Zweilagig ohne Vias

M

Markus Gronotte

Guest
Hi,

Hat von euch schonmal jemand zweilagige
Platinen erstellt ohne Vias zu benutzen? Theoretisch
geht das ja. Nur muss man dann Kondensatoren,
Widerstände und ICs auf der Oberseite löten.
Habe hier nur DIL-ICs, aber trotzdem ist das heiße Lot dann
ja noch näher am IC und kann ihn zerstören.
Was meint ihr dazu? Ich habe sowas noch nie
auf gekauften Platinen gesehen, deshalb mal die Frage.

lg,

Markus
 
"Markus Gronotte" <markus@gronoworx.dyndns.org> schrieb im Newsbeitrag
news:42fddf7a$0$6988$9b4e6d93@newsread2.arcor-online.net...
Hat von euch schonmal jemand zweilagige
Platinen erstellt ohne Vias zu benutzen? Theoretisch
geht das ja. Nur muss man dann Kondensatoren,
Widerstände und ICs auf der Oberseite löten.
Habe hier nur DIL-ICs, aber trotzdem ist das heiße Lot dann
ja noch näher am IC und kann ihn zerstören.
Was meint ihr dazu? Ich habe sowas noch nie
auf gekauften Platinen gesehen, deshalb mal die Frage.
Siehe
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
F.6.1. Durchkontaktieren
(immer noch nicht gelesen ? Kein Wunder das du noch so viele Fragen
hast und dich von FAQ-Frage zu FAQ-Frage einzeln durcharbeiten musst)

Hobbyistenmaessig also durchaus moeglich,
elektrisch sogar besser als Vias weil der Draht ja dicker und niederohmiger
ist und die Verloetung zuverlaessiger ist als galavnisches thru hole plating,
aber natuerlich ist nicht jedes Bauteil geeignet, das Layout darf auch nicht
verhindern das man mit dem Loetkolben an die Anschluesse kommt,
und Handloeten ist eh erforderlich.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
*Markus Gronotte* wrote on Sat, 05-08-13 13:54:
aber trotzdem ist das heiooe Lot dann ja noch nSigmher am IC und kann ihn
zerst÷ren.
Überhaupt kein Problem. Es gilt immer die alte Regel, möglichst heiß
und schnell zu löten und nie mit einem schwachen Kolben lange zu
braten - derselbe Grund warum an hochfesten Karosserieblechen autogenes
Schweißen explizit verboten ist, das viel heißere MAG aber nicht.

Bei beidseitiger Bestückung mußt Du frühzeitig an die Reihenfolge der
Schritte denken.
 
"Markus Gronotte" <markus@gronoworx.dyndns.org> wrote:

Hat von euch schonmal jemand zweilagige
Platinen erstellt ohne Vias zu benutzen? Theoretisch
geht das ja. Nur muss man dann Kondensatoren,
Widerstände und ICs auf der Oberseite löten.
Zweckmässigerweise solltest Du versuchen, die Vias an Widerständen
oder ICs zu platzieren, und für die ICs Laborsockel mit gedrehten
Kontakten verwenden. Diese lassen sich recht gut auch von oben löten.
Eine andere Möglichkeit sind spezielle Nieten, die vor dem Einsetzen
der Bauteile durch die Löcher gesteckt und von oben verlötet werden.

Was meint ihr dazu? Ich habe sowas noch nie
auf gekauften Platinen gesehen, deshalb mal die Frage.
Da könnte es auch niemand bezahlen, erst die Verbindungen auf der
Oberseite von Hand löten zu lassen und dann nach dem Fehler zu suchen,
falls eine Lötstelle vergessen wurde.
Beim Wellenlöten von mehrlagigen Platinen sind Durchkontaktierungen
unverzichtbar, denn ohne Metallisierung zieht sich das Lot nicht durch
das Loch.

Hergen
 
Markus Gronotte <markus@gronoworx.dyndns.org> wrote:

Hat von euch schonmal jemand zweilagige
Platinen erstellt ohne Vias zu benutzen?
Klar, das ist bei meinen privaten Platinen eher die Regel. VIAs gibt
es nur wenn es sich garnicht vermeiden laesst. Wenn man von Hand
routet ist das auch garkein Problem.

Habe hier nur DIL-ICs, aber trotzdem ist das heiße Lot dann
ja noch näher am IC und kann ihn zerstören.
Nimm gedrehte IC-Sockel. Die kann man problemlos oben anloeten.


Es gibt nur eines was etwas kritischer ist, und zwar
Pfostenstecker. Die Layoute ich wenn irgend moeglich so das alle
Verbindungen auf der Unterseite sind. Wenn es nun garnicht anders geht
dann mache ich den Anschluss auf der Oberseite, druecke dort den Pin
etwas tiefer rein, loete den dann auch oben, danach druecke ich den
Stecker erst richtig rein so das nun alle Pins oben wieder gleichweit
rausstehen und loete sie unten an.

http://www.criseis.ruhr.de/hpibusb.brd (HPIB-USB Interface)

Dies hier habe ich z.b gestern Abend gemacht.

Olaf
 
In article <42fddf7a$0$6988$9b4e6d93@newsread2.arcor-online.net>,
"Markus Gronotte" <markus@gronoworx.dyndns.org> writes:

|> Habe hier nur DIL-ICs, aber trotzdem ist das heiße Lot dann
|> ja noch näher am IC und kann ihn zerstören.

Das will ich sehen... ich frage mich, wo diese Urban-Legends immer herkommen ;-)
Wenn du nicht gerade mit der "viel-hilft-viel"-Einstellung am Lötkolben
arbeitest und unter 320Grad bleibst, ist es eigentlich unmöglich, in endlicher
Zeit da was kaputt zu machen.

Du weisst schon, dass das ganze bleifreie Zeug im Reflow-Ofen ca. 20-30s bei
235Grad vor sich hin brutzeln muss um eingelötet zu werden?
--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
"Georg Acher"

|> Habe hier nur DIL-ICs, aber trotzdem ist das heiße Lot dann
|> ja noch näher am IC und kann ihn zerstören.

Das will ich sehen... ich frage mich, wo diese Urban-Legends immer herkommen ;-)
Also bei mir wars auch nur "Mundpropaganda" ;)

Wenn du nicht gerade mit der "viel-hilft-viel"-Einstellung am Lötkolben
arbeitest und unter 320Grad bleibst, ist es eigentlich unmöglich, in endlicher
Zeit da was kaputt zu machen.

Du weisst schon, dass das ganze bleifreie Zeug im Reflow-Ofen ca. 20-30s bei
235Grad vor sich hin brutzeln muss um eingelötet zu werden?
Das wusste ich in der Tat nicht. Danke :)


lg,

Markus
 
"Markus Gronotte" <markus@gronoworx.dyndns.org> schrieb im Newsbeitrag
news:42fe35e4$0$11748$9b4e6d93@newsread4.arcor-online.net...

Du weisst schon, dass das ganze bleifreie Zeug im Reflow-Ofen ca. 20-30s
bei
235Grad vor sich hin brutzeln muss um eingelötet zu werden?
Ist das nicht die normale Temperatur für bleihaltige Lote? Ich dachte immer,
bleifrei geht bis 260C?

MfG
Falk
 
In article <3m6rb4F15bunfU1@individual.net>,
"Falk Brunner" <Falk.Brunner@gmx.de> writes:

|> Ist das nicht die normale Temperatur für bleihaltige Lote? Ich dachte immer,
|> bleifrei geht bis 260C?

Bleihaltig ist der Peak bei 215-220. Bei bleifrei hängt es wohl auch noch
etwas von der Paste ab. Aber egal, es ist so oder so verdammt heiss und die
Bauteile (nicht nur ICs, auch Elkos, Stecker, Relais, ...) müssen das relativ
lange als Umgebungstemperatur aushalten ohne einen Schaden zu bekommen. Daher
ist das, was man beim Handlöten über einen Pin "reinbekommt" eher lächerlich...

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
"Axel Berger" <Axel_Berger@b.maus.de> schrieb im Newsbeitrag
news:200508131441.a12187@b.maus.de...

an hochfesten Karosserieblechen
Seit wann sind Karosseriebleche hochfest ? Meins beult sich
stets problemlos ein. Meintest du vielleicht das Blech, das
als Gehaeuse von militaerischen Strahltriebwerken eingesetzt
wird ? Das sieht fester aus.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
*MaWin* wrote on Sun, 05-08-14 11:34:
Meins beult sich stets problemlos ein.
Du erwartest jetzt hoffentlich nicht ernsthaft eine ernstgemeinte
Antwort, oder?
 
Georg Acher schrieb:


Aber egal, es ist so oder so verdammt heiss und die
Bauteile (nicht nur ICs, auch Elkos, Stecker, Relais, ...) müssen das relativ
lange als Umgebungstemperatur aushalten ohne einen Schaden zu bekommen.
Hallo Georg,
ich habe aber auch gelesen, das SMD-Elkos beim Lötvorgang bis
zur Hälfte ihres eingefüllten Elektrolyts verlieren. Das heisst
also, das sie entweder nur noch die Hälfte ihrer Lebensdauer
haben, oder das doppelt so viel Elektolyt eingefüllt werden
muss, als man eigentlich braucht...
Gruss
Harald
 
MaWin schrieb:
Seit wann sind Karosseriebleche hochfest ? Meins beult sich
stets problemlos ein.
Das soll es ja auch, damit sich Deine eigene
Karosserie (=Haut) nicht so stark einbeult.
Echte Löcher habe ich in den eingebeulten
Blechen aber selten gesehen...
Gruss
Harald
PS: Stichwort "hochfest": Früher hiess es mal,
das man Fahrradrohre nicht schweissen darf,
da sie aus "hochfesten" Stahl bestehen, der
keine hohen Temperaturen verträgt. Deshalb
waren gute Fahrradrahmen hartgelötet.
Gilt das heute eigentlich auch noch, oder gibt
es inzwischen Stahl, der "hochfest" und
"temperaturfest" ist?
 
Harald Wilhelms schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

PS: Stichwort "hochfest": Früher hiess es mal,
das man Fahrradrohre nicht schweissen darf,
da sie aus "hochfesten" Stahl bestehen, der
keine hohen Temperaturen verträgt. Deshalb
waren gute Fahrradrahmen hartgelötet.
Gilt das heute eigentlich auch noch, oder gibt
es inzwischen Stahl, der "hochfest" und
"temperaturfest" ist?
Könnte sein. Aber Schutzgasschweißen ist heute weiter verbreitet.
Dadurch wird die thermische Belastung des Stahls und damit die
Versprödung stark vermindert.

Winfried Büchsenschütz
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
 
Winfried Buechsenschuetz schrieb:

Könnte sein. Aber Schutzgasschweißen ist heute weiter verbreitet.
Dadurch wird die thermische Belastung des Stahls und damit die
Versprödung stark vermindert.
Warum kann Schweißen mit Schutzgas mit weniger Temperatur auskommen? Ist
es wirklich die Temperatur, die das Problem macht? Oder diffundieren
vielleicht Teile der Luft ins Metall (Sauerstoff? Stickstoff?) und
beeinträchtigen seine Eigenschaften?

---<(kaimartin)>---(keine Ahnung von Metallurgie...)
--
Kai-Martin Knaak
gpg-key: http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=kai-martin&op=index&exact=on
 
Harald Wilhelms <newsgroup@ich.ms> wrote:

PS: Stichwort "hochfest": Früher hiess es mal, das man Fahrradrohre
nicht schweissen darf, da sie aus "hochfesten" Stahl bestehen, der
keine hohen Temperaturen verträgt. Deshalb waren gute Fahrradrahmen
hartgelötet.
Hartgelötet waren früher alle gemufften Fahrradrahmen, die guten
aber mit Silberlot, das nicht so hohe Temperaturen braucht. Das
Problem ist, dass diese Spezialstähle bei zu hoher Hitze ihre hohe
Steifigkeit verlieren und dann nicht mehr fester sind als einfacher
Baustahl. Die dünnwandigen Rohre sind dann der Dauerbelastung nicht
mehr gewachsen. Deshalb brechen zu heiß gelötete Rahmen meist auch
neben den Muffen, also dort wo gelötet wurde, und nicht mitten im
Rohr.

Rahmenrohre aus einfachem Baustahl haben so hohe Wandstärken, dass
sie nicht brechen, deshalb halten die Rahmen dieser alten Vor- und
Nachkriegsräder auch ewig, sind aber auch recht schwer.

Die geringe Wandstärke moderner Rahmenrohre (0,8mm und weniger) war
meines Wissens auch der Grund dafür, dass man sie früher nicht
schweißen konnte. Es gab wohl Löcher im Stahl.

Gilt das heute eigentlich auch noch, oder gibt es inzwischen Stahl,
der "hochfest" und "temperaturfest" ist?
Industriell hergestellte Rahmen werden meines Wissens fast nur noch
geschweißt, wie man das heutzutage löst, weiß ich nicht, die meisten
Rahmen bestehen inzwischen ja sowieso aus Aluminium.

Es gibt wohl sogar Stahl, der beim Schweißen fester wird. Mir fällt
der Name aber nicht mehr ein.

Meine Darstellung ist ohnehin die eines Laien, sollte sinngemäß aber
einigermaßen hinkommen. Ich leite das Thema mal nach drf weiter, da
sind die Experten dafür.

Martin
 
*kai-martin knaak* wrote on Tue, 05-08-16 02:37:
rum kann Schweiooen mit Schutzgas mit weniger Temperatur auskommen?
Eher mehr als weniger, das Wort, das Du suchst ist Wärme. Elektrisch
wird sehr schnell und mit sehr hoher Heizleistung geschweißt, damit ist
der Bereich des Grundmaterials, der wärmebeeinflußt wird, viel kleiner.
Das hilft m.W. aber nur bei Punktschweißungen weiter, eine geschlossene
Naht, wie z.B. bei Fahrradrahmen reißt direkt daneben trotzdem.
Es ist aber der Grund, warum bei KfZ durchgezogene Nähte explizit
verboten sind.
 
Warum kann Schweißen mit Schutzgas mit weniger Temperatur auskommen? Ist
es wirklich die Temperatur, die das Problem macht? Oder diffundieren
vielleicht Teile der Luft ins Metall (Sauerstoff? Stickstoff?) und
beeinträchtigen seine Eigenschaften?
Ich erinnere mich dunkel an mein Grundpraktikum in der Metallwerkstatt.

Der weiche Stahl hat irgendwie Kohlenstoff drin und je länger/heisser
man erhitzt desto mehr davon entweicht. Wenn man z.B. beim Härten zu oft
rumprobiert kann man das Werkstück vergessen ...

Ich vermute ähnliches beim Schweissen... wird heiss, "Weichmacher" geht
raus und es wird spröde


bye,
Michael
 

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