zwei in meiner Kiste liegen, denn die bringen mehr
Startmoment als ein Kondensator und damit bekommt man schon
mal eine festgegangene Pumpe wieder flott.
Die können natürlich eventuell eine Stromunabhängige
Phasenverschiebung erzeugen, das wäre vermutlich sinnvoll. Nur
wie verträgt sich das mit dem zeitweise parallel geschaltetem
Laufkondensator?

Eine von denen
heisst dann auch bezeichnenderweise "Hard Start".
*g* das Anlaufen der Maschine erkennt man jetzt schon daran,
daß alle am Kabel hängenden Lampen kurz dunkel werden...

CU Rollo
--
Hier entsteht in Kürze eine neue Sig-Präsenz.
 
Moin,

Detlef Voss hat geschrieben:

Bipolare Anlaufkondensatoren (F&T) gibt's bei Bürklin.
Geprüft wird schnell und bequem mit Netzspannung.
Stell-Trenntransformator, Lampe als Kurzschlusschutz. Von 0
beginnend aufdrehen und dabei Strom durch und Spannung am
Kondensator messen. Sobald gut messbare Ströme fliessen
aufhören. Meist haben defekte Kondensatoren schlicht keine
messbare Kapazität mehr, dann kann man da auch abartig hohe
Spannungsspitzen messen. Ohne Trenntrafo gehts natuerlich
prinzipiell auch (nur Lampe als Kurzschlussschutz und gegen
den abartig hohen Einschaltstrom), ist zwar u.U. nicht sehr
gesund aber wo Du ja eh schon mit dem Multimeter im Betrieb
am Anlasskondensator dran warst.... ;).
Mit spitzen Fingern und natürlich nur die Spannung gemessen,
also ohne irgendwas an der Verkabelung zu ändern.
An sonsten, gut, habe genug E-Techniker an der Hand, die ich
mal damit beauftragen kann (auch wenn man E-Techniker nicht
immer mit Elektrik basten lassen sollte...).

ok. Papier/Folienkondensatoren haben oft eine
Abreiss-Überdrucksicherung. Bei Kondensatoren im
Kenn ich, bei einer anderen defekten Kühlmaschine ist mir
diese Sicherung mal fast ins Auge gesprungen - aus einem Meter
Distanz:) Man hat das gestunken...

der Einschaltdauer oder der Anzahl der Einschaltvorgänge pro
Stunde (bei den
F&T's sind 20 pro Stunde angegeben). Wenn der
Betriebskondensator defekt ist, läuft der (angelassene) Motor
zwar meist auch, aber mit höherer Stromaufnahme. Dann kommt
nach kurzer Zeit die Thermosicherung, 50s später geht's von
vorn los, und schon hat man zu viele Schaltspiele/ zu grosse
Einschaltdauer.
Exakt so sieht es aus. Also kann ich den Kondensator jetzt
wohl getrost als tot betrachten, er hat in dem Zustand nämlich
am Wochenende einige Stunden laufen müssen.

Also beide Kondensatoren prüfen!
Der 'kleine' Kondensator ist da definitiv nicht wegen des
Anlaufdrehmomentes eingebaut.. ;)
Klar, der bringt ein bischen mehr Drehmoment im Dauerbetrieb.
Wie ist das eigentlich mit diesen Motoren, welche Phasenlage
wollen die haben? 90° geht ja irgendwie wohl nicht.

Ständig defekter Anlaufkondensator deutet auf ständig
schlechte Qualität desselben (so oft eher selten) oder
Bei wechselnden Herstellern des selbigen? Unwarscheinlich.

(meist) auf einen anderen Defekt hin. Neben dem bereits
Ja, wie im anderen Post beschrieben dauerhaft zu hohe
Temperatur. An die 50°C dürften normal sein.

hören, wenn's der Kompressorenteil nicht übertönt. Sonst
helfen Anlaufversuche ohne Last, wenn sich der Motor von der
Last trennen lässt.
Das nicht, ist so ein Motor-Kompressor-Block wie in jedem
Haushaltskühlschrank, nur größer eben.

Wenn Du schon hörst, dass er nicht mehr richtig hochläuft,
aber sonst das Relais abschaltet würde ich am Relais
eigentlich nicht suchen.
Na ja hören tue ich es nicht aber die Thermosicherung löst
vermutlich (so interpretiere ich den Aufdruck) bei 15A aus.
Das ist ein bischen viel bei einer 1kW-Maschine.

Ich würde mal auf den defekten Betriebskondensator und/oder
den verzogenen Anker tippen. Aber alles andere ist ja auch im
Topf. Viele Spass beim Suchen;)
Tcha, man könnte sich ja zurücklehnen und der
Vertragswerkstatt überlassen. Aber das weiß ich, daß sie nur
teure Originalersatzteile einbauen und nicht wirklich nach dem
Fehler suchen.

Müssen Anlasskondensatoren eigentlich einen Entladewiderstand
haben? Wenn nicht, ist das Ausbauen des evtl. noch geladenen
C's eh etwas kribbelig, wenn man ihn nicht vorher entlädt..
;)
Na das weiß ich schon noch. Übrigens hatte mich dieser
Entladewiderstand sehr iritiert, als ich ihn an dem ersten
kaputtgegangenen gesehen hatte. Der Ersatz hatte sowas dann
nicht mehr (sichtbar). Ist aber kein Problem, weil der
Schalter ja davor angeordnet ist. Im ausgeschalteten Zustand
ist der Anlaufkondensator ja eingeschaltet (oder doch nicht?)
jedenfalls kann sich der Betriebskondensator über den Motor
entladen.

CU Rollo
--
Hier entsteht in Kürze eine neue Sig-Präsenz.
 
Hallo Roland,

Wenn die Maschine dicht bleiben muss, gaebe es ja noch die
Moeglichkeit, des Kondensator aussen in ein gutes Metallgehaeuse
vom Elektronikhandel einzubauen. So habe ich das mit unserer
Hammond Orgel gemacht, die keinerlei Netzschutz hatte. Alles ist in
einem Alu Druckgehaeuse und bis auf helleren Glanz es sieht so aus
als waere das immer dort gewesen.

Die Elektronikstarter kommen hier einfach in verschiedenen
Pferdestaerken. Ja, hier werden Elektromotoren immer noch so
verkauft. "Do you want to order the 3/4 horse or upgrade to a one
horse?", auf gut deutsch "Darf es etwas mehr sein?". Hat nichts mit
Pferdefleisch zu tun.

Ein Elektriker sagte mir mal, man braucht bei den Startern nicht so
zimperlich zu sein, notfalls den naechst groesseren nehmen, wenn er
nicht zu teuer kommt. Einmal sah ich einen im Baumarkt, wo drauf
stand "replaces 5uF thru 30uF". Na ja.

Anlaufen: Wir haben hier zwei Phasen je 120V und 180 Grad gedreht.
Dicke Motoren laufen alle zwischen Ph1 und Ph2 (ergibt 240V). Aber
wenn der Staubsauger angeht, werden manche Lampen kurz dunkler. Die
an der anderen Phase werden kurz heller...

Regards, Joerg
http://www.analogconsultants.com
 
Moin,

Joerg hat geschrieben:

Wenn die Maschine dicht bleiben muss, gaebe es ja noch die
Moeglichkeit, des Kondensator aussen in ein gutes
Metallgehaeuse vom Elektronikhandel einzubauen. So habe ich
Platzmangel, das Gerät ist in ein anderes maßgeschneidertes
Gerät eingebaut. Hmm, ich suche mal ein Foto.... gefunden:

http://www.schunter.etc.tu-bs.de/~roland/test/dcp_0015.jpg

UC?:) Die Blechkiste ist der Problemfall. Die gelbe Holzkiste
drumherum hat selbstverständlich rechts noch ein Lüftungsloch.
Damit dürfte auch klar sein, warum das Gerät auch mal ein Bier
abbekommen kann, der Reservetank für Panschen (weißer
Kanister) fasst nur 5 Lieter.

Die Elektronikstarter kommen hier einfach in verschiedenen
Pferdestaerken. Ja, hier werden Elektromotoren immer noch so
verkauft. "Do you want to order the 3/4 horse or upgrade to a
one horse?", auf gut deutsch "Darf es etwas mehr sein?". Hat
nichts mit Pferdefleisch zu tun.
Ha *g* bei meiner letzten Begegnung damit kamen mir PS-Angaben
auch noch gebräuchlich vor. Diese Maschine hat nur eine neue
Watt-Angabe, weil es eben modern ist. Und vieleicht, weil man
so einfach abrechnen kann: 1000W=100l/Stunde:) Aber üblich
sind PS-Angaben in diesem Bereich auch heute hierzulande noch.
Na gut, wenn ich also nicht mehr als einen Starter für einen
1,25PS-Kompressor brauche, dann könnte das helfen.

Ein Elektriker sagte mir mal, man braucht bei den Startern
nicht so zimperlich zu sein, notfalls den naechst groesseren
nehmen, wenn er nicht zu teuer kommt. Einmal sah ich einen im
Baumarkt, wo drauf stand "replaces 5uF thru 30uF". Na ja.
Hmm, na gut, kommt wohl scheinbar nicht so drauf an. Mich
würde ja dennoch interessieren, wie diese Motoren
funktionieren, ich meine eben soche, die mit Null, Phase und
Phase über Kondensator arbeiten.

Anlaufen: Wir haben hier zwei Phasen je 120V und 180 Grad
gedreht. Dicke Motoren laufen alle zwischen Ph1 und Ph2
(ergibt 240V). Aber wenn der Staubsauger angeht, werden
manche Lampen kurz dunkler. Die an der anderen Phase werden
kurz heller...
? USA? Selbst da dachte ich, daß jeder Haushalt nur eine Phase
hat und an sonsten ganz gewöhnliche 3 Phasen gefahren werden.

Übrigens kurz heller... (ist OT) ist dumm, wenn ein
Drehstromkabel mehrere Geräte versorgt und die Masseleitung
ist defekt. Hat unseren Betreiberverein mal ein paar Trafos
von CD-Playern gekostet - nur weil die dummen Player nicht
exakt genauso viel Saft ziehen wollten, wie der
Verstärker...:-| - Sternpunktverschiebung nennt man das dann
wohl.

CU Rollo
--
Hier entsteht in Kürze eine neue Sig-Präsenz.
 
Hallo Roland,

Da ist aussen doch jede Menge Platz, um einen Kondesator in kleinem
Belchgehaeuse zu montieren. Notalls auf dem Deckel, mit
wasserdichten Steckanschluss.

Roland Damm wrote:

Moin,

Joerg hat geschrieben:

Wenn die Maschine dicht bleiben muss, gaebe es ja noch die
Moeglichkeit, des Kondensator aussen in ein gutes
Metallgehaeuse vom Elektronikhandel einzubauen. So habe ich

Platzmangel, das Gerät ist in ein anderes maßgeschneidertes
Gerät eingebaut. Hmm, ich suche mal ein Foto.... gefunden:

http://www.schunter.etc.tu-bs.de/~roland/test/dcp_0015.jpg

UC?:) Die Blechkiste ist der Problemfall. Die gelbe Holzkiste
drumherum hat selbstverständlich rechts noch ein Lüftungsloch.
Damit dürfte auch klar sein, warum das Gerät auch mal ein Bier
abbekommen kann, der Reservetank für Panschen (weißer
Kanister) fasst nur 5 Lieter.

Die Elektronikstarter kommen hier einfach in verschiedenen
Pferdestaerken. Ja, hier werden Elektromotoren immer noch so
verkauft. "Do you want to order the 3/4 horse or upgrade to a
one horse?", auf gut deutsch "Darf es etwas mehr sein?". Hat
nichts mit Pferdefleisch zu tun.

Ha *g* bei meiner letzten Begegnung damit kamen mir PS-Angaben
auch noch gebräuchlich vor. Diese Maschine hat nur eine neue
Watt-Angabe, weil es eben modern ist. Und vieleicht, weil man
so einfach abrechnen kann: 1000W=100l/Stunde:) Aber üblich
sind PS-Angaben in diesem Bereich auch heute hierzulande noch.
Na gut, wenn ich also nicht mehr als einen Starter für einen
1,25PS-Kompressor brauche, dann könnte das helfen.

Ein Elektriker sagte mir mal, man braucht bei den Startern
nicht so zimperlich zu sein, notfalls den naechst groesseren
nehmen, wenn er nicht zu teuer kommt. Einmal sah ich einen im
Baumarkt, wo drauf stand "replaces 5uF thru 30uF". Na ja.

Hmm, na gut, kommt wohl scheinbar nicht so drauf an. Mich
würde ja dennoch interessieren, wie diese Motoren
funktionieren, ich meine eben soche, die mit Null, Phase und
Phase über Kondensator arbeiten.

Anlaufen: Wir haben hier zwei Phasen je 120V und 180 Grad
gedreht. Dicke Motoren laufen alle zwischen Ph1 und Ph2
(ergibt 240V). Aber wenn der Staubsauger angeht, werden
manche Lampen kurz dunkler. Die an der anderen Phase werden
kurz heller...

? USA? Selbst da dachte ich, daß jeder Haushalt nur eine Phase
hat und an sonsten ganz gewöhnliche 3 Phasen gefahren werden.

Übrigens kurz heller... (ist OT) ist dumm, wenn ein
Drehstromkabel mehrere Geräte versorgt und die Masseleitung
ist defekt. Hat unseren Betreiberverein mal ein paar Trafos
von CD-Playern gekostet - nur weil die dummen Player nicht
exakt genauso viel Saft ziehen wollten, wie der
Verstärker...:-| - Sternpunktverschiebung nennt man das dann
wohl.

CU Rollo
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Regards, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Roland,

Da ist doch noch jede Menge Platz fuer einen Kondesator in kleinem
Blechgehaeuse. Notfalls auf dem Deckel mit wasserdichtem
Anschlussstecker. Sieht nach Edelstahlgehaeuse aus, dann ist
natuerlich das Bohren kein Vergnuegen.

Haushalte haben hier fast immer zwei Phasen. Ueberland geht's mit
dreien, dann werden die Haustrafos immer nach Rouletteverfahren
zwischen je eine gehaengt und haben am Ausgang zwei Windungen 180
Grad. Die dickeren Motoren hier sind an Ph1 und Ph2 angeschlossen,
und nicht mit Null verbunden. Sie laufen genauso wie Motoren die an
einer Phase und Null haengen, nur mit doppelter Spannung. Wenn das
Hellwerden auf der anderen Phase zu dramatisch wird, heisst das
hier in E-Werk Sprache "loose neutral". Dann kommen die rasend
schnell zur Reparatur.

Gruesse, Joerg
http://www.analogconsultants.com
 
Moin,

Joerg hat geschrieben:

Da ist doch noch jede Menge Platz fuer einen Kondesator in
kleinem Blechgehaeuse. Notfalls auf dem Deckel mit
wasserdichtem Anschlussstecker. Sieht nach Edelstahlgehaeuse
aus, dann ist natuerlich das Bohren kein Vergnuegen.
Yo, Edelstahl. Egal wegen bohren, seitlich sind ja große
Öffungen. Aber nee, ich würde eher eine Bastellösung
propagieren, die den Luftstrom umkehrt und das würde das
Temperaturproblem auch lösen. Nachher werde ich ja vieleicht
erfahren, ob die Maschine ihren jetzigen Einsatz durchgehalten
hat. Ist irgendwie peinlich, wenn man eine Maschine gegen Geld
verleiht und dann funktioniert sie nicht. Und dann auch noch
an einen der größten Sponsoren verleiht...

und Null haengen, nur mit doppelter Spannung. Wenn das
Hellwerden auf der anderen Phase zu dramatisch wird, heisst
das hier in E-Werk Sprache "loose neutral". Dann kommen die
rasend schnell zur Reparatur.
In de.sci.physik wird gerade darüber diskutiert, warum in
amerikanischen Filmen so gerne Glühlampen mit lautem Knall und
Blitz und Funkenflug explodieren - wo man dieses Verhalten in
Deutschland ja nun praktisch kaum kennt. Wenn im 3-Phasen-Netz
die Masse verloren geht, ist die Spannungsüberhöhung ja nicht
so dramatisch, wie bei einem 2-Phasen-Netz. Könnte es
tatsächlich sein, daß Glühbirnen in den USA tatsächlich
häufiger deshalb explodieren, als hier?

CU Rollo
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Hallo Roland,

Explodieren tun sie meist nicht. Aber es gingen reihenweise welche
abends immer um die gleiche Zeit kaputt. Da habe ich den
Netzverlauf beobachtet und der Plot sah aus wie die Alpen. Beim
Anblick des Plot wurde mir schlecht. Dem Techniker des E-Werks
aber nicht. Das sei normal, sagte er. Um die Zeit wo die Lampen
kaputt gingen, wird wohl eine Kondensatorbank reingeschaltet.
Krawumm.

Dann haben wir viele Lampen automatisiert, per X10. Nun laufen sie
alle zwischen 60% und 90% herabgeregelt und halten sehr lange. Ich
weiss jetzt auch warum man hier gegen gediegenen Aufpreis Lampen
mit 130V anstatt 120V kaufen kann.

Mit Laborgeraeten muss man vorsichtig sein. Bisher sind mir zwei
zerbroeselt, aber es waren nur Elkos und dass war halb so schlimm.

Nur zur Info, wir loehnen hier 13-14 cents (US) pro
Kilowattstunde, fuer eine Stromqualitaet, na ja, man lernt eben
damit zu leben. Hin und wieder geht er denn auch ganz aus, weil
viel zu wenig Kraftwerke gebaut wurden. Auch damit lernt man zu
leben. Nur nicht zu sehr auf Internet und all dies verlassen.
Fernsehen geht ja auch mit 12V, aber das Programm taugt eh nicht.
Immer genug Holzkohle im Vorrat, 10-15 Taschenlampen, 20-30 Saetze
Batterien, Gel Akku, Inverter, Batterieradios, Holzofen,
haufenweise Kerzen, Rommee Spiel immer griffbereit. Damit macht's
dann nicht viel. Der einzige Aerger ist, wenn das Bier warm wird.
In den Pool gehaengt haelt es laenger, aber irgendwann muss man
auf Rotwein umsteigen. Der Merlot ist hier recht gut, geht also
auch.

Regards, Joerg
http://www.analogconsultants.com
 
Roland Damm wrote:
Hi,

Moin,

Detlef Voss hat geschrieben:

Bipolare Anlaufkondensatoren (F&T) gibt's bei Bürklin.
Geprüft wird schnell und bequem mit Netzspannung.
Stell-Trenntransformator, Lampe als Kurzschlusschutz. Von 0
beginnend aufdrehen und dabei Strom durch und Spannung am
Kondensator messen. Sobald gut messbare Ströme fliessen
aufhören. Meist haben defekte Kondensatoren schlicht keine
messbare Kapazität mehr, dann kann man da auch abartig hohe
Spannungsspitzen messen. Ohne Trenntrafo gehts natuerlich
prinzipiell auch (nur Lampe als Kurzschlussschutz und gegen
den abartig hohen Einschaltstrom), ist zwar u.U. nicht sehr
gesund aber wo Du ja eh schon mit dem Multimeter im Betrieb
am Anlasskondensator dran warst.... ;).

Mit spitzen Fingern und natürlich nur die Spannung gemessen,
also ohne irgendwas an der Verkabelung zu ändern.
An sonsten, gut, habe genug E-Techniker an der Hand, die ich
mal damit beauftragen kann (auch wenn man E-Techniker nicht
immer mit Elektrik basten lassen sollte...).

ok. Papier/Folienkondensatoren haben oft eine
Abreiss-Überdrucksicherung. Bei Kondensatoren im

Kenn ich, bei einer anderen defekten Kühlmaschine ist mir
diese Sicherung mal fast ins Auge gesprungen - aus einem Meter
Distanz:) Man hat das gestunken...
Naja, der Gestank geht doch noch, sei froh, dass es kein Selengleichrichter
war. Bei denen weiss man wenigstens, wo die ihren Namen her haben
(gleich_riecht_er..) ;)
der Einschaltdauer oder der Anzahl der Einschaltvorgänge pro
Stunde (bei den
F&T's sind 20 pro Stunde angegeben). Wenn der
Betriebskondensator defekt ist, läuft der (angelassene) Motor
zwar meist auch, aber mit höherer Stromaufnahme. Dann kommt
nach kurzer Zeit die Thermosicherung, 50s später geht's von
vorn los, und schon hat man zu viele Schaltspiele/ zu grosse
Einschaltdauer.

Exakt so sieht es aus. Also kann ich den Kondensator jetzt
wohl getrost als tot betrachten, er hat in dem Zustand nämlich
am Wochenende einige Stunden laufen müssen.

Bei etwa 10Eur für so ein Ding würde ich da nicht lange überlegen. Das
Prüfen macht man da nur noch aus Interesse.. ;)

Also beide Kondensatoren prüfen!
Der 'kleine' Kondensator ist da definitiv nicht wegen des
Anlaufdrehmomentes eingebaut.. ;)

Klar, der bringt ein bischen mehr Drehmoment im Dauerbetrieb.
Wie ist das eigentlich mit diesen Motoren, welche Phasenlage
wollen die haben? 90° geht ja irgendwie wohl nicht.
Naja, wie gross die Phasenverschiebung nun wirklich sein mag (sind ja L und
C im Spiel, koennte also auch mehr sein..), die Wicklungen sind
entsprechend dimensioniert (haben meist schon unterschiedliche
Gleichstromwiderstände) und auch asymmetrisch angeordnet, um mit dem
Betriebskondensator (und genau nur mit dem!!) ein vernünftiges (allerdings
elliptisches) Drehfeld zu erzeugen.
Betrieb ohne Kondensator ist ein tödlicher Fehler. Da heben sich die Felder
teilweise auf, das Drehmoment kann durchaus schlechter sein als mit nur
einer Wicklung. Auf jeden Fall ist mit Last die Drehzahl geringer und die
Verlustleistung in den Wicklungen/ im Rotor größer.
Normalerweise überlebt der Motor das nicht mal dauerhaft im Leerlauf, selbst
wenn er oft sogar (irgendwann) anläuft..
Der Betriebskondensator ist also das Ding, was eigentlich die show macht,
nicht etwa ein nettes 'Zubehör', um die Leistungsabgabe zu erhöhen.
Für normale Drehstrommotore am Wechselstromnetz heisst das
Steinmetzschaltung (so als Tipp zum Googeln.. ;) ).

Ständig defekter Anlaufkondensator deutet auf ständig
schlechte Qualität desselben (so oft eher selten) oder

Bei wechselnden Herstellern des selbigen? Unwarscheinlich.

(meist) auf einen anderen Defekt hin. Neben dem bereits

Ja, wie im anderen Post beschrieben dauerhaft zu hohe
Temperatur. An die 50°C dürften normal sein.

Naja, 50°C sind doch nett. Die meisten C's sind bis 80°C spezifiziert und
sollten dann bei Nennspannung (die Betriebsspannung ist grösser als die
Netzspannung, der Motor ist ja induktiv..) etwa 10.000h überleben (gilt
jetzt für den Betriebskondensator).
Bei nur 50°C (und einem C mit etwas höherer Nennspannung) darf man da
_dramatisch_
mehr erwarten.
Beim Anlaufelko würde ich bei 50°C auch gewiss noch keine grauen Haare
bekommen. Das ist _nicht_ die Ursache des Problems.
hören, wenn's der Kompressorenteil nicht übertönt. Sonst
helfen Anlaufversuche ohne Last, wenn sich der Motor von der
Last trennen lässt.

Das nicht, ist so ein Motor-Kompressor-Block wie in jedem
Haushaltskühlschrank, nur größer eben.

Wenn Du schon hörst, dass er nicht mehr richtig hochläuft,
aber sonst das Relais abschaltet würde ich am Relais
eigentlich nicht suchen.

Na ja hören tue ich es nicht aber die Thermosicherung löst
vermutlich (so interpretiere ich den Aufdruck) bei 15A aus.
Das ist ein bischen viel bei einer 1kW-Maschine.

Aua! Eine reine Überstromsicherung hat gerne eine dramatisch kleinere
thermische Zeitkonstante als der Motor.
Die ist schon wieder kalt, wenn der Motor sich noch nicht nennenswert
abgekühlt hat.
Ich würde mal auf den defekten Betriebskondensator und/oder
den verzogenen Anker tippen. Aber alles andere ist ja auch im
Topf. Viele Spass beim Suchen;)

Tcha, man könnte sich ja zurücklehnen und der
Vertragswerkstatt überlassen. Aber das weiß ich, daß sie nur
teure Originalersatzteile einbauen und nicht wirklich nach dem
Fehler suchen.
Jaja, da kommen gern Leute, die solange Teile tauschen, bis die Klagen
verstummen...
Müssen Anlasskondensatoren eigentlich einen Entladewiderstand
haben? Wenn nicht, ist das Ausbauen des evtl. noch geladenen
C's eh etwas kribbelig, wenn man ihn nicht vorher entlädt..
;)

Na das weiß ich schon noch. Übrigens hatte mich dieser
Entladewiderstand sehr iritiert, als ich ihn an dem ersten
kaputtgegangenen gesehen hatte. Der Ersatz hatte sowas dann
nicht mehr (sichtbar). Ist aber kein Problem, weil der
Schalter ja davor angeordnet ist. Im ausgeschalteten Zustand
ist der Anlaufkondensator ja eingeschaltet (oder doch nicht?)
jedenfalls kann sich der Betriebskondensator über den Motor
entladen.

Der sollte eigentlich nur im Anlauf parallel zum kleinen C liegen. Wird ja
dann nach Hochlauf abgeschaltet und speichert brav etwas Ladung.
Das ist der Schutzmechanismus, den die Natur ihm mitgegeben hat, um sich
gegen gegen seine natürlichen Feinde (Zange, Schraubendreher und feuchte
Finger) zu wehren. ;)
Mach da mal wieder was zum entladen dran, sonst gibt das bloss ärgerlichen
Papierkrieg mit der Berufsgenossenschaft.

So wie ich's höre: beide C's tauschen (400/450V-ausführung), testen.
Wenn der Ärger bleibt kann man den nötigen Teiletausch auch der Servicefirma
überlassen.
Viel Erfolg! (poste mal, ob's der Bertiebs-C war.. )

Gruß Detlef
--
Man ersetze das _dot_ in der Email gegen einen Punkt..
 
Moin,

Detlef Voss hat geschrieben:

Kenn ich, bei einer anderen defekten Kühlmaschine ist mir
diese Sicherung mal fast ins Auge gesprungen - aus einem
Meter Distanz:) Man hat das gestunken...

Naja, der Gestank geht doch noch, sei froh, dass es kein
Ich glaube heutzutage sind die Dinger auch nicht mehr so
giftig wie anno dazumal.

Selengleichrichter war. Bei denen weiss man wenigstens, wo
die ihren Namen her haben (gleich_riecht_er..) ;)
Wieso Selen, stinkt das besonders?

Bei etwa 10Eur für so ein Ding würde ich da nicht lange
überlegen. Das Prüfen macht man da nur noch aus Interesse..
;)
Gut, beide Kondensatoren prüfen war mir ja schon empfolen
worden. Der Gedanke ist dabei nur der: Eventuell ist der
Kondensator nicht wirklich kaputt sondern hat nur etwas wenig
Kapazität, zu wenig, als daß die Maschine damit anläuft. Aber
das Problem liegt nicht dort sondern irgendwo anders. Ein
neuer C würde das Problem dann auch nur wieder vorübergehend
beseitigen. Allerdings dürfte nach der Tour vom letzten
Wochenende dieser Kondensator sowieso hin sein, ob er nun
Schuld ist oder nicht.

Naja, wie gross die Phasenverschiebung nun wirklich sein mag
(sind ja L und C im Spiel, koennte also auch mehr sein..),
die Wicklungen sind entsprechend dimensioniert (haben meist
schon unterschiedliche Gleichstromwiderstände) und auch
asymmetrisch angeordnet, um mit dem Betriebskondensator (und
genau nur mit dem!!) ein vernünftiges (allerdings
elliptisches) Drehfeld zu erzeugen.
So denke ich mir das auch, die beiden Spulen sind in
irgendeinem Winkel angeordnet und haben irgendeine
verschiedene Wicklungszahl oder Drahtstärke. Von außen kann
man da wohl nichts erraten.

Betrieb ohne Kondensator
ist ein tödlicher Fehler. Da heben sich die Felder teilweise
auf, das Drehmoment kann durchaus schlechter sein als mit nur
einer Wicklung. Auf jeden Fall ist mit Last die Drehzahl
geringer und die Verlustleistung in den Wicklungen/ im Rotor
größer. Normalerweise überlebt der Motor das nicht mal
dauerhaft im Leerlauf, selbst wenn er oft sogar (irgendwann)
anläuft.. Der Betriebskondensator ist also das Ding, was
eigentlich die show macht, nicht etwa ein nettes 'Zubehör',
um die Leistungsabgabe zu erhöhen. Für normale
Ma ja, ich kenne da diese Waschmaschinenpumpenmotoren, die
haben nur eine Kupferdrahtschlinge asymmetrisch durch den Kern
gezogen was ein bischen Asymmetrie bringt und dem Feld eine
leichte Drehung bringt. Da geht es IMO nur darum, die
Laufrichtung eindeutig zu machen, wenn's erst mal läuft müßte
man das auch abschalten können dürfen. Allerdings sind bei
einer Kreiselpumpe die Anforderungen an die
Drehmomentkennlinie des Motors auch sehr anders.

Beim Anlaufelko würde ich bei 50°C auch gewiss noch keine
grauen Haare bekommen. Das ist _nicht_ die Ursache des
Problems.
Das tröstet mich - nein eher beunruhigt mich diese Aussage.
Wenn es daran nicht liegt, woran dann?

Na ja hören tue ich es nicht aber die Thermosicherung löst
vermutlich (so interpretiere ich den Aufdruck) bei 15A aus.
Das ist ein bischen viel bei einer 1kW-Maschine.

Aua! Eine reine Überstromsicherung hat gerne eine dramatisch
kleinere thermische Zeitkonstante als der Motor.
Die ist schon wieder kalt, wenn der Motor sich noch nicht
nennenswert abgekühlt hat.
Weis nicht, ob es wichtig ist, aber die Überstromsicherung ist
sozusagen ein Kombigerät, das auch gegen Übertemperatur des
Motors schützt. Das hat mich schon von Anfang an genervt: wenn
die Maschine zu viel zu tun hat oder nicht genügend Kühlluft
bekommt oder diese zuu warm ist weil sie teilweise die eigene
Abluft einzieht, dann kann dieser Thermoschalter auch
auslösen. Der Thermoschalter ist direkt außen am Kompressor
angebracht. Dummerweise haben die den Lüfter so geschaltet,
daß dieser dann auch nicht weiterläuft. Sprich solte es mal zu
warm werden, dann wird der Lüfter ebenso abgeschaltet und es
dauert eine Ewigkeit, bis das Teil mal wieder anläuft. Daher
auch mein Umbau mit dem Schalter, der den Lüfter auf
Dauerbetrieb schalten kann.

So wie ich's höre: beide C's tauschen (400/450V-ausführung),
testen. Wenn der Ärger bleibt kann man den nötigen
Teiletausch auch der Servicefirma überlassen.
Hmm, beide tauschen... na gut, der kleinere der beiden ist
wenigstens nicht so teuer.

Viel Erfolg! (poste mal, ob's der Bertiebs-C war.. )
Am Wochenende werd ichs mal angehen. Hast du das Bild gesehen:
Die Blechkiste wiegt runde 80kg, größtenteils sind die in
einem massifen Alugußblock gebunden und das Teil hat auf einer
Seite keinen Griff. Aus und Einbau in den Tresen sind
Aktionen, die man erstens nicht allein und zweites am liebsten
garnicht macht:). Hab aber gestern in Auftrag gegeben,
Lüsterklemmen und/oder Meßkabel mit Krokodilklemmen zu
besorgen um den Kondensator-Kapazitätsmessungs-Aufbau machen
zu können.

CU Rollo
--
Hier entsteht in Kürze eine neue Sig-Präsenz.
 

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