Vero-19"-Einschubsystem

M

Martin Wiesner

Guest
Hallo,

ich habe ein paar Frage zu einem 19"-Bauteileträger. Ich hoffe, ihr
könnt mit dieser doch eher mechanischen Problemstellung etwas
anfangen. Ist leider etwas länglich und langatmig geworden.

Um die diversen Testschaltungen und Basteleien, die hier
so"lose" auf Lochraster rumfliegen, mal vernünftig zu"verpacken", und
vor allem eine Stromversorgung für die oft benötigten Spannungen in
petto zu haben, hab ich mir günstig ein 3HE-Rack zugelegt; stammt
vermutlich aus ner Schrottkiste, der Vorbesitzer konnte mir auch nicht
sagen, wofür die ganze Mimik mal gedacht war. Egal, denn dafür waren
bereits reichlich Teile drin:

- kompletter Satz Frontplatten
- Ringkerntrafo 2x15V, je 4A, dazu Platine mit Spannungsreglern f. +-12
und +-5V. Der +12V-Regler ist übrigens der ominöse 1P3R18AK-12, wohl von
Seagate. Dazu eine passende Frontplatte, bereits mit Einschalter und
entsprechender Gravierung...
- 2 nur dünn bestückte Einschubplatinen - werden entlötet und recycled.
- Blende mit Centronics-Buchse (ParPort!), schon fertig C64-verdrahtet,
also ideal für ParPort-angebundenen Kram
- Backplane fast über die gesamte Gehäusebreite, 18 Steckplätze.

Offensichtlich handelt es sich um ein System der Fa. Bicc-Vero (wohl
nicht mehr existent bzw aufgekauft). Auf den blauen Platinen steht
jedenfalls "(c) Bicc-Vero 1982", Teile-Nr. ist 10-2449K. Auf der
Backplane steht leider nichts, lediglich GIF in einer auf der Spitze
stehenden Raute (Hersteller oder Bezeichnung des Bus-Systems=GIF-Bus?),
sowie Bus96 (klar).

Was die Steckerstandards C64 (alle 96 ist für mich Overkill, 64
Leitungen reichen mir völlig) und H15 angeht, habe ich nach längerer
Katalog- und Datenblattlektüre einigermassen den Überblick. Selbst die
offenbar unübliche H15-Federleiste mit den 2 Lötstiften pro Kontakt
(Erni #594751) habe ich bei R&S gefunden. Folgende Fragen beschäftigen
mich aber noch:

- Die Einschubkarten sind nicht Europakartenformat, sonder einen Tick
kürzer?! Siehe folgende Abbildung, die die Längsseiten einer der
Bicc-Vero-Karten und einer H15-Eurokarte (Roth Elektronik RE 526) zeigt:
http://www-users.kawo2.rwth-aachen.de/~banish/usenet/karten.jpg (81kB).
Genaugenommen ist die "normale" Eurokarte so lang, dass eine Frontplatte
vorne gar nicht mehr dranpassen würde. Eine kleine Anzahl von Platinen
händisch entsprechend nachzubearbeiten wäre zwar möglich, aber lästig.
Die Karten 10-2449K finden sich zwar im Restposten
von www.darisus.de - leider bekam ich zwar eine Komplettübersicht
über alle liefbaren Platinen, jedoch keine Anwort mehr auf meine Frage,
ob direkt 10 Stück der Bicc-Vero-Platinen lieferbar seien :-/

- Normalerweise befindet sich der H15-Stecker, z.B. auf
Einschub-Schaltnetzteilen, von vorne gesehen hinten links, und die
seitlich versetzten Kontakte fangen (wiederum von vorne gesehen) links
oben mit 2 an und hören auch links unten mit 32 auf. Also die
näher an der Platine befindliche Seite der Kontakte hat einen Kontakt
mehr. Bei dieser Backplane ist es jedoch exakt umgekehrt :-/ Siehe
http://www-users.kawo2.rwth-aachen.de/~banish/usenet/backplane.jpg
(ca 100 kB). Wenn man von vorne in den Baugruppenträger reinschaut,
erscheint die Kontaktanordnung um 180° gedreht. Ich habe hier zum
Vergleich ein Schroff Powerpac PSK 112-Einschubnetzteil. Wenn man das
mit den Bauteilen nach links montieren bzw einschieben würde, würde es
auf den Stecker und vor allem auf die Anschlüsse für L, N und PE passen.
Denn der "early make, last break"-Kontakt soll natürlich dort liegen,
wo er hingehört, nämlich auf PE. Das Umdrehen des Netzteileinschubs
würde aber den Sinn des flexiblen Einschubsystems ad absurdum führen,
denn dann könnte ich-da das Netzteil bzw der hierfür vorgesehene
H15-Stecker auf der Backplane links angeordnet ist- nur noch
Einschubnetzteile mit ein und derselben Breite(nach derzeitiger
Positionierung der Backplane 12 TE=~61mm) verwenden. Eigentlich wollte
ich da flexibel bleiben, falls mal"was dickeres" rein soll. Und 12 TE
sind echt nicht viel, wenn man für alle Fälle mal lineargeregelte +-5V,
+-12 und +-15V reinzupacken gedenkt. Vor allem müsste ggf erst einmal
die Frontplatte eines fertigen Einschubnetzteiles"verkehrt herum"
montiert werden, was bei steigender Zahl von Bedien- und
Anzeigeelementen schwierig bis unmöglich werden dürfte... Drehen der
Backplane wäre natürlich möglich, dann müsste ich sie jedoch doppelt
drehen, damit L, N und PE wieder richtig liegen. Zudem würde dann die
Beschriftung auf dem Kopf stehen, daher habe ich diese Möglichkeit
bisher als falsch angesehen. Zudem habe ich Netzteile bislang aber immer
links im Einschubträger positioniert gesehen. Was ist richtig(er)?

- Zwischen H15-Steckverbindung und dem eigentlichen Bus liegen Lötpunkte
- ich nehme an, hier jumpert man sich einfach das auf die Leitungen, was
man dort an Spannungen haben möchte. Gibt es eine standardisierte
Belegung? "Oberseite" (der Backplane) = alles Versorgungsspannungen/GND
und "Rückseite"= die bis zu 64 Datenleitungen? Dafür würde das Layout
der Platine sprechen - oben führen 32, unten 64 Leitungen zu den Karten.

- Wofür könnten die "rückseitig" auf der Backplane befindlichen Felder
für 5, -15 und +15V gedacht sein? Relais? Sinn? Detailabbildung siehe
http://www-users.kawo2.rwth-aachen.de/~banish/usenet/backplane_detail.jpg
(170kB).

Danke für eure Aufmerksamkeit, hoffentlich nicht zu sehr OT. Würde mich
über Hinweise sehr freuen.


Martin
 
Martin Wiesner schrieb:

- Wofür könnten die "rückseitig" auf der Backplane befindlichen Felder
für 5, -15 und +15V gedacht sein? Relais? Sinn? Detailabbildung siehe
http://www-users.kawo2.rwth-aachen.de/~banish/usenet/backplane_detail.jpg
(170kB).
Siebensegmentanzeigen.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann <Dieter.Wiedmann@t-online.de> wrote:

Siebensegmentanzeigen.
Hallo,

dachte ich wegen der stilisierten DPs zuerst auch dran. Wo steckt aber
der tiefere Sinn, zumal sich die Backplane _im_ Gehäuse befindet und
eine Anzeige kaum sichtbar wäre? Das Vorhandensein von 5,-15 und 15V
ließe sich doch sicher auch eleganter anzeigen.

Gemeinsame Kathode oder Anode würde -je nachdem, von welche Seite aus
bestückt wird- vermutlich auf Pin 1 oder Pin 10 liegen (Zählung von oben
links gegen den Uhrzeigersinn vorausgesetzt).


bis dann,

Martin
 
Martin Wiesner <Martin.Wiesner@kawo2.rwth-aachen.de> wrote:

dachte ich wegen der stilisierten DPs zuerst auch dran. Wo steckt aber
der tiefere Sinn, zumal sich die Backplane _im_ Gehäuse befindet und
eine Anzeige kaum sichtbar wäre? Das Vorhandensein von 5,-15 und 15V
ließe sich doch sicher auch eleganter anzeigen.
Mir wird schlecht :-/

Hab das grad mal anhand eines LED-Displays mit entspr. Pinanordnung
durchexerziert. Für den Fall 1= common cathode/anode würde man auf
den Displays lesen:

G I F

Wohl doch der Hersteller? Jetzt stellt sich mir wieder die Frage, wurde
die Backplane vom Vorbesitzer überhaupt richtig rum montiert, denn die
Displays säßen im von mir angenommenem Beispiel (1=common) _hinten_,
also auch bei herausgenommenen Einschüben nicht sichtbar.



bis dann,

Martin
 
Martin Wiesner schrieb:

Mir wird schlecht :-/
Da hilft Dimenhydrinat.:)


Hab das grad mal anhand eines LED-Displays mit entspr. Pinanordnung
durchexerziert. Für den Fall 1= common cathode/anode würde man auf
den Displays lesen:

G I F
Frühes Casemodding wohl.


Wohl doch der Hersteller? Jetzt stellt sich mir wieder die Frage, wurde
die Backplane vom Vorbesitzer überhaupt richtig rum montiert, denn die
Displays säßen im von mir angenommenem Beispiel (1=common) _hinten_,
also auch bei herausgenommenen Einschüben nicht sichtbar.
Man Bestückungsdruck.


Gruß Dieter
 

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