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Stefan Heimers
Guest
Hallo Allerseits,
Sorry, das Thema kam hier schon mal, aber ich melde mich trotzdem nochmal
dazu.
Bekanntlich wurde die offizielle Netzspannung ja von 220V auf 230V erhöht.
Alte Geräte haben oft einen Schalter für die Netzspannung, mit 220V oder
240V, aber nicht 230V.
Nun wurde gesagt, die +/-5% Spannungsunterschied liegen in der Toleranz und
es komme nicht darauf an. Soweit so gut.
Ich habe nun weiter überlegt, dass in vielen Geräten Festspannungsregler die
Betriebsspannung konstant halten. Das heisst, die eigentliche Schaltung des
Gerätes bekommt nicht mehr ab, die gesamte Mehrleistung konzentriert sich
auf den Festspannungsregler.
Ich habe nun einen Revox B760 Tuner untersucht. Der enthält unter anderem
einen 15V Festspannungsregler 78M15C. Laut Schaltplan müssten an dessen
Eingang 22V, am Ausgang 15V Anliegen. Also ein Spannungsabfall von 7V.
Ich messe eine Netzspannung von 233V. Betreibe ich den Tuner mit dem
Netzschalter in der 240V Stellung, habe ich am Eingang des Reglers ungefähr
diese 22V, betreibe ich den Tuner aber in der 220V Einstellung, hat der
Eingang des Festspannungsregler plötzlich 25V. Es fallen am Regler also 10V
ab. Das sind 42% mehr Spannung. Geht man von gleichem Strom aus, heisst das
auch 42% mehr Leistung im Festspannungsregler, und nicht bloss 10%.
Tatsächlich wird das Kühlblech beim Netzteil in der 220V Stellung auch sehr
heiss, spürbar wärmer als in der 240V Einstellung.
Mit den 25V ist auch die Nennspannung des Glättungskondensators erreicht.
Der wird also an seiner Spannungsgrenze, und auch noch schön warm,
betrieben. Das ist sicher nicht gut für die Lebensdauer.
Fazit: Sicher funktionieren die meisten Geräte mit 230V statt 220V. Ich
empfehle aber aus Rücksicht auf die Lebensdauer der Geräte und die
Stromrechnung den Netzspannungsschalter wenn möglich auf 240V einzustellen,
ausser dadurch würde die Funktion/Tonqualität wegen der geringfügigen
Unterspannung beeinträchtigt. Im Falle des B760 mit seinen 7V Reserve am
Spannungsregler ist dies aber sicher nicht der Fall, also unbedingt den
Netzspannungswähler auf 240V stellen.
Vor einiger Zeit hatte ich einen älteren JVC Receiver zur Reparatur. Bei dem
wurde ein Festspannungsregler so heiss, dass man ihn nicht mehr berühren
konnte und die Platine leicht angeschmort ist. Dem habe ich dann einen
grösseren Kühlkörper gespendet.
Bei Geräten mit sehr geringer Wärmeentwicklung (z.B. Kassettenrecorder)
hingegen denke ich, spielt die Einstellung wirklich keine Rolle.
--
Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/
Sorry, das Thema kam hier schon mal, aber ich melde mich trotzdem nochmal
dazu.
Bekanntlich wurde die offizielle Netzspannung ja von 220V auf 230V erhöht.
Alte Geräte haben oft einen Schalter für die Netzspannung, mit 220V oder
240V, aber nicht 230V.
Nun wurde gesagt, die +/-5% Spannungsunterschied liegen in der Toleranz und
es komme nicht darauf an. Soweit so gut.
Ich habe nun weiter überlegt, dass in vielen Geräten Festspannungsregler die
Betriebsspannung konstant halten. Das heisst, die eigentliche Schaltung des
Gerätes bekommt nicht mehr ab, die gesamte Mehrleistung konzentriert sich
auf den Festspannungsregler.
Ich habe nun einen Revox B760 Tuner untersucht. Der enthält unter anderem
einen 15V Festspannungsregler 78M15C. Laut Schaltplan müssten an dessen
Eingang 22V, am Ausgang 15V Anliegen. Also ein Spannungsabfall von 7V.
Ich messe eine Netzspannung von 233V. Betreibe ich den Tuner mit dem
Netzschalter in der 240V Stellung, habe ich am Eingang des Reglers ungefähr
diese 22V, betreibe ich den Tuner aber in der 220V Einstellung, hat der
Eingang des Festspannungsregler plötzlich 25V. Es fallen am Regler also 10V
ab. Das sind 42% mehr Spannung. Geht man von gleichem Strom aus, heisst das
auch 42% mehr Leistung im Festspannungsregler, und nicht bloss 10%.
Tatsächlich wird das Kühlblech beim Netzteil in der 220V Stellung auch sehr
heiss, spürbar wärmer als in der 240V Einstellung.
Mit den 25V ist auch die Nennspannung des Glättungskondensators erreicht.
Der wird also an seiner Spannungsgrenze, und auch noch schön warm,
betrieben. Das ist sicher nicht gut für die Lebensdauer.
Fazit: Sicher funktionieren die meisten Geräte mit 230V statt 220V. Ich
empfehle aber aus Rücksicht auf die Lebensdauer der Geräte und die
Stromrechnung den Netzspannungsschalter wenn möglich auf 240V einzustellen,
ausser dadurch würde die Funktion/Tonqualität wegen der geringfügigen
Unterspannung beeinträchtigt. Im Falle des B760 mit seinen 7V Reserve am
Spannungsregler ist dies aber sicher nicht der Fall, also unbedingt den
Netzspannungswähler auf 240V stellen.
Vor einiger Zeit hatte ich einen älteren JVC Receiver zur Reparatur. Bei dem
wurde ein Festspannungsregler so heiss, dass man ihn nicht mehr berühren
konnte und die Platine leicht angeschmort ist. Dem habe ich dann einen
grösseren Kühlkörper gespendet.
Bei Geräten mit sehr geringer Wärmeentwicklung (z.B. Kassettenrecorder)
hingegen denke ich, spielt die Einstellung wirklich keine Rolle.
--
Stefan Heimers
http://www.heimers.ch/