EMV Problem mit DrehstromschĂźtz

J

JĂźrgen Veith

Guest
Auf einer Platine sitzt ein 3x400 Volt DrehstromschĂźtz welcher aus
SicherheitsgrĂźnden einer Thyristor Phasenwendeschaltung zur Notabschaltung
vorgeschaltet ist. Als Schutz fĂźr die Thyristoren gegen Transienten sind
hinter dem SchĂźtz X-Kondensatoren 3x1uF Folie in Stern (ohne N).

Als Logikteil wird die Schaltung von einem differentiellen RS422 Signal bei
einer Baudrate von 10 Mb versorgt. Eingangs Bustreiber sind MAX3281. Das
serielle Signal wird Ăźber einen 3 Volt CPLD (Mach4) eingesammelt und als IO
der Thyristorschaltung zur VerfĂźgung gestellt.

Das Ganze funktioniert prima und wie geplant aber:

Wenn der SchĂźtz einschaltet (ohne eingeschaltete Thyristoren), gibt es aus
unbekannten Gründen Übertragungsfehler auf der seriellen Leitung. Diese
sind reversibel, d.h. im nächsten Zyklus weg und es gibt keinen SW Absturz
oder ein Latchup etc. Trotzdem ist mir die Ursache und der Einkopplungsweg
der StĂśrung vĂśllig unklar und ich weis nicht, wie ich die Sache weiter
angehen kann. Folgendes wurde schon beobachtet:

1)
Mit einem Oszilloskop sieht man im Einschaltfall StĂśrungen von 1-2 kV im
100Mhz Bereich wenn der SchĂźtz anzieht. Es ist dabei fast egal wo man das
Oszi anschliesst und die StĂśrung wird auch angezeigt wenn das Messkabel nur
irgendwo in der Nähe liegt und gar nicht angeschlossen ist. Auch wenn die
Tastkopfspitze auf dem eigenen GND liegt. Ein weiteres Indiz dass die
StĂśrung nicht Ăźber den "offiziellen" Weg des Tastkopfs ins Oszi fliesst,
ist derjenige, daß mit einem anderen Messbereich am Oszi wieder ganz andere
Spannungen misst, obwohl die Eingangsimpedanz ja theoretisch gleich bleibt.
Getestet mit einem batteriebetriebenen Tektronix um Einkopplung Ăźbers Netz
auszuschliessen und einem 1 Ghz Le Croy mit ziemlich ähnlichen Ergebnissen.

2)
Die Theorie der Störungsursache habe ich mir so zurechtgelegt, daß die 3
SchĂźtzkontakte prellen und durch Ein und Auschalten zu verschiedenen Zeiten
am Netzsinus verschiedene Spannungen an die äusserst niederohmigen
Kondensatoren gelegt werden. Bei zusätzlich fehlendem Null
(C-Reihenschaltung) entsteht mit dem prellenden Schalter eine Ladungspumpe
bei welcher extrem hohe Spannungen im kV Bereich zusammenkommen. Die
Netzimpedanz dĂźrfte fĂźr HF etwa 100 Ohm betragen und damit viel zu
hochohmig sein um die StĂśrung zu schlucken. Hinter einem (1kVA) Trenntrafo
sieht man übrigens, daß im Einschaltfall eine gedämpfte Schwingung von
Kondensator und Trafo entsteht. Diese ist beim viel niederohmigeren Netz
praktisch auch viel hochfrequenter und es scheint beim Schaltvorgang auch
extrem hohe StrĂśme zu geben. Um es vorweg zu nehmen: Drosseln in Reihe
(Stabkern 10uH) nĂźtzen Ăźberhaupt gar nix sondern sind fast kontraproduktiv.

3)
Entsprechend der Theorie nach 2) habe ich die SchĂźtzkontakte mit kleinen
Kondensatoren (1nf) ĂźberbrĂźckt. Die StĂśrung wird hier wesentlich besser, da
die 1uF Kondensatoren schon vorgeladen sind. Die Sicherheitsabschaltung
darf ja aber nicht ĂźberbrĂźckt werden so dass dieser Ansatz ausscheidet.
Also habe ich die 1uF Kondensatoren vor den Schützkontakt gelegt, so daß
sie ständig an der Netzspannung liegen. Auch hier werden die DatenstÜrungen
bedeutend besser, am Oszilloskop sind die Signale der Kondensatoren vor und
hinter dem Kontakt aber kaum zu unterscheiden. D.h. es gibt noch immer eine
StĂśrung beim Schalten und das, obwohl hinter dem Schalter kaum etwas
angeschlossen ist. In der Realität sind das eine Menge (abgeschalteter)
Thyristoren mit je einem MOV. Da die Varistoren ebenfalls fast 1nF
Kapazität aufweisen, vermute ich, daß sie die großen Kondensatoren zu einem
guten Teil ersetzen. Zumindest der Spitzenstrom der beim Einschalten
fliesst, ist theoretisch ja unabhängig von der Größe der Kapazität.

4)
Wie kann ich eine solche StĂśrung quantitativ und qualitativ sicher erfassen
um festzustellen welche Änderungen sich wie auswirken?

5)
Wie kann ich feststellen, auf welchem Weg eine solche StĂśrung auf die
Datenleitung einkoppelt? Das Layout hat einen Trenngraben zum 3 Volt CPLD
Teil. Alle darßbergehenden Leitungen sind hochohmige Widerstände oder
Differentialdrosseln so dass dies zumindest theoretisch vorbildlich ist.
 
"Jürgen Veith" <janvi@despammed.com> schrieb im Newsbeitrag
news:4380f9a2$0$27891$9b4e6d93@newsread4.arcor-online.net...

Wenn der Schütz einschaltet (ohne eingeschaltete Thyristoren), gibt es aus
unbekannten Gründen Übertragungsfehler auf der seriellen Leitung. Diese
sind reversibel, d.h. im nächsten Zyklus weg und es gibt keinen SW Absturz
oder ein Latchup etc. Trotzdem ist mir die Ursache und der Einkopplungsweg
Wie sieht denn die Ansteuerung der Schützspule aus? Evtl. kommt die Störung
gar nicht vom Kontaktsatz sondern von der beim Schaltvorgang auftretenden
Induktionsspannungsspitze an der Magnetspule.

Gruß,
Alexander
 
Alexander Doerr wrote:
Wie sieht denn die Ansteuerung der Schützspule aus? Evtl. kommt die
Störung gar nicht vom Kontaktsatz sondern von der beim Schaltvorgang
auftretenden Induktionsspannungsspitze an der Magnetspule.
Das ist ein Mosfet, Einschaltimpuls 100mSec, danach 50% PWM Haltestrom um
die Wärme an der Wicklung klein zu halten. LÜschdiode ist MBR360. Die
StĂśrung kommt definitiv nicht von der Wicklung denn wenn die 3x400 Volt
Netzspannung abgeschaltet sind ist die StĂśrung vĂśllig weg! Der SchĂźtz
klappert auch mit 24V alleine ohne Spannung an den Kontakten und hier stĂśrt
gar nichts.

Gruß,
Alexander
 
Hallo JĂźrgen,

Wie kann ich feststellen, auf welchem Weg eine solche StĂśrung auf die
Datenleitung einkoppelt? Das Layout hat einen Trenngraben zum 3 Volt CPLD
Teil. Alle darßbergehenden Leitungen sind hochohmige Widerstände oder
Differentialdrosseln so dass dies zumindest theoretisch vorbildlich ist.
Diese Differentialdrosseln wuerde ich mir einmal ansehen. Es sollte
schon ein wenig #43 Ferrit (Fair-Rite, Amidon) dabei sein, am besten als
Ringkern, mit verdrillter Wicklung und nicht zu dicht gepackt. Wie das
Material bei Euch heisst, weiss ich nicht, aber da gibt es bei Kaschke
oder Epcos sicher Vergleichstabellen. Ich habe akut nur eine von
Kaschke-USA fuer die hoeherpermeablen Ferrite.

Sind hinter den hochohmigen Widerstaenden Kondensatoren, um HF Zeug
loszuwerden? Es muessten aber schon Keramik-C an solchen Datenleitungen
sein, nichts gewickeltes.

Ein paar Photos und ein Schaltbild wuerden bei 'Ferndiagnoseversuchen'
helfen.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Diese Differentialdrosseln wuerde ich mir einmal ansehen. Es sollte
schon ein wenig #43 Ferrit (Fair-Rite, Amidon) dabei sein, am besten als
Ringkern, mit verdrillter Wicklung und nicht zu dicht gepackt. Wie das
Material bei Euch heisst, weiss ich nicht, aber da gibt es bei Kaschke
oder Epcos sicher Vergleichstabellen. Ich habe akut nur eine von
Kaschke-USA fuer die hoeherpermeablen Ferrite.
Die Differentialdrosseln sind von www.wuerth-elektronik.de Baureihe CNSW
Modell 744-232-222. In 1206 Bauform nicht gerade gross, aber es geht ja
auch keine Leistung drĂźber. Habe auch schon Ăźberlegt ob ich CAN Drosseln
nehmen kĂśnnte.

Sind hinter den hochohmigen Widerstaenden Kondensatoren, um HF Zeug
loszuwerden? Es muessten aber schon Keramik-C an solchen Datenleitungen
sein, nichts gewickeltes.
Bei den 24 Volt Eingängen 100k in Reihe, 18k paralell zu 10n Keramik gegen
GND. Die Ausgänge des CPLD gehen mit 10k auf ein Mosfet Gate aber ich
vermute ich kann die ganzen Verbindungen nach aussen wegmachen und es ist
immer noch gleich.

Ein paar Photos und ein Schaltbild wuerden bei 'Ferndiagnoseversuchen'
helfen.
Es sind leider 10 Seiten und das meiste davon nicht relevant. Aber
vielleicht versuche ich mich doch mal an einer PDF Version die ich irgendwo
hochladen kann. Derweil einfach weiterfragen. Danke...

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo JĂźrgen,
Die Differentialdrosseln sind von www.wuerth-elektronik.de Baureihe CNSW
Modell 744-232-222. In 1206 Bauform nicht gerade gross, aber es geht ja
auch keine Leistung drĂźber. Habe auch schon Ăźberlegt ob ich CAN Drosseln
nehmen kĂśnnte.
Die sehen arg klein aus. Laut Datenblatt sind es ja ein paar hundert
Ohm, aber das nutzt nur, wenn auf der Steuerungsseite auch kapazitiv
ordentlich etwas nach Masse sitzt. Geht es nur in hochohmige Eingaenge,
nutzen diese Drosseln nicht viel.

Ich wuerde einmal groessere probieren. Ich hatte ganz gute Ergebnisse
mit Vogt und Murata Drosseln fuer ISDN Anwendung. So ab 1mH.

Sind hinter den hochohmigen Widerstaenden Kondensatoren, um HF Zeug
loszuwerden? Es muessten aber schon Keramik-C an solchen Datenleitungen
sein, nichts gewickeltes.


Bei den 24 Volt Eingängen 100k in Reihe, 18k paralell zu 10n Keramik gegen
GND. Die Ausgänge des CPLD gehen mit 10k auf ein Mosfet Gate aber ich
vermute ich kann die ganzen Verbindungen nach aussen wegmachen und es ist
immer noch gleich.
Man muesste sehen, welchen anderen Wege ein Puls nehmen kann.
Netzversorgung etc.

Ein paar Photos und ein Schaltbild wuerden bei 'Ferndiagnoseversuchen'
helfen.

Es sind leider 10 Seiten und das meiste davon nicht relevant. Aber
vielleicht versuche ich mich doch mal an einer PDF Version die ich irgendwo
hochladen kann. Derweil einfach weiterfragen. Danke...
Mit Fragen ist das schwer. Photos und Plaene sind besser, manchmal kommt
da sofort der Aha-Effekt.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
"Jürgen Veith" schrieb
Auf einer Platine sitzt ein 3x400 Volt Drehstromschütz welcher aus
Sicherheitsgründen einer Thyristor Phasenwendeschaltung zur Notabschaltung
vorgeschaltet ist. Als Schutz für die Thyristoren gegen Transienten sind
hinter dem Schütz X-Kondensatoren 3x1uF Folie in Stern (ohne N).

Ich würde mal probieren:

1.) Stern erden
2.) Nicht im Stern sondern im Dreieck, also zwischen die Phasen schalten.

und schauen ob die Störungen weg sind.

Vielleicht hast du dir einen Spannungsvervielfacher damit gebaut

Gruß

Hans-Georg
 
Besorg dir am besten ein paar der von Jörg angesprochenen 43er Ringe
(gibt es bei reichelt.de) - Durchmesser nach deinen Drahtdurchmessern
(Durchmesser 30mm ist ganz gut handhabbar) - und wickle sämtliche
Drähte, die das Gehäuse bzw. die Platine verlassen einmal da durch -
den Ring möglichst nah an der Gehäusefläche (sonst koppelt es wieder
von woanders her ein). Ein Ring kann für mehrere (gleichartige)
Leitungen verwendet werden. Einfacher machen sich die Klappferrite.
Vielleicht findest du ja auf die Art heraus, welche Leitung das Problem
macht.
(24V: 100k dann 18k mit 10n in Reihe? Wozu die 18k? Die würde ich
weglassen und 1nF reichen auch, vorausgesetzt ich habe dich richtig
verstanden).

M.
--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
 
Matthias Weingart <mwnews@pentax.boerde.de> wrote in
news:Xns9715EF3DA2F64AlwLookOnTBrightSide@penthouse.boerde.de:

(24V: 100k dann 18k mit 10n in Reihe? Wozu die 18k? Die würde ich
weglassen und 1nF reichen auch, vorausgesetzt ich habe dich
richtig verstanden).
Ok, streich das, hab ich wirklcih falcsh verstanden. :)

Schonmal probiert, die Schaltfunken im Schütz durch einen Snubber zu
reduzieren? (R-C Reihenschaltung direkt über den Kontakt)

M.
--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
 
Hallo Matthias,

Besorg dir am besten ein paar der von Jörg angesprochenen 43er Ringe
(gibt es bei reichelt.de) - Durchmesser nach deinen Drahtdurchmessern
(Durchmesser 30mm ist ganz gut handhabbar) - und wickle sämtliche
Drähte, die das Gehäuse bzw. die Platine verlassen einmal da durch -
den Ring möglichst nah an der Gehäusefläche (sonst koppelt es wieder
von woanders her ein). ...

Am besten dann gleich einige hochpermeable #77 oder J Ferrite
mitbestellen. Die sind gut fuer sehr hartnaeckige Faelle mit
niederfrequenten Spitzen. Man kann nie genug davon haben, ich hatte vor
zwei Monaten bei einem Kunden den ganzen Karton leergeputzt. Aber danach
konnten die sehr schoen messen im neuen Labor. Fuer die zweite Anlage
hat's aber nicht mehr gereicht, der Vorrat war alle :-(

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Matthias Weingart wrote:

Matthias Weingart <mwnews@pentax.boerde.de> wrote in
news:Xns9715EF3DA2F64AlwLookOnTBrightSide@penthouse.boerde.de:

(24V: 100k dann 18k mit 10n in Reihe? Wozu die 18k? Die wĂźrde ich
weglassen und 1nF reichen auch, vorausgesetzt ich habe dich
richtig verstanden).
Ok, streich das, hab ich wirklcih falcsh verstanden. :)

Schonmal probiert, die Schaltfunken im SchĂźtz durch einen Snubber zu
reduzieren? (R-C Reihenschaltung direkt Ăźber den Kontakt)

Oben beschrieben. Ein C Ăźber dem Kontakt ist hochwirksam gegen die StĂśrung.
Das will der PrĂźfer aber wegen der Sicherheitsabschaltung nicht haben.
Bleibt mir wahrscheinlich nix anderes Ăźbrig, als mal andere
Gleichtaktdrosseln auszuprobieren. 51uH aus CAN Anwendungen sind die
nächsten die ich probiere.

Das mit den C in Dreieck probiere ich auch mal obs was bringt. Zumindest
meine X2 Kondensatoren haben dazu aber nicht genug Spannung auf Dauer.
 
Hallo JĂźrgen,

Bleibt mir wahrscheinlich nix anderes Ăźbrig, als mal andere
Gleichtaktdrosseln auszuprobieren. 51uH aus CAN Anwendungen sind die
nächsten die ich probiere.
A bisserl mehr darf's schon sein, je nach Art und Haerte der Stoerungen.
Sieh mal nach Drosseln fuer die Telekombranche.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
=?UTF-8?B?SsO8cmdlbg==?= Veith <janvi@despammed.com> wrote in
news:43835140$0$27885$9b4e6d93@newsread4.arcor-online.net:

Oben beschrieben. Ein C ÇŹber dem Kontakt ist hochwirksam gegen
die StÇôrung. Das will der PrÇŹfer aber wegen der
Sicherheitsabschaltung nicht haben.
Hmm, und was anderes? z.B. Varistoren? Wenn das Teil sowieso nur im
absolut seltenen Fehlerfall schaltet, kann man die Störung vielleicht
akzeptieren?

M.
--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
 
Hmm, und was anderes? z.B. Varistoren? Wenn das Teil sowieso nur im
absolut seltenen Fehlerfall schaltet, kann man die StĂśrung vielleicht
akzeptieren?
na, ja, es schaltet wenn man die Schutztuere Ăśffnet. Und wenn man da
absichtlich dran rumspielt, kriegt Ăśman das Teil zum "Absturz". Kaputte
Telegramme kann ich natĂźrlich als Rauchniederhalter immer noch ignorieren
und wegwerfen oder auch wiederholen. Blos hätte ich das vorher gerne noch
etwas besser verstanden warum es nicht besser geht. Der Gleichtaktbereich
der Eingangspuffer ist nämlich allemal groß genug.
 
Am 20.11. gab es einen Thread hier zu diesem Thema. Weil ich das Ergebniss
fĂźr halbwegs interessant halte, hier das Resulat meiner Untersuchungen.

1)
Der Drehstromschßtz schaltet eine Kapazität von 3x1uF an einer 400 Volt
Spannung. Durch das Kontaktprellen entsteht (nahezu unabhängig von der
Kapazität) eine StÜrung die in etwa einem ESD Generator bei 4kV
entpsrechen. Der Frequenzbereich ist schätzungsweise >100Mhz da mit einem
Oszi nichts mehr vernĂźnftiges messbar ist.

2)
Durch diese StÜrung wurden Eingänge von einem Lattice CPLD der Baureihe ISP
Mach4000 beeinflusst. Diese Teile sind rattenschnell (Propagandation Delay
Tpd=2,5nS) und Arbeitsfrequenz bis 400 Mhz und man kriegt glaub auch gar
keine langsameren mehr. Layout mit Ground Plane ist vorbildlich. Alle
Eingänge, welche nicht mit einer Kapazität beschaltet waren und eine
zählende Funktion hatten, haben aber zu StÜrungen im Design gefßhrt. Auch
dann, wenn diese hart von einem Ausgang getrieben waren.

3)
Um die StĂśrungen definiert reproduzieren zu kĂśnnen, habe ich einen
(entprellten) Schaltereingang per CPLD Programm auf den Takt von 3
programmierten D-Toggle Fliplops gelegt. Nr. 1 hat den Takt per Gleichung
direkt Chipintern erhalten. Nr. 2 hat den Takt Ăźber einen CPLD Ausgang auf
einen Eingang erhalten. Drahtlänge <20mm. Nr. 3 hat den Takt ßber 2
komplementäre Ausgänge, einem Schnittstellenkabel, korrekter
Abschlussimpedanz Ăźber einen Differentialbuffer zurĂźckerhalten. Gesamte
Leitungslänge ca. 15 cm. Da die logische Taktquelle fßr alle 3 Flipflops ja
gleich ist (blos auf unterschiedlichen Wegen angeschlossen ist) sollten
jetzt ja alle 3 FF gleichermassen umkippen. Eine Differenz ist so optisch
leicht ersichtlich (solange keine Doppelfehler sind). Die 3 FF arbeiten
prima parallel und man kann den SchĂźtz beliebig klappern lassen. In dem
Moment wo aber eine Spannung an den SchĂźtzkontakten geschaltet wird (und
noch kein Wirkstrom!) gab es sofort Fehler an beiden nach aussen gefĂźhrten
Leitungen.

4)
Die Fehler sind mit einem 18pF Kondensator gegen GND bereits meistens gut,
treten aber bei induktiven StrĂśmen im SchĂźtz (2KW AC3 Last) wieder
gelegentlich auf. Mit einem 100pF Kondensator ist Ruhe.

5)
Die CPLD Eingänge sind so empfindlich, daß man das Latch mit einer Berührung
der Leitung mit einem Schraubenzieher zum umkippen bringt. Offensichtlich
reichen geringste statische Aufladungen von nur wenigen Elektronen.
Schaltung: CPLD Ausgang mit 20 mm Draht auf CPLD Eingang geschleift, Pullup
= 4,7k.
 
In article <439aede9$0$9640$9b4e6d93@newsread2.arcor-online.net>,
=?UTF-8?B?SsO8cmdlbg==?= Veith <janvi@despammed.com> writes:

|> 5)
|> Die CPLD Eingänge sind so empfindlich, daß man das Latch mit einer Berührung
|> der Leitung mit einem Schraubenzieher zum umkippen bringt. Offensichtlich
|> reichen geringste statische Aufladungen von nur wenigen Elektronen.
|> Schaltung: CPLD Ausgang mit 20 mm Draht auf CPLD Eingang geschleift, Pullup
|> = 4,7k.

Pullup? Ist der Ausgangstreiber tristate oder open-drain? Dann wäre es kein
Wunder. Nimm da was niederohmigeres (220R-330R oder so).

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
Georg Acher wrote:

In article <439aede9$0$9640$9b4e6d93@newsread2.arcor-online.net>,
=?UTF-8?B?SsO8cmdlbg==?= Veith <janvi@despammed.com> writes:

|> 5)
|> Die CPLD Eingänge sind so empfindlich, daß man das Latch mit einer
|> Berührung der Leitung mit einem Schraubenzieher zum umkippen bringt.
|> Offensichtlich reichen geringste statische Aufladungen von nur wenigen
|> Elektronen. Schaltung: CPLD Ausgang mit 20 mm Draht auf CPLD Eingang
|> geschleift, Pullup = 4,7k.

Pullup? Ist der Ausgangstreiber tristate oder open-drain? Dann wäre es
kein Wunder. Nimm da was niederohmigeres (220R-330R oder so).
Der Ausgang ist push-pull aktiv. Die SMD Widerstände sind eher zum was
vergessenes dran festzulĂśten weil die IC Gull Wing Pins sonst so klein
sind. Sozusagen SMD Testpunkte.
 
In article <439ddd1c$0$27888$9b4e6d93@newsread4.arcor-online.net>,
=?UTF-8?B?SsO8cmdlbg==?= Veith <janvi@despammed.com> writes:

|> > Pullup? Ist der Ausgangstreiber tristate oder open-drain? Dann wäre es
|> > kein Wunder. Nimm da was niederohmigeres (220R-330R oder so).
|>
|> Der Ausgang ist push-pull aktiv. Die SMD Widerstände sind eher zum was
|> vergessenes dran festzulöten weil die IC Gull Wing Pins sonst so klein
|> sind. Sozusagen SMD Testpunkte.

Versuch doch trotzdem mal, die Signal etwas "härter" mit CPLD-GND bzw. VCC zu
terminieren. Wenn schon Fummeln mit dem Schraubenzieher solche Wackeleffekte
bewirkt, heisst das ja nur, dass der Treiber auf der anderen Seite viel zu
hochohmig ist (egal ob jetzt als echte Ausgangsimpedanz oder auf der Strecke
induktiv entstanden).

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 

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