Einfache 3D-Druck CAT-Software?...

J

Jürgen Hüser

Guest
Hallo in die Runde!

Habe bisher keinen 3D-Drucker, würde sich für meine 1-2 Anliegen im Jahr
auch nicht lohnen.
Gäbe statt dessen immer mehr Dienstleister die aus einer 3D-Datei drucken.

Problem: Die paar male in den letzten Jahren wo ich mich traute diverse
CAD-Programme aus zu testen, landete ich immer bei hochkomplexen
Systemen die mir viel zu viel Einarbeitungszeit erfordern.

Kennt jemand von euch ein Programm welches halbwegs einfach bedienbar
ist, das metrische System kennt, und womit man als 3D-Anfänger trotzdem
brauchbare Gehäuse und vielleicht noch Zahnräder und Schneckenantriebe
hinbekäme?
Also als End-40\'er der als Kind nicht in den Zaubertrank gefallen ist?

Aktuell geht es bei mir um einen Luftkanal welcher die Luft U-förmig
umlenkt und zwei Kühlkörper bestromt, bevor der nuckelnde Papst saugt.
Stehe nun vor der Frage mit Thermoplast oder Glasgewebe+Gießharz
rumzusauen, oder doch eher das irgendwie in eine brauchbare Datei zu
packen über die sich ein 3D-Druck Dienstleister freut.

Jürgen
 
Am 04.12.2022 um 15:20 schrieb Jürgen Hüser:

Problem: Die paar male in den letzten Jahren wo ich mich traute diverse
CAD-Programme aus zu testen, landete ich immer bei hochkomplexen
Systemen die mir viel zu viel Einarbeitungszeit erfordern.

Die DWIMNOS-Taste ist leider noch nicht erfunden (DWIMNOS=Do What I
Mean, NOt what i Say). Aber viele Teams arbeiten dran ;-)

Kennt jemand von euch ein Programm welches halbwegs einfach bedienbar
ist, das metrische System kennt, und womit man als 3D-Anfänger trotzdem
brauchbare Gehäuse und vielleicht noch Zahnräder und Schneckenantriebe
hinbekäme?
Also als End-40\'er der als Kind nicht in den Zaubertrank gefallen ist?

Was hältst du davon, den Konstruktionsjob Spezialisten zu geben?

Aktuell geht es bei mir um einen Luftkanal welcher die Luft U-förmig
umlenkt und zwei Kühlkörper bestromt, bevor der nuckelnde Papst saugt.

Warme Luft saugen ist meistens eine eher schlechte Idee, weil die
Lüftermotoren damit mehr als nötig aufgeheizt werden. Hat er Gleitlager,
verflüchtigt sich das Schmiermittel bei höherer Temperatur schneller.
Geht dann auf Kosten der Lebensdauer. (Gleitlager bekommt man mit einem
Tropfen Fahrradöl meistens wieder hin.) Mit Wälzlagern ist es nicht viel
anders. (Die sind dann aber meistens hin.) Ohne Schmiermittel quittieren
auch sie gerne ihren Dienst. Wenn die Möglichkeit besteht, sollte also
besser kalte Luft ins System geblasen werden. Oder es wird eben so viel
Luft raus gezogen, dass damit die Lufttemperatur nicht nennenswert
steigt. Braucht dann aber mehr Strom für entsprechend starke Lüfter.

Stehe nun vor der Frage mit Thermoplast oder Glasgewebe+Gießharz
rumzusauen, oder doch eher das irgendwie in eine brauchbare Datei zu
packen über die sich ein 3D-Druck Dienstleister freut.
Dafür müsste ein Dienstleister etwas mehr wissen. Temperaturen, Größe,
Gewicht, UV-Belastung, Geräusch, Freigang zu anderen Strukturen,
Einschränkungen, ...

--
Servus
Christoph Müller
www.astrail.de
 
Am 04.12.22 um 15:20 schrieb Jürgen Hüser:
Hallo in die Runde!

Habe bisher keinen 3D-Drucker, würde sich für meine 1-2 Anliegen im Jahr
auch nicht lohnen.
Der Appetit kommt oft erst beim Essen. Für 1-2 mal im Jahr macht es
keinen Sinn anzufangen wenn es nur darum geht ein (einfaches) Teil zu
erstellen.

> Gäbe statt dessen immer mehr Dienstleister die aus einer 3D-Datei drucken.
Das wird vermutlich nicht so funktionieren wie Du Dir das vorstellst.
Den kann man in Anspruch nehmen wenn besondere Ansprüche an die
Druckqualität hat die man mit seinen verfügbaren Mitteln nicht
hinbebommt. Aber als 3D-CAD-Laie sollte man selber vorab zu Kontrolle
drucken können ob das Modell richtig konstruiert ist und passt.

Problem: Die paar male in den letzten Jahren wo ich mich traute diverse
CAD-Programme aus zu testen, landete ich immer bei hochkomplexen
Systemen die mir viel zu viel Einarbeitungszeit erfordern.

Kennt jemand von euch ein Programm welches halbwegs einfach bedienbar
ist, das metrische System kennt, und womit man als 3D-Anfänger trotzdem
brauchbare Gehäuse und vielleicht noch Zahnräder und Schneckenantriebe
hinbekäme?
Also als End-40\'er der als Kind nicht in den Zaubertrank gefallen ist?
Schon mal Freecad angeschaut?
Ohne mehr oder weniger Einarbeitungszeit je nach Vorkenntnissen und
Vorstellungsvermögen wird es kein Programm geben.
Wenn man sich an die (Video-)Tutorials hält kann man schon nach einer
Stunde ein einfaches Modell erstellen. Einfach herumspielen wird auch
nach Stunden kaum zum Erfolg führen wenn man neu in der CAD-Welt ist und
sich unter den Menü-Begriffen nichts vorstellen kann.

Aktuell geht es bei mir um einen Luftkanal welcher die Luft U-förmig
umlenkt und zwei Kühlkörper bestromt, bevor der nuckelnde Papst saugt.
Stehe nun vor der Frage mit Thermoplast oder Glasgewebe+Gießharz
rumzusauen, oder doch eher das irgendwie in eine brauchbare Datei zu
packen über die sich ein 3D-Druck Dienstleister freut.

\"Thermoplast\" - Filament von der Rolle dürfte nach Deiner Beschreibung
für Dich das geeignetere Material sein. Bzgl. Kühlkörper solltest Du auf
die Temperaturen achten: PLA wird ab ca. 50°C weich und verliert darüber
seine Formbeständigkeit. Für höhere Temperaturen nimmt man dann PETG
oder gar ABS, was aber höhere Ansprüche an das Drucken stellt
(geschlossener Druckraum, gut temperierte Druckplatte,...)

Gerald
 
Am 04.12.2022 um 15:20 schrieb Jürgen Hüser:
Hallo in die Runde!

Habe bisher keinen 3D-Drucker, würde sich für meine 1-2 Anliegen im Jahr
auch nicht lohnen.
Gäbe statt dessen immer mehr Dienstleister die aus einer 3D-Datei drucken.

Problem: Die paar male in den letzten Jahren wo ich mich traute diverse
CAD-Programme aus zu testen, landete ich immer bei hochkomplexen
Systemen die mir viel zu viel Einarbeitungszeit erfordern.

Kennt jemand von euch ein Programm welches halbwegs einfach bedienbar
ist, das metrische System kennt, und womit man als 3D-Anfänger trotzdem
brauchbare Gehäuse und vielleicht noch Zahnräder und Schneckenantriebe
hinbekäme?

Ich habe mit Google Sketchup angefangen. Ist ziemlich intuitiv
bedienbar, hatte damals die ein oder andere Macke, war aber einsetzbar.

Inzwischen verwende ich Freecad. Da ist der Einstieg aber deutlich
schwieriger, trotzdem zu empfehlen.

Neulich hab ich mal 3D-Builder gesehen. Damit hatte bei mir in der Firma
ein 14 jähriger Praktikant rumgespielt. Das schien recht gut zu
funktionieren.

Ein Problem bei der 3D Konstruktion ist, dass man schlecht rumprobieren
kann, d.h. wenn man Konstruktionselemente einfach löscht kann es
passieren, dass das komplette Modell durcheinander kommt.

Manchmal ist es dann sinnvoll, neu anzufangen wenn man größere
Änderungen rückängig machen will. Da hilft es aber, wenn man
komplizierte Objekte aus mehreren Teilen zusammen stellt.

Videotutorials sind auch hilfreich.

Schnecken sind schwierig ;-)


Also als End-40\'er der als Kind nicht in den Zaubertrank gefallen ist?

Aktuell geht es bei mir um einen Luftkanal welcher die Luft U-förmig
umlenkt und zwei Kühlkörper bestromt, bevor der nuckelnde Papst saugt.
Stehe nun vor der Frage mit Thermoplast oder Glasgewebe+Gießharz
rumzusauen, oder doch eher das irgendwie in eine brauchbare Datei zu
packen über die sich ein 3D-Druck Dienstleister freut.

Ich hab vor einiger Zeit Teile bei JLCPCB machen lassen. Hat sehr gut
funktioniert und war auch preislich interessant. Die Teile waren
deutlich besser wie die zuvor selbst gedruckten Teile.

Ich würde Prototypen trotzdem immer zuerst selber drucken, geht einfach
schneller und wenn man Objekte konstrukiert, die aus mehreren Teilen
bestehen die zusammen passen sollen, braucht man schon mal mehrere
Anläufe bis alles passt.

Und für einen Anfänger ist es sinnvoll Erfahrungen damit zu sammeln,
welche Konstruktionen sich drucken lassen und wo es Probleme gibt.

Zum Slicen nehm ich Cura.
 
On Sun, 4 Dec 2022 15:20:25 +0100, Jürgen Hüser wrote:
Hallo in die Runde!

Habe bisher keinen 3D-Drucker, würde sich für meine 1-2 Anliegen im Jahr
auch nicht lohnen.
Gäbe statt dessen immer mehr Dienstleister die aus einer 3D-Datei drucken.

Problem: Die paar male in den letzten Jahren wo ich mich traute diverse
CAD-Programme aus zu testen, landete ich immer bei hochkomplexen
Systemen die mir viel zu viel Einarbeitungszeit erfordern.

Das bereits genannte Sketchup macht echt Spaß und ist quasi direkt
nutzbar. Freecad war deutlich mühsamer.

Kennt jemand von euch ein Programm welches halbwegs einfach bedienbar
ist, das metrische System kennt, und womit man als 3D-Anfänger trotzdem
brauchbare Gehäuse und vielleicht noch Zahnräder und Schneckenantriebe
hinbekäme?

Zahnräder würde ich mir mit Sketchup zutrauen - da muss man nur einen
Zahn ordentlich konstruieren und dann ist es copy/paste.

Aber schafft man mit 3D-Druck überhaupt benutzbare Zahnräder,
* die hinreichend gute Oberflächen haben, um auf einander zu gleiten
* die hinreichend exakt über den Umfang gleich sind
* die mechanisch hart und abriebfest genug sind

Klar, man hat verschiedene Materialien bei verschiedenen Druckermodellen
- aber die Lego-Zahnräder sich schon nicht trivial, auch wenn sie wie
Kinderspielzeug aussehen. Metalldruck ist ein Kapitel für sich.

Schneckenräder, no way - da steckt IMHO viel Mathematik, Try and Error
drin, bis die wirklich richtig funktionieren.
 
On 2022-12-04, Jürgen Hüser <dg7gj@gmx.de> wrote:
Problem: Die paar male in den letzten Jahren wo ich mich traute diverse
CAD-Programme aus zu testen, landete ich immer bei hochkomplexen
Systemen die mir viel zu viel Einarbeitungszeit erfordern.

Einarbeitung brauchen die alle, und wenn Du das so selten benutzt, besteht
die Gefahr, daß Du die Einarbeitung jedes mal brauchst ;-)

Kennt jemand von euch ein Programm welches halbwegs einfach bedienbar
ist, das metrische System kennt, und womit man als 3D-Anfänger trotzdem
brauchbare Gehäuse und vielleicht noch Zahnräder und Schneckenantriebe
hinbekäme?
Also als End-40\'er der als Kind nicht in den Zaubertrank gefallen ist?

Ich benutze Freecad (das kann unter der Haube einiges, ist aber teilweise
hakelig zu bedienen) und OpenSCAD.

Wenn Windows geht: Siemens hat die Solid Edge Community Edition für
Privatgebrauch gratis, inzwischen auch mit 3D:

https://solidedge.siemens.com/en/free-software/overview/

Sieht vielversprechend aus, vermutlich weniger hakelig als Freecad, ich habe
aber noch keine Erfahrungen damit.

cu
Michael
 
Martin Τrautmann schreibt:

On Sun, 4 Dec 2022 15:20:25 +0100, Jürgen Hüser wrote:
Hallo in die Runde!

Habe bisher keinen 3D-Drucker, würde sich für meine 1-2 Anliegen im Jahr
auch nicht lohnen.
Gäbe statt dessen immer mehr Dienstleister die aus einer 3D-Datei drucken.

#me too. Ich habe jemanden hier in der Stadt gefunden, der meine
gelegentlichen Druckaufträge sehr preiswert ausführt. stl-File
hinschicken und Material abklären. Für mich reicht die Qualität dicke.


Problem: Die paar male in den letzten Jahren wo ich mich traute diverse
CAD-Programme aus zu testen, landete ich immer bei hochkomplexen
Systemen die mir viel zu viel Einarbeitungszeit erfordern.

Das bereits genannte Sketchup macht echt Spaß und ist quasi direkt
nutzbar. Freecad war deutlich mühsamer.

Ich hatte Gelegenheit, eine Einführung in solid edge mitnehmen zu
können. Bin jetzt aber auch bei FreeCAD gelandet. Ja, ist beides
mühsam, ganz speziell am Anfang. Wird dann besser.


Kennt jemand von euch ein Programm welches halbwegs einfach bedienbar
ist, das metrische System kennt, und womit man als 3D-Anfänger trotzdem
brauchbare Gehäuse und vielleicht noch Zahnräder und Schneckenantriebe
hinbekäme?

Zahnräder würde ich mir mit Sketchup zutrauen - da muss man nur einen
Zahn ordentlich konstruieren und dann ist es copy/paste.

FreeCAD hätte dafür schon eine Vorlage:

https://wiki.freecad.org/FCGear_Workbench/de

(nicht selbst ausprobiert)


Aber schafft man mit 3D-Druck überhaupt benutzbare Zahnräder,
* die hinreichend gute Oberflächen haben, um auf einander zu gleiten
* die hinreichend exakt über den Umfang gleich sind
* die mechanisch hart und abriebfest genug sind

Schlau machen, ausprobieren! :)


N.
--
http://www.wetteronline.de/wetter/ojmjakon
 
Michael Schwingen wrote:
On 2022-12-04, Jürgen Hüser <dg7gj@gmx.de> wrote:
Problem: Die paar male in den letzten Jahren wo ich mich traute diverse
CAD-Programme aus zu testen, landete ich immer bei hochkomplexen
Systemen die mir viel zu viel Einarbeitungszeit erfordern.

Einarbeitung brauchen die alle, und wenn Du das so selten benutzt, besteht
die Gefahr, dass Du die Einarbeitung jedes mal brauchst ;-)

Kennt jemand von euch ein Programm welches halbwegs einfach bedienbar
ist, das metrische System kennt, und womit man als 3D-Anfänger trotzdem
brauchbare Gehäuse und vielleicht noch Zahnräder und Schneckenantriebe
hinbekäme?
Also als End-40\'er der als Kind nicht in den Zaubertrank gefallen ist?

Ich benutze Freecad (das kann unter der Haube einiges, ist aber teilweise
hakelig zu bedienen) und OpenSCAD.

Wenn Windows geht: Siemens hat die Solid Edge Community Edition für
Privatgebrauch gratis, inzwischen auch mit 3D:

https://solidedge.siemens.com/en/free-software/overview/

Sieht vielversprechend aus, vermutlich weniger hakelig als Freecad, ich habe
aber noch keine Erfahrungen damit.

Derweil hier in der Gegend überwiegend Solidworks genutzt wird,
versucht unsere Uni dieses Solid Edge unter die Leute zu bringen.
Ich hatte das mal für unserem CNC-Maschinisten installiert.
Der hatte es dann aufgegeben.

MfG
hjs
 
Am 04.12.2022 um 15:20 schrieb Jürgen Hüser:
Kennt jemand von euch ein Programm welches halbwegs einfach bedienbar
ist, das metrische System kennt, und womit man als 3D-Anfänger trotzdem
brauchbare Gehäuse und vielleicht noch Zahnräder und Schneckenantriebe
hinbekäme?
Also als End-40\'er der als Kind nicht in den Zaubertrank gefallen ist?

Beruflich arbeite ich seit xx Jahren mit Solidworks und empfinde es
für 3D-Einzelteile als einfach.
Es gab da eine 2 tägige Schulung und die Grundlagen waren erlernt.
Ob das aber bezahlbar ist für einen Gelegenheitsnutzer?
 
Am Sun, 4 Dec 2022 15:20:25 +0100 schrieb Jürgen Hüser <dg7gj@gmx.de>

Hallo in die Runde!

Habe bisher keinen 3D-Drucker, würde sich für meine 1-2 Anliegen im Jahr
auch nicht lohnen.
Gäbe statt dessen immer mehr Dienstleister die aus einer 3D-Datei drucken.

Zwei Dienstleister habe ich inzwischen durch und bin durchaus zufrieden.


Problem: Die paar male in den letzten Jahren wo ich mich traute diverse
CAD-Programme aus zu testen, landete ich immer bei hochkomplexen
Systemen die mir viel zu viel Einarbeitungszeit erfordern.

Kennt jemand von euch ein Programm welches halbwegs einfach bedienbar
ist, das metrische System kennt, und womit man als 3D-Anfänger trotzdem
brauchbare Gehäuse und vielleicht noch Zahnräder und Schneckenantriebe
hinbekäme?

Wie andere auch verwende ich FreeCAD. Leider oft mit so lanen Abständen,
dass ich mich neu einarbeiten muss. Dafür gibt es andererseits Tutorials
auf YT.

>Also als End-40\'er der als Kind nicht in den Zaubertrank gefallen ist?

Was war in der Schule? Technischer Zweig inklusive technisch Zeichnen?
Mal irgend eine Konstruktion zu Papier gebracht?


cu.
Juergen

--
\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
\\ Freie Bits für freie Buerger \\
\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\\
 
Am 04.12.22 um 20:29 schrieb Martin Τrautmann:

Aber schafft man mit 3D-Druck überhaupt benutzbare Zahnräder,
* die hinreichend gute Oberflächen haben, um auf einander zu gleiten
* die hinreichend exakt über den Umfang gleich sind
* die mechanisch hart und abriebfest genug sind

Prinzipiell... ja.
Es kommt halt auf den Einsatzzweck an. Ein Zahnrad, das stark belastet
wird oder sich 24/7 dreht oder ein Modul <1mm hat, wird man nicht gerade
mit dem 3D-Drucker anfertigen wollen. Grobschlächtiges mit geringer
Belastung geht aber durchaus, und der eine oder andere Zahnriemen
anstelle von direktem Kontakt zwischen Druckteilen verringert den
Verschleiß erheblich.
 
Martin ??rautmann <t-usenet@gmx.net> wrote:


Aber schafft man mit 3D-Druck überhaupt benutzbare Zahnräder,
* die hinreichend gute Oberflächen haben, um auf einander zu gleiten
* die hinreichend exakt über den Umfang gleich sind
* die mechanisch hart und abriebfest genug sind

Ja schafft man. Die duerfen aber nicht zu klein werden. Also eine
Zahngroesse von 1mm kannst du vergessen. Aber so 2-3mm sind okay.

Du siehst z.B auch an vielen Standardruckern ein Zahnrad im
Extruder. Hier mal ein Bild meines Extruders:

www.criseis.ruhr.de/bilder3d/pentax_31mmmacro1.mpo

Das Bild ist eigentlich 3D, sollte aber bei euch mindestens 2D
angezeigt werden. Ist nur etwas groesser.
Ist aber ziemlich beeindruckend wenn ihr ein 3D Display habt. .-)

Diese Zahnraeder arbeiten bei mir seit vielen Jahren problemlos.

Es ist auch moeglich Gewinde, also Schraube und Mutter etwa
ab M12 zu drucken und danach zusammenzuschrauben. Das kleinste
was ich jemals geschafft habe war 1/4\", also die Schraube die
man in eine Kamera unten reinschrauben kann. Ist aber schon
grenzwertig. Alles was kleiner ist muss man als Loch/Stift
drucken und dann zum Gewindeschneider greifen.

Schneckenräder, no way - da steckt IMHO viel Mathematik, Try and Error
drin, bis die wirklich richtig funktionieren.

Nein, kein Problem solange die nicht zu klein sind. Etwas Try
und Error steckt aber immer drin weil man mit einem FDM Drucker
nicht 1:1 die DIN-Masse drucken kann weil die Oberflaechenguete
nicht stimmt. Bei anderen Druckverfahren kann das besser sein.

Bei dem was ich aus meiner Kindheit an Legotechnik kenne wuerde ich
sagen mit FDM grenzwertig. Nicht unmoeglich, aber dafuer muss
man seinen Drucker schon gut kennen und auch sicher 1-2 Testdrucke
machen. Und das heisst natuerlich man muss ein brauchbares CAD
programm haben und damit umgehen koennen. Womit wir bei
der Ausgangsfrage angekommen sind. :)

Den Umgang mit einem CAD Programm zu erlernen liegt etwa
auf demselben Level wie ein Platinenlayoutprogramm gut
zu beherschen. Man wird da ein paar Wochen Zeit investieren
muessen. Aber jemand der ein Layoutprogramm beherrscht
kann deshalb noch lange nicht eine Platine machen die
durch die EMV kommt. Man muss auch die Elektronik
dahinter verstehen. Das gilt fuer CAD genauso. Es ist
Maschinenbaubasiswissen und 3D-Vorstellungsvermoegen notwendig.
Bringt man das nicht mit dann wird das nichts.

Olaf
 
Martin ??rautmann <t-usenet@gmx.net> wrote:

Schneckenräder, no way - da steckt IMHO viel Mathematik, Try and Error
drin, bis die wirklich richtig funktionieren.

Hier noch mal ein Beispiel aus dem echten Leben das ihr einschaetzen koennt:

http://www.criseis.ruhr.de/bilder/Tastkopf.jpg

Das ist ein Tastkopf/Messverstaerker den ich gerade entwickel. Den kann
ich auf meinen Oszi BNC-Aufstecken, den Knebel drehen und dann ist
das Teil fest verbunden. Man kann also auch die Schnecke in
einem BNC-Stecker drucken. Steht hier auf dem Tisch, funktioniert.
Gedruckt mit einem selbst zusammengebastelten 3D-Drucker in PLA-Woodfill.

Nicht jeder hat einen Tastkopf im Ikea-design. :-D

Ich hab dafuer 2-3Versuche gebraucht bis die Passung perfekt war.

Olaf
 
Am 04.12.2022 um 20:29 schrieb Martin Τrautmann:
On Sun, 4 Dec 2022 15:20:25 +0100, Jürgen Hüser wrote:

Zahnräder würde ich mir mit Sketchup zutrauen - da muss man nur einen
Zahn ordentlich konstruieren und dann ist es copy/paste.

Dafür gibt es auch fertige parametrierbare Makros. Man gibt Durchmesser
und Modul ein und bekommt ein Zahnrad. Das extrudiert man dann auf die
gewünschte Breite auf.

Aber schafft man mit 3D-Druck überhaupt benutzbare Zahnräder,
* die hinreichend gute Oberflächen haben, um auf einander zu gleiten
* die hinreichend exakt über den Umfang gleich sind
* die mechanisch hart und abriebfest genug sind

Früher waren in den Extrudern (Wade-Extruder) gedruckte Zahnräder
verbaut. Hat funktioniert.

....

Schneckenräder, no way - da steckt IMHO viel Mathematik, Try and Error
drin, bis die wirklich richtig funktionieren.

Geht schon, ist aber kompliziert und man muss schon etwas tiefer in die
Bedienung der jeweiligen 3D-Software einsteigen. Im Prinzip konstruiert
man zunächst eine einzelne Spirale als dünne Linie und einen Schnitt der
Schnecke als Fläche. Dann lässt man die Fläche der Linie folgen (Bei
Sketch-Up \"follow-me\"). Dazu gibt es diverse Video-Tutorials.
 
On Mon, 5 Dec 2022 05:56:47 +0100, olaf wrote:
Es ist auch moeglich Gewinde, also Schraube und Mutter etwa
ab M12 zu drucken und danach zusammenzuschrauben.

Danke, das gibt schon mal \'ne sehr gute Vorstellung der Grenzbereiche.

Aber auch per Guss wird man kaum besseres hinbekommen haben?
 
On 04 Dec 22 at group /de/sci/electronics in article slrntopt88.f8.t-usenet@ID-685.user.individual.de
<t-usenet@gmx.net> (Martin ?rautmann) wrote:

Schneckenräder, no way - da steckt IMHO viel Mathematik, Try and Error
drin, bis die wirklich richtig funktionieren.

Noch schlimmer sind Kegelräder.
Am schlimmsten Kegelräder mit versetzten Achsen.

Kenne eine Firma (Klingelnberg/Hückeswagen) die schon sehr lange von Ihrem
KnoffHoff lebt und bisher weltweit konkurenzlos ist.

WIMRE haben alle F1 Teams Kegelräder von KB, alle anderen Nachahmer fallen
aus.

Die Firmengeschichte erzählt, dass der olle Klingelberg mal vor rund 100a
die Mamatik von einem russischen Mamatiker gekauft hat und dann damit
erfolgreich wurde.



Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
Hallo!

Am 05.12.2022 um 00:01 schrieb Juergen:
Am Sun, 4 Dec 2022 15:20:25 +0100 schrieb Jürgen Hüser <dg7gj@gmx.de

Also als End-40\'er der als Kind nicht in den Zaubertrank gefallen ist?

Was war in der Schule? Technischer Zweig inklusive technisch Zeichnen?
Mal irgend eine Konstruktion zu Papier gebracht?

Tja, ich würde mit solchen Gedanken rund um 3D-Cat gar nicht hantieren,
wenn da bei mir wirklich 0 wäre.
Gelernt hatte ich damals Elektroinstallateur mit Gewichtung auf TK. Ein
Metaller-Beruf, wie man mir damals mehrfach verklickerte.
Damals enthalten: Schaltpläne und Konstruktionszeichnungen auf Papier.
Ebenso Übertragung des auf Papier gezeichneten auf ein Werkstück,
allerdings manuell mit Bandsäge, Standbohrer und Feile.

Lange ist es her, erst Generationen später kam in diese Bereiche
digitales CAT.
Selber arbeite ich regelmäßig mit Target für Schaltpläne und Platinen.

Hmm, werde mir über die Feiertage mal FreeCAD anschauen.

Jürgen
 
On 2022-12-04, Hans-Juergen Schneider <echo@hrz.tu-chemnitz.de> wrote:
Sieht vielversprechend aus, vermutlich weniger hakelig als Freecad, ich habe
aber noch keine Erfahrungen damit.

Derweil hier in der Gegend überwiegend Solidworks genutzt wird,
versucht unsere Uni dieses Solid Edge unter die Leute zu bringen.
Ich hatte das mal für unserem CNC-Maschinisten installiert.
Der hatte es dann aufgegeben.

Nunja, die haben wohl alle so ihre eigene Bedienphilosophie - wen nman das
Konkurrenzprodukt gewohnt ist, ist das erstmal bäh.

Solidworks haben wir in der Firma (ich habe allerdings praktisch keinen
Kontakt dazu), da gibt es IMHO aber keine Version, die für Privat bezahlbar
wäre.

cu
Michael
 
Am 05.12.22 um 05:56 schrieb olaf:

Bei dem was ich aus meiner Kindheit an Legotechnik kenne wuerde ich
sagen mit FDM grenzwertig. Nicht unmoeglich, aber dafuer muss
man seinen Drucker schon gut kennen und auch sicher 1-2 Testdrucke
machen. Und das heisst natuerlich man muss ein brauchbares CAD
programm haben und damit umgehen koennen. Womit wir bei
der Ausgangsfrage angekommen sind. :)

Den Umgang mit einem CAD Programm zu erlernen liegt etwa
auf demselben Level wie ein Platinenlayoutprogramm gut
zu beherschen. Man wird da ein paar Wochen Zeit investieren
muessen. Aber jemand der ein Layoutprogramm beherrscht
kann deshalb noch lange nicht eine Platine machen die
durch die EMV kommt. Man muss auch die Elektronik
dahinter verstehen. Das gilt fuer CAD genauso. Es ist
Maschinenbaubasiswissen und 3D-Vorstellungsvermoegen notwendig.
Bringt man das nicht mit dann wird das nichts.

Ganz so abschreckend muss man es nicht darstellen :)
Ein Gehäuse ist schon relativ einfach erstellbar - Einen Würfe/Quader
auswählen, Maße anpassen, zweiten, etwas kleineren Quader davon
abziehen. Vier Zylinder rein als Bolzen für die Schrauben. Davon wieder
vier kleinere Zylinder abziehen als Schraubenlöcher. Nochmal einen ganz
dünnen Quader mit vier Löcher (abgezogene Zylinder) und schon hat man
ein Gehäuse. Dann kann man sich noch ans abrunden der Kanten
herantasten. So baut man sich dann nach und nach komplexere Gegenstände
auf - so bisschen wie Lego.
Den Weg über die technische Zeichnung braucht man nicht zwingend. Kann
man aber gut nebenbei auch noch erlernen. Das Ganze ist relativ angenehm
da man viele Erfolgserlebnisse hat und die Rückschläge ehr klein
ausfallen wenn man nicht mit unrealistischen Erwarungen an die Sache
herangeht.


Gerald

Gerald
 
Am 05.12.22 um 21:47 schrieb Gerald Oppen:
Am 05.12.22 um 05:56 schrieb olaf:

Bei dem was ich aus meiner Kindheit an Legotechnik kenne wuerde ich
sagen mit FDM grenzwertig. Nicht unmoeglich, aber dafuer muss
man seinen Drucker schon gut kennen und auch sicher 1-2 Testdrucke
machen. Und das heisst natuerlich man muss ein brauchbares CAD
programm haben und damit umgehen koennen. Womit wir bei
der Ausgangsfrage angekommen sind. :)

Den Umgang mit einem CAD Programm zu erlernen liegt etwa
auf demselben Level wie ein Platinenlayoutprogramm gut
zu beherschen. Man wird da ein paar Wochen Zeit investieren
muessen. Aber jemand der ein Layoutprogramm beherrscht
kann deshalb noch lange nicht eine Platine machen die
durch die EMV kommt. Man muss auch die Elektronik
dahinter verstehen. Das gilt fuer CAD genauso. Es ist
Maschinenbaubasiswissen und 3D-Vorstellungsvermoegen notwendig.
Bringt man das nicht mit dann wird das nichts.

Ganz so abschreckend muss man es nicht darstellen :)
Ein Gehäuse ist schon relativ einfach erstellbar - Einen Würfe/Quader
auswählen, Maße anpassen, zweiten, etwas kleineren Quader davon
abziehen. Vier Zylinder rein als Bolzen für die Schrauben. Davon wieder
vier kleinere Zylinder abziehen als Schraubenlöcher. Nochmal einen ganz
dünnen Quader mit vier Löcher (abgezogene Zylinder) und schon hat man
ein Gehäuse. Dann kann man sich noch ans abrunden der Kanten
herantasten. So baut man sich dann nach und nach komplexere Gegenstände
auf - so bisschen wie Lego.
Den Weg über die technische Zeichnung braucht man nicht zwingend. Kann
man aber gut nebenbei auch noch erlernen. Das Ganze ist relativ angenehm
da man viele Erfolgserlebnisse hat und die Rückschläge ehr klein
ausfallen wenn man nicht mit unrealistischen Erwarungen an die Sache
herangeht.

Der Prusaslicer (Cura vergleichbar AFAIK) erschlägt hier 85% der Arbeit.
Für den Rest nehme ich Hypermesh oder Inspire.... konnte mich mit
CatiaV5 nach exzessiv Autocad und CatiaV4 nicht so richtig anfreunden
(Proren, I-DEAS, CADDS5, Unigraphics/NX10 spielten eher Nebenrollen) ;-)

Der Vorteil wenn man mit einem Slicer anfängt: Er meckert auch gleich
nicht/schwierig druckbares Design an.
Ansonsten sind thingiverse und printables.com recht gute Anlaufpunkte
für Vorlagen.. wobei da auch Teile mit bei sind, die heftige
Stützstrukturen brauchen.

Viele Grüße und Spaß beim Einstieg,

Olaf
 

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