Trafo \"verkehrtrum\" nutzen VDE-Verstoß?...

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Reinhard Zwirner

Guest
Hi,

es geht um

diesen <https://www.bilder-hochladen.net/files/big/12b4-wk-aa67.jpg>

Trenntrafo. Theoretisch ist dabei ja egal, welches die Primär- und
welches die Sekundärseite ist - ein Trafo _kann_ theoretisch in beide
Richtungen genutzt werden.

Meine Frage bzgl. des abgebildeten Trafos: _Darf_ man das in diesem
Fall auch? Ist die Bezeichnung der Wicklungen nur dem vorgesehenen
Verwendungszweck geschuldet oder stehen dem diesbezüglich
irgendwelche VDE-Vorschriften oder fertigungstechnische Eigenschaften
entgegen? Was sagen die Fachleute?

Für entsprechende Hinweise dankt im voraus

Reinhard
 
Am 25.10.20 um 12:48 schrieb Reinhard Zwirner:
diesen <https://www.bilder-hochladen.net/files/big/12b4-wk-aa67.jpg

Trenntrafo. Theoretisch ist dabei ja egal, welches die Primär- und
welches die Sekundärseite ist - ein Trafo _kann_ theoretisch in beide
Richtungen genutzt werden.

Praktisch hat jeder Trafo eine etwas höhere Ausgangsspannung um die
Verluste bei Nennbelastung auszugleichen. Drehst du ihn rum, bekommst du
also /zu wenig/ Spannung. Der Effekt ist i.a. bei E-Kernen größer als
bei Ringkernen und bei kleinen Trafos größer als bei großen.

Des weiteren sitzt die Primärwickling innen. Eine oft vorhandene
Thermosicherung wiederum sitzt nur in der Primärwicklung.

Meine Frage bzgl. des abgebildeten Trafos: _Darf_ man das in diesem
Fall auch? Ist die Bezeichnung der Wicklungen nur dem vorgesehenen
Verwendungszweck geschuldet oder stehen dem diesbezüglich
irgendwelche VDE-Vorschriften oder fertigungstechnische Eigenschaften
entgegen? Was sagen die Fachleute?

Derartige Vorschriften sind mir nicht bekannt - was immer das heißt.
Bezüglich der thermischen Absicherung muss man aber etwas tun.


Marcel
 
Am 25.10.20 um 12:48 schrieb Reinhard Zwirner:
Hi,

es geht um

diesen <https://www.bilder-hochladen.net/files/big/12b4-wk-aa67.jpg

Trenntrafo. Theoretisch ist dabei ja egal, welches die Primär- und
welches die Sekundärseite ist - ein Trafo _kann_ theoretisch in beide
Richtungen genutzt werden.

Meine Frage bzgl. des abgebildeten Trafos: _Darf_ man das in diesem
Fall auch? Ist die Bezeichnung der Wicklungen nur dem vorgesehenen
Verwendungszweck geschuldet oder stehen dem diesbezüglich
irgendwelche VDE-Vorschriften oder fertigungstechnische Eigenschaften
entgegen? Was sagen die Fachleute?

Bei einem Übertragungsverhältnis von 1:1 muß die sekundäre Wicklung
einige Windungen mehr haben. Streuverluste sowie Eisenverluste müssen
ausgeglichen werden.
Ist zB ein Problem bei Einspeisungen von Sonnen- und Windstrom in
niedrige Spannungsebenen.

--
---hdw---
 
Am 25.10.20 um 12:48 schrieb Reinhard Zwirner:

Für entsprechende Hinweise dankt im voraus

Hier steht was dazu:
<http://www.asa-trafo-bau.de/contdeu/physfakt/p/primsek.htm>

Nach VDE bezeichnet Primär und Sekundär in welche Richtung
die Energie \"normalerweise\" fliesst. Ein direktes \"Verbot\" lese ich
darin nicht. Allerdings ist zweifelhaft ob ggf. relevante Angaben
zur Belastbarkeit, Durchschlagsfestigkeit oder andere Zulassungen
wie z.B. ATEX oder Gewährleistungen usw. bei abweichender
Betriebsweise noch gelten.

Neben den bereits geschriebenen Hinweisen wäre praktisch
noch der Hinweis auf den Einschaltstrom.

O.J.
 
horst-d.winzler schrieb:

Bei einem Übertragungsverhältnis von 1:1 muß die sekundäre Wicklung
einige Windungen mehr haben. Streuverluste sowie Eisenverluste müssen
ausgeglichen werden.

In der VDE 0550 Teil 3 finde ich nur:

Ä n d e r u n g d e r S p a n n u n g s e i n s t e l l u n g

1. Ortsveränderliche Trenntransformatoren müssen für e i n e
Übersetzung gebaut sein.

2. Ortsfeste Trenntransformatoren dürfen mit Anzapfungen zum Anschluß
an mehrere Nenn-Eingangsspannungen versehen sein.
2.1 Ortsfeste Trenntransformatoren dürfen außerdem an den
Eingangswicklungen mit Anzapfungen zur Anpassung an die
Spannungsschwankungen des Netzes für einen Bereich von
± 5 % der Nenn-Eingangsspannung versehen sein.

3. Der Wechsel der Eingangsspannungen bei ortsfesten
Trenntransformatoren darf nur mit Hilfe von Werkzeugen möglich sein.
Dies gilt auch dann noch, wenn die Umschalteinrichtung selbst
hinter einer nur mit Werkzeug abnehmbaren Abdeckung angeordnet ist.
Umschaltung mittels Handgriffen, Schleifern u. dgl. ist auch dann
unzulässig.

Gruß Willi
 
On 10/26/20 12:16 PM, Willi Marquart wrote:
horst-d.winzler schrieb:

Bei einem Übertragungsverhältnis von 1:1 muß die sekundäre Wicklung
einige Windungen mehr haben. Streuverluste sowie Eisenverluste müssen
ausgeglichen werden.

In der VDE 0550 Teil 3 finde ich nur:

Ä n d e r u n g d e r S p a n n u n g s e i n s t e l l u n g

1. Ortsveränderliche Trenntransformatoren müssen für e i n e
Übersetzung gebaut sein.

Hm, mein Grundig RT5 erfüllt das aber nicht wirklich. Gab es da mal eine
Änderung?

Gerrit
 
Gerrit Heitsch schrieb:

On 10/26/20 12:16 PM, Willi Marquart wrote:

In der VDE 0550 Teil 3 finde ich nur:

Ä n d e r u n g d e r S p a n n u n g s e i n s t e l l u n g

1. Ortsveränderliche Trenntransformatoren müssen für e i n e
Übersetzung gebaut sein.

Hm, mein Grundig RT5 erfüllt das aber nicht wirklich. Gab es da mal eine
Änderung?

Die VDE 0550, die ich hier habe, ist von 1969, so wirklich neu ist das
also nicht. Auf deinem RT5 wird wohl nicht \"VDE 0550\" stehen,
vermutlich wird das in einer Reparaturwerkstatt auch nicht gefordert.

Gruß Willi
 
Am 26.10.20 um 12:16 schrieb Willi Marquart:
horst-d.winzler schrieb:

Bei einem Übertragungsverhältnis von 1:1 muß die sekundäre Wicklung
einige Windungen mehr haben. Streuverluste sowie Eisenverluste müssen
ausgeglichen werden.

In der VDE 0550 Teil 3 finde ich nur:

Ä n d e r u n g d e r S p a n n u n g s e i n s t e l l u n g

1. Ortsveränderliche Trenntransformatoren müssen für e i n e
Übersetzung gebaut sein.

Klar, von einem Trenntrafo erwarte ich das er die Bedingung erfüllt
Uprim=Usec!


2. Ortsfeste Trenntransformatoren dürfen mit Anzapfungen zum Anschluß
an mehrere Nenn-Eingangsspannungen versehen sein.
2.1 Ortsfeste Trenntransformatoren dürfen außerdem an den
Eingangswicklungen mit Anzapfungen zur Anpassung an die
Spannungsschwankungen des Netzes für einen Bereich von
± 5 % der Nenn-Eingangsspannung versehen sein.

Bei großen Trafos nicht unüblich.

3. Der Wechsel der Eingangsspannungen bei ortsfesten
Trenntransformatoren darf nur mit Hilfe von Werkzeugen möglich sein.
Dies gilt auch dann noch, wenn die Umschalteinrichtung selbst
hinter einer nur mit Werkzeug abnehmbaren Abdeckung angeordnet ist.
Umschaltung mittels Handgriffen, Schleifern u. dgl. ist auch dann
unzulässig.

Wenn Ueingang=Uausgang sein soll, dürfen die Wicklungen nicht aus
versehen vertauscht werden können.

Gruß Willi

--
---hdw---
 
Am 26.10.2020 um 13:14 schrieb Willi Marquart:

Die VDE 0550, die ich hier habe, ist von 1969, so wirklich neu ist das
also nicht.
Die 0550 ist für normale Steuertrafos, für sichere Trennung war die 0551
zuständig, derzeit im Status zurückgezogen.

Das mit dem Umklemmen soll ein Umschalten aus Schusseligkeit vermeiden,
bei einem alten PC Netzteile einfach mal im Betrieb die Lasche von 230
auf 110 schieben...
Heute zum Glück meist Weitbereich 85-230 VAC.



Butzo
 
Klaus Butzmann schrieb:

Am 26.10.2020 um 13:14 schrieb Willi Marquart:

Die VDE 0550, die ich hier habe, ist von 1969, so wirklich neu ist das
also nicht.
Die 0550 ist für normale Steuertrafos, für sichere Trennung war die 0551
zuständig, derzeit im Status zurückgezogen.

Kein Wunder, dass ich die 0551 nicht gefunden habe, aber die
Zuständigkeit der 0550 ist laut Titel etwas weiter gefasst:

Bestimmungen für Kleintransformatoren
Teil 3 Besondere Bestimmungen für Trenn- und
Steuertransformatoren sowie Netzanschluß- und Isolier-
transformatoren über 1000 V


Gruß Willi
 

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