Widerstände im Wasser --> Brauen Brühe?

  • Thread starter Andreas Pietruschka
  • Start date
A

Andreas Pietruschka

Guest
Hallo,

aus Spaß an der Freude wollte ich mir heute mal einen kleinen (spielzeug)
Wasserkocher aus stinknormalen Widerständen (510 Ohm - andere hatte ich
nicht da) und einem 2A 12V Trafo bauen. Nun habe ich die Widerstände ins
(normale) Wasser rein und mit dem Trafo verbunden und siehe da, am Anfang
blubbert es etwas, und nach einigen Minuten ist so eine Braune blubbernde
Brühe mit komischen Braunen 'flocken' drin entstanden.

Was ist das? Was passiert da?

Ciao
 
Andreas Pietruschka wrote:

[Wasserkocher für Freundin]

blubbert es etwas, und nach einigen Minuten ist so eine Braune blubbernde
Brühe mit komischen Braunen 'flocken' drin entstanden.

Was ist das?
Ein Mordversuch?

Was passiert da?
Es entsteht Giftbrühe?

SCNR

Lars
 
Andreas Pietruschka meinte:

Hallo,

aus Spaß an der Freude wollte ich mir heute mal einen kleinen
(spielzeug) Wasserkocher aus stinknormalen Widerständen (510 Ohm -
andere hatte ich nicht da) und einem 2A 12V Trafo bauen.
Naja, 510 Ohm bei 12 Volt macht 23mA Stromfluß.
Damit bekommst Du 0,28 Watt Heizleistung.
Auf den Trafo gestellt dürfte das Wasser wärmer werden ;)

Nun habe ich
die Widerstände ins (normale) Wasser rein und mit dem Trafo verbunden
und siehe da, am Anfang blubbert es etwas,
Elektrolyse ?

und nach einigen Minuten
ist so eine Braune blubbernde Brühe mit komischen Braunen 'flocken'
drin entstanden.
'Es lebt !!!!11'

Was ist das? Was passiert da?
Irgendwelche Ergebnisse aus gelösten Salzen im Wasser, Dreck am
Widerstand und den Kabeln, Kupfer und Strom ?


Gruß
Oliver
 
"Andreas Pietruschka" <andreasnosmpan@emsee.de> wrote:

aus Spaß an der Freude wollte ich mir heute mal einen kleinen (spielzeug)
Wasserkocher aus stinknormalen Widerständen (510 Ohm - andere hatte ich
nicht da) und einem 2A 12V Trafo bauen. Nun habe ich die Widerstände ins
(normale) Wasser rein und mit dem Trafo verbunden und siehe da, am Anfang
blubbert es etwas, und nach einigen Minuten ist so eine Braune blubbernde
Brühe mit komischen Braunen 'flocken' drin entstanden.
Vermutlich waren die Anschlussdrähte der Widerstände nicht isoliert, als
Du sie ins Wasser gabst. Also hängtest Du zwei Elektroden ins Wasser,
und legtest ganz ordentlich Spannung an. Da Leitungswasser (das, nehme
ich an, meinst Du mit "ganz normalem Wasser") einige gelöste Salze
enthält, u.a. NaCl, kam Elektrolyse zustande. Dabei wurden wohl die
unterschiedlichen Metalle der Drähte und an den Drähten (Kupfer, Zinn,
Blei, etc.) durch elektrochemische Prozesse teilweise in Lösung
gebracht. Außerdem dürfte auch Chlor frei geworden sein, das chemisch
recht aggressiv ist und wiederum mit den Metallionen, möglicherweise
aber auch mit dem Lack der Widerstände reagiert hat. Was genau bei
diesen Reaktionen harauskam, wird auch ein Chemiker erheblichen Aufwand
an Analyse bescheren.



Grüße,

Günther
 
"Andreas Pietruschka" <andreasnosmpan@emsee.de> wrote:
Hallo,

aus Spaß an der Freude wollte ich mir heute mal einen kleinen (spielzeug)
Wasserkocher aus stinknormalen Widerständen (510 Ohm - andere hatte ich
nicht da) und einem 2A 12V Trafo bauen. Nun habe ich die Widerstände ins
(normale) Wasser rein und mit dem Trafo verbunden und siehe da, am Anfang
blubbert es etwas, und nach einigen Minuten ist so eine Braune blubbernde
Brühe mit komischen Braunen 'flocken' drin entstanden.

Was ist das? Was passiert da?
Warscheinlich Elektrolyse. Das Wasser wird in seine Bestandteile
zerlegt, Wasserstoff, Sauerstoff, wenn Salz drin ist Chlor, Natrium,
das reagiert dann zu Natriumhydroxid. Wenn Eisen(-verbindungen) drin
sind Eisenhydroxid (Wasserunloeslich, braune Flocken), Eisenoxid
(Rost, braun), und je nachdem was noch so alles im Wasser oder an den
Draehten ist alles moegliche andere. Frag mal in de.sci.chemie nach
wenn du mehr wissen willst.
 
... und nach einigen Minuten ist so eine Braune blubbernde
Brühe mit komischen Braunen 'flocken' drin entstanden.

Was ist das? Was passiert da?
Das ganz normaler Abfall der dort rum schwimmt (Spannungsabfall ) ;-)
 
On Mon, 12 Apr 2004 00:55:51 +0200, Andreas Pietruschka wrote:

aus Spaß an der Freude wollte ich mir heute mal einen kleinen (spielzeug)
Wasserkocher aus stinknormalen Widerständen (510 Ohm - andere hatte ich
nicht da) und einem 2A 12V Trafo bauen. Nun habe ich die Widerstände ins
(normale) Wasser rein und mit dem Trafo verbunden und siehe da, am Anfang
blubbert es etwas, und nach einigen Minuten ist so eine Braune blubbernde
Brühe mit komischen Braunen 'flocken' drin entstanden.
Ist denn die Lackierung der Widerstände noch dran? Evtl ist die nicht
Wasser-fest und hat sich aufgelöst.

Wie viel Wasser war das und aus was war das Gefäß (Oberfläche der
Innenseite)? Wie warm wurde das Wasser beim Versuch?
 
"Emil Obermayr" schrieb

Ist denn die Lackierung der Widerstände noch dran? Evtl ist die nicht
Wasser-fest und hat sich aufgelöst.
Jupp die ist noch super erhalten geblieben.

Wie viel Wasser war das und aus was war das Gefäß (Oberfläche der
Innenseite)? Wie warm wurde das Wasser beim Versuch?
Das Gefäß war / ist aus irgend einem PVC das gerade rumlag und als tauglich
erschien :) Da ich mehrere Widerstände (ich schätze 20 Stück Parallel an die
Stromquelle angeschlossen hatte entstand da schon gut wärme. Ich würde
vorsichtig schätzen 60°C bei etwa 6cl Wassermenge.

Das dass evtl. was mit elektrolyse zu tun hat ist allerdings sehr gut
möglich. Ich probier das heute noch mal mit Destilliertem Wasser (bzw.
demineralisiertem wasser) aus und schaue mal was da passiert :) so lange
dabei nichts hoch giftiges rauskommt machts ja nichts und chlor hab ich
keins gerochen :)

Ciao
 
On Mon, 12 Apr 2004 13:04:42 +0200, Andreas Pietruschka wrote:

"Emil Obermayr" schrieb

Das dass evtl. was mit elektrolyse zu tun hat ist allerdings sehr gut
möglich. Ich probier das heute noch mal mit Destilliertem Wasser (bzw.
demineralisiertem wasser) aus und schaue mal was da passiert
dann wasch vorher alles (auf die Widerstände) gründlich aus und ab und
spüle mit dem destillierten Wasser nach, bevor Du das Gefäß damit füllst.
Sonst hast du da noch genug Dreck dran, so daß Du Dir das Aqua-Dest auch
hättest sparen können.

Giftig is relativ... von den möglichen entstehenden Gasen wäre Chlor wohl
das gefährlichste, aber eine Verpuffung von Wasserstoff kann auch
gefährlich werden. Und trinken sollte man die Brühe auch nicht. Da werden
nach einer Elektrolyse u.a. Zinn, Blei, Eisen und Kupfer drin sein.
 
Hi,

in de.sci.electronics Günther Dietrich <guenther_dietrich@despammed.com> wrote:
Du sie ins Wasser gabst. Also hängtest Du zwei Elektroden ins Wasser,
und legtest ganz ordentlich Spannung an. Da Leitungswasser (das, nehme
ich an, meinst Du mit "ganz normalem Wasser") einige gelöste Salze
enthält, u.a. NaCl, kam Elektrolyse zustande. Dabei wurden wohl die
Wobei 12 V noch nicht "ganz ordentlich" ist, ich hab das früher
auch mal probiert, und erst mit Kochsalz + 230 V eine nennenswerte
Wirkung erzielt.

gebracht. Außerdem dürfte auch Chlor frei geworden sein, das chemisch
Jepp, den habe ich damals gerochen.

mfg.
Gernot

--
<hifi@gmx.de> (Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
 
Gernot Zander <hifi@gmx.de> wrote:

Wobei 12 V noch nicht "ganz ordentlich" ist, ich hab das früher
auch mal probiert, und erst mit Kochsalz + 230 V eine nennenswerte
Wirkung erzielt.
Bei funktionierte das mit dem Modellbahntrafo schon sehr gut. Die als
Elektroden verwendeten Kupferdrähte lösten sich in nullkommanix unter
Entwicklung von Gestank auf.
Zurück blieb eine eklige Brühe im Reaktionsgefäß. Je höher die Spannung
am Trafo eingestellt wurde, desto widerlicher.
Annähernd reinen Wasserstoff oder Sauerstoff konnte ich mit den mir zur
Verfügung stehenden Materialien nie darstellen.

Besonders scheußlich waren die Ergebnisse mit Kohlestiften aus
Primärzellen. Je nach Polung sonderten die dunkelbraune Pampe ab und
verursachten stanken grauslig. Vermutlich, weil man die Batterie-Chemie
nie richtig weg bekam.
Dagegen gingen die dicken Graphit-Stifte aus dem Zeichenbedarf recht
gut, waren aber nicht taschengeldfreundlich.



Grüße,

Günther
 
Andreas Pietruschka wrote:
aus Spaß an der Freude wollte ich mir heute mal einen kleinen (spielzeug)
Wasserkocher aus stinknormalen Widerständen (510 Ohm - andere hatte ich
nicht da) und einem 2A 12V Trafo bauen. Nun habe ich die Widerstände ins
(normale) Wasser rein und mit dem Trafo verbunden und siehe da, am Anfang
blubbert es etwas, und nach einigen Minuten ist so eine Braune blubbernde
Brühe mit komischen Braunen 'flocken' drin entstanden.

Was ist das? Was passiert da?

Hallo Andreas,

Miss mal den Widerstand von Deinem Wasser, vermutlich fliesst ein
grosser Teil des Stromes nicht über die 510 Ohm und löst elekrolytische
Effekte aus. Die braune Farbe kommt von den chemischen Reaktionen der
beteiligten Ionen der vorhandenen Metalle, Salze und Säuren. Die Flocken
sind schwerlösliche Anteile. Beteiligt sind ja vermutlich mindestens
Kupfer, Zinn, Chlor, Kalk u.Ä. mehr.

Dein "Heizwiderstand" von 510 Ohm bringt an 12 V nach dem Ohmschen
Gesetz (I=U/R und P=U*I) lediglich 0,28 W, da musst Du vermutlich lange
warten bis das Wasser kocht.

HTH


Bernd Mayer
--
MR. MCBRIDE: "Yes, Your Honor. ... I want to walk the Court through
enough of our complaint to help the Court understand that IBM clearly
did contribute a lot of the Unix-related information into Linux.
We just don't know what it is." http://lwn.net/Articles/62817/
 
"Günther Dietrich" <guenther_dietrich@despammed.com> schrieb

Bei funktionierte das mit dem Modellbahntrafo schon sehr gut. Die als
Elektroden verwendeten Kupferdrähte lösten sich in nullkommanix unter
Entwicklung von Gestank auf.
Zurück blieb eine eklige Brühe im Reaktionsgefäß. Je höher die Spannung
am Trafo eingestellt wurde, desto widerlicher.
Annähernd reinen Wasserstoff oder Sauerstoff konnte ich mit den mir zur
Verfügung stehenden Materialien nie darstellen.
Wie meinst du das, geht doch eigentlich ganz einfach,
man gibt ein par tropfen Geschirrspülmittel mit rein,
und schon sammelt sich das Gas in den sich bildenden
Schaum oben drauf. Wenn man dann da mit einen brennenden
Streichholz an die Gasblasen rangeht kann man den
Knallgas-test machen...

Frank
 
On Mon, 12 Apr 2004 15:13:07 +0200, Günther Dietrich wrote:

Bei funktionierte das mit dem Modellbahntrafo schon sehr gut.
....
Annähernd reinen Wasserstoff oder Sauerstoff konnte ich mit den mir zur
Verfügung stehenden Materialien nie darstellen.
Ich vermute mal mit Fleischmann gehts besser als mit Märklin ;-)

nobs
 
Gernot Zander wrote:
Daran wird's gelegen haben - ich hatte PICO:)
Ich habe dann einfach abisoliertes Kabel mit Netzstecker
reingetunkt, mit etwas Kochsalz hat das dann nett gebrodelt.
(Ja, ich wusste, was ich tat.)
Wenn man das mit Salzwasser macht erzeugt man aber Chlorgas.
Aus diesem Grund wird fuer Elektrolyse meist Kalilauge (KOH)
benutzt.

Gerrit
 
Frank Müller <DW2FM@hotmail.com> wrote:

Annähernd reinen Wasserstoff oder Sauerstoff konnte ich mit den mir
zur Verfügung stehenden Materialien nie darstellen.
^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^

Wie meinst du das, geht doch eigentlich ganz einfach,
man gibt ein par tropfen Geschirrspülmittel mit rein,
und schon sammelt sich das Gas in den sich bildenden
Schaum oben drauf. Wenn man dann da mit einen brennenden
Streichholz an die Gasblasen rangeht kann man den
Knallgas-test machen...
Es haperte am Elektrodenmaterial und am Elektrolyten. Platin war für
mein Taschengeld-Budget zu teuer und Schwefelsäure oder Kalilauge
bekommt man als Kind oder Jugendlicher auch nicht so einfach. Wie es
grundsätzlich geht, ist mir durchaus klar und war es mir auch damals.
Später im Chemie-Praktikum in der Schule war das dann alles kein Problem
mehr, da war alles nötige vorhanden.

Aufgrund der Beschaffungsprobleme experimentierte ich eben mit den
Materialien, die ich ohne Ärger bekommen konnte.



Grüße,

Günther
 
Hi,

in de.sci.electronics Emil Obermayr <nobs@tigress.com> wrote:
On Mon, 12 Apr 2004 15:13:07 +0200, Günther Dietrich wrote:

Bei funktionierte das mit dem Modellbahntrafo schon sehr gut.
...
Annähernd reinen Wasserstoff oder Sauerstoff konnte ich mit den mir zur
Verfügung stehenden Materialien nie darstellen.

Ich vermute mal mit Fleischmann gehts besser als mit Märklin ;-)
Daran wird's gelegen haben - ich hatte PICO:)
Ich habe dann einfach abisoliertes Kabel mit Netzstecker
reingetunkt, mit etwas Kochsalz hat das dann nett gebrodelt.
(Ja, ich wusste, was ich tat.)

mfg.
Gernot

--
<hifi@gmx.de> (Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
Wir sind zu allem bereit, aber zu nichts zu gebrauchen.
 
Günther Dietrich wrote
Gernot Zander <hifi@gmx.de> wrote:

Wobei 12 V noch nicht "ganz ordentlich" ist, ich hab das früher
auch mal probiert, und erst mit Kochsalz + 230 V eine nennenswerte
Wirkung erzielt.

Bei funktionierte das mit dem Modellbahntrafo schon sehr gut. Die als
Elektroden verwendeten Kupferdrähte lösten sich in nullkommanix unter
Entwicklung von Gestank auf.
Zurück blieb eine eklige Brühe im Reaktionsgefäß. Je höher die Spannung
am Trafo eingestellt wurde, desto widerlicher.
Annähernd reinen Wasserstoff oder Sauerstoff konnte ich mit den mir zur
Verfügung stehenden Materialien nie darstellen.

Besonders scheußlich waren die Ergebnisse mit Kohlestiften aus
Primärzellen. Je nach Polung sonderten die dunkelbraune Pampe ab und
verursachten stanken grauslig. Vermutlich, weil man die Batterie-Chemie
nie richtig weg bekam.
Dagegen gingen die dicken Graphit-Stifte aus dem Zeichenbedarf recht
gut, waren aber nicht taschengeldfreundlich.

Grüße,

Günther
Schon mal Schmelzfluß-Elektrolyse von Kochsalz probiert? _DAS_ stinkt.
Dafür gehen die Kohlestifte aus Batterien übrigens recht gut.

MfG Thoralf
 
Andreas Pietruschka schrieb:
Hallo,

aus Spaß an der Freude wollte ich mir heute mal einen kleinen (spielzeug)
Wasserkocher aus stinknormalen Widerständen (510 Ohm - andere hatte ich
nicht da) und einem 2A 12V Trafo bauen. Nun habe ich die Widerstände ins
(normale) Wasser rein und mit dem Trafo verbunden und siehe da, am Anfang
blubbert es etwas, und nach einigen Minuten ist so eine Braune blubbernde
Brühe mit komischen Braunen 'flocken' drin entstanden.

Was ist das? Was passiert da?

Um die Elektrolyse zu vermeiden/ verringern, solltest du eine
Wechselspannungsquelle verwenden, beim Eisenbahntrafo also zB den
Weichenschaltausgang.

Martin
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top