Warum stört ein Getriebe?

P

Peter Engels

Guest
Hallo zusammen,

ich habe hier einen kleinen Getriebemotor (6V ein paar mA), der
fürchterlich den UKW-Empfang stört. Zunächst habe ich versucht, direkt
an die Motoranschlüsse einen 100nF Kondensator zu löten. Der hat das
Problem zwar gemindert, aber nicht beseitigt. Erst nachdem ich das
angesetzte Getriebe elektrisch mit dem Minus-Anschluss verbunden hatte,
war vollständige Ruhe.

Ich verstehe nicht, wie das Getriebe stören kann. Sind das
Induktionsspannungen in den Zahnrädern, die sich kurzschließen? Klingt
abstrus, ist aber das Einzige, was mir dazu einfällt. Oder wo kommt das
her?

MfG / Regards

Peter Engels

--
This OS/2 system uptime is 00 hours, 20 minutes and 17 seconds.
Das From ist replyfaehig, Mails an diese Adresse werden aber schon
auf dem Server sofort entsorgt!
 
Peter Engels schrieb:

ich habe hier einen kleinen Getriebemotor (6V ein paar mA), der
fürchterlich den UKW-Empfang stört. Zunächst habe ich versucht, direkt
an die Motoranschlüsse einen 100nF Kondensator zu löten. Der hat das
Problem zwar gemindert, aber nicht beseitigt. Erst nachdem ich das
angesetzte Getriebe elektrisch mit dem Minus-Anschluss verbunden hatte,
war vollständige Ruhe.
Du hast damit das Motorgehäuse HF-mäßig geerdet.


Gruß Dieter
 
Hallo Dieter,

On Fri, 05 Dec 2003 21:13:22 +0100, Dieter Wiedmann wrote:

Du hast damit das Motorgehäuse HF-mäßig geerdet.

Ok, jetzt hast du dem Kind einen Namen gegeben, aber erklärt hast du es
nicht. Wo kommen diese Störungen her? Da muss doch irgendetwas
elektrisch "knistern", aber dort liegt doch kein Saft an. Deshalb meine
abstruse Induktionstheorie... Das Motorgehäuse selbst ist übrigens
weitestgehendst Kunststoff und lässt sich folglich nicht erden. Immer
noch ratlos...

MfG / Regards

Peter Engels

--
This OS/2 system uptime is 00 hours, 25 minutes and 26 seconds.
Das From ist replyfaehig, Mails an diese Adresse werden aber schon
auf dem Server sofort entsorgt!
 
Hallo Peter,
Du hast damit das Motorgehäuse HF-mäßig geerdet.


Ok, jetzt hast du dem Kind einen Namen gegeben, aber erklärt hast du es
nicht. Wo kommen diese Störungen her? Da muss doch irgendetwas
elektrisch "knistern", aber dort liegt doch kein Saft an. Deshalb meine
abstruse Induktionstheorie... Das Motorgehäuse selbst ist übrigens
weitestgehendst Kunststoff und lässt sich folglich nicht erden. Immer
noch ratlos...
die Störungen, die von den Schleifern erzeugt werden, strahlen über das
Getriebe als "Sendeantenne" ab.

Gruß,

Ed

--
E-Mails an Ed_03@t-online werden ungelesen gelöscht.
Für Gültigkeit bitte wenden: ed.cetnat@strebge.e
 
Peter Engels wrote:
Der Motor selbst sitzt einen Kunststoffgehäuse, das Getriebe ist
direkt angesetzt, offen und aus Messing. Ein oder zwei Zahnräder
sind aus Kunststoff.
Und die Störungen werden deutlich geringer, wenn das Getriebe
elektrisch mit dem Minus-Anschluss verbunden ist...

Erklärungsversuch: Die Störungen entstehen durch das Kohlebürstenfeuer,
welches beim kommutieren ensteht. Möglicherweise ist die Zuführung
von den Anschlüssen zu den Kohlebürsten schon entstört (möglicherweise
mit Cs auf den Stator).
Die Ankerwicklung jedoch koppelt kapazitiv auf den Anker ein, die
HF-Störung wird dann über die Achse galvanisch zum Getriebe weiter
geführt und das Getriebe wirkt dann als Antenne.
Die 100nF an den Motoranschlüssen helfen dann wenig, da die
Störungen offensichtlich in erster Linie vom Getriebe abgestrahlt
werden.
Wird das Getriebe nun mit einem Anschluss des Motors verbunden, so
würde der zuvor angenommene interne Enstörkondensator die Störung zum
Stator hin ableiten.

Thomas.
 
Hallo Thomas,

On Sat, 06 Dec 2003 11:56:39 +0100, Thomas Rehm wrote:

Leg doch mal ein Foto von dem Teil online!

Mangels DigiCam ist das schwierig. Ich habe aber auf der Herstellerseite zumindest eine Skizze gefunden: http://www.ftb-bertsch.de/zip-pdf/produkte/ftbm1100_1300.pdf Das sind aber leider 780kB.

Der Motor selbst sitzt einen Kunststoffgehäuse, das Getriebe ist direkt angesetzt, offen und aus Messing. Ein oder zwei Zahnräder sind aus Kunststoff.

MfG / Regards

Peter Engels

--
This OS/2 system uptime is 00 hours, 22 minutes and 08 seconds.
Das From ist replyfaehig, Mails an diese Adresse werden aber schon
auf dem Server sofort entsorgt!
 
Hallo Thomas,

On Sat, 06 Dec 2003 11:56:39 +0100, Thomas Rehm wrote:

Leg doch mal ein Foto von dem Teil online!

Mangels DigiCam ist das schwierig. Ich habe aber auf der Herstellerseite zumindest eine Skizze gefunden: http://www.ftb-bertsch.de/zip_pdf/produkte/ftbm1100_1300.pdf Das sind aber leider 780kB.

Der Motor selbst sitzt einen Kunststoffgehäuse, das Getriebe ist direkt angesetzt, offen und aus Messing. Ein oder zwei Zahnräder sind aus Kunststoff.

MfG / Regards

Peter Engels

--
This OS/2 system uptime is 00 hours, 26 minutes and 07 seconds.
Das From ist replyfaehig, Mails an diese Adresse werden aber schon
auf dem Server sofort entsorgt!
 
Hallo Thomas,

On Sun, 07 Dec 2003 19:33:56 +0100, Thomas Rehm wrote:

Und die Störungen werden deutlich geringer, wenn das Getriebe
elektrisch mit dem Minus-Anschluss verbunden ist...

subjektiv beurteilt: Der Kondensator bringt 10-20%, den Rest schluckt
dann die Masseverbindung des Getriebes zum Minuspol des Motors.

Die Ankerwicklung jedoch koppelt kapazitiv auf den Anker ein, die
HF-Störung wird dann über die Achse galvanisch zum Getriebe weiter
geführt und das Getriebe wirkt dann als Antenne.
Das leuchtet mir ein. Vielen Dank!


MfG / Regards

Peter Engels

--
This OS/2 system uptime is 00 hours, 19 minutes and 40 seconds.
Das From ist replyfaehig, Mails an diese Adresse werden aber schon
auf dem Server sofort entsorgt!
 
Peter Engels wrote:

Ok, jetzt hast du dem Kind einen Namen gegeben, aber erklärt hast du es
nicht. Wo kommen diese Störungen her? Da muss doch irgendetwas
Das sind sogenannte Knackstörungen, die durch temporäre metallische
Kontakte entstehen. Du kannst das ganze ganz einfach nachvollziehen,
indem Du einfach zwei Schraubendreher nimmst und die Klingen
aneinanderschlägst. Dann knistert es bei jedem Kontakt auch im Radio.
Beim laufenden Getriebe hast Du tausende solcher Vorgänge, wenn die
Metallzahnräder ineinander laufen.

Bernd
 
Peter Engels wrote:
ich habe hier einen kleinen Getriebemotor (6V ein paar mA), der
fürchterlich den UKW-Empfang stört. Zunächst habe ich versucht, direkt
an die Motoranschlüsse einen 100nF Kondensator zu löten. Der hat das
Problem zwar gemindert, aber nicht beseitigt.
Besser noch 2 Ferritdrosseln (diese schwarzen gelochten Knollen
mit 2 1/2 Windungen) in die Zuleitung, sowie 2 x 100 nF in Serie
und Mittelpunkt an Gehäuse. Verschiedene Sachen durchprobieren.

Erst nachdem ich das
angesetzte Getriebe elektrisch mit dem Minus-Anschluss verbunden hatte,
war vollständige Ruhe.

Ich verstehe nicht, wie das Getriebe stören kann. Sind das
Induktionsspannungen in den Zahnrädern, die sich kurzschließen? Klingt
abstrus, ist aber das Einzige, was mir dazu einfällt. Oder wo kommt das
her?
Kann sein. Stromfluss über Zahnräder wär ungut. Kunststoff-
getriebe können sich auch aufladen und mini-Blitze können
stören. Eventuell ein Tropfen gutes Grafit-Öl oder anti-
Statik-Spray und beten, dass nichts verharzt. Und nur, wenn
man sicher ist, dass der Effekt wirklich davon kommt.
Rotor kann als Antenne wirken, daher Gehäuse/Lager mit in
Überlegungen einbeziehen.

--
mfg Rolf Bombach
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top