Der letzte Schrei: Photovoltaikstraßen. Heute: Solmove

V

Volker Bartheld

Guest
Hallo!

Kennt ihr den schon?
https://www.solmove.com
https://sz-magazin.sueddeutsche.de/die-loesung-fuer-alles/der-weg-in-die-zukunft-86314
https://www.maz-online.de/Brandenburg/Solmove-Solar-Radweg-in-Erftstadt-nach-Schwelbrand-ausser-Betrieb
https://www.eevblog.com/forum/chat/solar-frickin-radweg-erftstadtliblar-(germany)/

"Solmove Technologie beruht auf bewährter Photovoltaik die mit einer
innovativen, stabilen Glasoberfläche kombiniert, auf horizontalen Flächen
verklebt werden kann. Die Glasoberfläche lenkt Licht in optimierter Weise
auf die darunter liegenden Solarzellen. Das Profil lässt Regenwasser gut
abfließen und begünstigt dadurch die Selbstreinigung. In der Nähe von Köln
wird die erste Solar-Straße Deutschlands eröffnet. Sie kann Strom spenden,
Lärm schlucken und im Winter das Eis schmelzen. Noch ist die Produktion
teuer – doch irgendwann lässt sich mit diesem Untergrund sogar Geld
verdienen. Nach der Prognose von Solmove soll sich die Lebensdauer des
Radwegs auf 25 Jahre belaufen. Nach etwa 14 Jahren kann die Kommune dann
durch die Stromerzeugung Geld verdienen."

Erheblich viel frĂźher kann man wohl mit FĂśrdermitteln richtig Geld
verdienen. S. Ladesäulen, etwa von EnBW, die entweder kaputt sind oder aus
sonstwelchen GrĂźnden nicht funktionieren.

https://www.heise.de/autos/artikel/Klartext-Positiv-umgepolt-4333785.html
https://www.mojomag.de/2015/07/fickenscheissdrecks-enbw
https://www.firmenauto.de/ladestationen-in-stuttgart-das-leid-beim-laden-eines-elektroautos-6534972.html

Der o. g. Solar-Radweg ist Ăźbrigens nach ca. 1 Monat EnergiedĂźmpelei wegen
eines Schwelbrandes abgeraucht, wurde abgedeckt und außer Betrieb genommen.
Schon vorher war von der guten Reinigungswirkung und den innovativen
Nanostrukturen (https://www.solmove.com/en/faqs/#toggle-id-2) nicht mehr
allzuviel zu sehen:

http://www.frank-buss.de/solarradweg/IMG_2355.JPG

Nicht, daß sowas schon vorher mit ähnlichen Technologien nicht schon
versucht wurde und ähnlich spektakulär gescheitert wäre:

https://www.pv-magazine.com/2018/09/26/netherlands-to-test-viability-of-solar-roads
https://www.treehugger.com/solar-technology/solar-road-france-generates-half-power-expected.html
http://www.globalconstructionreview.com/news/frances-solar-road-dream-may-be-over-after-test-fa/
https://www.youtube.com/watch?v=TrYm7kpLy1g

Leider ist es gar nicht mal so leicht, zu den publizierten
Jubelperserartikeln die zerknirschten Pendants zu finden, wo die
absehbar-unvermeidlichen Fehlschläge ähnlich Üffentlichkeitswirksam
inszeniert werden. Honi soit qui mal y pense.

Photovoltaik dort einzubauen, wo Menschen drauf rumlaufen oder gar schwere
Autos und LKW tagein-tagaus bei z. T. Ăźbelstem Wetter _fahren_ erscheint
mir eine so extrem dämliche Idee, daß mir absolut die Worte fehlen, wenn
jemand mit Steuergeldern sowas subventioniert. Ich kenne die
FÜrdermittelmodalitäten nicht und ob die sowas wie einen
Common-Sense-Paragraphen enthalten - aber falls nicht, mĂśchte ich bitte
gefÜrdert werden, um aus den warmen, stinkenden Fäkalien von Menschen (und
anderen Rindviechern) ßber einen in Toiletten einbaubaren Wärmetauscher und
den thermoelektrischen Effekt CO2-neutrale Energie z. B. zum (natĂźrlich
drahtlosen) Laden von Smartphones und *sic* Elektrorollern zu generieren.

ÜBER 20 JAHRE WARTUNGSFREI! KEINE BEWEGLICHE TEILE!

Wie es irgendein Umweltwissenschaftler auf den Punkt brachte: Solange nicht
jede geeignete Dachfläche mit PV-Zellen zugepflastert ist, brauchen wir
keinen einzigen Gedanken an die diesbezĂźgliche Nutzung von Fahrbahnen und
Gehwegen zu verschwenden. Es ist ja schon auch Ăźberaus hochmĂźtig,
Jahrhunderte an Forschung und Versuch-Irrtum im Straßenbau in den Wind zu
schlagen, mit der Behauptung, man kĂśnne es mit einem transparenten(!)
Bodenbelag und ein paar Monaten an Labortests besser. Stichwort: "Blow
Ups".

Vollkommen naiv. Dagegen ist dieser Freie-Energie- und
Ich-lade-mein-Handy-mit-Ultraschall-Schwachsinn ja schon geradezu
nobelpreisverdächtig.

Fazit: Da ich die Macher hinter Solaway, Solmove, Wattways & Co nicht fĂźr
vollkommen verblĂśdet halte, ist wohl eher die Aussicht auf satte
Fördermittel die Triebfeder für deren Aktivitäten. Unpackbar, daß sich in
den entsprechenden Regierungsgremien genug Dumme finden und vor diesen
Karren spannen lassen. Aber diese Helden rechnen halt mit der
Publicitywirkung und damit, daß das Wählervieh nach ein paar Wochen bis
Monaten eh schon wieder vergessen hat, wofĂźr mal seine Kohle verplempert
wurde. Dann treibt man einfach eine neue Sau durchs Dorf und gut ist.

Viele Grüße,
Volker
 
Volker Bartheld <news2019@bartheld.net> wrote:
Der o. g. Solar-Radweg ist Ăźbrigens nach ca. 1 Monat EnergiedĂźmpelei wegen
eines Schwelbrandes abgeraucht, wurde abgedeckt und außer Betrieb genommen.

Ich finde schon die Grundidee ziemlich schwachsinnig: Warum sollte man,
wenn man genug Flächen ßberall hat (Dächer, Parkplätze die man ßberdachen
kann) ausgerechnet stark beanspruchte Oberflächen im Boden mit Solarzellen
ausstatten? Gibt irgendwie fĂźr jeden, der dieses Problemfeld kurz durchdenkt
keinen großen Sinn (was nicht heißt, daß es nicht gefördert wird ;).

Vermutlich ist es die Gleichsetzung "Radwege = anderer Leute Problem".

Photovoltaik dort einzubauen, wo Menschen drauf rumlaufen oder gar schwere
Autos und LKW tagein-tagaus bei z. T. Ăźbelstem Wetter _fahren_ erscheint
mir eine so extrem dämliche Idee, daß mir absolut die Worte fehlen, wenn
jemand mit Steuergeldern sowas subventioniert. Ich kenne die
FÜrdermittelmodalitäten nicht und ob die sowas wie einen
Common-Sense-Paragraphen enthalten

NĂś ;)

jede geeignete Dachfläche mit PV-Zellen zugepflastert ist, brauchen wir
keinen einzigen Gedanken an die diesbezĂźgliche Nutzung von Fahrbahnen und
Gehwegen zu verschwenden. Es ist ja schon auch Ăźberaus hochmĂźtig,

Und dann kann man immer noch als nächstes ßber allen Parkplätzen im Freien
"Carports" mit Zellen installieren, hat gleich einen Doppelnutzen.

Jahrhunderte an Forschung und Versuch-Irrtum im Straßenbau in den Wind zu
schlagen, mit der Behauptung, man kĂśnne es mit einem transparenten(!)
Bodenbelag und ein paar Monaten an Labortests besser. Stichwort: "Blow
Ups".

Du wĂźrdest Jahrhunderte von Erfahrungen auch in den Wind schlagen, wenn
man dir große Stapel Bargeld rüberschiebt ;)

"Storytelling" lautet das Schlagwort: Das FĂśrdergeld krieben immer
Ăśfter die Projekte die eine schĂśne Geschichte ergeben, und seltener
die "banalen" aus den "MĂźhen der Ebene".

/ralph
--
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https://aisg.at
ausserirdische sind gesund
 
Am 13.08.2019 um 12:05 schrieb Volker Bartheld:

Erheblich viel früher kann man wohl mit Fördermitteln richtig Geld
verdienen. S. Ladesäulen, etwa von EnBW, die entweder kaputt sind oder aus
sonstwelchen Gründen nicht funktionieren.

https://www.heise.de/autos/artikel/Klartext-Positiv-umgepolt-4333785.html
https://www.mojomag.de/2015/07/fickenscheissdrecks-enbw
https://www.firmenauto.de/ladestationen-in-stuttgart-das-leid-beim-laden-eines-elektroautos-6534972.html

Politik ist oft nicht zu durchschauen, weil schlicht wesentliche Infos
fehlen. Weshalb sie fehlen - darüber kann natürlich lang und meistens
fruchtlos debattiert werden.

Der o. g. Solar-Radweg ist übrigens nach ca. 1 Monat Energiedümpelei wegen
eines Schwelbrandes abgeraucht, wurde abgedeckt und außer Betrieb genommen.
Schon vorher war von der guten Reinigungswirkung und den innovativen
Nanostrukturen (https://www.solmove.com/en/faqs/#toggle-id-2) nicht mehr
allzuviel zu sehen:

Wenn halt keiner da ist, der für das Projekt wirklich brennt.

> http://www.frank-buss.de/solarradweg/IMG_2355.JPG

Mal rechts oben die Ecke anschauen. Das scheint eine für das Foto
hochgeklappte Abdeckplane zu sein. Ist doch klar, dass der Dreck
darunter nicht mehr so gut weggespült wird als ohne Plane.

Nicht, daß sowas schon vorher mit ähnlichen Technologien nicht schon
versucht wurde und ähnlich spektakulär gescheitert wäre:

Solarstraßen sind technisch sehr anspruchsvolle Gebilde. Mit 10
Versuchen weltweit wird's sicher nicht getan sein. Es gibt einfach
ziemlich viele Probleme zu lösen.

https://www.pv-magazine.com/2018/09/26/netherlands-to-test-viability-of-solar-roads
https://www.treehugger.com/solar-technology/solar-road-france-generates-half-power-expected.html
http://www.globalconstructionreview.com/news/frances-solar-road-dream-may-be-over-after-test-fa/
https://www.youtube.com/watch?v=TrYm7kpLy1g

Mit nur 4 erst recht nicht.

Vergleiche das mal mit Klavierspielen. Du erwartest, dass man mit
viermal Proben schon ein hochkarätiges Konzert geben könnte. Jeder Profi
würde den Boden küssen, wenn ihm das so schnell gelingen würde. Jeder
Solarstraßenbauer auch. Man gesteht ihnen aber i.d.R. nur EINEN EINZIGEN
Versuch zu. Wer schon mal mit technischen Entwicklungen ernsthaft zu tun
hatte, weiß, dass sowas eine völlig weltfremde Erwartungshaltung ist.

Leider ist es gar nicht mal so leicht, zu den publizierten
Jubelperserartikeln die zerknirschten Pendants zu finden, wo die
absehbar-unvermeidlichen Fehlschläge ähnlich öffentlichkeitswirksam
inszeniert werden. Honi soit qui mal y pense.

Du meinst, dass man auch dein Scheitern in irgendwelchen Projekten
öffentlich zelebrieren sollte? Anscheinend auf jeden Fall, wenn
irgendwie öffentliche Gelder im Spiel waren.

Photovoltaik dort einzubauen, wo Menschen drauf rumlaufen oder gar schwere
Autos und LKW tagein-tagaus bei z. T. übelstem Wetter _fahren_ erscheint
mir eine so extrem dämliche Idee, daß mir absolut die Worte fehlen, wenn
jemand mit Steuergeldern sowas subventioniert.

Es ist das übliche Problem: Die Politiker, die über das Geld entscheiden
sollen, haben technisch keinen blassen Schimmer vom Thema. Deshalb sind
sie auf ihre Berater angewiesen. Diese beraten das, wonach ihnen eben
ist und was den Politiker gnädig stimmt zwecks weiterer Aufträge. Wenn
das geschieht, was der Berater will, dann kann er auch noch etwas Geld
mitbringen, was ihn in der Politik noch interessanter macht. Den
halbwegs unabhängigen wissenschaftlichen Dienst der Regierung darf halt
nicht jeder in Anspruch nehmen.

Ich kenne die
Fördermittelmodalitäten nicht und ob die sowas wie einen
Common-Sense-Paragraphen enthalten - aber falls nicht, möchte ich bitte
gefördert werden, um aus den warmen, stinkenden Fäkalien von Menschen (und
anderen Rindviechern) über einen in Toiletten einbaubaren Wärmetauscher und
den thermoelektrischen Effekt CO2-neutrale Energie z. B. zum (natürlich
drahtlosen) Laden von Smartphones und *sic* Elektrorollern zu generieren.

Und wenn IRGENDWAS bei deinem Projekt daneben geht, dann wird das in der
Presse - entsprechend deiner obigen Vorstellungen - genüsslich
öffentlich ausgebreitet. Dann wirst du ein unmoralischer Mensch
gebrandmarkt, der öffentliche Gelder zum Fenster raus wirft.

Mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit WIRST du Fehler machen!
Das haben Neuigkeiten einfach so an sich. Da funktioniert nur höchst
selten was Anhieb wie gewünscht. Nur fehlt hierzulande eine Kultur des
Scheiterns. Wer einmal Murks gemacht hat, bleibt ein Murkser. Eine
solche Denkweise sollten wir uns nicht leisten, weil dann eben nichts
Neues mehr in Angriff genommen wird. Das machen dann Andere, die am Ende
den Markt unter sich aufteilen.

ÜBER 20 JAHRE WARTUNGSFREI! KEINE BEWEGLICHE TEILE!

Wie es irgendein Umweltwissenschaftler auf den Punkt brachte: Solange nicht
jede geeignete Dachfläche mit PV-Zellen zugepflastert ist, brauchen wir
keinen einzigen Gedanken an die diesbezügliche Nutzung von Fahrbahnen und
Gehwegen zu verschwenden.

Das halte ich nicht für besonders schlau. Denn auf einem Bein steht es
sich nicht lang gut. Wenn es um die Nutzung von regenerativen Energien
geht, dann ist VIELFALT gefragt und nicht Einfalt.

Es ist ja schon auch überaus hochmütig,
Jahrhunderte an Forschung und Versuch-Irrtum im Straßenbau in den Wind zu
schlagen, mit der Behauptung, man könne es mit einem transparenten(!)
Bodenbelag und ein paar Monaten an Labortests besser. Stichwort: "Blow
Ups".

Es ist eine Frage des Geldes. Gemacht wird, was bezahlt wird. Nicht, was
allgemein sinnvoll ist. Um das hin zu bekommen, bräuchten wir etwas in
Richtung Einkommensbandbreite. Diese dürfte die Wahrscheinlich erheblich
vergrößern, dass allgemein sinnvolle Projekte angegangen werden.

Vollkommen naiv. Dagegen ist dieser Freie-Energie- und
Ich-lade-mein-Handy-mit-Ultraschall-Schwachsinn ja schon geradezu
nobelpreisverdächtig.

Heute Laus über die Leber gelaufen?

Fazit: Da ich die Macher hinter Solaway, Solmove, Wattways & Co nicht für
vollkommen verblödet halte, ist wohl eher die Aussicht auf satte
Fördermittel die Triebfeder für deren Aktivitäten.

Geschimpft ist immer schnell.

Unpackbar, daß sich in
den entsprechenden Regierungsgremien genug Dumme finden und vor diesen
Karren spannen lassen.

Das hängt damit zusammen, dass dort Politiker das Sagen haben, die vom
Sachthema keine Ahnung haben. Also geht's um die Berater und um deren
Abhängigkeiten.

Aber diese Helden rechnen halt mit der
Publicitywirkung und damit, daß das Wählervieh nach ein paar Wochen bis
Monaten eh schon wieder vergessen hat, wofür mal seine Kohle verplempert
wurde. Dann treibt man einfach eine neue Sau durchs Dorf und gut ist.

Es geht ihnen - wie den meisten anderen Menschen auch - um
Lebensgrundlagen (Geld) und Anerkennung.

--
Servus
Christoph Müller
https://www.astrail.de
 
Volker Bartheld wrote:
> Die Glasoberfläche

Ich habe vor Jahren auf dem Zweirad gelern, aufgemalte Markierungen zu
fürchten. Vor Glas unter dem Reifen hätte ich Panik. Ich kann zwar auch
auf Eis (mit dem Vierrad) sicher fahren, aber rund ums Jahr möchte ich
das nicht.

--
/Ż\ No | Dipl.-Ing. F. Axel Berger Tel: +49/ 221/ 7771 8067
\ / HTML | Roald-Amundsen-Straße 2a Fax: +49/ 221/ 7771 8069
 X in | D-50829 Köln-Ossendorf http://berger-odenthal.de
/ \ Mail | -- No unannounced, large, binary attachments, please! --
 
Am 13.08.2019 um 17:28 schrieb Axel Berger:
Volker Bartheld wrote:

Die Glasoberfläche

Ich habe vor Jahren auf dem Zweirad gelern, aufgemalte Markierungen zu
fürchten.

Mir geht's nicht anders.

> Vor Glas unter dem Reifen hätte ich Panik.

Zumindest, so lange ich nicht über die speziellen Eigenschaften des
Glases Bescheid weiß, ging's mir genauso. Aber ich weiß: Glas ist nicht
gleich Glas. Es gibt - wie z.B. auch beim Stahl - sehr viele sehr
unterschiedliche Sorten. Noch deutlicher wird's beim Lack. Es gibt
Lacke, an denen bleibt man auch im trockenen Zustand fast kleben (z.B.
so manche Silikonlacke) bleibt. Andere wiederum sind als Gleitlacke
ausgeführt und entsprechend rutschig wie Sau.

Ich kann zwar auch
auf Eis (mit dem Vierrad) sicher fahren, aber rund ums Jahr möchte ich
das nicht.

Glasplatten als Fahrbahnbelag müssen halt sehr spezielle Eigenschaften
haben. Z.B. ein selbstschärfendes Oberflächenprofil, das grundsätzlich
erreicht werden kann, wenn Glassorten unterschiedlicher Härte
miteinander vermengt werden. Funktioniert dann ähnlich wie eine
Schleifscheibe. Die weichen Komponenten werden abgetragen. Die harten
werden freigelegt und sorgen so für den nötigen Grip. Haben beide
Glassorten auch noch einen ähnlichen Brechungsindex, kann die
Retroreflexion gut unterbunden werden, was die Lichtdurchlässigkeit
entsprechend verbessert. Könnte mir gut vorstellen, dass die
Reifenhersteller solche Spezialgläser im Einsatz haben, um z.B. die
Gummiverformung während extremer Fahrmanöver besser nachvollziehen zu
können.

--
Servus
Christoph Müller
https://www.astrail.de
 
Christoph MĂźller <chrnewsgroup@astrail.de> wrote:
Ich kann zwar auch
auf Eis (mit dem Vierrad) sicher fahren, aber rund ums Jahr mĂśchte ich
das nicht.

Glasplatten als Fahrbahnbelag mĂźssen halt sehr spezielle Eigenschaften
haben. Z.B. ein selbstschärfendes Oberflächenprofil, das grundsätzlich
erreicht werden kann, wenn Glassorten unterschiedlicher Härte
miteinander vermengt werden. Funktioniert dann ähnlich wie eine

Eis ist ein gutes Stichwort: Im Winter fahren immer mehr Radfaher mit
Spikes herum, ich kann mir nicht vorstellen, daß das für die Glasfahrbahn
auf die Dauer besonders gut wäre, Selbstschärfung hin oder her.

/ralph

--
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https://aisg.at
ausserirdische sind gesund
 
On 13.08.19 12:20, Ralph Aichinger wrote:

Du wĂźrdest Jahrhunderte von Erfahrungen auch in den Wind schlagen, wenn
man dir große Stapel Bargeld rüberschiebt ;)

Klar. FĂźr 1 Mio EUR kann ich dir eine Unterwasser-Solaranlage designen.
Der Ozeanboden ist RIESIG, weißt du, voll die ungenutzte Ressource!!!!111elf

Oder ich mach schnell nen Kickstarter. Hmmm. Bei Interesse Mail :D

Viele Grüße,
Johannes
 
On Tue, 13 Aug 2019 19:29:16 +0200 (CEST), Ralph Aichinger wrote:
Christoph Müller <chrnewsgroup@astrail.de> wrote:
Ich kann zwar auch auf Eis (mit dem Vierrad) sicher fahren, aber rund
ums Jahr möchte ich das nicht.
Glasplatten als Fahrbahnbelag müssen halt sehr spezielle Eigenschaften
haben. Z.B. ein selbstschärfendes Oberflächenprofil
Eis ist ein gutes Stichwort: Im Winter fahren immer mehr Radfahrer mit
Spikes herum

Und der Einfluß von Rollsplit wäre da ebenfalls noch interessant. OK, wird
ökologisch und flächendeckend durch transparentes Maisspindelgranulat
ersetzt. Gegen die Salzstreuung auf Straßen habe ich (und diverse
Umweltschutzorganisationen) ohnehin etwas, da kann man die
Abrasionswirkung von auftrocknenden Kochsalzkristallen (Mohshärte 2) auch
vermeiden. Müssen die Autos halt langsamer fahren, was zudem
emissionsfreundlich ist.

ich kann mir nicht vorstellen, daß das für die Glasfahrbahn
auf die Dauer besonders gut wäre, Selbstschärfung hin oder her.

Ach was. Die Reifen der 60'000 Fahrzeuge pro Tag auf der A94 in Feldkirchen
Ost [1] machen da gar nichts aus. Wir müssen nur in weiteren, öffentlich
geförderten Projekten die Glasmischung optimieren.

V.


[1] https://www.bast.de/BASt_2017/DE/Verkehrstechnik/Fachthemen/v2-verkehrszaehlung/Aktuell/zaehl_aktuell_node.html
 
Volker Bartheld wrote:

...
Wie es irgendein Umweltwissenschaftler auf den Punkt brachte: Solange nicht
jede geeignete Dachfläche mit PV-Zellen zugepflastert ist, [Anm.: (*)] ...

Wer legt denn schon mal das Geld zurück zur Befriedigung der
Hilfsansprüche für die Entsorgung der ausgelutschen Module?

Grüße,
H.

*)
https://www.scinexx.de/dossierartikel/der-massenselbstmord-der-lemminge/
"... die in der alten Sage angesprochenen starken
Populationsschwankungen bei Lemmingen werden 1924 vom
britischen Zoologen Charles Sutherland Elton belegt. Danach
vermehren sich die Tiere in einem vier bis fünf Jahre
dauernden Zyklus zunächst moderat, dann rasant, bevor die
Lemming-Bestände in kürzester Zeit wieder zusammenbrechen.
Anschließend beginnt das ganze Spiel von vorn."

Leider existieren für Links-Grüne keine Fressfeinde :).
 
On Wed, 14 Aug 2019 09:55:40 +0200, Josef Moellers wrote:
On 13.08.19 17:28, Axel Berger wrote:
Volker Bartheld wrote:
Die [glatte] Glasoberfläche
Ich habe vor Jahren auf dem Zweirad gelernt, aufgemalte Markierungen zu
fürchten.
Das ist sicher ein Problem ... für Dich.
Hier in Paderborn gab es mal eine Diskothek, die Schneinwerfer hatte,
die in den Himmel schienen. Da haben sich dann einige 'drüber erregt, es
würde sie an Flak-Schneinwerfer und damit an den Krieg erinnern. Andere
stören sich an den Probealarmen der Feuerwehrsirenen Samstags gegen
Mittag ...

Jo. Und noch andere echauffieren sich, wenn jemand mit einem Laser in
Flughafennähe herumfuchtelt. Und immer diese Ökoterroristen mit ihrem
Geheule über Lichtverschmutzung.

Zum Verständnis: Hier gehts nicht um irgendeine abstruse Phobie, sondern
die durchaus berechtigte Annahme, (feuchte) Bodenmarkierungen seien
rutschig. Unter Praxisbedingungen übrigens, nicht irgendwelche
Laborversprechen. Diese Annahme muß sich nicht in jedem Fall bestätigen,
zu prüfen wäre sie zumindest - v. A., wenn es um neuartige Technologien
wie PV-Straßen mit Glasoberfläche geht.

Deswegen muß man Bodenmarkierungen nicht gleich verbieten, so wie auch
ordinäre Leitplanken - Freund jedes Kradfahrers - weiterhin existieren
dürfen. Ist halt dann persönliches Pech und tragischer Einzelfall, wenn es
Dir im Sturzfall den Arm abreißt. So wie es halt Pech ist, wenn Du auf
einer Bodenmarkierung oder einem PV-Panel ausrutscht.

In der Zusammenschau mit Assistenzsystemeinführungen, Tempolimits und
Helmpflichtdiskussionen hat das natürlich ein Gschmäckle. Was aber ein
anderes Thema ist, bei dem es um die Sinnfälligkeit, Wirksamkeit und
Angemessenheit von Maßnahmen geht.

V.
 
[sup: Typo]

On Tue, 13 Aug 2019 16:42:31 +0200, Christoph Müller wrote:
Am 13.08.2019 um 12:05 schrieb Volker Bartheld:
Leider ist es gar nicht mal so leicht, zu den publizierten
Jubelperserartikeln die zerknirschten Pendants zu finden, wo die
absehbar-unvermeidlichen Fehlschläge ähnlich öffentlichkeitswirksam
inszeniert werden. Honi soit qui mal y pense.
Du meinst, dass man auch dein Scheitern in irgendwelchen Projekten
öffentlich zelebrieren sollte?

Nein. Ich meine, daß man mein Scheitern (und freilich auch dasjenige
x-beliebiger anderer Personen/Organisationen) in irgendwelchen Projekten
ungefähr denselben Rahmen bieten sollte, wie er für die
Ankündigung/Finanzierung/Bewerbung des Projektes gewählt wurde.
Insbesondere dann, wenn das Projekt nicht mein eigenes kleines Hobby ist,
sondern fremdfinanziert, mit dem Anspruch auf Rendite. Im
wissenschaftlichen Umfeld ist es - zumindest da, wo ich herkomme - üblich,
eine Widerlegung irgendwelcher Theorien entsprechend zu würdigen. Auch in
der Presse zählt das eigentlich zum guten Ton, man Gegendarstellung.
 
Am 14.08.2019 um 09:57 schrieb Volker Bartheld:
On Tue, 13 Aug 2019 16:42:31 +0200, Christoph Müller wrote:
Am 13.08.2019 um 12:05 schrieb Volker Bartheld:

Leider ist es gar nicht mal so leicht, zu den publizierten
Jubelperserartikeln die zerknirschten Pendants zu finden, wo die
absehbar-unvermeidlichen Fehlschläge ähnlich öffentlichkeitswirksam
inszeniert werden. Honi soit qui mal y pense.
Du meinst, dass man auch dein Scheitern in irgendwelchen Projekten
öffentlich zelebrieren sollte?

Nein. Ich meine, daß man mein Scheitern (und freilich auch desjenige
x-beliebiger anderer Personen/Organisationen) in irgendwelchen Projekten
ungefähr denselben Rahmen bieten sollte, wie er für die
Ankündigung/Finanzierung/Bewerbung des Projektes gewählt wurde.

Was soll damit erreicht werden?

Insbesondere dann, wenn das Projekt nicht mein eigenes kleines Hobby ist,
sondern fremdfinanziert, mit dem Anspruch auf Rendite.

Wenn der Anspruch auf Rendite überhaupt existiert. Versuchsanlagen
heißen deshalb Versuchsanlagen, weil man was ausprobiert. So lange nur
ausprobiert wird, kann es gar keinen Anspruch auf Rendite geben. Baut
man heute ein Haus, kennt man die Zusammenhänge gut genug, um sagen zu
können, dass es soundsolang garantiert halten wird. Das weiß man von
Dingen, die man erst ausprobieren muss, nicht. Der Versuch bestätigt,
relativiert oder widerspricht der Anfangsvermutung.

Im
wissenschaftlichen Umfeld ist es - zumindest da, wo ich herkomme - üblich,
eine Widerlegung irgendwelcher Theorien entsprechend zu würdigen.

Ist ja auch ganz OK. Auch wenn die Anfangsvermutung widerlegt wurde, hat
man was gelernt.

Auch in
der Presse zählt das eigentlich zum guten Ton, man Gegendarstellung.

Gegendarstellung ist meistens was Anderes als ein wissenschaftlicher
Diskurs mit Lernziel.
 
On Tue, 13 Aug 2019 17:28:11 +0200, Axel Berger wrote:
Volker Bartheld wrote:
Die Glasoberfläche [von PV-Straßen ist rutschig]
Ich habe vor Jahren auf dem Zweirad gelern, aufgemalte Markierungen zu
fürchten. Vor Glas unter dem Reifen hätte ich Panik.

Da gibts sicher Nanopartikel, die die Haftreibung um Größenordnungen
verbessern. Und im Winter sind diese PV-Straßen ja angeblich beheizt,
schließlich kann man ja von den versprochenen 100W/m^2 ein bisserl was
abkneifen. SCNR.
 
On Tue, 13 Aug 2019 16:42:31 +0200, Christoph Müller wrote:
Am 13.08.2019 um 12:05 schrieb Volker Bartheld:
Leider ist es gar nicht mal so leicht, zu den publizierten
Jubelperserartikeln die zerknirschten Pendants zu finden, wo die
absehbar-unvermeidlichen Fehlschläge ähnlich öffentlichkeitswirksam
inszeniert werden. Honi soit qui mal y pense.
Du meinst, dass man auch dein Scheitern in irgendwelchen Projekten
öffentlich zelebrieren sollte?

Nein. Ich meine, daß man mein Scheitern (und freilich auch desjenige
x-beliebiger anderer Personen/Organisationen) in irgendwelchen Projekten
ungefähr denselben Rahmen bieten sollte, wie er für die
Ankündigung/Finanzierung/Bewerbung des Projektes gewählt wurde.
Insbesondere dann, wenn das Projekt nicht mein eigenes kleines Hobby ist,
sondern fremdfinanziert, mit dem Anspruch auf Rendite. Im
wissenschaftlichen Umfeld ist es - zumindest da, wo ich herkomme - üblich,
eine Widerlegung irgendwelcher Theorien entsprechend zu würdigen. Auch in
der Presse zählt das eigentlich zum guten Ton, man Gegendarstellung.
 
On 13.08.19 17:28, Axel Berger wrote:
Volker Bartheld wrote:
Die Glasoberfläche

Ich habe vor Jahren auf dem Zweirad gelern, aufgemalte Markierungen zu
fßrchten. Vor Glas unter dem Reifen hätte ich Panik. Ich kann zwar auch
auf Eis (mit dem Vierrad) sicher fahren, aber rund ums Jahr mĂśchte ich
das nicht.

Das ist sicher ein Problem ... fĂźr Dich.

Hier in Paderborn gab es mal eine Diskothek, die Schneinwerfer hatte,
die in den Himmel schienen. Da haben sich dann einige 'drĂźber erregt, es
wĂźrde sie an Flak-Schneinwerfer und damit an den Krieg erinnern. Andere
stĂśren sich an den Probealarmen der Feuerwehrsirenen Samstags gegen
Mittag ...

Am Ende geht gar nix mehr, weil es immer jemanden gibt, der (berechtigt,
das will ich nicht bezweifeln) panische Angst bekommt.

Josef
 
Am 13.08.2019 um 19:29 schrieb Ralph Aichinger:
Christoph Müller <chrnewsgroup@astrail.de> wrote:

Ich kann zwar auch
auf Eis (mit dem Vierrad) sicher fahren, aber rund ums Jahr möchte ich
das nicht.

Glasplatten als Fahrbahnbelag müssen halt sehr spezielle Eigenschaften
haben. Z.B. ein selbstschärfendes Oberflächenprofil, das grundsätzlich
erreicht werden kann, wenn Glassorten unterschiedlicher Härte
miteinander vermengt werden. Funktioniert dann ähnlich wie eine

Eis ist ein gutes Stichwort: Im Winter fahren immer mehr Radfaher mit
Spikes herum, ich kann mir nicht vorstellen, daß das für die Glasfahrbahn
auf die Dauer besonders gut wäre, Selbstschärfung hin oder her.

Spikes sind auch für normale Straßen nicht gut. Deshalb wurden sie
hierzulande für Autos verboten. Es stellt sich die Frage, wie dick die
Verschleißschicht gemacht werden soll/muss. Das gleiche Problem hat man
mit normalen Fahrbahnbelägen auch.

--
Servus
Christoph Müller
https://www.astrail.de
 
Am 14.08.2019 um 09:59 schrieb Volker Bartheld:
On Tue, 13 Aug 2019 17:28:11 +0200, Axel Berger wrote:
Volker Bartheld wrote:
Die Glasoberfläche [von PV-Straßen ist rutschig]
Ich habe vor Jahren auf dem Zweirad gelern, aufgemalte Markierungen zu
fürchten. Vor Glas unter dem Reifen hätte ich Panik.

Da gibts sicher Nanopartikel, die die Haftreibung um Größenordnungen
verbessern. Und im Winter sind diese PV-Straßen ja angeblich beheizt,
schließlich kann man ja von den versprochenen 100W/m^2 ein bisserl was
abkneifen. SCNR.

Klar, Aquaplaning hat Vorteile gegenüber Glatteis ;-)

DoDi
 
On Wed, 14 Aug 2019 10:30:45 +0200, Christoph Müller wrote:
Am 14.08.2019 um 09:57 schrieb Volker Bartheld:
On Tue, 13 Aug 2019 16:42:31 +0200, Christoph Müller wrote:
Am 13.08.2019 um 12:05 schrieb Volker Bartheld:
Leider ist es gar nicht mal so leicht, zu den publizierten
Jubelperserartikeln die zerknirschten Pendants zu finden, wo die
absehbar-unvermeidlichen Fehlschläge ähnlich öffentlichkeitswirksam
inszeniert werden.
Du meinst, dass man auch dein Scheitern in irgendwelchen Projekten
öffentlich zelebrieren sollte?
Nein. Ich meine, daß man mein Scheitern (und freilich auch dasjenige
x-beliebiger anderer Personen/Organisationen) in irgendwelchen Projekten
ungefähr denselben Rahmen bieten sollte, wie er für die
Ankündigung/Finanzierung/Bewerbung des Projektes gewählt wurde.
Was soll damit erreicht werden?

Lerneffekt, Transparenz, Rechenschaftspflicht. Daß Du das jetzt ernsthaft
fragst, irritiert mich schon ein wenig.

Jemand behauptet groß und in aller Öffentlichkeit, er könne Wasserstoff
(oder Deuterium oder Tritium) kalt fusionieren, mit relevantem
Energiegewinn. Oder er könne mit ein bisserl Strom und Säure menschliche
Stammzellen erzeugen. Oder er wisse, das Antioxidanzien als
Krebsprophylaxe taugen. Oder er könne mit einer Redoxflowbatterie hunderte
Kilometer emissionsfrei fahren. Einer kommt und sagt, daß er einen
transparenten Bodenbelag bauen kann, mit Fotozellen drunter, der 20 Jahre
lang dem Straßenverkehr standhält und 100W/m^2 liefert. Dieser jemand
kassiert womöglich sogar Forschungs-/Fördergelder.

Und dann stellt sich heraus, daß ebendieses nicht der Fall ist, meilenweit
hinter den Versprechen zurückbleibt oder sogar Lug und Trug ist. Und das
wäre dann der Presse nicht einmal eine kleine, schwer zu recherchierende
Randnotiz wert? Schon merkwürdig.

Insbesondere dann, wenn das Projekt nicht mein eigenes kleines Hobby ist,
sondern fremdfinanziert, mit dem Anspruch auf Rendite.

Wenn der Anspruch auf Rendite überhaupt existiert.

Ich darf zitieren [1], [2]: "[...] Die Module sind so robust gebaut, dass
sie 20-25 Jahre halten sollen. [...] eine herkömmliche Straße verursacht
jährliche Kosten von einem Euro pro Quadratmeter, mit einer Solarstraße
lassen sich mit dem Stromertrag rund 3 bis 5 Euro pro Quadratmeter
jährlich verdienen. [...] Wenn die Sonnenstraße wie prognostiziert 20 bis
25 Jahre hält, würden die Erftstädter in den letzten zehn Jahren durch den
erzeugten Strom sogar Geld verdienen. [...]"

Bitte jetzt keine winkeladvokatischen Haarspaltereien über Konjunktive. Was
mit "sollen", "so Herr xyz", "nach Aussage von", "bis zu", "schon ab",
"wenn... dann" suggeriert werden soll, ist mir schon klar. Und Dir auch.

Im wissenschaftlichen Umfeld ist es - zumindest da, wo ich herkomme -
üblich, eine Widerlegung irgendwelcher Theorien entsprechend zu
würdigen.

Ist ja auch ganz OK. Auch wenn die Anfangsvermutung widerlegt wurde, hat
man was gelernt.

Genau.

Auch in der Presse zählt das eigentlich zum guten Ton, man
Gegendarstellung.

Gegendarstellung ist meistens was Anderes als ein wissenschaftlicher
Diskurs mit Lernziel.

Natürlich. Dazu empfehle ich auch [3]. Die dort vorgebrachten Punkte dürfen
sich die Damen und Herren Photovoltaikstraßenberichterstatter mal unters
Kopfkissen legen.



[1] https://www.solmove.com/solmove-eroffnet-den-ersten-solar-radweg/
[2] https://www.solmove.com/der-weg-in-die-zukunft/
[3] https://de.wikipedia.org/wiki/Pressekodex
 
Am 14.08.2019 um 10:48 schrieb Volker Bartheld:
On Wed, 14 Aug 2019 10:30:45 +0200, Christoph Müller wrote:
Am 14.08.2019 um 09:57 schrieb Volker Bartheld:
On Tue, 13 Aug 2019 16:42:31 +0200, Christoph Müller wrote:
Am 13.08.2019 um 12:05 schrieb Volker Bartheld:

Jemand behauptet groß und in aller Öffentlichkeit, er könne Wasserstoff
(oder Deuterium oder Tritium) kalt fusionieren, mit relevantem
Energiegewinn.

Wer das behauptet, ist nach heutigem Kenntnisstand ein Betrüger.

Wenn er aber sagt, dass er VERMUTET, dass das geht, dann geht's zwar um
exakt das gleiche Experiment. Aber eine Vermutung ist halt kein Versprechen.

Als Investor ist man gut beraten, wenn man sich mal anschaut, was in
dieser Richtung schon alles gemacht wurde und was am aktuellen Vorschlag
neu ist. Da ist es natürlich von Vorteil, wenn man vom Thema auch selbst
Ahnung hat. Geld und Ahnung gehen meistens NICHT Hand in Hand.

Wer meint, in dieser Sache andere verurteilen zu können, der muss auch
GENAU HINSCHAUEN, was WIRKLICH gesagt/versprochen wurde. Sowas endet
dann schnell in einer Blamage des Angreifers. Einfach, weil man irgendwo
mal einen Moment geschlafen und das entscheidende Wörtchen nicht
mitbekommen hat. Ausprobieren, testen, versuchen, prüfen, ...

Die Tatsache, dass immer nur kurze Strecken gebaut wurden, deuten m.E.
sehr darauf hin, dass es sich um VERSUCHSanlagen handelt OHNE
Renditeversprechen. Nur, weil da irgendwer mal gesagt hat, dass da
soundosoviel Gewinn gemacht werden KÖNNTE, heißt das noch lange nicht,
dass dieser auch tatsächlich realisiert werden kann. Man hat halt eine
VERMUTUNG und will nun wissen, ob man richtig oder falsch liegt.
"Unverhofft kommt oft", heißt es da gerne. Irgendwelche Kleinigkeiten
hat man schnell übersehen. Diese kann man prinzipiell gezielt angehen.
Man kann aber auch mit der ersten kleinsten Schwierigkeit gleich das
gesamte Projekt an sich und ganz grundlegend infrage stellen und
verreißen. Welche Methode hat wohl größeren Erfolgsaussichten?

Oder er könne mit ein bisserl Strom und Säure menschliche
Stammzellen erzeugen. Oder er wisse, das Antioxidanzien als
Krebsprophylaxe taugen. Oder er könne mit einer Redoxflowbatterie hunderte
Kilometer emissionsfrei fahren. Einer kommt und sagt, daß er einen
transparenten Bodenbelag bauen kann, mit Fotozellen drunter, der 20 Jahre
lang dem Straßenverkehr standhält und 100W/m^2 liefert. Dieser jemand
kassiert womöglich sogar Forschungs-/Fördergelder.

Braucht er nicht, wenn er GARANTIEREN kann. Kann er aber nicht. Mit
solchen Projekten sind Einzelpersonen finanziell ganz schnell überfordert.

Es geht darum, was die GESELLSCHAFT braucht und will. Diese Gesellschaft
kann sich hinstellen und sagen, dass grundsätzlich keine Idee was taugt,
wenn sie der Erfinder aus eigener Finanzkraft heraus nicht in die
Großserie bringen kann. Geist und Geld wird dann als eine Einheit
betrachtet. Wer kein Geld hat, kann dementsprechend dann auch keine
guten Ideen haben. Ideen sind damit Luxusdinge, die man sich leisten
können muss.

Die gleiche Gesellschaft kann sich auch hinstellen und sagen "Versuch
macht kluch. Die Idee klingt gut. Probieren wir sie aus!" Das setzt
natürlich auch eine gewisse Frustrationstoleranz voraus. Dabei sollte
man im Hinterkopf behalten, dass 97% der Patentanmeldungen NIE genutzt
werden!

Fehlt die nötige Frustrationstoleranz, dann wird diese Gesellschaft
schnell ins internationale Hintertreffen geraten. Andere,
frustrationstolerantere Gesellschaften, werden viel mehr Versuche
machen. Rein statistisch gesehen werden auch entsprechend mehr Versuche
erfolgreich abgeschlossen. Damit kann dann der Weltmarkt bedient werden.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt...

Und dann stellt sich heraus, daß ebendieses nicht der Fall ist, meilenweit
hinter den Versprechen zurückbleibt oder sogar Lug und Trug ist.

Wer immer nur Lug und Trug vermutet, wird auch nichts unternehmen,
sondern sein Geld lieber horten als investieren. Damit wird man mit
Sicherheit nicht konkurrenzfähiger.

Und das
wäre dann der Presse nicht einmal eine kleine, schwer zu recherchierende
Randnotiz wert? Schon merkwürdig.

Die sozialen Netze übernehmen zunehmend die Nachrichten. Dort halt
meistens ungeprüft. Aufpassen muss man selber.

Insbesondere dann, wenn das Projekt nicht mein eigenes kleines Hobby ist,
sondern fremdfinanziert, mit dem Anspruch auf Rendite.

Wenn der Anspruch auf Rendite überhaupt existiert.

Ich darf zitieren [1], [2]: "[...] Die Module sind so robust gebaut, dass
sie 20-25 Jahre halten sollen.

SOLLEN!!!! Sie werden so gebaut, dass sie EIGENTLICH 20-25 Jahre halten
sollten. Aber GENAU DAS soll doch in einem praktischen Versuch ermittelt
werden. Stimmt's oder stimmt's nicht? DAS zu klären, ist den Sinn
solcher Projekte.

eine herkömmliche Straße verursacht
jährliche Kosten von einem Euro pro Quadratmeter, mit einer Solarstraße
lassen sich mit dem Stromertrag rund 3 bis 5 Euro pro Quadratmeter
jährlich verdienen. [...] Wenn die Sonnenstraße wie prognostiziert 20 bis
25 Jahre hält, würden die Erftstädter in den letzten zehn Jahren durch den
erzeugten Strom sogar Geld verdienen. [...]"

Bitte jetzt keine winkeladvokatischen Haarspaltereien über Konjunktive.

Ob nun ein Versuch gemacht wird oder ob ein ausgereiftes Produkt
angeboten wird - DAS sollte man schon unterscheiden können. Das ist weit
weg von Haarspaltereien.

> [3] https://de.wikipedia.org/wiki/Pressekodex

Diese Unterscheidung sollte einem Journalisten bei sorgfältiger Arbeit
eigentlich ins Gesicht springen. Existieren aber vorgefertigte
Presseinformationen, dann braucht sich der Journalist nicht selber
anzustrengen. Wird dann einfach per Drag & Drop übernommen. Braucht
einen angesichts der meistens schlechten Bezahlung auch nicht wirklich
zu wundern. Schau' dir mal die Berichterstattungen zum Thema Energie an
und wie oft in diesem Zusammenhang von EnergieERZEUGUNG die Rede ist.
Dann ahnst du auch schnell, wie es um die Sorgfalt in der Branche
bestellt ist. Um Selber-Nachdenken kommt man nicht drum rum.

--
Servus
Christoph Müller
https://www.astrail.de
 
On Wed, 14 Aug 2019 12:08:19 +0200, Christoph Müller wrote:
Am 14.08.2019 um 10:48 schrieb Volker Bartheld:
On Wed, 14 Aug 2019 10:30:45 +0200, Christoph Müller wrote:
Am 14.08.2019 um 09:57 schrieb Volker Bartheld:
On Tue, 13 Aug 2019 16:42:31 +0200, Christoph Müller wrote:
Am 13.08.2019 um 12:05 schrieb Volker Bartheld:
[...]

OK, Du hast mir nun jedes einzelne Wort aus dem Mund geklaubt, herumgedreht
und erklärt, warum man/ich nicht mit Gewißheit etwas sagen könnte, ohne es
nicht vorher getestet zu haben. Und daß die Initiatoren dieser PV-Straßen
keine widerlegbaren oder zumindest justiziablen Versprechungen gemacht
haben. Und daß sich alles im Detail oft schwieriger darstellt als bei
oberflächlicher Betrachtung. Und daß ich es bitte der Gesellschaft
überlassen möge, ein Urteil darüber zu treffen, was Schwachsinn ist und
was nicht und welche Anstrengungen getätigt werden müßten, um im
internationalen Technologiewettstreit nicht abgehängt zu werden.

Dabei will ich es gerne belassen, deswegen ist meine Diskussion mit Dir
hier an dieser Stelle zu Ende.

Volker
 

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