Tonband rückwärts kopieren?

Winfried Buechsenschuetz schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

Es gab mal ne Zeit, da haben Boxenbauer Hoch- und Tieftöner axial
versetzt (d.h. meist Tieftöner vorstehend) eingebaut, um (angeblich)
die
Phasenverzerrung
fehlt: 'in der Lautsprecherweiche'

zu kompensieren.
WB
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
 
Lars Mueller schrieb:
Die Entzerrung (Deemphasis) im Wiedergabeverstärker des Tonbandgerätes
verschiebt ja die Phase bei hohen Frequenzen rückwärts (R-C Glied), und

Nein, denn nochmal: Bei Musik ist keine Phase festgelegt.
Bei Frequenzen kleiner 400Hz schon. Aber die sind hier nicht betroffen.

Grüße, Benjamin
 
"Stefan Heimers" <stefan.usenet@heimers.ch> schrieb:
Es scheint zu funktionieren, klingt passabel, aber ich frage mich was
mit
der Deemphasis geschieht. Die Phase wird ja dann in die falsche
Richtung
geschoben. Oder brauche ich mir da keine Gedanken zu machen, hat das
auf
den Klang nur wenig Einfluss?
Keinen Einflus. Das Signal im Zeitbereich wird in umgekehrter Richtung
wiedergegeben. Bei nochmaliger Umkehrung hast Du das originale Signal
wieder.

Ein Problem hättest Du bei einer Aufnahme mit Dolby wegen der
signalabhängigen dynamischen Verzerrung des Frequenzgangs mit
unsymmetrischem Auf- und Abklingverhalten; der Dolby-Decoder würde bei
verkehrt herum laufenden Band das Signal heillos versalzstrudeln. In
diesem speziellen Fall müsstest Du darauf achten, das Ganze ohne Dolby
umgekehrt abzuspielen, erst dann auf dem PC umzukehren und erst danach
einen Software-Dolbyfilter anzuwenden.

--
Es gibt keine Neue Rechtschreibung. Es gibt eine Rechtschreibung und
eine neue Schreibweise. Ausserdem hätte ich lieber eine
Mathematikreform, dann wäre das Rechnen nicht so schwer.
 
Winfried Buechsenschuetz schrieb:

Es gab mal ne Zeit, da haben Boxenbauer Hoch- und Tieftöner axial
versetzt (d.h. meist Tieftöner vorstehend) eingebaut, um (angeblich) die
Phasenverzerrung zu kompensieren. Abgesehen davon, daß das sowieso immer
nur schmalbandig geht, ist das in Anbetracht der Phasenverschiebungen im
Verstärkerzug wohl eher Voodoo - und ist auch vom Markt verschwunden.



Hehe, ich hab' da so ein Drehrad für die Delays der einzelnen
FW-Ausgänge....
 
Hi,

in de.sci.electronics Winfried Buechsenschuetz <winfried.buechsenschuetz@freenet.de> wrote:
Gernot Zander schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

Ja, aber die wird durch jeden Koppelkondensator (und derer
gibt es unzählige, in jeder Verstärkerstufe) und erst recht
durch Mehr-Wege-Boxen später beim Anhören eh so vermurkst,
dass es darauf nun auch nicht mehr ankommt.

AFAIK wurde hörphysiologisch ermittelt, daß es dem Ohr nichts ausmacht,
wenn ein Teil der Harmonischen eines Signals phasenverschoben ist. D.h.,
ein Frequenzgemisch hört sich immer gleich an, egal wie die Phasenlage
der Teilsignale zueinander ist.
Das schon. Aber im Übergabebereich zwischen z.B. Mittel- und
Hochtöner überlagert sich der Ton aus beiden Lautsprechern,
und das auch noch mit verschobener Phase (weil der Hochpass
für den Hochtöner die Phase anders schiebt als der Bandpass
für den Mitteltöner), was zur Folge hat, dass je nach Frequenz
sogar Auslöschungen möglich sind. Allerdings spielt selbst
das in der Praxis nur Voodoo-Rolle...

Verstärkerzug wohl eher Voodoo - und ist auch vom Markt verschwunden.
Richtich:)

mfg.
Gernot

--
<hifi@gmx.de> (Gernot Zander) www.kabelmax.de *Keine Mailkopien bitte!*
Würde Gott auf Erden leben, die Leute würden ihm die Scheiben einschmeißen.
 
Benjamin Spitschan wrote:
Lars Mueller schrieb:
Die Entzerrung (Deemphasis) im Wiedergabeverstärker des Tonbandgerätes
verschiebt ja die Phase bei hohen Frequenzen rückwärts (R-C Glied), und

Nein, denn nochmal: Bei Musik ist keine Phase festgelegt.

Bei Frequenzen kleiner 400Hz schon. Aber die sind hier nicht betroffen.
Nein, denn woher beziehst du die Phasenlage? Du hast da genau null
Referenz! Es gibt keine Atomuhr, mit der das menschliche Gehirn
vergleicht, zu welcher Mikrosekunde die Sinuswelle gerade ihren
Wendepunkt haben muß. Selbst wenn: Gönn dir einen Meter Abstand zur Box
und die schöne Phasenlage wäre wieder im Eimer! So ein Tonband oder eine
CD wird - ganz ohne DCF-77-Synchronisation - zu irgend einem belibigen
Zeitpunkt eingeschaltet.

Ich hoffe, man kann den armen Menschen jetzt endlich ohne weitere
Voodoo-Verwirrungen seinen Frequenzgang korrigieren lassen.

Lars
--
Bei M@il bitte re: in den Betreff (Filter)
 
Gernot Zander wrote:

Das schon. Aber im Übergabebereich zwischen z.B. Mittel- und
Hochtöner überlagert sich der Ton aus beiden Lautsprechern,
und das auch noch mit verschobener Phase (weil der Hochpass
für den Hochtöner die Phase anders schiebt als der Bandpass
für den Mitteltöner), was zur Folge hat, dass je nach Frequenz
sogar Auslöschungen möglich sind. Allerdings spielt selbst
das in der Praxis nur Voodoo-Rolle...
Na ja, sobald die Lautsprechermittelpunkte etwas Abstand haben und du
nicht im Lot davor stehst, hast du sowieso wieder eine andere Phasenlage
der beiden zueinander am Ohr. Daher ist das vermutlich nicht so wichtig.

Gruß Lars
--
Bei M@il bitte re: in den Betreff (Filter)
 
Andreas Donner wrote:

Ein Problem hättest Du bei einer Aufnahme mit Dolby wegen der
signalabhängigen dynamischen Verzerrung des Frequenzgangs mit
unsymmetrischem Auf- und Abklingverhalten; der Dolby-Decoder würde bei
verkehrt herum laufenden Band das Signal heillos versalzstrudeln. In
diesem speziellen Fall müsstest Du darauf achten, das Ganze ohne Dolby
umgekehrt abzuspielen, erst dann auf dem PC umzukehren und erst danach
einen Software-Dolbyfilter anzuwenden.
Das könnte tatsächlich dumm klingen. Gibt es solche Filter überhaupt? Es
wäre auch ein Problem der Pegelanpassung, da das Dolby auf den Pegel am
Band angepaßt sein muß und nicht willkürlich ansetzen darf.

Gruß Lars

--
Bei M@il bitte re: in den Betreff (Filter)
 
"Lars Mueller" <lm@despammed.com> schrieb:

Gibt es solche Filter überhaupt?
Gute Frage! Kann ich nicht sagen; ich habe noch kein DolbyB/C-Plugin
für normale Audiosoftware gefunden. Für einen HighCom-Plugin für CE2000
hat sich aber z. B. mal jemand bemüht, siehe
http://www.pyramidedata.dk/highcom.html

--
Es gibt keine Neue Rechtschreibung. Es gibt eine Rechtschreibung und
eine neue Schreibweise. Ausserdem hätte ich lieber eine
Mathematikreform, dann wäre das Rechnen nicht so schwer.
 
On Tue, 6 Sep 2005 12:53:18 +0200, "Andreas Donner" <AnDon@gmx.de>
wrote:

einen Software-Dolbyfilter anzuwenden.
Sowas suche ich noch
 
Lars Mueller schrieb:

Nein, denn woher beziehst du die Phasenlage? Du hast da genau null
Referenz!

Also ich hab' da so Schallplatten mit einer Phasenverschiebung von
30*365*24*60*60 Sekunden...
 
Klaus Butzmann schrieb:
Also ich hab' da so Schallplatten mit einer Phasenverschiebung von
30*365*24*60*60 Sekunden...
Achtung, jetzt sind weitere ca. weiter 1200 Sekunden hinzugekommen.

--
Für Privat-Email bitte Betreff mit "Usenet-Reh" beginnen lassen.
 
Klaus Butzmann schrieb:

Also ich hab' da so Schallplatten mit einer Phasenverschiebung von
30*365*24*60*60 Sekunden...
Achtung, jetzt sind weitere weitere ca. 1200 Sekunden hinzugekommen.



--
Für Privat-Email bitte Betreff mit "Usenet-Reh" beginnen lassen.
--
"Ein Mokka-Trüffel-Parfait mit einem Zitronencreme-Bällchen."
 
Lars Mueller schrieb:


Nein, denn woher beziehst du die Phasenlage? Du hast da genau null
Referenz!
[Blödsinn gesnippt]

Die Referenz für das Musiksignal hinter dem Entzerrverstärker ist das
Musiksignal vor dem Entzerrverstärker.

Gruss

Klaus
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top