Controller MK3870: test pin

S

Stefan Heimers

Guest
Hallo,

Ich habe hier einen mk3870 Mikrokontroller, von dem ich nicht weiss, ob er
defekt ist (oder die Schaltung drum herum).

Mir fällt auf, dass der einen Pin mit der Bezeichnung "test" besitzt.

Wozu dient dieser Pin? Kann man damit alle Ports auf "low" oder "high"
setzen, um zu sehen ob die Ausgänge funktionieren? Oder läuft gar ein
Testprogramm, das die Funktionstüchtigkeit und den ROM-Inhalt prüft?

Der Controller sitzt in einem Revox B710 MKII Cassettendeck, das "spinnt".
Auf dem Display erscheint nur noch Schrott, und es lässt sich nicht
bedienen. Versorgungsspannungen sind vorhanden, CPU-Clock und
Interrupttimer arbeiten auch.

Stefan

--
Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/
 
Hallo Stefan,

Stefan Heimers schrieb:
Ich habe hier einen mk3870 Mikrokontroller, von dem ich nicht weiss, ob er
defekt ist (oder die Schaltung drum herum).
Ugh, Datenbuch rauskram...abstaub *hust* ...uiii, von 1981 :)

Mir fällt auf, dass der einen Pin mit der Bezeichnung "test" besitzt.
OK.

Wozu dient dieser Pin? Kann man damit alle Ports auf "low" oder "high"
setzen, um zu sehen ob die Ausgänge funktionieren? Oder läuft gar ein
Testprogramm, das die Funktionstüchtigkeit und den ROM-Inhalt prüft?
Das Datenbuch zum MK3870 sagt nur:
-------->8------------------------------
"TEST is an input, used only in testing the MK3870. For normal circuit
functionality this pin may be left unconnected, but it is recommended
that TEST be grounded."
-------->8------------------------------

Also nicht wirklich aussagekräftig.

Aber so schnell geben wir nicht auf. Noch in der Family description
nachgesehen, und siehe da:
-------->8------------------------------
Special test logic is implemented to allow access to internal main
databus for etst purposes.
In normal operation, the TEST pin may be left unconnected. but it is
recommended that TESTbe grounded. When TEST is placed at about Vcc/2
port 4 becomes an output of the internal data bus and port 5 becomes
a wired-OR input to the internal data bus. The data appearing on
port 4 pins is logically true whereas input data forced on port 5
must be logically false. When test is placed at a high voltage, the
ports act as above and additionally the 2Kx8 program ROM is prevented
from driving the data bus. In this mode operands and instructions
may be forced externally through port 5 instead of being accessed from
the program ROM. When TEST is either the first state of high state,
/STROBE ceases its normal function and becomes a machine cycle clock
(identical to the inverse of the internal WRITE clock).

Timing complexities render the capabilities associated with the TEST
pin impractical for use in a user's application, but these capabilities
are thoroughly sufficient to provide a rapid method for thoroughly
testing the 3870.
-------->8------------------------------

Hoffe Du kannst was anfangen damit.
Wenn Du willst/brauchst, könnte ich mich evtl. von dem Datenbuch trennen
wollen.

HTH
Wolfgang

--
From-address is Spam trap
Use: wolfgang (dot) mahringer (at) sbg (dot) at
 
"Stefan Heimers" <stefan.usenet@heimers.ch> schrieb im Newsbeitrag
news:43921826@news1.ethz.ch...
Auf der Seite sieht man wie bei den meisten ICs zwei winzige Metallstücke.
Kann es sein, dass die normalerweise auf Masse liegen und sich die
Verbindung durch Alterung/Korrosion gelöst hat? Oder sind die gerade nicht
mit einem Pin verbunden und deshalb besonders empfindlich, könnte der
Prozessor vom Vorbesitzer des Geräts durch Berührung dieser
Seiten"kontakte" erst zerstört worden sein?
Der Pin ist mit der Unterseite des Chips verbunden, wie normalerweise
auch die Masseleitung GND. Teste doch mal.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Wolfgang Mahringer wrote:

Hoffe Du kannst was anfangen damit.
Vielen Dank für die rasche Antwort. Diese Newsgroup ist eben doch einiges
ergiebiger als ein Nachmittag mit Google, wo ausser der Pinbelegung und
einem Blockschaltbild (ohne den Testpin) nicht viel herausgeschaut hat.

Das Testprozedere klingt interessant, aber ich habe nicht die Geduld mich
einzuarbeiten, zumal ich den Befehlssatz nicht kenne.

So wie es aussieht ist der Prozessor definitiv defekt, er spielt nämlich
total verrückt, sobald man ihn an der Stirnseite berührt. Oder ist das
normal?

Auf der Seite sieht man wie bei den meisten ICs zwei winzige Metallstücke.
Kann es sein, dass die normalerweise auf Masse liegen und sich die
Verbindung durch Alterung/Korrosion gelöst hat? Oder sind die gerade nicht
mit einem Pin verbunden und deshalb besonders empfindlich, könnte der
Prozessor vom Vorbesitzer des Geräts durch Berührung dieser
Seiten"kontakte" erst zerstört worden sein?


Stefan
 
MaWin wrote:

Der Pin ist mit der Unterseite des Chips verbunden, wie normalerweise
auch die Masseleitung GND. Teste doch mal.
Danke für die Antwort. Mit der Masse ist er definitiv nicht verbunden, sonst
würde er nicht so empfindlich auf Berührung reagieren.

Ich habe ihn nun durchgepiepst, die beiden stirnseitigen Metallteile sind
untereinander verbunden, aber mit keinem der seitlichen ("normalen") Pins.
(DIL 40 Gehäuse)

Stefan

--
Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/
 
Stefan Heimers wrote:

MaWin wrote:

Der Pin ist mit der Unterseite des Chips verbunden, wie normalerweise
auch die Masseleitung GND. Teste doch mal.

Danke für die Antwort. Mit der Masse ist er definitiv nicht verbunden,
sonst würde er nicht so empfindlich auf Berührung reagieren.

Ich habe ihn nun durchgepiepst, die beiden stirnseitigen Metallteile sind
untereinander verbunden, aber mit keinem der seitlichen ("normalen") Pins.
(DIL 40 Gehäuse)

Ich habe nun nochmals im Betrieb gemessen, die Seitenteile liegen auf ca.
3V, das Oszilloskop zeigt ca. 20mV Rauschen. Das könnte doch hinkommen, für
ein Substrat, das nicht mit Masse verbunden ist.
 
Mein B710 MKII läuft nun wieder. Defekt war tatsächlich der MK3870. Ich habe
bei www.revoxservice.ch einen Ersatz bekommen.


--
Stefan Heimers
http://stefan.heimers.ch/reparaturen/
 

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