Verständnis des 74HC595 RCK-Eingang

L

Lars Kalwa

Guest
Hallo,

ich habe das erste Semester E-Technik hinter mir und stolpere da doch über
eine kleine Sache im Datenblatt. Wozu braucht man den RCK-Eingang beim 595?

Ich hatte das so verstanden, dass beim Schieberegister lediglich eine Takt
und eine Datenleitung erforderlich ist. Warum sind hier zwei Takte
erforderlich? Und bei jeder Anwendung, die ich finde werden auch alle drei
Leitungen direkt an z.B. einen Mikrocontroller weiter verbunden.

Von der Funktion her verstehe ich das Datenblatt so: Ich schiebe mit SI und
SCK meine Daten also wie gewohnt hinein. Meinetwegen für ein 32-bit langes
Register 32mal SCK angezogen und vorher die Daten angelegt. Dann muss ich
anschließend einmal RCK hochziehen, damit die Sachen am Ausgang erscheinen?
Oder läuft der Hase anders?

Kann man nicht auch einen Inverter zwischen SCK und RCK setzen? Dann müsste
die Änderung doch immer direkt sichtbar sein, oder?

Grüße, Lars
 
Lars Kalwa schrieb:

Von der Funktion her verstehe ich das Datenblatt so: Ich schiebe mit SI und
SCK meine Daten also wie gewohnt hinein. Meinetwegen für ein 32-bit langes
Register 32mal SCK angezogen und vorher die Daten angelegt. Dann muss ich
anschließend einmal RCK hochziehen, damit die Sachen am Ausgang erscheinen?
Richtig.


Kann man nicht auch einen Inverter zwischen SCK und RCK setzen? Dann müsste
die Änderung doch immer direkt sichtbar sein, oder?
Könnte man, aber einfacher wäre es gleich einen 74164 zu verwenden.


Gruß Dieter
 
Lars Kalwa wrote:

ich habe das erste Semester E-Technik hinter mir und stolpere da doch
über eine kleine Sache im Datenblatt.
Ich habe in meinem Studium mit solchen Dingen zwar nichts zu tun gehabt,
kann Dir aber vermutlich trotzdem helfen.

Wozu braucht man den RCK-Eingang beim 595?
Wie aus dem Datenblatt leicht zu ersehen ist, enthaelt der 74HC595 neben
dem Schieberegister auch ein 8-Bit-Latch (Zwischenspeicher), dessen
Eingaenge an den parallelen Ausgaengen des Schieberegisters angeschlossen
sind. Erst die Ausgaenge dieses Zwischenspeichers sind aus dem Baustein
herausgefuehrt.

Der RCK-Eingang ermoeglicht das Uebernehmen des aktuellen Zustandes des
Schieberegisters in das Latch und damit an die Ausgaenge. Das Latch
ermoeglicht ein Weiterschieben des Registers, ohne dass dessen
Auswirkungen sofort an die Ausgaenge uebertragen werden. Die Aenderung der
Ausgaenge erfolgt erst beim Aktivieren von RCK.

Ein Anwendungsbeispiel: Du moechtest an das Schieberegister ein
7-Segment-Display anschliessen, das einmal pro Sekunde seinen Inhalt
aendert. Durch das Latch kannst Du bereits vor Ablauf der Sekunde in aller
Ruhe Deine Bits in das Register schieben, ohne dass Du den aktuellen
Inhalt des Displays zerstoerst. Erst beim Aktivieren von RCK wird der neue
Inhalt des Schieberegisters augenblicklich an die Ausgaenge uebertragen.

Wenn man diese Funktionalitaet nicht braucht, kann man natuerlich einen
anderen Baustein verwenden, der kein Latch enthaelt.

--
Gruesse,
Pascal Le Bail, Wien
 
"Lars Kalwa" <no-spam@no-spam.de> schrieb im Newsbeitrag
news:c4p7bs$9c7$01$1@news.t-online.com...
Hallo,

ich habe das erste Semester E-Technik hinter mir und stolpere da doch über
eine kleine Sache im Datenblatt. Wozu braucht man den RCK-Eingang beim
595?

Ich hatte das so verstanden, dass beim Schieberegister lediglich eine Takt
und eine Datenleitung erforderlich ist. Warum sind hier zwei Takte
erforderlich? Und bei jeder Anwendung, die ich finde werden auch alle drei
Leitungen direkt an z.B. einen Mikrocontroller weiter verbunden.

Von der Funktion her verstehe ich das Datenblatt so: Ich schiebe mit SI
und
SCK meine Daten also wie gewohnt hinein. Meinetwegen für ein 32-bit langes
Register 32mal SCK angezogen und vorher die Daten angelegt. Dann muss ich
anschließend einmal RCK hochziehen, damit die Sachen am Ausgang
erscheinen?
Oder läuft der Hase anders?
Da Ostern vor der Tür steht läuft der Hase völlig richtig so !
Aber Ärnstbaisaite, der Hc595 ist einfach gerade wegen der RCLK ein so
genialer Baustein.
Ein normales Schieberegister hat am Ausgang immer die frisch geschobenen
Daten, was oft störend sein kann. Deshalb das Auffangregister am Ausgang des
Schieberegisters. Die Daten am Ausgang des '595er werden bei positiver RCLK
Flanke erneuert. Jeder Hersteller hat da andere Bezeichnungen für die
Signalnamen, aber es ist doch immer das gleiche Chip:

http://focus.ti.com/lit/ds/symlink/cd74hc595.pdf

http://www.semiconductors.philips.com/acrobat/datasheets/74HC_HCT595_4.pdf

http://www.onsemi.com/pub/Collateral/MC74HC595A-D.PDF


Kann man nicht auch einen Inverter zwischen SCK und RCK setzen? Dann
müsste
die Änderung doch immer direkt sichtbar sein, oder?

Grüße, Lars
Das geht mit und ohne Inverter, je nachdem ob man das leicht veränderte
Timingverhalten (Ausgang ist eine halbe oder eine ganze RCLK später gültig)
brauchen kann. Dann tut's aber ein '164-er auch:

http://claymore.engineer.gvsu.edu/~steriana/courses/Downloads/datasheets/74L
S164.pdf


MIKE
 

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