Weston-Normalelement

H

Harald Wilhelms

Guest
Hallo Leute,
ich habe aus den 70-er Jahren ein Weston-
Normalelement, welches auch nach wie vor
etwa 1,02 V liefert. Wie sieht das eigentlich
mit der Alterung dieser Normalelemente aus?
Stimmt da die Spannung auch nach sovielen
Jahren noch so genau, das ich damit Kalibrie-
rungen mit einer Genauigkeit von 10 hoch -3
machen kann?
Gruss
Harald
 
Harald Wilhelms schrieb:

ich habe aus den 70-er Jahren ein Weston-
Normalelement, welches auch nach wie vor
etwa 1,02 V liefert. Wie sieht das eigentlich
mit der Alterung dieser Normalelemente aus?
Das Ding ist doch noch jung.;-) Ich hab zu Studienzeiten mit einem
Weston-Element aus der Kaiserzeit gearbeitet, ein späterer Vergleich
mit dem Normal beim Eichamt (noch kein Josephson-Normal) zeigte,
dass das Ding noch einwandfrei war.


Stimmt da die Spannung auch nach sovielen
Jahren noch so genau, das ich damit Kalibrie-
rungen mit einer Genauigkeit von 10 hoch -3
machen kann?
Wenn es pfleglich behandelt wurde, sprich der Vorrat an
Quecksilber(I)-sulfat nicht erschöpft ist, ganz sicher.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann wrote:
Harald Wilhelms schrieb:

ich habe aus den 70-er Jahren ein Weston-
Normalelement, welches auch nach wie vor
etwa 1,02 V liefert. Wie sieht das eigentlich
mit der Alterung dieser Normalelemente aus?

Das Ding ist doch noch jung.;-) Ich hab zu Studienzeiten mit einem
Weston-Element aus der Kaiserzeit gearbeitet, ein späterer Vergleich mit
dem Normal beim Eichamt (noch kein Josephson-Normal) zeigte, dass das
Ding noch einwandfrei war.


Stimmt da die Spannung auch nach sovielen
Jahren noch so genau, das ich damit Kalibrie-
rungen mit einer Genauigkeit von 10 hoch -3
machen kann?

Wenn es pfleglich behandelt wurde, sprich der Vorrat an
Quecksilber(I)-sulfat nicht erschöpft ist, ganz sicher.
Faktisch scheitert das Eich-Vertrauen dann wohl an der
Feststellung dieses Zustands. Mal die Nase in den
Kadmium-Quecksilber-Topf reinstecken obs gut riecht ... ;-)

Grüsse
Robert
 
robert schrieb:

Wenn es pfleglich behandelt wurde, sprich der Vorrat an
Quecksilber(I)-sulfat nicht erschöpft ist, ganz sicher.


Faktisch scheitert das Eich-Vertrauen dann wohl an der Feststellung
dieses Zustands. Mal die Nase in den Kadmium-Quecksilber-Topf
reinstecken obs gut riecht ... ;-)
Als Chemiker reichen da die Augen durchaus.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann schrieb:
robert schrieb:

Wenn es pfleglich behandelt wurde, sprich der Vorrat an
Quecksilber(I)-sulfat nicht erschöpft ist, ganz sicher.


Faktisch scheitert das Eich-Vertrauen dann wohl an der Feststellung
dieses Zustands. Mal die Nase in den Kadmium-Quecksilber-Topf
reinstecken obs gut riecht ... ;-)

Als Chemiker reichen da die Augen durchaus.
Tragen Chekomiker nicht Brillen?

--
mfg hdw
 
Horst-D.Winzler schrieb:

Als Chemiker reichen da die Augen durchaus.


Tragen Chekomiker nicht Brillen?
Da hat dir einer nen Brillenbär aufgebunden.


Gruß Dieter
 
"Dieter Wiedmann" <dieter.wiedmann@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:46a475d2$0$5698$9b4e6d93@newsspool2.arcor-online.net...
robert schrieb:

Wenn es pfleglich behandelt wurde, sprich der Vorrat an
Quecksilber(I)-sulfat nicht erschöpft ist, ganz sicher.


Faktisch scheitert das Eich-Vertrauen dann wohl an der Feststellung
dieses Zustands. Mal die Nase in den Kadmium-Quecksilber-Topf
reinstecken obs gut riecht ... ;-)

Als Chemiker reichen da die Augen durchaus.
Du meinst, man sollte die Augen in den Topf stecken?

Ich weiss nicht, das gibt doch bestimmt nen Silberblick...
 
Dieter Wiedmann schrieb:

Tragen Chekomiker nicht Brillen?

Da hat dir einer nen Brillenbär aufgebunden.
So? Bei uns kostete ohne Schutzbrille im Labor immer ne Mark in die
Semesterkasse.

Gruß Willi
 
Dieter Wiedmann <dieter.wiedmann@t-online.de> wrote:


Das Ding ist doch noch jung.;-) Ich hab zu Studienzeiten mit einem
Weston-Element aus der Kaiserzeit gearbeitet, ein späterer Vergleich
Also in meinem Messtechnikpraktikum hatten wir so ein Dingen im
Holzgehaeuse. Verdaechtigerweise hat das aber fast nichts gewogen. Ich
vermute mal entkernt und durch etwas Silizium ersetzt. :)

Olaf
 
Willi Marquart schrieb:

Tragen Chekomiker nicht Brillen?

Da hat dir einer nen Brillenbär aufgebunden.


So? Bei uns kostete ohne Schutzbrille im Labor immer ne Mark in die
Semesterkasse.
Im Chemielabor! Nicht aber nebenan bei Physikers.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann schrieb:

Da hat dir einer nen Brillenbär aufgebunden.


Gruß Dieter
Ja ja, was so alles in den Labors (auch Physiklabor) aushängt? Man
solltes nicht glauben ;-)

--
mfg hdw
 
Dieter Wiedmann wrote:
Das Ding ist doch noch jung.;-) Ich hab zu Studienzeiten mit einem
Weston-Element aus der Kaiserzeit gearbeitet, ein späterer Vergleich
mit dem Normal beim Eichamt (noch kein Josephson-Normal) zeigte,
dass das Ding noch einwandfrei war.
Die Frage hatte ich ja in meinem AC-Fred auch, ok, ist nun geklärt.
Bekommt man sowas heute noch irgendwo zu bezahlbarem Preis?
Guido
------------------------------------
http://www.guido-speer.de
 
Dieter Wiedmann schrieb:

So? Bei uns kostete ohne Schutzbrille im Labor immer ne Mark in die
Semesterkasse.

Im Chemielabor! Nicht aber nebenan bei Physikers.
Richtig. Deshalb gab's bei uns auch immer eine nette Fete, wenn die
Kasse versoffen wurde und bei den Physikern nicht.

Gruß Willi
 
So, habe gerade Weston-Element bei iBäh ersteigert. Bei 3,- Euronen hoffe
ich nur, das in der schönen Holzschatulle auch was Brauchbares drin ist. Ok,
die Schatulle ist das Geld schonmal wert. Werde selber abholen (liegt "um
die Ecke") da sehe ich das ja. Muss man bei den Teilen was besonderes zum
Transport und Lagerung beachten? Klar, wird behandelt wie rohes Ei, wie
meine anderen Werkseuge auch, doch darf das Ding umfallen, was ist mit
Erschütterung usw.
Guido
------------------------------------
http://www.guido-speer.de
 
Guido Speer <Guido.Speer@t-online.de> wrote:

die Ecke") da sehe ich das ja. Muss man bei den Teilen was besonderes zum
Transport und Lagerung beachten? Klar, wird behandelt wie rohes Ei, wie
meine anderen Werkseuge auch, doch darf das Ding umfallen, was ist mit
Erschütterung usw.
ich wuerde mal empfehlen: Wie einen sehr guten Rotwein. Nicht kippen
(da ist eine Bruehe drin), nicht schuetteln, keine extremen Temperaturen
(Kalibrieren sollte man eh bei einer festen, bekannten Temperatur, am
besten 20 Grad), nach dem Transport einige Tage ruhen lassen.
Nur halt nicht entkorken und austrinken...

An sich sind die Dinger, vor allem die, die als Referenzspannungsquelle
in praehistorischen DMMs drin waren, gekapselt und relativ robust.

In dem anderen Fred wurde auch das stromfreie Messen erwaehnt, das
kann einem den Wert verhauen und auf die Dauer die Spannung ver-
aendern.

Das man ein Westonelement heute noch neu bekommt, kann ich mir nicht
vorstellen, bei RoHS und dem ganzen Zeug, auf was die Chemiker jetzt
achten muessen (REACH?), schliesslich ist bei dem Ding so ziemlich
alles baeh, was drin ist.

Gruesse
Michael
--
Michael Hoereth - MCH-RIPE - Munich, Germany
 
On 23 Jul., 09:46, Dieter Wiedmann <dieter.wiedm...@t-online.de>
wrote:
Harald Wilhelms schrieb:

ich habe aus den 70-er Jahren ein Weston-
Normalelement, welches auch nach wie vor
etwa 1,02 V liefert. Wie sieht das eigentlich
mit der Alterung dieser Normalelemente aus?

Das Ding ist doch noch jung.;-) Ich hab zu Studienzeiten mit einem
Weston-Element aus der Kaiserzeit gearbeitet, ein späterer Vergleich
mit dem Normal beim Eichamt (noch kein Josephson-Normal) zeigte,
dass das Ding noch einwandfrei war.

Stimmt da die Spannung auch nach sovielen
Jahren noch so genau, das ich damit Kalibrie-
rungen mit einer Genauigkeit von 10 hoch -3
machen kann?

Wenn es pfleglich behandelt wurde, sprich der Vorrat an
Quecksilber(I)-sulfat nicht erschöpft ist, ganz sicher.

Gruß Dieter
Gut, dann werde ich bei den Messungen mit meinem
Multimeter also in Zukunft immer zwei Prommille
abziehen. :)
Vielen Dank!
Harald
 
Michael Hoereth wrote:

Hallo Michael,

ich habe das Dingens jetzt hier. Und nicht nur das, er hatte noch 2 Stück,
die habe ich dazu bekommen, soweit so gut.
Ich habe die jetzt mal eine Stunde stehen lassen und mit meinem 6
1/2-stelligen DMM (0,002%) im 2Volt-Bereich mehrfach gemessen.
1. hat 1,00134 Volt angezeigt
2. hat 1,00093
3. hat 1,00094

Beschriftet sind sie mit:
1. 1,01863V
2. 1,01864V
3. 1,01864V

2 und 3. sind offensichtlich neuerer Bauart, mit Styroporisolierung und die
Flüssigkeit steht knapp bis zum Verbindungsröhrchen. Nummer 1. ist noch mit
Wolle/Filz und Plastikschachtel isoliert und die Flüssigkeit steht noch fast
bis zu den Korken.

Am Eingangswiderstand sollte das wohl nicht liegen, der ist im 2Volt-Bereich
bei 1Gohm.

Der absolute Wert mag ja noch innerhalb der Toleranz vom DMM liegen, aber
streuen die Weston-Elemente wirklich so stark?
Welchen Einfluss hat der Pegelstand der Flüssigkeit?
Beim Verkäufer wurden die schon sinnvoll gelagert, doch er hat die auch nur
"von irgendwoher" bekommen und was da war ist unbekannt.

Gruß
Guido
------------------------------------
http://www.guido-speer.de
 
Guido Speer schrieb:

Am Eingangswiderstand sollte das wohl nicht liegen, der ist im
2Volt-Bereich bei 1Gohm.
Ausreichend hochohmig, ansonsten muss man Weston-Elemente stromlos
messen.


Der absolute Wert mag ja noch innerhalb der Toleranz vom DMM liegen,
aber streuen die Weston-Elemente wirklich so stark?
Solange sie in Ordnung sind nicht.


Welchen Einfluss hat der Pegelstand der Flüssigkeit?
Das Verbindungsröhrchen sollte noch deutlich geflutet sein.

Stell doch mal Bilder ins Web.



Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann wrote:
Ausreichend hochohmig, ansonsten muss man Weston-Elemente stromlos
messen.
Noch größer als 1GOhm?

Solange sie in Ordnung sind nicht.
Ich ahnte das :-(

Das Verbindungsröhrchen sollte noch deutlich geflutet sein.
1x knapp, 1x drunter, 1x deutlich drüber

Stell doch mal Bilder ins Web.
So sei es:

http://www.guido-speer.de/pub/images/weston-kpl.jpg
Der Dreierpack

http://www.guido-speer.de/pub/images/weston-1.jpg
Tabelle im Deckel

http://www.guido-speer.de/pub/images/weston-2.jpg
Pegelstand down (die stehen schräg angelehnt, das verfälscht den Pegelstand
etwas)

http://www.guido-speer.de/pub/images/weston-3.jpg
Pegelstand im Röhrchen

http://www.guido-speer.de/pub/images/weston-4.jpg
Pegelstand fast oben, ältere Ausführung (von August 1966)

Das Teil mit dem Pegelstand im Röhrchen hat die meiste Spannung, jetzt
gemessen: 1.01325V
(Ich hatte im letzten Posting jeweils eine Null zuviel drin)
Das volle und das leere Teil haben jetzt gemessen fast exakt 1,00845V

Das scheint ja nach dem Transport noch etwas zu wandern, ich werde in
einigen Tagen nochmal nachmessen.

Guido
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http://www.guido-speer.de
 
"Guido Speer" <Guido.Speer@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:f85nvo$kmo$02$1@news.t-online.com...
Das Teil mit dem Pegelstand im Röhrchen hat die meiste Spannung, jetzt
gemessen: 1.01325V

Nun, in den ersten beiden ist der Fluessigkeitsstand zu niedrig, ich
vermisse das Cadmium-Amalgam/Quecksilber, und CdSO4 Kristalle sollten
eigentlich auch drin rumschwimmen.
Die sind also entweder ziemlich ruiniert, oder es ist absichtlich was
anderes drin.

Das dritte in der Plastikdose sieht gut aus. Sind noch Kristalle in
der Fluessigkeit sichtbar ?

Achtung: Inhalt hochgiftig, nichts ins Klo kippen.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
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Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 

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