Treiber-IC mit +- 100mA Belastbarkeit pro Pin?

T

Thomas Ossowski

Guest
Hallo,

im Rahmen eines Projektes zur Ansteuerung vieler IO-Schnittstellen mit PC
(mit 595'ern, aber Schaltung muss noch gemacht werden) wollte ich vorab die
Ausgänge etwas stärker dimensionieren.

Ich will aber z.B. keine ULN200x benutzen, weil ich dann auf eine
Stromrichtung festgelegt bin.

Meine Frage: Kennt jemand einen IC, der mir 8-Bit treibt und
Gegentakt-Stufen oder ähnliches drin hat, damit ich da 100mA raus ziehen
kann bei HIGH und bei einem LOW da 100mA abfließen können pro Pin?


Gruss,

Thomas
 
Hallo Thomas,

Im Nofall kann man bei vielen CMOS Chips Ein- und Ausgaenge parallel
schalten, um auf die gewuenschte Treiberleistung zu kommen. Allerdings
nur innerhalb eines Chips, niemals die Stufen verschiedener Chips.

Vorher den Hersteller fragen.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Thomas Ossowski schrieb:

Meine Frage: Kennt jemand einen IC, der mir 8-Bit treibt und
Gegentakt-Stufen oder ähnliches drin hat, damit ich da 100mA raus ziehen
kann bei HIGH und bei einem LOW da 100mA abfließen können pro Pin?
Mit 8-bit kenne ich da nichts, 4-bit und nicht allzu schnell kann man
einen vierfachen Audioverstärker nehmen, z.B. TDA1554, der kann auch
mehr als 100mA.


Gruß Dieter
 
Thomas Ossowski <thomas.o@gmx.de> schrieb im Beitrag <40f2c889$0$21635$9b4e6d93@newsread4.arcor-online.net>...
Meine Frage: Kennt jemand einen IC, der mir 8-Bit treibt und
Gegentakt-Stufen oder ähnliches drin hat, damit ich da 100mA raus ziehen
kann bei HIGH und bei einem LOW da 100mA abfließen können pro Pin?

Sicher, z.B. EDGE748 von Semtech, +/-125mA.

Aber ich werde nie verstehen, warum Leute so ohne jede konkrete
Anwendung nur mal so rumhupen 'Ich will' mit irgendeinem beliebigen
maximierten Paramter (hier Ausgangsstrom), ohne zu bedenken,
das der nur auf Kosten von etwas anderem geht, und sei es bloss
Preis und Beschaffbarkeit.

ICs werden nicht fuer Theorieanforderungen gebaut.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
"MaWin" <me@privacy.net> schrieb
Thomas Ossowski <thomas.o@gmx.de> schrieb
Meine Frage: Kennt jemand einen IC, der mir 8-Bit treibt und
Gegentakt-Stufen oder ähnliches drin hat, damit ich da 100mA raus ziehen
kann bei HIGH und bei einem LOW da 100mA abfließen können pro Pin?

Sicher, z.B. EDGE748 von Semtech, +/-125mA.

Aber ich werde nie verstehen, warum Leute so ohne jede konkrete
Anwendung nur mal so rumhupen 'Ich will' mit irgendeinem beliebigen
maximierten Paramter (hier Ausgangsstrom), ohne zu bedenken,
das der nur auf Kosten von etwas anderem geht, und sei es bloss
Preis und Beschaffbarkeit.
^^^^^^^^^^^^^^^
Nabend,

danke auch allen anderen für die Antworten.

Ich hatte es nicht erwähnt, aber die Vorgabe kam nicht von mir sondern vom
Projektverteilenden. (Ich sollte erwähnen, dass es sich um eine Praxisphase
handelt -> Ausbildung).

Jedenfalls habe ich jetzt gute Argumente die gegen diese Idee sprechen. Das
ist doch schon mal was. Damit kann ich bestimmt die Anforderungen auf ein
passendes Niveau runterhandeln.

Gruss,

Thomas
 
Hallo Thomas,

Jedenfalls habe ich jetzt gute Argumente die gegen diese Idee sprechen. Das
ist doch schon mal was. Damit kann ich bestimmt die Anforderungen auf ein
passendes Niveau runterhandeln.


Naja, gehen tut das schon. Runterhandeln der Parameter ist eine Sache,
aber ein Ingenieur sucht doch erst einmal, ob es nicht doch moeglich ist
die Parameter zu liefern.

Neben den schon gemachten Vorschlaegen waeren hier noch zwei weitere:

Motortreiber Chips. Die gibt es oft mit bis zu vier Push-Pull
Ausgaengen. National und andere haben solche. Ein halbes Ampere oder
noch mehr sind locker drin bei vielen. Allerdings weiss ich nicht, ob
die fuer diese Anwendung schnell genug sind.

Der andere: Je Ausgang zwei FETs, einmal BSS123 und einmal BSS84. Gibt's
im kleinen SOT23. Es invertiert dann, sodass der Treiber davor oder die
Software auch invertieren muss. Aber dann kommt ordentlich Dampf.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Joerg schrieb:

Naja, gehen tut das schon. Runterhandeln der Parameter ist eine Sache,
aber ein Ingenieur sucht doch erst einmal, ob es nicht doch moeglich ist
die Parameter zu liefern.
Nee, ein richtiger Ingenieur prüft erstmal nach, ob die angefragten
Parameter überhaupt wirklich gebraucht werden.

Nicht umsonst lautet hier die häufigste Gegenfrage: "Was willst Du
eigentlich (genau) damit machen?". Häufig geht die gestellte Frage
ziemlich am wirklichen Problem vorbei...

--
Dipl.-Ing. Tilmann Reh
Autometer GmbH Siegen - Elektronik nach Maß.
http://www.autometer.de
 
Thomas Ossowski schrieb:
Hallo,

im Rahmen eines Projektes zur Ansteuerung vieler IO-Schnittstellen mit PC
(mit 595'ern, aber Schaltung muss noch gemacht werden) wollte ich vorab die
Ausgänge etwas stärker dimensionieren.

Ich will aber z.B. keine ULN200x benutzen, weil ich dann auf eine
Stromrichtung festgelegt bin.

Meine Frage: Kennt jemand einen IC, der mir 8-Bit treibt und
Gegentakt-Stufen oder ähnliches drin hat, damit ich da 100mA raus ziehen
kann bei HIGH und bei einem LOW da 100mA abfließen können pro Pin?
Warum brauchst Du viel Strom wenn Du viele 595'er ansteuern mußt?
Benutzt Du nicht CMOS? In dem Fall bräuchtest Du doch den Strom nur
kurzzeitig zum Umladen der parasitären Kapazitäten. Dann ergibt sich der
Strom aus der gewünschten Flankensteilheit und der Lastkapazität. Falls
die Leitungslänge nicht kurz ist ergeben sich aber unter Umständen
Verhältnisse, bei denen Du Welleneffekte bekommst (Reflexionen oder so).

Falls Du keinen Dauerstrom benötigst sondern hohe Lastkapazität hast
kommen auch Bausteine wie der 74AC244 in Frage. Im Umschaltmoment
treiben die locker 100mA. Die wollen nur sehr gut abgeblockt sein, und
die Flanken erzeugen üble Welleneffekte auf Leitungen, einschließlich
Störstrahlung, Reflexionen und so weiter.

Also nochmal die Frage: Was brauchst Du eigentlich *wirklich*?
o Welche ohmsche Last?
o Welche kapazitive Last?
o Welche Flankensteilheit?
o Welche Leitungslängen?

--
Cheers
Stefan
 
"Dieter Wiedmann" <Dieter.Wiedmann@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:40F2DED9.9732E086@t-online.de...
Thomas Ossowski schrieb:

Meine Frage: Kennt jemand einen IC, der mir 8-Bit treibt und
Gegentakt-Stufen oder ähnliches drin hat, damit ich da 100mA raus
ziehen
kann bei HIGH und bei einem LOW da 100mA abfließen können pro Pin?

Mit 8-bit kenne ich da nichts, 4-bit und nicht allzu schnell kann
man
einen vierfachen Audioverstärker nehmen, z.B. TDA1554, der kann auch
mehr als 100mA.
Oder den L298 Motortreiber. Den kann man sogar Tri-Staten, wenn ich
mich richtig erinnere.
 
"Stefan Heinzmann" <stefan_heinzmann@yahoo.com> schrieb

Nabend,

Warum brauchst Du viel Strom wenn Du viele 595'er ansteuern mußt?
Die Treiber sollten hinter die 595'er, da aus denen nicht so viel
rauszuholen ist (jedenfalls nicht so viel wie beim 244, nach Datenblatt).

Falls Du keinen Dauerstrom benötigst sondern hohe Lastkapazität hast
kommen auch Bausteine wie der 74AC244 in Frage. Im Umschaltmoment
treiben die locker 100mA.
Sieht so aus, also ob ich die nehme.

Die wollen nur sehr gut abgeblockt sein, und
die Flanken erzeugen üble Welleneffekte auf Leitungen, einschließlich
Störstrahlung, Reflexionen und so weiter.

Also nochmal die Frage: Was brauchst Du eigentlich *wirklich*?
Diese IO-Ports (Vorgabe möglichst beliebig viele an den PC anschliessbar)
sollen halt für möglichst viele weitere Bastel-Ausbildungs-Projekte
Verwendung finden und deshalb lässt sich das nicht so genau sagen.
Vielleicht nur eine LED, vielleich auch mal ein kleines Relais. Kapazitive
Verbraucher wohl eher nicht.

Das mit den 595'ern hat sich auch erledigt. Es wird ein schöner Bus mit
8-Bit Adresse + 8 Bit Daten + Rest, damit man was dabei lernt (die
angesprochenen maximalen Leitungslängen und sonst noch alles, was da so
schief gehen kann). Steuern wird das ganze ein AVR.
Wenn man dann Saft braucht, dann bastelt man sich halt ein 8-Bit-Platinchen,
dass entsprechene Schaltung hinter den Ausgängen mitbringt.

Vielen Dank für die Mühe,

Gruss,

Thomas
 
Thomas Ossowski schrieb:
"Stefan Heinzmann" <stefan_heinzmann@yahoo.com> schrieb

Nabend,


Warum brauchst Du viel Strom wenn Du viele 595'er ansteuern mußt?


Die Treiber sollten hinter die 595'er, da aus denen nicht so viel
rauszuholen ist (jedenfalls nicht so viel wie beim 244, nach Datenblatt).
Achso! Da habe ich Dich mißverstanden. Reines Glück das mein Tip
trotzdem klappt :)

Versionen des 595 mit höherem Ausgangsstrom gibt's von Texas
Instruments: TPIC6595 oder TPIC6A595 oder TPIC6B595 oder TPIC6C595, je
nach gewünschter Treiberleistung. Aber das brauchst Du ja jetzt nicht
mehr ;-)

--
Cheers
Stefan
 
Am Tue, 13 Jul 2004 23:05:18 +0200 hat Stefan Heinzmann
<stefan_heinzmann@yahoo.com> geschrieben:

Thomas Ossowski schrieb:
"Stefan Heinzmann" <stefan_heinzmann@yahoo.com> schrieb

Nabend,


Warum brauchst Du viel Strom wenn Du viele 595'er ansteuern mußt?


Die Treiber sollten hinter die 595'er, da aus denen nicht so viel
rauszuholen ist (jedenfalls nicht so viel wie beim 244, nach
Datenblatt).

Achso! Da habe ich Dich mißverstanden. Reines Glück das mein Tip
trotzdem klappt :)

Versionen des 595 mit höherem Ausgangsstrom gibt's von Texas
Instruments: TPIC6595 oder TPIC6A595 oder TPIC6B595 oder TPIC6C595, je
nach gewünschter Treiberleistung. Aber das brauchst Du ja jetzt nicht
mehr ;-)

Achtung: sind leider Open drain-Ausgänge - also keine +/-100mA. Ich dachte
schon das wären schöne Treiber für 24V Steuersignale mit eingebautem
Schutz.


--
Martin
 
Hallo Tilmann,

Nee, ein richtiger Ingenieur prüft erstmal nach, ob die angefragten
Parameter überhaupt wirklich gebraucht werden.


Ja, tue ich auch ab und zu. Aber man muss vorsichtig sein, nicht nur
wenn es der Boss ist sondern besonders wenn es sich um einen Kunden
handelt. Wenn er nun absolut die gestellten Spezifikationen haben will,
dann muss man alles tun damit er sie auch bekommt. Der 100mA Wunsch ist
ja nicht gar so schwer zu erfuellen.

Nicht umsonst lautet hier die häufigste Gegenfrage: "Was willst Du
eigentlich (genau) damit machen?". Häufig geht die gestellte Frage
ziemlich am wirklichen Problem vorbei...


Richtig, manchmal bringt eine solche Diskussion eine viel einfachere
Loesung zu Tage. In diesem Fall muss man eben sehen, ob nicht CMOS
Receiver verwendet werden, die gar keinen Strom brauchen. Die Flanken
ohne Reflektionen bekommt man dann oft mit AC Termination. Sehr hohe
Treiberleistung braucht man eigentlich nur, wenn alles mit voller
Geschwindigkeit laufen muss.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 

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