Wie hieß das Ding? - Mechanikfreier NF-Ma gnetschalter, ca. <19 70...

U

Ulrich G. Kliegis

Guest
Moin,

als Werkstudent hatte ich 1972 mit einer \"Fernwirkanlage\" - richtig,
bei Siemens erdacht - zu tun, eine recht störungssichere
Funkübertragung (UKW), bei der die Signale (binär) als NF-Pulspakete
übertragen wurden.

Statt Relais in der Vorläuferversion dieses Werkls (!) wurden da
elektromagnetische Bauelemente eingesetzt, an deren Prinzip ich mich
zwar erinnere, aber nicht an deren Namen.

Im Prinzip Ringkernübertrager, ordentlich mit Primär- und
Sekundärwicklung, zusätzlich gab es eine Steuerungswicklung. Der Kern
war aus einem Material, das relativ leicht in die Sättigung zu treiben
war, im Bereich zwischen den Hystereseflanken aber eine schön glatte
Kennlinie hatte - und das wurde zum Schalten ausgenutzt: Ohne
Steuerwicklungsstrom arbeitete das Ding als recht guter Übertrager,
wurde der Kern mittels der Steuerungswicklung in die Sättigung
gebracht, endete die NF-Übertragung.

Viel Aufwand wurde, wimre, in die Flankensteilheitssteuerung des
Steuersignals gesteckt, um das Nutzsignal möglichst knackfrei und bei
Nulldurchgang schalten zu können.

Erinnert sich jemand der hier aktiven Auch-Grauhaaarigen noch an die
Geschichte (ich lernte das 1972 kennen, da war aber alles schon
installiert, und weil öffentlicher Dienst, sicher auch mit langen
Projektierungs- und Ausschreibungs- und Realisationszeiten im Vorlauf
zu denken).

Egal - wie wurden diese Übertrager genannt, dunkel in Erinnerung ist
irgendwas mit Transkondukt..., und weiß jemand, ob das später noch
irgendwo eingesetzt wurde? Mir kam neulich ein YT-Video unter, wo eine
ähnliche Technik wohl zur Steuerung von Signalflüssen in
Musiksynthesizern verwendet wurde.

Besten Dank für Euren Beitrag an alle Bescheidwisser!

Schönes Wochenende!

Ulli
 
Ulrich G. Kliegis <diesemailadressevonUlliistzwaretwaslangabersieisttrotzdemgueltig@diesedomainexistiertnicht.de> wrote:
Moin,

als Werkstudent hatte ich 1972 mit einer \"Fernwirkanlage\" - richtig,
bei Siemens erdacht - zu tun, eine recht störungssichere
Funkübertragung (UKW), bei der die Signale (binär) als NF-Pulspakete
übertragen wurden.

Statt Relais in der Vorläuferversion dieses Werkls (!) wurden da
elektromagnetische Bauelemente eingesetzt, an deren Prinzip ich mich
zwar erinnere, aber nicht an deren Namen.

Im Prinzip Ringkernübertrager, ordentlich mit Primär- und
Sekundärwicklung, zusätzlich gab es eine Steuerungswicklung. Der Kern
war aus einem Material, das relativ leicht in die Sättigung zu treiben
war, im Bereich zwischen den Hystereseflanken aber eine schön glatte
Kennlinie hatte - und das wurde zum Schalten ausgenutzt: Ohne
Steuerwicklungsstrom arbeitete das Ding als recht guter Übertrager,
wurde der Kern mittels der Steuerungswicklung in die Sättigung
gebracht, endete die NF-Übertragung.
Für die Spannungsstabilisierung wurden (werden?) Transduktoren eingesetzt.
Vielleicht ist das der gesuchte Begriff.

--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter.heitzer@rz.uni-regensburg.de
 
elektromagnetisches Bauelement... Im Prinzip Ringkernübertrager,
ordentlich mit Primär- und Sekundärwicklung, zusätzlich gab es eine
Steuerungswicklung. Der Kern war aus einem Material, das relativ
leicht in die Sättigung zu treiben war, im Bereich zwischen den
Hystereseflanken aber eine schön glatte Kennlinie hatte - und das
wurde zum Schalten ausgenutzt: Ohne Steuerwicklungsstrom arbeitete
das Ding als recht guter Übertrager, wurde der Kern mittels der
Steuerungswicklung in die Sättigung gebracht, endete die
NF-Übertragung.

https://de.wikipedia.org/wiki/Transduktor_(Elektrotechnik)

Als große Trafos hat das in der Vortyristorzeit in Opernhäuser zur
Scheinwerferdimmung einen ganzen Raum gefüllt.
Hatte Grundig auch in seinen Fernsehern als Minispule drin. In der
Grundig Zeitschrift \"technische Informationen\" war sicher was darüber
geschrieben.
 
Am 18.11.22 um 12:47 schrieb Ulrich G. Kliegis:
als Werkstudent hatte ich 1972 mit einer \"Fernwirkanlage\" - richtig,
bei Siemens erdacht - zu tun, eine recht störungssichere
Funkübertragung (UKW), bei der die Signale (binär) als NF-Pulspakete
übertragen wurden.

Statt Relais in der Vorläuferversion dieses Werkls (!) wurden da
elektromagnetische Bauelemente eingesetzt, an deren Prinzip ich mich
zwar erinnere, aber nicht an deren Namen.

Im Prinzip Ringkernübertrager, ordentlich mit Primär- und
Sekundärwicklung, zusätzlich gab es eine Steuerungswicklung. Der Kern
war aus einem Material, das relativ leicht in die Sättigung zu treiben
war, im Bereich zwischen den Hystereseflanken aber eine schön glatte
Kennlinie hatte - und das wurde zum Schalten ausgenutzt: Ohne
Steuerwicklungsstrom arbeitete das Ding als recht guter Übertrager,
wurde der Kern mittels der Steuerungswicklung in die Sättigung
gebracht, endete die NF-Übertragung.

Egal - wie wurden diese Übertrager genannt, dunkel in Erinnerung ist
irgendwas mit Transkondukt..., und weiß jemand, ob das später noch
irgendwo eingesetzt wurde? Mir kam neulich ein YT-Video unter, wo eine
ähnliche Technik wohl zur Steuerung von Signalflüssen in
Musiksynthesizern verwendet wurde.

Hallo,

einen Spannungstabilisator auf Transduktor-Basis hatte ich mal in einem
Tonstudio installiert.

Im Gebäude gab es auch einen Paternoster und jedesmal wenn der startete
dann konnte man das im Mischpult als Störung wahrnehmen.
Da wurden Aufnahmen für Radio und Fernsehen produziert und auch etliche
Schallplatten und CDs.

Zuvor war da erstmal eine \"mechanische\" Spannungsstabilisierung
eingebaut. Im Kern war das ein Regeltrafo mit Motor plus Steuerung. Da
konnte man beobachten wie der Motor sich dann passend hindrehte wenn der
Paternoster anfuhr. Die Störungen im Mischpult waren aber nicht komplett
beseitigt damit.

Mit dem Einbau des Spannungsstabilisators auf Transduktorbasis
waren die Störungen verschwunden.

Ähnlich wie man damit Gleichspannung steuern kann funktioniert das wohl
auch mit der Wechselspannung für die Fernwirkanlage oder in
Musiksynthesizern.

Das erinnert mich auch an Ringkernmodulatoren mit Übertragern und
Schottkydioden.


Bernd Mayer
 
Am 18.11.22 um 15:06 schrieb Bernd Mayer:

[Transduktor]
Ähnlich wie man damit Gleichspannung steuern kann funktioniert das wohl
auch mit der Wechselspannung für die Fernwirkanlage oder in
Musiksynthesizern.
Bei der Spannungsstabilierung mit Transduktor wird ja die
Wechselspannung geregelt.
Die Gleichspannung ist ja in Folge erst im Mischpult im Netzteil stabil.

Sorry


Bernd Mayer
 
Wolfgang Martens schrieb:

Hatte Grundig auch in seinen Fernsehern als Minispule drin. In der
Grundig Zeitschrift \"technische Informationen\" war sicher was darüber
geschrieben.

Transduktoren hatte nicht nur Grundig in seinen Fernsehern. Zur Zeit der
Delta-Farbbildröhren steckten die bei vielen Herstellern in der
Konvergenzeinheit.

Guido
 
Am 18.11.22 um 12:47 schrieb Ulrich G. Kliegis:
und weiß jemand, ob das später noch
irgendwo eingesetzt wurde?

Transduktor.
Hier gibt es noch einen älteren Kaltwandofen (ca. 1980) bei dem die
Heizelemente so angesteuert werden.

O.J.
 
Guido Grohmann wrote:
Wolfgang Martens schrieb:

Hatte Grundig auch in seinen Fernsehern als Minispule drin. In der
Grundig Zeitschrift \"technische Informationen\" war sicher was darüber
geschrieben.

Transduktoren hatte nicht nur Grundig in seinen Fernsehern. Zur Zeit der
Delta-Farbbildröhren steckten die bei vielen Herstellern in der
Konvergenzeinheit.

Und schon früher bei SW-Geräten als Zubehör:
https://sammlung-online.stadtmuseum.de/Details/Index/166980
https://www.ebay.de/itm/323797072211

MfG
hjs
 
einen Spannungstabilisator auf Transduktor-Basis hatte ich mal in
einem Tonstudio installiert.

Im Gebäude gab es auch einen Paternoster und jedesmal wenn der
startete dann konnte man das im Mischpult als Störung wahrnehmen.

Zuvor war da erstmal eine \"mechanische\" Spannungsstabilisierung
eingebaut. Im Kern war das ein Regeltrafo mit Motor plus Steuerung.
Da konnte man beobachten wie der Motor sich dann passend hindrehte
wenn der Paternoster anfuhr. Die Störungen im Mischpult waren aber
nicht komplett beseitigt damit.

Mit dem Einbau des Spannungsstabilisators auf Transduktorbasis
waren die Störungen verschwunden.

Paternoster laufen üblicherweise durchgehend. Störung nur beim Anlauf,
oder doch durchgehend beim Betrieb?

Zur Beseitigung von Netzverschmutzung wurde üblicherweise ein
magnetischer Spannungskonstanthalter eingesetzt, weil dessen
Kondensatorresonanzschwingkreis wunderbar sauberen Sinus
gemacht hat. Die schnelle spannungsstabilisierende Wirkung dürfte in
diesem
Fall nur eine nützliche Nebenfunktion gewesen sein.
 
Peter Heitzer schrieb:

[...]
Für die Spannungsstabilisierung wurden (werden?) Transduktoren eingesetzt.
[...]

Auch zur Frequenzmodulation, wie in einem kürzlichen Thread von mir
beschrieben.

Ciao

Reinhard
 
On 18.11.22 12:47, Ulrich G. Kliegis wrote:

Egal - wie wurden diese Übertrager genannt, dunkel in Erinnerung ist
irgendwas mit Transkondukt..., und weiß jemand, ob das später noch
irgendwo eingesetzt wurde?

Transduktor.

https://spectrum.ieee.org/the-vacuum-tubes-forgotten-rival

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Hans-Juergen Schneider schrieb:
Und schon früher bei SW-Geräten als Zubehör:
https://sammlung-online.stadtmuseum.de/Details/Index/166980
https://www.ebay.de/itm/323797072211

Ja, genau. IIRC gab es zwei Funktionsprinzipien. Eins wohl mit
Transduktor, das andere mit einem \"Resonanztransformator\",
falls das nicht dasselbe war.
In der PDP-9 waren noch Netzteile mit Resonanztransformatoren.

--
mfg Rolf Bombach
 
Am 18.11.22 um 18:29 schrieb Wolfgang Martens:
einen Spannungstabilisator auf Transduktor-Basis hatte ich mal in
einem Tonstudio installiert.

Im Gebäude gab es auch einen Paternoster und jedesmal wenn der
startete dann konnte man das im Mischpult als Störung wahrnehmen.
Zuvor war da erstmal eine \"mechanische\" Spannungsstabilisierung
eingebaut. Im Kern war das ein Regeltrafo mit Motor plus Steuerung.
Da konnte man beobachten wie der Motor sich dann passend hindrehte
wenn der Paternoster anfuhr. Die Störungen im Mischpult waren aber
nicht komplett beseitigt damit.

Mit dem Einbau des Spannungsstabilisators auf Transduktorbasis waren
die Störungen verschwunden.

Paternoster laufen üblicherweise durchgehend. Störung nur beim Anlauf,
oder doch durchgehend beim Betrieb?

Hallo,

IIRC hörte man die Störungen nur beim Anlauf des Paternosters und der
lief nicht durchgehend. Dafür war da zuwenig los im Gebäude.

Ganz sicher bin ich mir aber nicht, das ist länger her.

Manchmal hatten wir uns einen Scherz erlaubt und sind oben herum
gefahren und hatten dann vor dem runterfahren oben schnell einen
Handstand gemacht um Gäste zu verblüffen wenn man uns ein Stockwerk
tiefer wieder sehen konnte.

In der Zeit hatte ich mir auch mal die Störungen im Netz auf dem Oszi
angesehen hinter einem Trafo und nach einem passiven
Doppel-T-Notch-Filter für 50Hz.
Das sah recht interessant aus was man da alles beobachten konnte.
Da sah man u.A. auch regelmäßig wiederkehrende Impulse höherer Frequenz.
Ich nahm an das waren Fernwirksignale.


Bernd Mayer
 
On 18 Nov 22 at group /de/sci/electronics in article 45renhhmv6i1lhntmsb71nf3kh6dnmfnb0@4ax.com
<diesemailadressevonUlliistzwaretwaslangabersieisttrotzdemgueltig@diesedomainexistiertnicht.de> (Ulrich G. Kliegis) wrote:

Egal - wie wurden diese Übertrager genannt, dunkel in Erinnerung ist
irgendwas mit Transkondukt..., und weiß jemand, ob das später noch
irgendwo eingesetzt wurde? Mir kam neulich ein YT-Video unter, wo eine
ähnliche Technik wohl zur Steuerung von Signalflüssen in
Musiksynthesizern verwendet wurde.

Transduktoren hiessen die Dinger und gab es auch für fette Ströme.


Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
Ich bin in Paraguay lebender Trollallergiker :) reply Adresse gesetzt!
Ich diskutiere zukünftig weniger mit Idioten, denn sie ziehen mich auf
ihr Niveau herunter und schlagen mich dort mit ihrer Erfahrung! :p
(lt. alter usenet Weisheit) iPod, iPhone, iPad, iTunes, iRak, iDiot
 
On 18 Nov 22 at group /de/sci/electronics in article tl8fel$2n6qi$1@gwaiyur.mb-net.net
<na3506b2013@t-online.de> (Wolfgang Martens) wrote:


Zur Beseitigung von Netzverschmutzung wurde üblicherweise ein
magnetischer Spannungskonstanthalter eingesetzt, weil dessen
Kondensatorresonanzschwingkreis wunderbar sauberen Sinus
gemacht hat. Die schnelle spannungsstabilisierende Wirkung dürfte in
diesem
Fall nur eine nützliche Nebenfunktion gewesen sein.

Diese tollen Dinger hiessen (Magnet)Konstanter. Schade das ich damals
keinen abgestaubt habe. Waren mir zu schwer, aber einsame Klasse gegen
fast allen Scheiss der von Netz kam. Wurden nur übertroffen von Leonard-
Generatoren, bloss die waren noch größer und schwerer.

Die Altvorderen hatten auch noch andere Klasse Regeldingsbumse :)

Quecksilberdampfgleichrichter wurden vom Thyristor ermordet :)
Rollstromrichter = voll mechanische \'Thyristorsteuerung\' in 4-Quadranten
Betrieb hat auch nicht lange überlebt Waren aber unkaputtbar auch bei x-
fachem Überstrom. Und hatten praktisch einen Spannungsabfall von wenigen
mV! bei etlichen kA!

Ich hab als Jung-EntwicklIng sowas noch bei der CalorEmag in der
Hochspannungsbude gesehen und genossen.

sh. auch 2008:

https://groups.google.com/g/de.sci.electronics/c/9pmIzEy6j-M



Saludos (an alle Vernünftigen, Rest sh. sig)
Wolfgang

--
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On Fri, 18 Nov 2022 12:50:00 +0000, Wolfgang Martens
<na3506b2013@t-online.de> wrote:

https://de.wikipedia.org/wiki/Transduktor_(Elektrotechnik)

Herzlichen Dank allen Antwortern. Dann lag ich mit meiner Erinnerung
Transkonduktor ja hinreichend knapp daneben, daß Google resistent
blieb (die Juristen sagen dann, das bestreite ich mit Nichtwissen :)
,nee, bin kein Jurist, aber habe beim Lesen derer Schriftsätze oft
genug vom Kopfschütteln nahe am Schleudertrauma gestanden).

Jetzt fiel mir auch wieder ein, daß mir damals, als ich \"Transduktor\"
das erste Mal las, die sprachliche Nähe zum Transistor auffiel.

Interessant, daß die Regelungsfunktion gegenüber dem Lastschalten
offenkundig wichtiger war. Wieder was gelernt, lebenslanges Lernen ist
klasse.

Gruß,
U.
 

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