Wie ermittel ich den Zeitfaktor "Tau" eines Gerätes

P

Peter Thoms

Guest
Hallo NG,

seit einer Woche habe ich ein mächtiges Gerät mit einem hohen Einschaltstrom
auf dem Tisch.

Deshalb baute ich mir eine Strombegrenzung aus NTCs und einem Relais.

Leider ist der Stromanstieg hinter den NTCs mit ihren 88 Ohm so langsam, daß
mein Relais bei der Überbrückung flattert und die Kontakte feuern. Also ein
langsameres Relais gewählt und gut ist das.

Um die Sache nach meinen Vorstellungen festzuhalten und schriftlich
darzustellen brauche ich den Zeitfaktor "Tau" des Gerätes.

Wie ist der mit Hilfe eines Vorwiderstands und der Betrachtung des
Spannungsanstiegs zu ermitteln?


Gruß
Peter
 
Wie ist der mit Hilfe eines Vorwiderstands und der Betrachtung des
Spannungsanstiegs zu ermitteln?
Wäre der Zeitpunkt wo die Spannung 63% der Endspannung entspricht
nach Anlegen eines Spannungssprungs. Wird das Gerät aus 220V Sinus
oder z.B. einem DC-Labornetzgerät gespeist ?
Der Begriff impliziert daß das Verhalten tatsächlich durch ein
1pol RC-Glied ausreichend angenähert werden kann.
Sonst würde man wohl allgemeiner a la Regelungstechnik,
Totzeit ( wenn vorhanden ) und ( mit Wendetangente ) Anstiegszeit
festellen.
Wenn man mit dem Einschaltstrom nicht klarkommt sollte
man seine eigene Quellimpedanz untersuchen. Und dann
Rücksprache mit Hersteller des Geräts nehmen welche
Modifikationen möglich sind. "Nachbessern" a la trial & error
ist nicht optimal.
Zudem: wenn mal Austauschgerät kommt kann der Zirkus wieder
losgehen, wenn die Zeitkonstanten durch die Elkos im Gerät
kommen, da die -20 +50% streuen können.

MfG JRD
 
Peter Thoms schrieb:

seit einer Woche habe ich ein mächtiges Gerät mit einem hohen Einschaltstrom
auf dem Tisch.
<spaceballs>
Diese Laserschwerter brauchen mächtig viel Saft!
</spaceballs>


Deshalb baute ich mir eine Strombegrenzung aus NTCs und einem Relais.
Leider ist der Stromanstieg hinter den NTCs mit ihren 88 Ohm so langsam, daß
mein Relais bei der Überbrückung flattert und die Kontakte feuern. Also ein
langsameres Relais gewählt und gut ist das.
88R? Heftig viel! Wie ist der Stromkreis denn abgesichert? Zudem sollte
die Spannung am Relais im Moment des Überbrückens *steigen*, da flattert
normalerweise nichts. Welche Schaltung hast du denn verwendet?


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann schrieb
[...]
88R? Heftig viel! Wie ist der Stromkreis denn abgesichert? Zudem sollte
die Spannung am Relais im Moment des Überbrückens *steigen*, da flattert
normalerweise nichts. Welche Schaltung hast du denn verwendet?
Ja,

bei kleineren Geräten ist das unkritisch.

Also:
Gerät an Trenntrafo 230V; 50Hz : 1A für die Betriebsbereitschaft / 14A für den
Betrieb.
Haussicherung: B 16A

Auf der Primärseite liegen vier NTCs zu je 22 Ohm in Reihe zum Trenntrafo und
werden bei 60% Betriebsspannung von einem Relais überbrückt.

Mit 220 Ohm NTCs in Reihe komme ich nach ca. 1 Sekunde auf 60% von 230V.
Wie hoch wäre das "Tau" des Gerätes mit 88 Ohm NTCs?

Hmm, ca. 1/3 von dem "Tau" zu 220 Ohm? Ich glaube, das ist bereits die
Antwort?


Gruß
Peter
 
Peter Thoms schrieb
Dieter Wiedmann schrieb
[...]
88R? Heftig viel! Wie ist der Stromkreis denn abgesichert? Zudem sollte
die Spannung am Relais im Moment des Überbrückens *steigen*, da flattert
normalerweise nichts. Welche Schaltung hast du denn verwendet?
[...]

Mit 220 Ohm NTCs in Reihe komme ich nach ca. 1 Sekunde auf 60% von 230V.
Wie hoch wäre das "Tau" des Gerätes mit 88 Ohm NTCs?

Hmm, ca. 1/3 von dem "Tau" zu 220 Ohm? Ich glaube, das ist bereits die
Antwort?
So,

und nun die nächste Frage:
Wie steil müßte die Ladekennlinie bei 60% Ubetrieb und 50 Hz sein, damit ein 5
oder 15ms-Relais gerade nicht flattert?

Ich glaube, das ist der eigentliche Kern, den ich festhalten möchte.


Gruß
Peter
 
Peter Thoms schrieb:

Haussicherung: B 16A
Da spricht der Kurzschlusschutz frühestens bei 48A an, wozu also
88R-NTC?


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann schrieb
Peter Thoms schrieb:

Haussicherung: B 16A

Da spricht der Kurzschlusschutz frühestens bei 48A an, wozu also
88R-NTC?
Weil der NTC laut Datenblatt max. nur 2,8 A kann.


Gruß
Peter
 
Peter Thoms schrieb:

Weil der NTC laut Datenblatt max. nur 2,8 A kann.
Dauerstrom in ruhender Luft von 25°C! Impulsbelastung kann der ein
vielfaches. Ich vermute mal, dass es ein Epcos S237 ist, lies dir dazu
mal die AppNotes durch.

Woher bekommt eigentlich das Relais seine Spulenspannung?


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann schrieb im Newsbeitrag news:41557A1B.35157CDF@t-online.de...
Peter Thoms schrieb:

Weil der NTC laut Datenblatt max. nur 2,8 A kann.

Dauerstrom in ruhender Luft von 25°C! Impulsbelastung kann der ein
vielfaches. Ich vermute mal, dass es ein Epcos S237 ist, lies dir dazu
mal die AppNotes durch.

Woher bekommt eigentlich das Relais seine Spulenspannung?
Genau, die vom *C*.

Die 88 Ohm brauche ich nicht gegen Überlast absichern, denke ich.
Oder sollte ich eine Therosicherung einsetzen? Dann reichen aber auch 2 oder 3
* 22 Ohm.

Das Relais erhält die Netzspannung hinter dem NTC.


Gruß
Peter
 
Peter Thoms schrieb:

Die 88 Ohm brauche ich nicht gegen Überlast absichern, denke ich.
Schon, aber der Widerstandswert ist völlig überdimensioniert, 5-10R sind
angemessen. Epcos fertigt auch welche die in deiner Anwendung keine
zusätzliche Überlastsicherung benötigen, z.B. S363 in 1R/16A, das große
C hat die wohl nicht, evtl. reichen 2R/12A bei C #500621.


Oder sollte ich eine Therosicherung einsetzen? Dann reichen aber auch 2 oder 3
* 22 Ohm.
Thermosicherung ist natürlich eine Möglichkeit, zuverlässiger ist es
wenn man sie vermeiden kann.


Das Relais erhält die Netzspannung hinter dem NTC.
Also wohl die klassische Schaltung.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann schrieb
Peter Thoms schrieb:

Die 88 Ohm brauche ich nicht gegen Überlast absichern, denke ich.

Schon, aber der Widerstandswert ist völlig überdimensioniert, 5-10R sind
angemessen. Epcos fertigt auch welche die in deiner Anwendung keine
zusätzliche Überlastsicherung benötigen, z.B. S363 in 1R/16A, das große
C hat die wohl nicht, evtl. reichen 2R/12A bei C #500621.


Oder sollte ich eine Therosicherung einsetzen? Dann reichen aber auch 2
oder 3
* 22 Ohm.

Thermosicherung ist natürlich eine Möglichkeit, zuverlässiger ist es
wenn man sie vermeiden kann.


Das Relais erhält die Netzspannung hinter dem NTC.

Also wohl die klassische Schaltung.
Ja,

vielen Dank für die Antworten.

Die NTCs haben noch eine weitere Funktion und deshalb der hohe
Widerstandswert: Sie sind eine Strombremse für kalte Glühfäden auf der
Sekundärseite, dienen sozusagen zusätzlich als sanfte Anheizung.

Wer braucht noch 22 Ohm NTCs? Habe einige über.


Gruß
Peter
 

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