"Blitzschutz" für Strom- und TK-Leitungen sinnvoll?

M

Manuel Reimer

Guest
Hallo,

ich wüsste gerne ob die im Handel erhältlichen "Blitzschutzstecker"
sinnvoll sind?

Wenn ja: Auf was sollte man beim Kauf achten? Da ich die "Zentrale"
für unseren Internetzugang schützen will wäre wohl auch eine
Absicherung der Telefonleitung sinnvoll. Wenn ich die Telefonleitung
über einen solchen Blitzschutz führen will, darf die Leitung zum
Blitzschutz und die vom Blitzschutz parallel nebeneinander geführt
werden oder sogar mit Kabelbinder gebündelt werden? Grund für die
Frage: Telefondose und nächste Steckdose sind etwa 2 Meter voneinander
entfernt und ich möchte die Kabel auf ihrem "Umweg" gerne sauber verlegen.

Folgende Geräte kommen in Frage. Welches ist besser?

http://www.reichelt.de/index.html?ARTIKEL=PROTECT%20TK
http://www.reichelt.de/index.html?ARTIKEL=SP%204P

Vielen Dank schonmal

CU

Manuel
 
Manuel Reimer schrieb:

ich wüsste gerne ob die im Handel erhältlichen "Blitzschutzstecker"
sinnvoll sind?
Zum x-ten mal: Nein, das meiste was da rumgeistert ist Murks, und selbst
die tauglichen nützen ohne Grob- und Feinschutz nichts. Wenn du dich
informieren möchtest schau mal bei Dehn rein. Das ganze lohnt sich aber
nur für größere (Büro-) Gebäude, ansonsten ist eine Überspannungsklausel
in der Hausratversicherung preiswerter.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann schrieb:

die tauglichen nützen ohne Grob- und Feinschutz nichts. Wenn du dich
s/Fein/Mittel


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann schrieb:
Zum x-ten mal: Nein, das meiste was da rumgeistert ist Murks, und selbst
die tauglichen nützen ohne Grob- und Feinschutz nichts.
Bedeutet "bringt garnix" oder könnten solche Zwischenstecker doch den
einen oder anderen Schaden verhindern? Ich hab z.B. eine Nachbarin der
einmal ein Receiver bei einem Gewitter kaputt gegangen ist. Direkten
Blitzeinschlag hat es dabei nicht gegeben (sonst wäre wohl mehr kaputt
gewesen). Hätte ein Zwischenstecker da etwas gebracht?

Ich hab jetzt mal intensiver Google bemüht. Es scheint (wohl eher für
gewerbliche Zwecke) recht aufwändige Systeme zu geben die nach deinem
angesprochenen Groß-, Mittel- und Feinschutz gegliedert sind.

Beispiel für eine Quelle:
<bc47fm$qo5$02$1@news.t-online.com>

Der Strom kommt bei uns aus der Erde. Genauso das Telefon.
Unterirdisch geht das ganze bis zum nächsten Trafohäuschen und dahin
kommt der Strom "überirdisch" von der nächsten Stadt in Form von
Hochspannungsmasten.

Besonders interessant für mich ist wie gesagt ob diese
"Blitzschutzgeräte" nur sowas ähnliches sind wie "Magneten gegen Kalk"
oder ob diese Geräte (gerade wenn der Strom aus der Erde kommt und
somit direkter Einschlag in die Leitung ausgeschlossen ist, was wohl
auch einige "Schutzzonen" unnötig macht) eventuell doch empfindliche
Geräte vor Defekt schützen können. Geschützt werden soll ein Router
für ca. 150 EUR und vielleicht die dranhängenden Rechner (welche
selbst auch schon mit Überspannungs-Schutz-Steckern am Netz hängen)
sofern sich die Überspannung durch die LAN-Kabel ausbreiten könnte. Da
kommt es auf 10 bis 20 EUR nicht an, wenn es denn was bringt. Immer
kann man ja schließlich nicht zuhause sein um alle Geräte vom Netz zu
trennen.

Wenn du dich
informieren möchtest schau mal bei Dehn rein. Das ganze lohnt sich aber
nur für größere (Büro-) Gebäude, ansonsten ist eine Überspannungsklausel
in der Hausratversicherung preiswerter.
Das mit der Hausratsversicherung werde ich mal prüfen. Wäre mir
trotzdem lieber vorher Vorsorge zu treffen, sofern es denn möglich ist.

CU

Manuel
 
Manuel Reimer schrieb

ich wüsste gerne ob die im Handel erhältlichen "Blitzschutzstecker"
sinnvoll sind?

Wenn ja: Auf was sollte man beim Kauf achten? Da ich die "Zentrale"
für unseren Internetzugang schützen will wäre wohl auch eine
Absicherung der Telefonleitung sinnvoll. Wenn ich die Telefonleitung
über einen solchen Blitzschutz führen will, darf die Leitung zum
Blitzschutz und die vom Blitzschutz parallel nebeneinander geführt
werden oder sogar mit Kabelbinder gebündelt werden? Grund für die
Frage: Telefondose und nächste Steckdose sind etwa 2 Meter voneinander
entfernt und ich möchte die Kabel auf ihrem "Umweg" gerne sauber verlegen.


Hallo Manuel,

ob die Geräte geeignet sind,
läßt sich erst einigermaßen abschätzen wenn man
a' die genaue Anwendung
b' das Umfeld
c' die Montageorte der Gesamtanlage
d' das Innenleben der Schutzbausteine kennt.

Will damit sagen, daß es unmöglich ist, hier eine seriöse
Aussage zu machen.

Der Überspannungsschutz beginnt schon in der letzten Verteilerstelle
der Telekom, dem Eintritt der Leitung ins Gebäude, des Montageortes
des NTBA usw.
Genauso wichtig ist es, daß ALLE anderen Metallischen Leiter
in die Schutzüberlegungen mit einbezogen werden.


Frage: Telefondose und nächste Steckdose sind etwa 2 Meter voneinander
entfernt und ich möchte die Kabel auf ihrem "Umweg" gerne sauber verlegen.
Sowas ist "tödlich" für die Anlage.

Es gilt: der Ausgang einer Schutzeinrichtung darf den Eingang nicht "sehen".
Zuwiderhandlungen werden mit "Zerstörung" bestraft.

Kurt
 
Hallo Manuel,

ich wüsste gerne ob die im Handel erhältlichen "Blitzschutzstecker"
sinnvoll sind?
vergiss die Dinger. Ich hatte mal einen Blitzeinschlag in 100m Entfernung.
Danach war beim Computer die serielle Schnittstelle defekt. Der Computer war
zu diesem Zeitpunkt völlig vom Netz getrennt (Netzstecker gezogen, ausser
serieller Maus und Monitor war nichts angeschlossen). Bei nahen
Blitzeinschlägen genügt schon das elektromagnetische Feld um Geräte zu
beschädigen.

Gruss
Michael
 
Mal praktisch: ich habe vor der Telefonanlage im ISDN-UK0 einen
Überspannungschutz dran (VDÜ2 steht auf der Platine), Funkenstrecke -
Widerstand - Schutzdiode. (Diode und Funkenstrecke sind gut geerdet),
beides für jede Ader separat.
Nun hatten wir schon 2mal nach einem Gewitter einen Ausfall des ISDN's.
Beidemale musste der Techniker im Schaltkasten auf der Strasse was
austauschen - meiner TK, dem NTBA und der restlichen Technik dahinter
passierte nichts. Ich vermute mal der VDÜ2 hat sich damit schon gelohnt
(nicht nur finanziell, man hat auch den ganzen Ärger gespart, da könne
ja auch Festplatten was abkriegen und das Backup zufällig zu alt sein
;-). Einem Bekannten hat es letztens sämtliche Netzkarten und Switche
zerraucht... (teilweise die Dosen richtig schwarz). Ich vermute mal ein
Überspannungschutz hätte den Schaden etwas reduziert. Er hat es zwar
anstandslos von der Versicherung bezahlt bekommen, aber ein paar Wochen
gebraucht ehe wieder alles wie vorher lief. Die Kabel sind dort alle
unterirdisch verlegt, der Blitz ist aber in ein 200m entferntes Haus
eingeschlagen (dort sind alle Steckdosen aus der Wand geflogen und
wirklich alles war hin ;-(. Die Überspannung kam über das Telekomkabel
rein. Nur an 230V angeschlossene Geräte hatten keine Schäden.

Zu den Steckern: sofern die nicht ordentlich geerdet sind, bringen die
ihmo kaum was - eher im Gegenteil - die sollen gut brennen ;-).

Guten Schutz gegen durchs Haus fliegende Steckdosen bietet übrigens ein
Blitzableiter am Haus. (bzw. eine gute Blitzschutzanlage;-).

M.
--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
 
Matthias Weingart <mwnews@pentax.boerde.de> wrote:
Mal praktisch: ich habe vor der Telefonanlage im ISDN-UK0 einen
Überspannungschutz dran (VDÜ2 steht auf der Platine), Funkenstrecke -
Widerstand - Schutzdiode. (Diode und Funkenstrecke sind gut geerdet),
beides für jede Ader separat.
Nun hatten wir schon 2mal nach einem Gewitter einen Ausfall des ISDN's.
Beidemale musste der Techniker im Schaltkasten auf der Strasse was
austauschen - meiner TK, dem NTBA und der restlichen Technik dahinter
passierte nichts. Ich vermute mal der VDÜ2 hat sich damit schon gelohnt
Nö. Es ist schlicht nix bis zu euch gelangt. Überspannungsschutz ist in
Form von Varistoren mWn schon immer im NTBA integriert. Da dieser der
Telefongesellschaft gehört, wird er auch von ihr ausgetauscht, falls
der Ü-Schutz angesprochen hat. Wenn Dein VDÜ2 in Anspruch genommen
worden wäre, wäre jetzt Deine Leitung tot.

ciao, Dirk
--
| Akkuschrauber Kaufberatung and AEG GSM stuff |
| Visit my homepage: http://www.nutrimatic.ping.de/ |
| FIDO: Dirk Salva 2:244/6305.10 Internet: dsalvaATgmx.de |
| The "Ruhrgebiet", best place to live in Germany! |
 
Dirk Salva schrieb:
Matthias Weingart <mwnews@pentax.boerde.de> wrote:
Mal praktisch: ich habe vor der Telefonanlage im ISDN-UK0 einen
Überspannungschutz dran (VDÜ2 steht auf der Platine), Funkenstrecke -
Widerstand - Schutzdiode. (Diode und Funkenstrecke sind gut geerdet),
beides für jede Ader separat.
Nun hatten wir schon 2mal nach einem Gewitter einen Ausfall des ISDN's.
Beidemale musste der Techniker im Schaltkasten auf der Strasse was
austauschen - meiner TK, dem NTBA und der restlichen Technik dahinter
passierte nichts. Ich vermute mal der VDÜ2 hat sich damit schon gelohnt

Nö. Es ist schlicht nix bis zu euch gelangt. Überspannungsschutz ist in
Form von Varistoren mWn schon immer im NTBA integriert. Da dieser der
Telefongesellschaft gehört, wird er auch von ihr ausgetauscht, falls
der Ü-Schutz angesprochen hat. Wenn Dein VDÜ2 in Anspruch genommen
worden wäre, wäre jetzt Deine Leitung tot.

ciao, Dirk
Der integrierte Überspannungsschutz des NTBAs schützt nur bei
a/b-Transienten. Nicht jedoch bei Überspannung gegen Erde. Ein
Steckdosenüberspannungsschutz-Stecker kann solche vegabundierenden
Transienten schon abfangen. Wichtig ist eben der intakte Schutzleiter.
Erfolgversprechender ist es auch, wenn NTBA und Anlage am selben
Überspannungsschutz hängen. Sonst könnte die Induktivität des
Schuzleiters einem einen Streich spielen.

Bei direktem Blitzeinschlag ins Fernsprechkabel hilft auch ein
Überspannungsschutz selten. Es kommt aber sehr auf die jeweiligen
Randbedingungen an.
--
mfg horst-dieter
 
horst-d.winzler <horst.d.winzler@web.de> wrote:
Der integrierte Überspannungsschutz des NTBAs schützt nur bei
a/b-Transienten. Nicht jedoch bei Überspannung gegen Erde. Ein
Steckdosenüberspannungsschutz-Stecker kann solche vegabundierenden
Transienten schon abfangen. Wichtig ist eben der intakte Schutzleiter.
Nein, wichtig ist, daß der
Steckdosenüberspannungsschutz-Zwischenstecker diese Funktionalität auch
bietet. Ich habe schon diverse Steckdosenleisten und Zwischenstecker
diesbezüglich zerlegt, die einzigen, die das boten (die ich in den
Fingern hatte), waren die Zwischenstecker von PhoenixContact und die
Leisten von REV-Ritter, wenn mich meine Erinnerung nicht täuscht.
Durchweg *alle* Baumarktmodelle, egal ob Kopp, Unitec oder irgendwie
anders vom Namen her, boten nur Schutz der beiden Leiter, nicht PE.

Erfolgversprechender ist es auch, wenn NTBA und Anlage am selben
Überspannungsschutz hängen. Sonst könnte die Induktivität des
Schuzleiters einem einen Streich spielen.
Allerdings.

Bei direktem Blitzeinschlag ins Fernsprechkabel hilft auch ein
Überspannungsschutz selten. Es kommt aber sehr auf die jeweiligen
Randbedingungen an.
ACK.

ciao, Dirk
--
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Dirk Salva <dsalva@gmx.de> wrote in news:deg8vj$m1q$1@dserver.dnetz:

Matthias Weingart <mwnews@pentax.boerde.de> wrote:
Mal praktisch: ich habe vor der Telefonanlage im ISDN-UK0 einen
Überspannungschutz dran (VDÜ2 steht auf der Platine),
Funkenstrecke - Widerstand - Schutzdiode. (Diode und
Funkenstrecke sind gut geerdet), beides für jede Ader separat.
Nun hatten wir schon 2mal nach einem Gewitter einen Ausfall des
ISDN's. Beidemale musste der Techniker im Schaltkasten auf der
Strasse was austauschen - meiner TK, dem NTBA und der restlichen
Technik dahinter passierte nichts. Ich vermute mal der VDÜ2 hat
sich damit schon gelohnt

Nö. Es ist schlicht nix bis zu euch gelangt. Überspannungsschutz
Komischerweise aber zu den Nachbarn. Dmmerweise sind die letzten Meter
zu uns ca. 150m Freileitung (bzw. an Masten hängendes Kabel;-(.
Kannst mir sagen was du willst - anders als die Kalkverbesserer - hat
so ein Überspannungschutz auch eine physikalisch bewiesene Funktion.
Klar schützt er nicht immer, meistens aber schon.

M.
--
Bitte auf mwnews2@pentax.boerde.de antworten.
 
Hallo Manuel,

es gibt 2 Fälle zu unterscheiden:

1. Fall: Direkter Einschlag

es ist damit zu rechnen, daß die unterPutz verlegten Netzleitungen,
Antennenleitungen und Telefonleitungen aus dem Putz herausfliegen und der
Blitz aus dem Wasserkran der Badewanne durch die Luft in das Abblußsieb
saust und das Sieb wegbrennt. Das habe ich schon gesehen. Das bezahlt die
Versicherung.

2. Fall Nicht direkter Einschlag

es ist damit zu rechnen, daß eingesteckte empfindliche Geräte wie Telefone,
Router, Stereoanlagen und Kofferradios beschädigt werden. Das habe ich auch
schon erlebt. Die Versicherung hat nach langem hin und her dann doch noch
einen TEIL davon bezahlt.

Mit freundlichen Grüßen

Ingenieurbüro Baumann

www.leobaumann.com
ib@leobaumann.com
 
im ersteren Fall nutzen die steckbaren Überspannungsableiter gar nichts, im
zweiteren Fall können solche Geräte helfen, wenn Sie gut sind ...

mdg Leo
 
Hallo,

Innerer Blitzschutz ist sinnvoll.
Leider reicht es nicht aus, Beim Baumarkt die 5Euro-Steckdose mit
Überspannungsschutz zu kaufen.
Wichtig ist ein kompletter überspannungsschutz, der an jede Leitung, die von
Au0en ins Haus führt, angebracht wird.
Das fängt an beim überspannungsableiter im Zählerplatz und geht über
Überspannungsableiter im Sicherungskasten, zu Überspannungsableitern für die
Telefonleitung und zu Steckbaren Geräten für die Elektronik.

Ob die Versicherung zahlt, ist die Eine Frage. Wenn bei einem die Überspannung
zugeschlagen hat, dann hat man erstmal Aufwand damit: Versicherung, Beschaffen
von Ersatzgeräten.

Bei uns haben wir im Sommer letzten Jahres im Pfarrhaus Überspannungsschutz
installiert. In der Gegend des Hauses schlug der Blitz ein, die Nachbarn mussten
Sat-Receiver, PC's,... neu Beschaffen, im Pfarrhaus war nix kaputt.

Kosten tuts ca. 1.000 Euro

Gruss Jochen
 

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