UV Probleme TFT Display?

S

Stefan

Guest
Hallo,

ich habe heute eine merkwĂźrdige Reklamation rein bekommen.
Wir liefern an einen Kunden 5'' TFT Displays mit resistivem
Touch-Screen. Mein Kunde baut die Dinger zusammen mit einem von uns
gebauten STM32 System in kleine Kiosk Systeme ein. Die Teile haben an
der Oberfläche eine transparente Folie bzw. mehrere ßbereinander
liegende Folien. Diese Art Displays werden in verschiedenen Formaten fĂźr
Arduino u.ä. angeboten.

Von den Dingern sind mehr als 1000 Stück draußen, teilweise seit mehr
als 5 Jahren.

Bei einigen Kunden gibt es jetzt Probleme mit merkwĂźrdigen Ablagerungen
auf dem Display. Sieht irgendwie wie eingetrocknetes Salz aus, was auch
plausibel war, weil die betroffenen Geräte an der Kßste aufgestellt wurden.

Jetzt haben wir ähnliche Fehlermeldungen aus der Schweiz, und da klingt
das mit dem eingetrockneten Meerwasser nicht mehr plausibel.

Leider habe ich nie ein solches defektes Display in die Finger bekommen.

Der mechanische Aufbau liegt nicht in meiner Verantwortung und einige
Vorschläge von mir wurden schon vor ein paar Jahren aus Kostengrßnden
abgebĂźgelt.

Die Vermutung meines Kunden ist jetzt, dass durch starke UV bzw.
Sonneneinstrahlung die Touch-Screen-Folie geschädigt wird. Ich hab da
aber so meine Zweifel.


Hat da irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht, oder eine Erklärung?

Gruß

Stefan
 
Stefan <df9bi@arcor.de> wrote:

Die Vermutung meines Kunden ist jetzt, dass durch starke UV bzw.
Sonneneinstrahlung die Touch-Screen-Folie geschädigt wird. Ich hab da
aber so meine Zweifel.

Schon moeglich.

>Hat da irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht, oder eine Erklärung?

Was sagt den dein Lieferant zur UV-Festigkeit der Display?

UV ist generell ein Problem und muss natuerlich bei der Entwicklung
beachtet und getestet werden.

Olaf
 
Am 10.07.19 um 16:41 schrieb Stefan:
[snip]
Bei einigen Kunden gibt es jetzt Probleme mit merkwĂźrdigen Ablagerungen
auf dem Display. Sieht irgendwie wie eingetrocknetes Salz aus, was auch
plausibel war, weil die betroffenen Geräte an der Kßste aufgestellt wurden.

KĂźche dĂźrfte auch relativ warm sein

Jetzt haben wir ähnliche Fehlermeldungen aus der Schweiz, und da klingt
das mit dem eingetrockneten Meerwasser nicht mehr plausibel.

Leider habe ich nie ein solches defektes Display in die Finger bekommen.

Der mechanische Aufbau liegt nicht in meiner Verantwortung und einige
Vorschläge von mir wurden schon vor ein paar Jahren aus Kostengrßnden
abgebĂźgelt.

Die Vermutung meines Kunden ist jetzt, dass durch starke UV bzw.
Sonneneinstrahlung die Touch-Screen-Folie geschädigt wird. Ich hab da
aber so meine Zweifel.
Resistive Touchscreens werden m.W oft auf Basis von Indiumzinnoxid
gebaut, da reichen die Temperaturen kaum aus, damit das austritt.


Hat da irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht, oder eine Erklärung?

wie wäre es mit durch zu hohe Wärme/Sonneeinstrahlung und damit ggf auch
Überdruck im Display ausgetretenen und später auskristallisierten
FlĂźssigkristall?

Oder irgendwelche Reste von Reinigungsmitteln?

Gruß

Stefan

Gruß JAn
 
On Wed, 10 Jul 2019 16:41:36 +0200, Stefan wrote:
Wir liefern an einen Kunden 5'' TFT Displays mit resistivem
Touch-Screen. [...] Die Teile haben an
der Oberfläche eine transparente Folie [...]
Bei einigen Kunden gibt es jetzt Probleme mit merkwürdigen Ablagerungen
auf dem Display. Sieht irgendwie wie eingetrocknetes Salz aus [...] Die
Vermutung meines Kunden ist jetzt, dass durch starke UV bzw.
Sonneneinstrahlung die Touch-Screen-Folie geschädigt wird.

Ohne ein Foto ist das natürlich Kaffeesatzleserei. Kunststoff kann
vergilben und brüchig werden. Flußmittel und Klebstoffe können ausgasen
und sich an Oberflächen niederschlagen. Unsachgemäße oder schlampige
Reinigung des Displays (gerne auch bei der Herstellung) wäre eine
Möglichkeit - bei den Nikon D300 und D700 gab es Probleme mit
konzentrischen Putzspuren innen(!) auf dem Monitor, die oft erst Jahre
nach dem Kauf sichtbar wurden. Wegen der recht unterschiedlichen
Temperaturausdehnung und auch Härte der leitfähigen ITO-Beschichtung und
des Substrats kann es außerden zu Haarrißbildung und
Delaminierungserscheinungen kommen. S. auch
https://core.ac.uk/download/pdf/5222993.pdf.

Ciao,
Volker
 
Am 11.07.2019 um 00:24 schrieb Jan Conrads:
Am 10.07.19 um 16:41 schrieb Stefan:
[snip]


Resistive Touchscreens werden m.W oft auf Basis von Indiumzinnoxid
gebaut, da reichen die Temperaturen kaum aus, damit das austritt.



Hat da irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht, oder eine Erklärung?

wie wäre es mit durch zu hohe Wärme/Sonneeinstrahlung und damit ggf auch
Überdruck im Display ausgetretenen und später auskristallisierten
FlĂźssigkristall?

nein, das Glas ist offenbar intakt, die Flecken sind anscheinend auf der
äußersten Schicht.

BlĂśd ist, dass mein Kunde mir obwohl die erste Reklamation mehr als ein
Jahr zurßck liegt, keines der so beschädigten Teile gegeben hat.
Anscheinend haben die selber keines zurĂźck bekommen.

Oder irgendwelche Reste von Reinigungsmitteln?



Gruß

Stefan

Gruß JAn
 
Am 11.07.2019 um 10:01 schrieb Volker Bartheld:
On Wed, 10 Jul 2019 16:41:36 +0200, Stefan wrote:
Wir liefern an einen Kunden 5'' TFT Displays mit resistivem
Touch-Screen. [...] Die Teile haben an
der Oberfläche eine transparente Folie [...]
Bei einigen Kunden gibt es jetzt Probleme mit merkwĂźrdigen Ablagerungen
auf dem Display. Sieht irgendwie wie eingetrocknetes Salz aus [...] Die
Vermutung meines Kunden ist jetzt, dass durch starke UV bzw.
Sonneneinstrahlung die Touch-Screen-Folie geschädigt wird.

Ohne ein Foto ist das natĂźrlich Kaffeesatzleserei.

schon klar

Kunststoff kann
vergilben und brüchig werden. Flußmittel und Klebstoffe können ausgasen
und sich an Oberflächen niederschlagen. Unsachgemäße oder schlampige
Reinigung des Displays (gerne auch bei der Herstellung) wäre eine
MĂśglichkeit - bei den Nikon D300 und D700 gab es Probleme mit
konzentrischen Putzspuren innen(!) auf dem Monitor, die oft erst Jahre
nach dem Kauf sichtbar wurden. Wegen der recht unterschiedlichen
Temperaturausdehnung und auch Härte der leitfähigen ITO-Beschichtung und
des Substrats kann es außerden zu Haarrißbildung und
Delaminierungserscheinungen kommen. S. auch

passt alles nicht


> https://core.ac.uk/download/pdf/5222993.pdf.

Passt auch nicht. Die Fehler sind deutlich größer als 1cm. Es sind auch
keine geraden Linien, sondern rinfĂśrmige Flecken die aussehen, als wenn
dort ein Tropfen Salzwasser getrocknet ist.

Ciao,
Volker
 
Stefan <df9bi@arcor.de> wrote:
Am 11.07.2019 um 10:01 schrieb Volker Bartheld:
On Wed, 10 Jul 2019 16:41:36 +0200, Stefan wrote:
Wir liefern an einen Kunden 5'' TFT Displays mit resistivem
Touch-Screen. [...] Die Teile haben an
der Oberfläche eine transparente Folie [...]
Bei einigen Kunden gibt es jetzt Probleme mit merkwĂźrdigen Ablagerungen
auf dem Display. Sieht irgendwie wie eingetrocknetes Salz aus [...] Die
Vermutung meines Kunden ist jetzt, dass durch starke UV bzw.
Sonneneinstrahlung die Touch-Screen-Folie geschädigt wird.

Ohne ein Foto ist das natĂźrlich Kaffeesatzleserei.

schon klar

Kunststoff kann
vergilben und brüchig werden. Flußmittel und Klebstoffe können ausgasen
und sich an Oberflächen niederschlagen. Unsachgemäße oder schlampige
Reinigung des Displays (gerne auch bei der Herstellung) wäre eine
MĂśglichkeit - bei den Nikon D300 und D700 gab es Probleme mit
konzentrischen Putzspuren innen(!) auf dem Monitor, die oft erst Jahre
nach dem Kauf sichtbar wurden. Wegen der recht unterschiedlichen
Temperaturausdehnung und auch Härte der leitfähigen ITO-Beschichtung und
des Substrats kann es außerden zu Haarrißbildung und
Delaminierungserscheinungen kommen. S. auch

passt alles nicht

https://core.ac.uk/download/pdf/5222993.pdf.

Passt auch nicht. Die Fehler sind deutlich größer als 1cm. Es sind auch
keine geraden Linien, sondern rinfĂśrmige Flecken die aussehen, als wenn
dort ein Tropfen Salzwasser getrocknet ist.

Pilzbefall?


--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, peter.heitzer@rz.uni-regensburg.de
 
Am 12.07.2019 um 08:49 schrieb Peter Heitzer:
Stefan <df9bi@arcor.de> wrote:
Am 11.07.2019 um 10:01 schrieb Volker Bartheld:
On Wed, 10 Jul 2019 16:41:36 +0200, Stefan wrote:

https://core.ac.uk/download/pdf/5222993.pdf.

Passt auch nicht. Die Fehler sind deutlich größer als 1cm. Es sind auch
keine geraden Linien, sondern rinfĂśrmige Flecken die aussehen, als wenn
dort ein Tropfen Salzwasser getrocknet ist.

Pilzbefall?

Nein, ich habe mir aber inzwischen Fotos angesehen. Meine Beschreibung
war nicht ganz korrekt.

https://de.share-your-photo.com/6f447f88c8/album

Es sind großflächige Bläschen. Auf den Fotos sieht es so aus, als ob
sich diese in einer sehr dßnnen Schicht auf der Oberfläche befinden. Die
Bläschen haben wenige mm Durchmesser.

Ich habe hier auch einige Experimente mit Displays gemacht, die wegen
anderer Defekte ausgesondert wurden, z.B. Glasbruch oder elektrischen
Fehler.

Ich kann ähnliche Fehler wie die beobachteten mit einem Heißluftföhn
hervorrufen. Dabei verzieht sich die Folie aber sehr stark, was bei dem
beschriebenen Schadensbild nicht der Fall ist. Außerdem gibt es eher
kleine Risse und weniger Blasen.

Ein anderes Display haben wir fĂźr einige Stunden unter eine Halogenlampe
gelegt, so dass sie stark aufgeheizt wird. Keine Bläschen oder Risse,
aber die Folie fängt an sich zu verformen.

Ein weiteres Display haben wir in eine Schale mit Wasser getan. Da kann
man beobachten, dass Wasser zwischen die Schichten dringt. Das erzeugt
zwar bisher nicht das beschriebene Fehlerbild, kĂśnnte aber ein Faktor sein.

Was mir auf den Fotos mit den Bläschen aufgefallen ist, ist dass die
Fehler von außen nach innen zu wachsen scheinen. Das ist aber nicht ganz
eindeutig. Aber man erkennt am Rand, dass dort, wo die Folie vom
Gehäuserahmen abgedeckt wird keine Bläschen auftreten. Das wßrde wieder
die UV These unterstĂźtzen.

Ich habe erst einmal meinen Kunden gebeten, mir Displays mit diesen
Bläschen zu besorgen.
 
Am 13.07.2019 um 12:58 schrieb Stefan:
https://de.share-your-photo.com/6f447f88c8/album

Es sind großflächige Bläschen. Auf den Fotos sieht es so aus, als
ob sich diese in einer sehr dßnnen Schicht auf der Oberfläche
befinden. Die Bläschen haben wenige mm Durchmesser.

Wenn sich das unter der Oberfläche befindet, hätte ich eine Theorie,
sowas ähnliches gibt es bei Bitumenflachdächern:
Ein zusammenwirken von Feuchte und Temperaturwechsel.

Zuerst diffundiert wegen der Umgebungsfeuchte besonders am Rand etwas
Wasserdampf in den Kleber ein, der vom UV in der Bindekraft geschwächt
ist.
Bei Erwärmung wird der Kleber weicher und der steigende
Wasserdampfdruck fĂźhrt zu Dampfblasen. Beim erkalten wird der Kleber
hart und die Blasen bleiben, haben jetzt aber Unterdruck und saugen
weitere Feuchtigkeit ein.
Bei ständiger Wiederholung wächst das wie ein Pilzmyzel entlang der
Kleberschwachstellen.

Vielleicht wird das ganze auch von Mikrorissen in der Folie
begĂźnstigt, die vom UV kommen.

mfG W.Martens
 
Am 13.07.2019 um 14:02 schrieb Wolfgang Martens:
Am 13.07.2019 um 12:58 schrieb Stefan:
https://de.share-your-photo.com/6f447f88c8/album

Es sind großflächige Bläschen. Auf den Fotos sieht es so aus, als
ob sich diese in einer sehr dßnnen Schicht auf der Oberfläche
befinden. Die Bläschen haben wenige mm Durchmesser.

Wenn sich das unter der Oberfläche befindet, hätte ich eine Theorie,
sowas ähnliches gibt es bei Bitumenflachdächern:
Ein zusammenwirken von Feuchte und Temperaturwechsel.

klingt plausibel

Zuerst diffundiert wegen der Umgebungsfeuchte besonders am Rand etwas
Wasserdampf in den Kleber ein, der vom UV in der Bindekraft geschwächt ist.

Kleber ist da weniger. Die beiden Folienschichten des Touch liegen
locker aufeinander und sind nur am äußersten Rand verklebt.

Die Bilder sehen auch so aus, als ob das in einer Zwischenschicht ist,
d.h. als ob dort die obersten 10um auseinander gehen. Die Folie dĂźrfte
so 150um haben. Vieleicht sehe ich das genauer, wenn ich das Original in
der Hand halte.

Bei Erwärmung wird der Kleber weicher und der steigende Wasserdampfdruck
fĂźhrt zu Dampfblasen. Beim erkalten wird der Kleber hart und die Blasen
bleiben, haben jetzt aber Unterdruck und saugen weitere Feuchtigkeit ein.
Bei ständiger Wiederholung wächst das wie ein Pilzmyzel entlang der
Kleberschwachstellen.

kann sein. Ich hab ein Display ins Wasser gelegt, zwischen die Folien
dringt Wasser ein.
 
Am 10.07.19 um 16:41 schrieb Stefan:
Hat da irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht, oder eine Erklärung?

Sucht mal ein defektes Display mit einer Lupe ab. Bei Elo-Folien älter
Bauart trat das Gel, das die Folien bei resistiven Touches ohne
Sichtbare Dimples auf Abstand hält, gerne durch feinste LÜcher aus und
hinterließ Rückstände die weißlich aussehen.

Allerdings waren meine weißlichen Verfärbungen in und an resistiven
Kassen-Displays fast allesamt Aspergilli zwischen den Folien. Wir haben
dann auf kapazitive Touches umgestellt.

Falk D.
 
Am 13.07.19 um 12:58 schrieb Stefan:
Nein, ich habe mir aber inzwischen Fotos angesehen. Meine Beschreibung
war nicht ganz korrekt.

https://de.share-your-photo.com/6f447f88c8/album

Das ist Delamination durch Verziehen bei Montage oder häufige
Temperaturunterschiede vorne / hinten. Sollte man rausrakeln kĂśnnen.

Bezieht ihr die Folien von Elo?
Es gibt robustere Folien fĂźr Public- oder ISM-Anwendungen.

Falk D.
 
Hallo Falk,

Am 13.07.2019 um 19:58 schrieb Falk DÂľebbert:
Am 13.07.19 um 12:58 schrieb Stefan:


Nein, ich habe mir aber inzwischen Fotos angesehen. Meine Beschreibung
war nicht ganz korrekt.

https://de.share-your-photo.com/6f447f88c8/album

Das ist Delamination durch Verziehen bei Montage oder häufige
Temperaturunterschiede vorne / hinten. Sollte man rausrakeln kĂśnnen.

An Montagefehler glaub ich nicht, bzw. nicht in Bezug auf diesen Fehler,
eher Temperaturunterschiede.

Bezieht ihr die Folien von Elo?
Es gibt robustere Folien fĂźr Public- oder ISM-Anwendungen.

Die Folien sind bereits auf dem Display. Das sind 5" TFT Displays aus
chinesischer Fertigung die z.B. fĂźr Arduino Systeme angeboten werden.
Das Display selber hat eine dĂźnne Glasscheibe die bei Montagefehlern
oder beim Transport schon mal bricht.
Darßber sind zwei leitfähig beschichtete Folien. Die silbrigen Bahnen am
Rand des Displays sind die Kontakte. Die Anschlusse gehen Ăźber eine
flexible Leiterbahn die am oberen Bildrand zu sehen ist an den ADU bzw.
Touch Controller.

Wir hatten schon Wasserschäden. Bei denen waren aber die Leiterbahnen
dort, wo sie an die Kontaktierung der Folien gehen vergammelt. Hier sind
sie absolut sauber.

Was man noch sehen kann ist, dass die Bläschen nicht ganz bis zum Rand
des Displays gehen. Das Display ist hinter einem Ausschnitt im Blech
montiert, d.h. an den Rand kommt kein Sonnenlicht.


 
Am 13.07.2019 um 19:20 schrieb Falk DÂľebbert:
Am 10.07.19 um 16:41 schrieb Stefan:


Hat da irgendjemand ähnliche Erfahrungen gemacht, oder eine Erklärung?

Sucht mal ein defektes Display mit einer Lupe ab. Bei Elo-Folien älter
Bauart trat das Gel, das die Folien bei resistiven Touches ohne
Sichtbare Dimples auf Abstand hält, gerne durch feinste LÜcher aus und
hinterließ Rückstände die weißlich aussehen.

Allerdings waren meine weißlichen Verfärbungen in und an resistiven
Kassen-Displays fast allesamt Aspergilli zwischen den Folien. Wir haben
dann auf kapazitive Touches umgestellt.

Ja, das wäre wohl die beste LÜsung, aber mein Kunde ist da etwas
preissensibel ;-)


 
Am 13.07.19 um 21:38 schrieb Stefan:
Das ist Delamination durch Verziehen bei Montage oder häufige
Temperaturunterschiede vorne / hinten. Sollte man rausrakeln kĂśnnen.

An Montagefehler glaub ich nicht, bzw. nicht in Bezug auf diesen Fehler,
eher Temperaturunterschiede.

Elo hatte diese Probleme mal in den 90er und 00er Jahren. Ich hatte mal
ein paar hundert Ticketautomaten und später Touchkassen "an der Backe".

Zwischen den Folien ist ein Gel, das sie auf Abstand und Sauerstoff von
der ITO-Beschichtung fernhält.

Bei billigen Folien ist das Gel nicht 100% gasfrei und bei vielen
kalt-warm-Vorgängen oder sonstigen StÜrungen der LÜslichkeit perlt Gas
aus. Dazu diffundiert auch Sauerstoff und Stickstoff durch die Folie,
wenn das Gel eben aus wasserhaltigem SilikonĂśl besteht.

Ein Rakel sollte das Problem temporär lÜsen kÜnnen, aber ich fßrchte
dass der Hersteller Deiner Displays das StĂźck Goretex-Membran zum
Ablassen des Gases (ziemlich sicher Stickstoff) auch vergessen hat.

Das Datenblatt sollte helfen.

Falk D.
 
Am 14.07.2019 um 13:24 schrieb Falk DÂľebbert:
Am 13.07.19 um 21:38 schrieb Stefan:

Elo hatte diese Probleme mal in den 90er und 00er Jahren. Ich hatte mal
ein paar hundert Ticketautomaten und später Touchkassen "an der Backe".

Zwischen den Folien ist ein Gel, das sie auf Abstand und Sauerstoff von
der ITO-Beschichtung fernhält.

Bei meinen Displays sind die Folien an der Innenseite rauh. Gel kann ich
nicht erkennen.

Bei billigen Folien ist das Gel nicht 100% gasfrei und bei vielen
kalt-warm-Vorgängen oder sonstigen StÜrungen der LÜslichkeit perlt Gas
aus. Dazu diffundiert auch Sauerstoff und Stickstoff durch die Folie,
wenn das Gel eben aus wasserhaltigem SilikonĂśl besteht.

Ein Rakel sollte das Problem temporär lÜsen kÜnnen, aber ich fßrchte

das kann ich nicht testen weil ich noch keines dieser Displays in der
Hand gehalten habe

dass der Hersteller Deiner Displays das StĂźck Goretex-Membran zum
Ablassen des Gases (ziemlich sicher Stickstoff) auch vergessen hat.

Das Datenblatt sollte helfen.

Damit sieht das eher mau aus.

Ich habe inzwischen ein Display geflutet, also ins Wasser gelegt. Es
läuft Wasser unter die Folie, vermutlich zwischen die beiden
Touch-Folien weil die untere Folie mit dem Glas verklebt ist.

Das ganze habe ich in den Gefrierschrank gegeben und nach einem Tag
wieder aufgetaut. Zuerst war nur wenig zu sehen. Ich hab das ganze dann
mit leicht verschmutztem Wasser wiederholt.

Das Ergebnis ist zwar nicht identisch, kommt aber schon sehr nah an das
Fehlerbild, das ich auf den Fotos erkenne heran.


 
Am 16.07.19 um 18:46 schrieb Stefan:
Am 14.07.2019 um 13:24 schrieb Falk DÂľebbert:
Am 13.07.19 um 21:38 schrieb Stefan:

Elo hatte diese Probleme mal in den 90er und 00er Jahren. Ich hatte
mal ein paar hundert Ticketautomaten und später Touchkassen "an der
Backe".

Zwischen den Folien ist ein Gel, das sie auf Abstand und Sauerstoff
von der ITO-Beschichtung fernhält.

Bei meinen Displays sind die Folien an der Innenseite rauh. Gel kann ich
nicht erkennen.

Also noch reine Dimple-Folien... wie in den 90ern. Gut. Solange nur
getippt wird, geht das. Das Problem ist halt, dass so Luft an die
ITO-Schicht kommt.

Versuch mal ein Display in die Finger zu bekommen und zu rakeln.

Falk D.
 
Am 10.07.2019 um 16:41 schrieb Stefan:
Hallo,

ich habe heute eine merkwĂźrdige Reklamation rein bekommen.
Wir liefern an einen Kunden 5'' TFT Displays mit resistivem
....

Bei einigen Kunden gibt es jetzt Probleme mit merkwĂźrdigen Ablagerungen
auf dem Display. Sieht irgendwie wie eingetrocknetes Salz aus, was auch
plausibel war, weil die betroffenen Geräte an der Kßste aufgestellt wurden.

So, ich habe inzwischen ein Display mit Ablagerungen auf dem Display
bekommen.

Es sind tatsächlich Ablagerungen auf der äußersten Schicht, also kein
Wasser zwischen Touch-Folie und Glas.

Es scheint so zu sein, dass auf der äußeren Folie eine Mattierung
aufgebracht ist, vermutlich zur Vermeidung von Spiegelungen. Diese
Mattierung ist angegriffen. Die Ablagerungen bilden die Muster die man
auf den Fotos erkennt, wobei ich mir nicht sicher bin, ob alle
Reklamationen tatsächlich denselben Effekt zeigen.

Die Ablagerungen konnte ich mit einem alkoholhaltigen Reiniger
entfernen. Man sieht jetzt, dass auf einem großen Teil des Displays die
Mattierung weg ist. Reste der Mattierung sind an der oberen Kante des
Displays noch vorhanden.

Wenn ich das Display in ein Gerät einbaue und einschalte, funktioniert
alles einwandfrei. Man erkennt auch keine Schäden. Nur bei
ausgeschaltetem Display erkennt man unter bestimmten Betrachtungswinkeln
die fehlende Mattierung.

Die Frage ist nun, ob es tatsächlich durch UV kommt, oder durch ein
ungeeignetes Reinigungsmittel.
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top