Aktive Geräusch Unterdrückung

Thomas Petersen wrote:
bei Pilotenheadsets funktioniert es ganz gut, aber das lieget wohl an den
ziemlich genau definierten Frequenzbereichen.
Es funktioniert auch bei bezahlbaren Headsets ganz gut. Ich hab
die AIWA HP-CN5 und das ist ein deutlicher Unterschied auf
langen Fluegen... Was die genau benutzen weiss ich nicht,
aber sie kommen mit 1 Mignonzelle sehr lange aus (mehrere
Fluege nach USA bisher). Ein aufwendiger DSP kann es also
nicht sein. Preis damals 50 Dollar.

Gerrit
 
Rafael Deliano <Rafael_Deliano@t-online.de> wrote:

Hi!

Also die Piloten-Sennheiser, die ich vor 10 Jahren mal zerlegt hatte
und die damals schon alt waren, hatten wenn ich mich recht erinnere
gerade mal was 8pinniges drin.

Eine kurze Beschreibung der reinen Gehörschutzversion
ist in den Konferenzberichten DAGA89 etwa 4 Seiten, kann ich scannen.
So wichtig isses _mir_ nicht, aber erzähl doch mal was an Elektronik
drin ist. Analog oder digital?

Das Teil hat aussen an jedem Ohr Electretmikrofone, dann
kommt Verstärker/Phasendrehung dann Lautsprecher.
Soweit is klar.

Der Unterschied zu den 70er Jahren ist, daß Sennheiser wohl mit
passendem CAD-System die elekrischen Komponenten,
Schallausbreitung, Körperschall im Kunstoff usw. en bloc genau
genug simulieren/optimieren konnte daß es nicht pfeift sondern
breitbandig tut. Die Software muß aber erstmal über eine Menge
Erfahrung mit Hörgeräten, Kopfhörern usw. reifen.
Mit "Software" meinst Du jetzt das CAD-Programm, nicht eine eventuelle
DSP-Software, oder?

Gruß,
Michael.
 
Analog oder digital?
Analog würde ich sagen. Bei den nicht so hohen
Stückzahlen wohl a la Ferranti.

Mit "Software" meinst Du jetzt das CAD-Programm,
Ja.
Es gibt von Ivar Veit / Sennheiser in der Vogel-Kamprath
Reihe ein gutes Buch über Akustik. Da ist z.B. kurz
ein altes Hörgerät beschrieben das mit
Helmhotz-Resonator akustisch filtert.
Sennheiser hat umfassende Erfahrung, machte ja ehedem
auch die Wandler selber.

Aus den Literaturstellen ginge nicht hervor daß
BMFT die Entwicklung bezahlt hat, soll sich also
betriebswirtschaftlich rechnen. Analog ist die
einzige Möglichkeit Endkundenpreis auf Stückzahlen
zu biegen.
Die DSP-Lösung zielt normalerweise nur auf den
Laden der militärische Jets, Hubschrauber, Panzer
betreibt. Die sind alle hübsch laut. Aus der
Ecke werden die Hochschulprojekte in den USA
munter gefördert. Was in den IEEE-ASSP dann ver-
öffentlicht wird dürfte allerdings eher der Ausschuß
sein. Was funktioniert und anwendungsnah ist, kriegt
vorzugsweise Sperrvermerk.
Zivile Anwendung/Luftfahrt für DSP-Lösung gäbe es
noch bei propellergetriebenen Regionalflugzeugen aber
nicht headsets sondern den ganzen Passagierraum per
verteilter Lautsprecher. Vermutlich nur experimentell,
Kanada glaube ich.
Sowie für den Hermes-Raumtransporter wurde ehedem
deutscherseits glaube ich headset entwickelt das
in der Startphase ( extrem laut ) noch tun sollte.

MfG JRD
 
bei Pilotenheadsets funktioniert es ganz gut, aber das liegt wohl
an den
ziemlich genau definierten Frequenzbereichen.

Es funktioniert auch bei bezahlbaren Headsets ganz gut. Ich hab
die AIWA HP-CN5 und das ist ein deutlicher Unterschied auf
langen Fluegen... Was die genau benutzen weiss ich nicht,
aber sie kommen mit 1 Mignonzelle sehr lange aus (mehrere
Fluege nach USA bisher). Ein aufwendiger DSP kann es also
nicht sein. Preis damals 50 Dollar.

Danke für den Tip, vielleicht sollte ich mir solch ein Headset
besorgen und "ausschlachten" ;-)
(scheinbar geht es ja doch in "billig")

Gruss
Thomas
 
Thomas Petersen wrote:

Hallo Thomas,
Dein Beispiel (Stichwort Flugzeug) hat bei mir ein wenig die
Alarmglocken leuten lassen. Soweit Du das ganze genau dafür nutzen
möchtest hier ein gut gemeinter Tip, "Lass es sein!!!". Über Sinn und
Unsinn der Vorschriften kann man sicher streiten, aber das ändert
trotzdem nichts an der Tatsache das man Sie einhalten muß. In einem
LFZ (Für Abkürzungsmuffel: Luftfahrzeug) haben nur für den Einsatz in
selbigen geprüfte und zugelassene Teile etwas zu suchen. Die
Verwendung irgendwelcher Teile ist nicht nur verboten, man macht sich
gegebenenfals auch noch hochgradig strafbar.
Für diese Anwendung hilft nur kräftig schlucken und eine zugelassene
und zugegebenermaßen recht teuere Lösung einsetzen, oder einfach mit
dem Lärm leben.
In dem Moses (Für Laien: Motorsegler) den ich geflogen (Nur geliehen,
um Spendenanfragen vorzubeuegen ;-) ) bin waren anständige
Kapselkopfhörer drin und die waren auch ohne aktive Lärmreduktion
schon sehr gut.

Gruß Oliver
--

Bei Antworten via Email bitte das no_s_pam_ weglassen.
 
"Thomas Petersen" <petersen@mariscope.de> schrieb im Newsbeitrag
news:2nruclF434adU1@uni-berlin.de...
Hallo,

ich suche Schaltungen für eine aktive Geräuschunterdrückung bei Headsets.
Hat jemand sowas schonmal gebaut (vielleicht für ein Flugzeug) und kann
mir
weiterhelfen.
Hallo Thomas,
mit Google habe ich das gefunden.
http://www.spiritdsp.com/noise_cancellation.html
Auf der Seite sind auch Beispiele zum Hören.

Die unterscheiden zwischen "stationary noise" und "non staiinary noise".
Der erste Fall wäre sowas wie "konstantes" Geräusch.
Da verbraten die 12 MIPs Rechenleistung und brauchen nur 1 Mikrofon.
Im zweiten Fall sind mehrere Mikrofone im Einsatz mit entsprechend
mehr Rechenleistung.

Gruß
Helmut
 
Oliver Tonn wrote:
Thomas Petersen wrote:

Hallo Thomas,
Dein Beispiel (Stichwort Flugzeug) hat bei mir ein wenig die
Alarmglocken leuten lassen. Soweit Du das ganze genau dafür nutzen
möchtest hier ein gut gemeinter Tip, "Lass es sein!!!". Über Sinn und
Unsinn der Vorschriften kann man sicher streiten, aber das ändert
trotzdem nichts an der Tatsache das man Sie einhalten muß. In einem
LFZ (Für Abkürzungsmuffel: Luftfahrzeug) haben nur für den Einsatz in
selbigen geprüfte und zugelassene Teile etwas zu suchen.
Das duerfte nur gelten wenn du der Pilot bist. Als
Passagier duerftest du wohl aufsetzen koennen was
du willst. Zumindest hat sich bisher keiner beschwert
wenn ich auf langen Fluegen (>10h) den HP-CN5 aufhatte.
Der Unterschied ist deutlich...

Gerrit
 
Thomas Petersen wrote:

Danke für den Tip, vielleicht sollte ich mir solch ein Headset
besorgen und "ausschlachten" ;-)
(scheinbar geht es ja doch in "billig")
Wenn du eine geschloßene Hör-Sprech-Komination nimmst, hast du
eigentlich schon die gesuchte Geräuschdämmung. Ist einfach und
funktioniert.
--
mfg horst-dieter
 
Hallo Thomas,
Dein Beispiel (Stichwort Flugzeug) hat bei mir ein wenig die
Alarmglocken leuten lassen. Soweit Du das ganze genau dafür nutzen
möchtest hier ein gut gemeinter Tip, "Lass es sein!!!". Über Sinn und
Unsinn der Vorschriften kann man sicher streiten, aber das ändert
trotzdem nichts an der Tatsache das man Sie einhalten muß. In einem
LFZ (Für Abkürzungsmuffel: Luftfahrzeug) haben nur für den Einsatz in
selbigen geprüfte und zugelassene Teile etwas zu suchen.

Das duerfte nur gelten wenn du der Pilot bist. Als
Passagier duerftest du wohl aufsetzen koennen was
du willst. Zumindest hat sich bisher keiner beschwert
wenn ich auf langen Fluegen (>10h) den HP-CN5 aufhatte.
Der Unterschied ist deutlich...

Gerrit
Hallo Gerrit,

das ist so nicht ganz der Fall (ausser wenn Du UL's nicht zu Flugzeugen
zählst), das sind Luftsportgeräte und unterliegen nicht den strengen
Auflagen wie "grosse" Sportflugzeuge.

Gruss
Thomas
 
On Wed, 11 Aug 2004 08:20:47 +0200, Rafael Deliano wrote:
Eine kurze Beschreibung der reinen Gehörschutzversion
ist in den Konferenzberichten DAGA89 etwa 4 Seiten, kann ich scannen.
Das Teil hat aussen an jedem Ohr Electretmikrofone, dann
kommt Verstärker/Phasendrehung dann Lautsprecher.
Der Unterschied zu den 70er Jahren ist, daß Sennheiser wohl mit
passendem CAD-System die elekrischen Komponenten,
Schallausbreitung, Körperschall im Kunstoff usw. en bloc genau
genug simulieren/optimieren konnte daß es nicht pfeift sondern
breitbandig tut.
Was heisst hier breitbandig? Ich selbst habe mir mal aus Neugier im
Consumer-Bereich den PXC 250 angehoert und fand ihn ziemlich
klangveraendernd, bis hin zu eigenem Pfeiffen bei Stille.

Deren NoiseGard schafft auch nur -10 dB im Bereeich 400-1000 Hz.
Die Helikopter-Kopfhoerer schaffen aktiv wohl 30 dB, zuzueglich der
passiven Daempfung des geschlossenen Kopfhoerers.

Fuer den Preis (120-150 EUR) war mir das zu wenig. Im Augenblick habe
ich hier einen 'NoiseBuster Extreme' (NB-EX) im Einsatz, der erheblich
billiger war und ganz passabel klingt.

Schaltung sah nicht nach DSP aus - aber in die ASICs konnte ich nicht
reinsehen.

Schoenen Gruss
Martin
 
Was heisst hier breitbandig?
Bei Intresse kann ich wie gesagt den Artikel von 1989 scannen, der
stammt aber noch aus der Entwicklungsphase und die Plots dürften
nicht für Seriengeräte von Sennheiser repräsentativ sein.
Es handelte sich um breite, Bandsperren ca. 20 dB
Variante C für Automobil von 80 - 250 Hz
Variante A Flugzeug-Cockpit von 200 - 400 Hz
Variante B Flugzeug-Cockpit von 300 - 800 Hz
Das aber alles unter Labormessbedingungen, weisses Rauschen,
Kunstkopf usw.

Fuer den Preis (120-150 EUR)
Nicht überzogen für Flugzeug-Zusatzgeräte. Guter passiver
wie er an bestimmten Arbeitsplätzen gefordert ist wird auch nicht
billiger kommen.

MfG JRD
 
On Thu, 12 Aug 2004 11:27:30 +0200, Rafael Deliano wrote:
Was heisst hier breitbandig?
Bei Intresse kann ich wie gesagt den Artikel von 1989 scannen, der
stammt aber noch aus der Entwicklungsphase und die Plots dürften
nicht für Seriengeräte von Sennheiser repräsentativ sein.
Hm - breitbandig und Audio wuerde ich eher den ganzen, breiten
Hoerbereich erwarten, also eher 20 - 20000 Hz.

Im oberen Frequenzbereich scheint aber die passive Daempfung
geschlossener Systeme recht gut zu funktionieren.

Es handelte sich um breite, Bandsperren ca. 20 dB
Variante C für Automobil von 80 - 250 Hz
Variante A Flugzeug-Cockpit von 200 - 400 Hz
Variante B Flugzeug-Cockpit von 300 - 800 Hz
Da scheint sich seither also wenig veraendert zu haben: die aktive
Daempfung der Cockpit-Hoerer wird noch immer mit 20 dB benannt, und erst
mit passiv drauf kommen sie auf 35-40 dB.

Das erscheint mir recht wenig - beim ohrenbetaeubenden Krach eines
Helikopters oder Triebwerks wird's auch damit noch nicht wirklich still,
wenn das auf ein Viertel reduziert wird. Halbe Stoerlautstaerke (10 dB)
im audiophilen Bereich ist IMHO zu wenig.

Fuer den Preis (120-150 EUR)
Nicht überzogen für Flugzeug-Zusatzgeräte.
120 EUR bezieht sich auf PXC 250 oder HDC 55, also eher
Fluggast-Geraete. Die fuer's Cockpit liegen > 500 EUR - was nach
Flugzeugmassstaeben aber wohl auch nicht ueberteuert ist.

Guter passiver
wie er an bestimmten Arbeitsplätzen gefordert ist wird auch nicht
billiger kommen.
Stimmt - aber das ist wiederum ganz was anderes.

Was wurde eigentlich aus Variante C? Ich kenn's auch nur fuer Headsets.
Die Versuche zur Daempfung fuer den ganzen Innenraum haben wohl nicht
zufriedenstellend funktioniert - wenn, dann macht man den Antischall
wohl gleich besser an der Quelle (Motorraum, Motoraufhaengung)?

Schoenen Gruss
Martin
 
Hm - breitbandig und Audio wuerde ich eher den ganzen, breiten
Hoerbereich erwarten, also eher 20 - 20000 Hz.
Nach oben hin, wie im thread ja erwähnt, ist die Phase also
Reaktionsgeschwindigkeit der Elektronik wohl ein prinzipielles Problem
bei dem analogen Verfahren.
Nach unten hin kann ein kleiner Lautsprecher nicht beliebig Bass machen.

Die Versuche zur Daempfung fuer den ganzen Innenraum haben wohl nicht
zufriedenstellend funktioniert - wenn, dann macht man den Antischall
wohl gleich besser an der Quelle (Motorraum, Motoraufhaengung)?
Bei Automobilen ja, bei Flugzeugen kann man Lärmquelle wie
Propeller nicht richtig entschärfen.
Bei Regionalflugzeug, also links und rechts Gondel direkt neben Rumpf
kann DSP-Lösung mit Lautsprecher in der Gepäckablage über jedem Sitz
noch kommen. Propeller macht stationäreres Signal als Jet.
Ausserdem kann man die Drehzahl an der Achse elektrisch
abgreifen, und Änderung eventuell schneller in die Elektronik
füttern als der Schall rüberkommt.
"Ruhe" ist was wofür Passagiere durchaus zahlen könnten.

MfG JRD
 
Gerrit Heitsch wrote:

Hallo Gerrit,

Das duerfte nur gelten wenn du der Pilot bist. Als
Passagier duerftest du wohl aufsetzen koennen was
du willst.
in einem LFZ dürfen grundsätzlich nur zugelassene Geräte benutzt
werden. Es istdabei egal wer die Dinger anschleppt, bzw. wer sie auf
hat oder benutzt. Stell Dir mal vor ein Pasagier klemmt sein Headset
an das Bordnetzt und das Teil grillt mal eben die Elektrik. Darum
sind, wie gesagt, grundsätzlich nur zugelassene Geräte erlaubt.

Gruß Oliver
--

Bei Antworten via Email bitte das no_s_pam_ weglassen.
 

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