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Hergen Lehmann
Guest
Am 14.08.20 um 02:16 schrieb Ralph Aichinger:
Das ist in Deutschland nicht anders.
Aber es gibt einen einfachen Trick, diese Spesen (die einen Import
gerade von elektronischem Kleinkram unrentabel machen) zu vermeiden: Du
dackelst mit der Rechnung persönlich zum Zollamt und nimmst das Päckchen
dort gleich mit. Zur Zeit, wo 99% der Sendungen aus China eh nicht
verzollt werden, ist das recht praktikabel.
So oder so: Der Zoll ist personell nicht einmal ansatzweise gut genug
aufgestellt, um Postsendungen zu 100% kontrollieren und verzollen zu
können. Da muss immerhin jedes Mal ein Mensch die Ware und die Rechnung
inspizieren, den passenden Zolltarif heraussuchen, alle Daten in den
Computer tippen, mehrere Seiten Papier ausdrucken und amtlich
abstempeln, und alles wieder einpacken. 10-15min werden das locker sein.
Und das Zollamt sieht keinen Cent von den Postspesen, die müssen sich
allein über die kassierte Steuer von oft nur wenigen Cent finanzieren...
Bei Amazon sollte man immer das Kleingedruckte lesen. Lieferzeit 4-6
Wochen, Rücksendeanschrift in Shenzen ist garantiert keine
innereuropäische Lieferung. Bestenfalls ein Remailer, wahrscheinlicher
aber kommt das Päckchen dann doch direkt aus China.
Das hat sich bereits zum Jahresanfang 2020 geändert.
Die vielerorts befürchtete \"drastische Verteuerung\" ist aber
ausgeblieben. Die Händler weisen jetzt halt jetzt Versandkosten von
wenigen Euro aus (oder haben die Preise entsprechend angehoben), nicht
viel anders als eine Warensendung innerhalb der Deutschlands.
Die internationale Strecke fällt weiterhin kaum ins Gewicht, weil der
Spediteur die Sendungen dort in der Regel bündelt, und erst am seinem
deutschen Standort vor Ãbergabe an die Post wieder aufteilt. Sieht man
schön daran, das das ursprüngliche Adresslabel meist überklebt ist, und
die Sendungen eine neue Trackingnummer bekommen.
ACK. Die Portokosten für den Versand ins EU-Ausland sind z.T. absurd
überteuert, da tut eine Deckelung dringend Not.
Nein.
Selbst wenn der Direktimport effektiv unterbunden werden sollte (was
wohl die chinesische Regierung dazu sagt, immerhin gibt es
Handelsverträge!?), werden europäische Händler immer noch deutlich
höhere Kosten (Löhne, Gewinnspannen) haben, als der Chinese, der seinen
Kram in groÃen Stückzahlen bei Amazon bunkert und von dort versendet.
Martin Gerdes <martin.gerdes@gmx.de> wrote:
Es ist völlig unrealistisch, daà ich für eine China-Sendung für 2,19
Euro zum Zollamt tapern soll, auch für den Fiskus kann da niemals ein
Ertrag herauskommen, sprich: Die aktuell übliche zollamtliche
Bearbeitung ist entscheidend teurer als ein eventueller Steuerertrag.
Bei uns in Ãsterreich muà man nicht physisch ins Zollamt. Da läuft das
so ab: Ein Brief kommt, daà ein Paket mit unzureichender Zollerklärung
angekommen ist, mit Fragebogen zum Inhalt (ob man das Paket will oder
nicht, ob es Medikamente enthält). Wenn man es will, dann schickt man
denen per E-Mail die Kaufabwicklung von Alibaba. Wenn das Paket dann
kommt, dann zahlt man beim Briefträger Einfuhrumsatzsteuer plus 10 Euro
Spesen.
Das ist in Deutschland nicht anders.
Aber es gibt einen einfachen Trick, diese Spesen (die einen Import
gerade von elektronischem Kleinkram unrentabel machen) zu vermeiden: Du
dackelst mit der Rechnung persönlich zum Zollamt und nimmst das Päckchen
dort gleich mit. Zur Zeit, wo 99% der Sendungen aus China eh nicht
verzollt werden, ist das recht praktikabel.
So oder so: Der Zoll ist personell nicht einmal ansatzweise gut genug
aufgestellt, um Postsendungen zu 100% kontrollieren und verzollen zu
können. Da muss immerhin jedes Mal ein Mensch die Ware und die Rechnung
inspizieren, den passenden Zolltarif heraussuchen, alle Daten in den
Computer tippen, mehrere Seiten Papier ausdrucken und amtlich
abstempeln, und alles wieder einpacken. 10-15min werden das locker sein.
Und das Zollamt sieht keinen Cent von den Postspesen, die müssen sich
allein über die kassierte Steuer von oft nur wenigen Cent finanzieren...
Ja, scheinbar. Es ist zu vermuten, daà sich dann halt innereuropäisch
Importeure auf diese Posten stürzen werden, und die Sachen auf Amazon
einwerfen (was eh schon passiert).
Bei Amazon sollte man immer das Kleingedruckte lesen. Lieferzeit 4-6
Wochen, Rücksendeanschrift in Shenzen ist garantiert keine
innereuropäische Lieferung. Bestenfalls ein Remailer, wahrscheinlicher
aber kommt das Päckchen dann doch direkt aus China.
Darüberhinaus ärgern sich die europäischen Postdienstleister darüber,
daà China in den entsprechenden Verhandlungen sich immer als
Entwicklungsland darstellt, was dazu führt, daà es nur minimale Teile
eines ohnehin geringen Portos abgeben muÃ.
Das hat sich bereits zum Jahresanfang 2020 geändert.
Die vielerorts befürchtete \"drastische Verteuerung\" ist aber
ausgeblieben. Die Händler weisen jetzt halt jetzt Versandkosten von
wenigen Euro aus (oder haben die Preise entsprechend angehoben), nicht
viel anders als eine Warensendung innerhalb der Deutschlands.
Die internationale Strecke fällt weiterhin kaum ins Gewicht, weil der
Spediteur die Sendungen dort in der Regel bündelt, und erst am seinem
deutschen Standort vor Ãbergabe an die Post wieder aufteilt. Sieht man
schön daran, das das ursprüngliche Adresslabel meist überklebt ist, und
die Sendungen eine neue Trackingnummer bekommen.
Es ist vor allem unendlich teurer eine Sendung aus Düsseldorf nach
Wien zu schicken, als von Shenzen nach Wien. Da wäre eine EU-weite
Regelung (z.b. Deckelung des Portos wie beim Roaming) sinnvoll.
ACK. Die Portokosten für den Versand ins EU-Ausland sind z.T. absurd
überteuert, da tut eine Deckelung dringend Not.
Das heiÃt: Die Portoproblematik wäre mit der Ãnderung der
Verzollungsstrategie auch gleich mit ausgeräumt.
Jo.
Nein.
Selbst wenn der Direktimport effektiv unterbunden werden sollte (was
wohl die chinesische Regierung dazu sagt, immerhin gibt es
Handelsverträge!?), werden europäische Händler immer noch deutlich
höhere Kosten (Löhne, Gewinnspannen) haben, als der Chinese, der seinen
Kram in groÃen Stückzahlen bei Amazon bunkert und von dort versendet.