Fehlerdiagnose PC-Netzteil

K

Klaus Neubauer

Guest
Hallo,

ich habe hier ein PC-Netzteil (ATX), das folgendes Verhalten aufweist:
Trenne ich das Netzteil ca. eine halbe Stunde vom Netz, geht mein PC beim
hochfahren aus.

Wenn ich vor dem Einschalten des PC wiederum eine halbe Stunde warte,
fährt er anstandslos hoch.

Das ganze wird ca. 5 min. von einem hochfrequentem summen begleitet.

Ich habe gesehen, dass zwei 2200ľF Elkos kaputt waren und habe diese
durch einen bekannten austauschen lassen. Das Problem besteht jedoch
weiterhin.

Wer von euch hat eine Idee, welches Bauteil der wahre Verursacher sein
könnte?

Danke
 
Klaus Neubauer wrote:

ich habe hier ein PC-Netzteil (ATX), das folgendes Verhalten aufweist:
Trenne ich das Netzteil ca. eine halbe Stunde vom Netz, geht mein PC beim
hochfahren aus.

Wenn ich vor dem Einschalten des PC wiederum eine halbe Stunde warte,
fährt er anstandslos hoch.

Das ganze wird ca. 5 min. von einem hochfrequentem summen begleitet.

Ich habe gesehen, dass zwei 2200ľF Elkos kaputt waren und habe diese
durch einen bekannten austauschen lassen. Das Problem besteht jedoch
weiterhin.
Defekte Elkos auf Board oder Netzteil?

Ich gehe mal vom Board aus: Wenn das nicht alle diesesTyps waren, dann
alle austauschen lassen. Und zwar durch _geeignete_ Typen, _nicht_ Feld-
Wald- und Wiesen-Kondensatoren.
 
Klaus Neubauer schrieb:

Wer von euch hat eine Idee, welches Bauteil der wahre Verursacher sein
könnte?
Defekter Elko im 5V-Standbyzweig, wohl auf der Primärseite.


Gruß Dieter
 
Klaus Neubauer wrote:


Wer von euch hat eine Idee, welches Bauteil der wahre Verursacher sein
könnte?
Ich muss mal wieder meine Kristallkugel hervorholen um eine esoterische
Ferndiagnose durchzuführen:

Noch ein defekter Elko, dem du das aber nicht gleich ansiehst. Er ist
teilweise ausgetrocknet, deshalb fehlen ihm bewegliche Ladungsträger und
somit ist die Serienimpedanz zu hoch. Während er warm ist, ist die
Beweglichkeit der verbleibenden Ladungsträger besser, dann funktioniert das
Netzteil.

Dieser Fehler ist sehr, sehr häufig. Meist merkt man es daran, dass der PC
Wochenlang tadellos läuft, aber wenn man ihn mal eine Zeit vom Netz trennt
kommt er nicht oder nicht zuverlässig hoch.

Ich messe diesen Fehler jeweils in der Schaltung indem ich mit einem kleinen
Oszillator eine Tonfrequenz von einigen Milivolt und mit einer Impedanz von
ca. 100 Ohm anlege und schaue, wie gut sie kurzgeschlossen wird. Also Ton
vom Oszillator zum Kondensator, und dann mit einem Verstärker das Signal
vom Kondensator wieder verstärken und damit einen Kopfhörer und/oder ein
Anzeigeinstrument treiben. Je leiser der Ton, desto besser.

Dies funktioniert in vielen Fällen gut auch ohne die Kondensatoren
auszubauen, da bei der geringen Spannung parallele Halbleiter nicht stören.

Naja, ein echtes LCR-Meter wäre vieleicht einfacher in der Handhabung, hat
aber nicht so den Reiz des selbstgebastelten.

Meist sind Elkos betroffen, die entweder selbst unter hoher Last stehen oder
in der Nähe von heissen Bauteilen liegen. Deshalb ist dieser Fehler in
Schaltnetzteilen sehr häufig, aber eher selten in Kleinsignalschaltungen.
Oft ist ein recht kleiner Elko (ca. 1uF) schuld, der dafür verantwortilch
ist den Primäroszillator des Netzteils beim Einschalten anlaufen zu lassen.

Stefan
 
Klaus Neubauer schrieb im Newsbeitrag
ich habe hier ein PC-Netzteil (ATX), das folgendes
Verhalten aufweist: Trenne ich das Netzteil ca.
eine halbe Stunde vom Netz, geht mein PC beim
hochfahren aus. Wenn ich vor dem Einschalten des PC
wiederum eine halbe Stunde warte, fährt er anstandslos
hoch.
[...]
Ich habe gesehen, dass zwei 2200ľF Elkos kaputt waren
und habe diese durch einen bekannten austauschen lassen.
Das Problem besteht jedoch weiterhin.
So, und nun möchtest Du eine ehrliche Meinung hören? - Schmeiß das
Teil weg oder lass' es von einem Fachmann reparieren, wenn es das wert
ist (was ich allerdings bezweifle).

Warum? (1) Es wurden zwar Elkos getauscht, aber waren die in jeglicher
Hinsicht (Kapazität ok, Spannungsfestigkeit wahrscheinlich auch ok,
aber max. Betriebstemperatur?) identisch mit den Originalen?
(2) Auch nach Austausch der Komponenten besteht der Fehler - es ist
also mit großer Wahrscheinlichkeit ein anderes Bauteil oder mehrere
kaputt.
(3) Vermutlich war's eine nicht fachmännische Reparatur, ohne
VDE-Prüfung. Sprich: Wenn Dir die Bude wegen dem Netzteil abbrennt und
die Versicherung bekommt spitz, dass an den Netzteil "gebastelt"
wurde, kann sie sich aus der Zahlungspflicht nehmen.

Also: Für etwas, was man für wenig Geld neu mit Gewährleistung und
Prüfsiegeln bekommt, solchen Aufwand zu betreiben, halte ich für
übertrieben. Lieber das Teil ausschlachten, wenn man die Bauteile für
die Bastelkiste brauchen kann.

Ansonsten schätze ich mal, Dein Netzteil hat ein thermisches Problem
und in der halben Stunde heizt der Standby-Teil die übrige Elektronik
so hoch, dass sie funktioniert. Evtl. hat ein IC-Gehäuse einen
Haarriss. Zum richtig Testen müsste man das Netzteil offen betreiben
und mit Kältespray oder Föhn hantieren - aber ohne eine entsprechende
Absicherung (Trenntrafo, FI-Schutzschalter und sehr guten Erfahrungen
auf dem Gebiet!) würde ich es Hobby-Bastlern nicht empfehlen. Das ist
es absolut nicht wert ...

So long,
-+- Dirk -+-

PS: XP und f'up in eine bestimmte NG sind ja ok, aber man könnte es
auch ankündigen! Naja, dse lese ich eh nicht, also lassen wir's besser
bleiben mit 'ner Diskussion.
 
Dirk Ohme wrote:

(3) Vermutlich war's eine nicht fachmännische Reparatur, ohne
VDE-Prüfung. Sprich: Wenn Dir die Bude wegen dem Netzteil abbrennt und
die Versicherung bekommt spitz, dass an den Netzteil "gebastelt" wurde,
kann sie sich aus der Zahlungspflicht nehmen.
Die Frage geht jetzt an den Rest von dse, da Dirk ja schon geschrieben
hat, dass er nicht mehr mitliest:

Stimmt das, was er da schreibt? Ich habe so meine Zweifel, dass man ein
Gerät, das man selber repariert hat, einer "VDE-Prüfung" unterziehen
muss, damit ich es wieder guten Gewissens betreiben kann. Gerade wenn
ich nur Bauteile austausche (wie hier die Elkos) habe ich eh nicht viel
Handungsspielraum: alle Gehäuseschrauben wieder fest anziehen, beim Elko
die Pins tief genug abschneiden, keine kalte Lötstelle produzieren. Oder
täusche ich mich da?

Gruß,
Johannes
 
Hallo Klaus!

Klaus Neubauer schrieb:

ich habe hier ein PC-Netzteil (ATX), das folgendes Verhalten aufweist:
Trenne ich das Netzteil ca. eine halbe Stunde vom Netz, geht mein PC beim
hochfahren aus.

Wenn ich vor dem Einschalten des PC wiederum eine halbe Stunde warte,
fährt er anstandslos hoch.

Das ganze wird ca. 5 min. von einem hochfrequentem summen begleitet.
Eine Spule?

Ich habe gesehen, dass zwei 2200ľF Elkos kaputt waren und habe diese
durch einen bekannten austauschen lassen. Das Problem besteht jedoch
weiterhin.
Noch mehr Elkos vielleicht.

Wer von euch hat eine Idee, welches Bauteil der wahre Verursacher sein
könnte?
Das Netzteil. Tonne auf, Netzteil rein, Tonne zu. Spart Zeit und Nerven.

Bastian Lutz

--
Na dann lösch mal schnell den alten Link ;-)
Wie kann man den im Hirn löschen? Gib mir mal die
Hirn-Bookmark-Verwaltung rüber, bitte ;-)
(Rainer Ullrich und Alan Tiedemann in dchlb)
 
Johannes Bauer schrieb:

Stimmt das, was er da schreibt? Ich habe so meine Zweifel, dass man ein
Gerät, das man selber repariert hat, einer "VDE-Prüfung" unterziehen
muss, damit ich es wieder guten Gewissens betreiben kann.
Eigentlich schon, man DIN VDE 0700ff.


Gerade wenn
ich nur Bauteile austausche (wie hier die Elkos) habe ich eh nicht viel
Handungsspielraum: alle Gehäuseschrauben wieder fest anziehen, beim Elko
die Pins tief genug abschneiden, keine kalte Lötstelle produzieren.
Spielt keine Rolle.


Wie immer gilt aber auch hier: Wo kein Kläger, da kein Richter.


Gruß Dieter
 
Klaus Neubauer schrieb:

Hallo,

ich habe hier ein PC-Netzteil (ATX), das folgendes Verhalten aufweist:
Trenne ich das Netzteil ca. eine halbe Stunde vom Netz, geht mein PC beim
hochfahren aus.

Wenn ich vor dem Einschalten des PC wiederum eine halbe Stunde warte,
fährt er anstandslos hoch.

Das ganze wird ca. 5 min. von einem hochfrequentem summen begleitet.

Ich habe gesehen, dass zwei 2200ľF Elkos kaputt waren und habe diese
durch einen bekannten austauschen lassen. Das Problem besteht jedoch
weiterhin.

Wer von euch hat eine Idee, welches Bauteil der wahre Verursacher sein
könnte?
Mindestens ein weiterer, nicht sichtbar (aber real) defekter Elko? Wäre
so mein Tip...

Stephan
--
Home: http://stephan.win31.de/
PC#6: i440BX, 2xP3-500E, 704 MiB, 250+80 GB, R9k AGP 64 MiB, 110W
 
Bastian Lutz wrote:
Das Netzteil. Tonne auf, Netzteil rein, Tonne zu. Spart Zeit und
Nerven.
Würde ich nicht empfehlen ... könnte massiven Stress geben!
Lieber beim Recyclinghof etc. abgeben.
 
Tobias Wendorff schrieb:

Das Netzteil. Tonne auf, Netzteil rein, Tonne zu. Spart Zeit und
Nerven.

Würde ich nicht empfehlen ... könnte massiven Stress geben!
Lieber beim Recyclinghof etc. abgeben.
Kommt auf die Kommune an. in Köln gehören Elektrokleingeräte in
den Hausmüll - also alles bis 15" Monitor.

Ältere Pc´s lässt man neben der Haustüre stehen, am Besten mit
einem Zettel wie "Neue Festplatte eingebaut, Gruß xyz".
Sieht dann aus wie vergessen und ist eine Stunde später
garantiert "entsorgt".

Andre
 
Klaus Neubauer schrieb:

Wer von euch hat eine Idee, welches Bauteil der wahre Verursacher sein
könnte?
Nein, aber bevor Du noch Schaden nimmst (oder Deine Wohnung) kaufe doch
lieber ein neues Netzteil.

Grüße
Roland
 
Johannes Bauer schrieb:

Dirk Ohme wrote:

(3) Vermutlich war's eine nicht fachmännische Reparatur, ohne
VDE-Prüfung. Sprich: Wenn Dir die Bude wegen dem Netzteil abbrennt und
die Versicherung bekommt spitz, dass an den Netzteil "gebastelt" wurde,
kann sie sich aus der Zahlungspflicht nehmen.

Die Frage geht jetzt an den Rest von dse, da Dirk ja schon geschrieben
hat, dass er nicht mehr mitliest:

Stimmt das, was er da schreibt? Ich habe so meine Zweifel, dass man ein
Gerät, das man selber repariert hat, einer "VDE-Prüfung" unterziehen
muss, damit ich es wieder guten Gewissens betreiben kann. Gerade wenn
ich nur Bauteile austausche (wie hier die Elkos) habe ich eh nicht viel
Handungsspielraum: alle Gehäuseschrauben wieder fest anziehen, beim Elko
die Pins tief genug abschneiden, keine kalte Lötstelle produzieren. Oder
täusche ich mich da?

Gruß,
Johannes
Hallo Johannes,
Du hast das Wichtigste vergessen nämlich, ob der richtige Elko
eingebaut wurde.
Gruss
Harald
 
Harald Wilhelms wrote:

Gerade wenn
ich nur Bauteile austausche (wie hier die Elkos) habe ich eh nicht viel
Handungsspielraum: alle Gehäuseschrauben wieder fest anziehen, beim Elko
die Pins tief genug abschneiden, keine kalte Lötstelle produzieren. Oder
täusche ich mich da?

Du hast das Wichtigste vergessen nämlich, ob der richtige Elko
eingebaut wurde.
Nein, vergessen habe ich das nicht; eher als selbstverständlich
angesehen. Wer natürlich einen falschen Elko einbaut (z.B. einfache 105°
Typen statt Low-ESR) und wem dann das Gerät samt Haus und Hof abbrennt,
der ist selber Schuld.

Gruß,
Johannes
 

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