Thermometer kalibrieren?

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Daniel Bartenschlager

Guest
Hallo!

Ich hoffe ich bekomme hier einen Rat:

Ich habe 2 digitale Thermo-/Hygrometer fürs Terrarium gekauft. Da allerdings
die "Lüftungsschlitze" mit den Sensoren dahinter auf der Rückseite des
Gerätes liegen haben die angezeigten Werte nicht gestimmt (an kalte
Glasscheibe geklebt).
Daraufhin habe ich in die Front des Gerätes einige Löcher gebohrt und die
Sensoren auf die andere Platinenseite gelötet.

Allerdings zeigen beide Thermometer jetzt 3°C weniger als vorher an.
Luftfeuchte stimmt.
Kann es sein dass die PTC´s durchs umlöten einen Schaden erlitten haben? Ich
war extra vorsichtig beim Umlöten und hab sie nicht lange der Hitze
ausgesetzt.

Es handelt sich um PTC mit 10kOhm bei 25°C
Die Frage ist ob sich beim einlöten von neuen PTC´s das gleiche Problem
ergibt.

Gibt es vielleicht eine Möglichkeit die Temperatur zu kalibrieren,
vielleicht mit einem Poti oder so?

Für jeden Tip wäre ich dankbar!

Schöne Grüße
Daniel
 
Daniel Bartenschlager wrote:

Hallo!

Ich hoffe ich bekomme hier einen Rat:

Ich habe 2 digitale Thermo-/Hygrometer fürs Terrarium gekauft. Da allerdings
die "Lüftungsschlitze" mit den Sensoren dahinter auf der Rückseite des
Gerätes liegen haben die angezeigten Werte nicht gestimmt (an kalte
Glasscheibe geklebt).
Daraufhin habe ich in die Front des Gerätes einige Löcher gebohrt und die
Sensoren auf die andere Platinenseite gelötet.

Allerdings zeigen beide Thermometer jetzt 3°C weniger als vorher an.
Luftfeuchte stimmt.
Kann es sein dass die PTC´s durchs umlöten einen Schaden erlitten haben? Ich
war extra vorsichtig beim Umlöten und hab sie nicht lange der Hitze
ausgesetzt.

Es handelt sich um PTC mit 10kOhm bei 25°C
Die Frage ist ob sich beim einlöten von neuen PTC´s das gleiche Problem
ergibt.

Gibt es vielleicht eine Möglichkeit die Temperatur zu kalibrieren,
vielleicht mit einem Poti oder so?

Für jeden Tip wäre ich dankbar!

Schöne Grüße
Daniel


Grundsätzlich sollte ein PTC das Löten, so es nicht überdurchschnittlich
lange dauert, überleben. Die Geräte sind durch den Hersteller sicherlich
vorgetrimmt worden. Dabei wurde aber sicherlich auch berücksichtigt,
dass die Geräte selber eine geringfügige Wärme entwickeln. Setzt Du
jetzt den PTC auf die andere Seite der Platine, auf der keine anderen
Bauteile mehr sind, so fehlt deren Wäreme und der Korrekturfaktor stimmt
nicht mehr.

Vermutlich wird es in dem Gerätchen einen Trimmer geben, mit dem man das
korrigieren kann, aber da Du nicht schreibst, was für ein Gerät es ist,
ist das schwer zu erraten.

Der Austausch gegen einen neuen PTC wird das Problem nicht lösen, da
Bauteile einer gewissen Streuung unterliegen und damit der Fehler eher
größer wird. Auch hier müßtest Du also den Trimmer finden, der den
Temperatur-Teil eicht.

Da hilft nur suchen, bzw, wenn mehrere Trimmer vorhanden sind ggf.
nachsehen, ob einer davon direkt mit dem PTC verbunden ist. Wenn das
nicht hinhaut, nachsehen, ob zum verwendeten Chip etwas zu finden ist
und so weiter.

Gruß

--
Ulrich Prinz
----------------------------------------------------
"But befor you connect, be advised:
you are plugging into the supply from hell."
Datasheet LTC1625, Automotive Considerations, Linear Tech.
 
Ulrich Prinz <uprinz2@netscape.net> wrote in message news:<bs57k0$psr$06$1@news.t-online.com>...
Daniel Bartenschlager wrote:

Hallo!

Ich hoffe ich bekomme hier einen Rat:

Ich habe 2 digitale Thermo-/Hygrometer fürs Terrarium gekauft. Da allerdings
die "Lüftungsschlitze" mit den Sensoren dahinter auf der Rückseite des
Gerätes liegen haben die angezeigten Werte nicht gestimmt (an kalte
Glasscheibe geklebt).
Daraufhin habe ich in die Front des Gerätes einige Löcher gebohrt und die
Sensoren auf die andere Platinenseite gelötet.

Allerdings zeigen beide Thermometer jetzt 3°C weniger als vorher an.
Luftfeuchte stimmt.
Kann es sein dass die PTC´s durchs umlöten einen Schaden erlitten haben? Ich
war extra vorsichtig beim Umlöten und hab sie nicht lange der Hitze
ausgesetzt.

Es handelt sich um PTC mit 10kOhm bei 25°C
Die Frage ist ob sich beim einlöten von neuen PTC´s das gleiche Problem
ergibt.

Gibt es vielleicht eine Möglichkeit die Temperatur zu kalibrieren,
vielleicht mit einem Poti oder so?
Schön; endlich mal wer, der nicht fälschlicherweise von "Eichen" spricht!

Für jeden Tip wäre ich dankbar!

Schöne Grüße
Daniel


Grundsätzlich sollte ein PTC das Löten, so es nicht überdurchschnittlich
lange dauert, überleben.
Das sehe ich auch so, allerdings langes brutzeln (>20s)könnte schon stören.

Die Geräte sind durch den Hersteller sicherlich
vorgetrimmt worden. Dabei wurde aber sicherlich auch berücksichtigt,
dass die Geräte selber eine geringfügige Wärme entwickeln. Setzt Du
jetzt den PTC auf die andere Seite der Platine, auf der keine anderen
Bauteile mehr sind, so fehlt deren Wäreme und der Korrekturfaktor stimmt
nicht mehr.
Das dürfte wohl nur einige zehntel K bringen.

Vermutlich wird es in dem Gerätchen einen Trimmer geben, mit dem man das
korrigieren kann, aber da Du nicht schreibst, was für ein Gerät es ist,
ist das schwer zu erraten.
Leider habe ich auch schon Geräte gesehen, die durch einen nachträglich
eigelöteten Festwiderstand kalibriert wurden
Der Austausch gegen einen neuen PTC wird das Problem nicht lösen, da
Bauteile einer gewissen Streuung unterliegen und damit der Fehler eher
größer wird. Auch hier müßtest Du also den Trimmer finden, der den
Temperatur-Teil eicht.
xxxxx Brrr!

Da hilft nur suchen, bzw, wenn mehrere Trimmer vorhanden sind ggf.
nachsehen, ob einer davon direkt mit dem PTC verbunden ist. Wenn das
nicht hinhaut, nachsehen, ob zum verwendeten Chip etwas zu finden ist
und so weiter.
Solche Chips zeichnen sich im allgemeinen durch einen Epoxytropfen
auf der Platine als "Verpackung" aus.

Thermometer mit externen Fühlern kann man ganz gut bei 0° mit
Eiswasser und bei ca. 40° mit einem Fieberthermometer (Fühler und
Fieberthermometer gemeinsam in die Achsel klemmen) kalibrieren.
Das hilft natürlich nur, wenn das Gerät eine entsprechende Einstell-
möglichkeit hat. Ansonsten sollte man versuchen, in irgendeinem
Hochschulinstitut (leihweise) ein Quecksilberthemometer zu bekommen.
Solche Thermometer sind oft über Jahrzehnte erstaunlich genau.
Gruss
Harald
 
Harald Wilhelms wrote:

Ulrich Prinz <uprinz2@netscape.net> wrote in message news:<bs57k0$psr$06$1@news.t-online.com>...

Daniel Bartenschlager wrote:


Hallo!

[...]
Schön; endlich mal wer, der nicht fälschlicherweise von "Eichen" spricht!
Danke, aber ich hatte unten die "" vergessen. Ein zugelassenes
Messnormal hat man sicherlich nicht zu Hause herumfliegen.
[...]
Die Geräte sind durch den Hersteller sicherlich
vorgetrimmt worden. Dabei wurde aber sicherlich auch berücksichtigt,
dass die Geräte selber eine geringfügige Wärme entwickeln. Setzt Du
jetzt den PTC auf die andere Seite der Platine, auf der keine anderen
Bauteile mehr sind, so fehlt deren Wäreme und der Korrekturfaktor stimmt
nicht mehr.


Das dürfte wohl nur einige zehntel K bringen.

Nicht unbedingt, habe da schon einfache LM78L05 als Regler hinter einem
9V Block gefunden. Und die heizen funktionsbedingt schon ganz gut.
Vermutlich wird es in dem Gerätchen einen Trimmer geben, mit dem man das
korrigieren kann, aber da Du nicht schreibst, was für ein Gerät es ist,
ist das schwer zu erraten.


Leider habe ich auch schon Geräte gesehen, die durch einen nachträglich
eigelöteten Festwiderstand kalibriert wurden

stimmt. Das gibt es leider auch. Der müsste aber doch parallel zum PTC
liegen?

Der Austausch gegen einen neuen PTC wird das Problem nicht lösen, da
Bauteile einer gewissen Streuung unterliegen und damit der Fehler eher
größer wird. Auch hier müßtest Du also den Trimmer finden, der den
Temperatur-Teil eicht.

xxxxx Brrr!
streiche "eicht", setze "kalibriert" :)


Da hilft nur suchen, bzw, wenn mehrere Trimmer vorhanden sind ggf.
nachsehen, ob einer davon direkt mit dem PTC verbunden ist. Wenn das
nicht hinhaut, nachsehen, ob zum verwendeten Chip etwas zu finden ist
und so weiter.


Solche Chips zeichnen sich im allgemeinen durch einen Epoxytropfen
auf der Platine als "Verpackung" aus.
Ok, wenn man selber jeden Tag mit Chips im PLCC und PDIP Gehäuse
verbringt, dann vergißt man schon mal, wie Unfair die Welt zu einem sein
kann....
Thermometer mit externen Fühlern kann man ganz gut bei 0° mit
Eiswasser und bei ca. 40° mit einem Fieberthermometer (Fühler und
Fieberthermometer gemeinsam in die Achsel klemmen) kalibrieren.
Das hilft natürlich nur, wenn das Gerät eine entsprechende Einstell-
möglichkeit hat. Ansonsten sollte man versuchen, in irgendeinem
Hochschulinstitut (leihweise) ein Quecksilberthemometer zu bekommen.
Solche Thermometer sind oft über Jahrzehnte erstaunlich genau.
Gruss
Harald
40°... dann solltest Du aber im Bettchen bleiben und nicht vor dem
Rechner hocken!

Gute Besserung

Gruß
--
Ulrich Prinz
----------------------------------------------------
"But befor you connect, be advised:
you are plugging into the supply from hell."
Datasheet LTC1625, Automotive Considerations, Linear Tech.
 
Ulrich Prinz schrieb:

Das dürfte wohl nur einige zehntel K bringen.

Nicht unbedingt, habe da schon einfache LM78L05 als Regler hinter einem
9V Block gefunden. Und die heizen funktionsbedingt schon ganz gut.
Das glaubst du ja wohl selbst nicht! Da wäre der 9-Volt-Block nämlich
in einem Tag leer wenn dort fühl- oder messbare Wärme entstehen würde.


Gruss Wolfgang
--
No reply to "From"! - Keine Antworten an das "From"
Keine privaten Mails! Ich lese die NGs, in denen ich schreibe.
Und wenn es doch sein muss, dann muss das Subjekt mit NGANTWORT beginnen.
 
Wolfgang Gerber <nichtfuerspam@gmx.de> schrieb im Beitrag <bs6h5r$9v66b$8@ID-3981.news.uni-berlin.de>...
Das glaubst du ja wohl selbst nicht! Da wäre der 9-Volt-Block nämlich
in einem Tag leer wenn dort fühl- oder messbare Wärme entstehen würde.


Und ausserdem wuerde das Thermometer schon lange bevor die Batterie
schlapp macht nicht mehr funktionieren, weil bei der Entladeschluss-
spannung von 5.4V einer 9V Batterie nur ein low drop Regler in Frage
kommt.

Ausserdem nuckelt ein 78L05 einen 9V Block auch ohne angeschlossenen
Thermometer in ein paar Tagen leer. Hat halt einen etwas zu hohen
Ruhestrom.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Harald Wilhelms schrieb:
Ulrich Prinz schrieb :

Gibt es vielleicht eine Möglichkeit die Temperatur zu kalibrieren,
vielleicht mit einem Poti oder so?

Schön; endlich mal wer, der nicht fälschlicherweise von "Eichen" spricht!
Hallo Ihr Zwei,

wenn man die Definitionen schon genau nimmt ( DIN 1319 ), dann aber richtig
:

Kalibrieren : Messfehler feststellen. ( nicht einstellen !!!)
Justieren : Abgleichen, Einstellen, das was hier gemeint ist
Eichen : Prüfung und Stempelung durch zuständige Eichbehörde

MfG

Bernd
 
Bernd Winchenbach wrote:

Harald Wilhelms schrieb:
Ulrich Prinz schrieb :


Gibt es vielleicht eine Möglichkeit die Temperatur zu kalibrieren,
vielleicht mit einem Poti oder so?

Schön; endlich mal wer, der nicht fälschlicherweise von "Eichen" spricht!


Hallo Ihr Zwei,

wenn man die Definitionen schon genau nimmt ( DIN 1319 ), dann aber richtig
:

Kalibrieren : Messfehler feststellen. ( nicht einstellen !!!)
Also Harald hat meinen Ausdrucksfehler kalibriert, weil festgestellt.

Justieren : Abgleichen, Einstellen, das was hier gemeint ist
Ich habe mich darauf hin in meiner Schreibweise justiert...

Eichen : Prüfung und Stempelung durch zuständige Eichbehörde
.... und Du hast uns nun nach DIN 1319 geeicht, weil unsere Ausdrücke
festgestellt.

Wieder was dazugelernt :)

Fohes Fest Euch Allen!
--
Ulrich Prinz
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"But befor you connect, be advised:
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Hallo!

Also erstmal danke für die zahlreichen Antworten!

Mein Gerät hat leider keinen Trimmer, sonst hätte ich diese Frage nicht
gestellt.

Es handelt sich um das Thermo-/Hygrometer z.B. Conrad 640265-62.
In der Mitte der Platine befindet sich ein großer schwarzer "Bollen" unter
dem sich die Steuerelektronik verbirgt.
Ein Pol des PTC führt direkt rein, der andere wird verteilt auf 3
SMD-Widerstände deren andere Seiten mit jeweils
einer eigenen Leiterbahn in die Elektronik führt.

Elektronik -------------R---------!
Elektronik -------------R---------!----------PTC------!
Elektronik -------------R---------! !

!
Elektronik ---------------------------------------------!

Kann ich so einen Trimmer nicht parallel mit zum PTC löten?
Oder einen PTC mit weniger Widerstand nehmen und einen Trimmer in Reihe?

Weihnachtliche Grüße,
Daniel
 
Hi,

On Tue, 23 Dec 2003 23:00:25 +0100, Ulrich Prinz <uprinz2@netscape.net> wrote:

Na ja, aber so ganz richtig war er auch nicht.

Bernd Winchenbach wrote:

Harald Wilhelms schrieb:
Ulrich Prinz schrieb :


Gibt es vielleicht eine Möglichkeit die Temperatur zu kalibrieren,
vielleicht mit einem Poti oder so?

Schön; endlich mal wer, der nicht fälschlicherweise von "Eichen" spricht!


Hallo Ihr Zwei,

wenn man die Definitionen schon genau nimmt ( DIN 1319 ), dann aber richtig
:

Kalibrieren : Messfehler feststellen. ( nicht einstellen !!!)

Also Harald hat meinen Ausdrucksfehler kalibriert, weil festgestellt.

Justieren : Abgleichen, Einstellen, das was hier gemeint ist

Ich habe mich darauf hin in meiner Schreibweise justiert...

Eichen : Prüfung und Stempelung durch zuständige Eichbehörde

... und Du hast uns nun nach DIN 1319 geeicht, weil unsere Ausdrücke
festgestellt.


Wieder was dazugelernt :)

Und noch was zum dazulernen: Kalibrieren ist ein fester Bestandteil des
Justieren. Wer sein Thermometer Justieren will muss auch Kalibrien. Und
der Rest vom Kalibrieren auf's justieren ist idR Kleinstkram. Also ist
die Frage nach dem justieren eines Thermometers idR beschraenkt auf das
Problem des Kalibrierens, der Rest ist (zuerst mal) uninteressant.

Nur bei der besonderen Fragestellung des OPs faellt der Unterschied
zwischen den Beiden Vorgaengen wirklich mal auf. Es sei den der OP meinte
noch was ganz anderes wie es sich fuer den geneigten Leser so liest?

MfG

Uwe Borchert
 
Bernd Winchenbach <bw@kohnwaagen.de> schrieb im Beitrag <bs74qm$7o9$02$1@news.t-online.com>...
wenn man die Definitionen schon genau nimmt ( DIN 1319 ), dann aber richtig
:

Kalibrieren : Messfehler feststellen. ( nicht einstellen !!!)
Justieren : Abgleichen, Einstellen, das was hier gemeint ist
Eichen : Prüfung und Stempelung durch zuständige Eichbehörde
Auch DIN-Schreiber erfassen die Feinheiten der deutschen Sparche nicht unbedingt:

Das Poti wird justiert,
das Geraet aber kalibriert.

Dazu kann man am Poti drehen, bis der abgelesene Messfehler 0 wird,

aber man kann auch ablesen (2.02A), vergleichen (2A) und "20mA Abweichung!"
draufschreiben (was das justieren des Potis erspart).

Dann macht es wieder Sinn und die Worte entsprechen dem Sprachgebrauch.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Uwe Borchert wrote:
Hi,

On Tue, 23 Dec 2003 23:00:25 +0100, Ulrich Prinz
uprinz2@netscape.net> wrote:

Na ja, aber so ganz richtig war er auch nicht.

Bernd Winchenbach wrote:

Harald Wilhelms schrieb:
Ulrich Prinz schrieb :


Gibt es vielleicht eine Möglichkeit die Temperatur zu
kalibrieren, vielleicht mit einem Poti oder so?

Schön; endlich mal wer, der nicht fälschlicherweise von "Eichen"
spricht!


Hallo Ihr Zwei,

wenn man die Definitionen schon genau nimmt ( DIN 1319 ), dann aber
richtig


Kalibrieren : Messfehler feststellen. ( nicht einstellen !!!)

Also Harald hat meinen Ausdrucksfehler kalibriert, weil festgestellt.

Justieren : Abgleichen, Einstellen, das was hier gemeint ist

Ich habe mich darauf hin in meiner Schreibweise justiert...

Eichen : Prüfung und Stempelung durch zuständige Eichbehörde

... und Du hast uns nun nach DIN 1319 geeicht, weil unsere Ausdrücke
festgestellt.


Wieder was dazugelernt :)

Und noch was zum dazulernen: Kalibrieren ist ein fester Bestandteil
des Justieren. Wer sein Thermometer Justieren will muss auch
Kalibrien.
Nein, Justieren und Kalibrieren sind wirklich getrennte Begriffe:

Kalibrierung: "Ermittlung der systematischen Messabweichung einer
Messeinrichtung unter vorgegebenen Anwendungsbedingungen ohne verändernden
Eingriff in die Messeinrichtung".

Justierung: "Beseitigung systematischer Messabweichungen durch verändernden
Eingriff in das Messgerät, soweit für dessen vorgesehene Anwendung
erforderlich".

Justierbare Messgeräte werden zwar meistens auch justiert, bevor sie
kalibriert werden.

Aber in einer laufenden Produktion werden Messegeräte häufig (z.B.
stündlich, um Temperaturschwankungen oder Abnutzung auszugleichen) justiert
(mit einem Normal), aber nur selten (monatlich, jährlich) kalibriert. Für
die Kalibrierung benötigt man häufig auch ein weiteres (evtl. geeichtes)
Messgerät, welches bezüglich der Messabweichung(Genauigkeit, Linearität, R&R
etc.) eine Klasse besser sein sollte als das zu kalibrierende Messmittel.
Oder einige kalibrierte Normale.

Viele elektronische Messgeräte justieren den Nullpunkt übrigens selbständig
bei jedem Einschaltvorgang, sind aber nicht in der Lage, sich selbst zu
kalibrieren.

Ich habe unser Thermometer, das der Wind von der Hauswand geweht hatte und
das sich dadurch verstellt hatte, kürlich mit Hilfe eines weiteren
Thermometers justiert, so gut es eben ging. Zur Kalibrierung fehlen mir aber
die notwendigen Hilfsmittel, das ist für den Fall aber auch nicht wirklich
notwendig ;-)

Gruß

Klaus

--
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Fuer mail "pub . kp2 . pieper @ ibeq . com" benutzen.
(Leerzeichen loeschen).

Reply-to invalid.
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Hi,

On Mon, 29 Dec 2003 09:01:42 +0100, Klaus P. Pieper <me@privacy.net> wrote:

Uwe Borchert wrote:
....[vor langer Zeit]...
wenn man die Definitionen schon genau nimmt ( DIN 1319 ), dann aber
richtig


Kalibrieren : Messfehler feststellen. ( nicht einstellen !!!)

Also Harald hat meinen Ausdrucksfehler kalibriert, weil festgestellt.

Justieren : Abgleichen, Einstellen, das was hier gemeint ist

Ich habe mich darauf hin in meiner Schreibweise justiert...

Eichen : Prüfung und Stempelung durch zuständige Eichbehörde

... und Du hast uns nun nach DIN 1319 geeicht, weil unsere Ausdrücke
festgestellt.


Wieder was dazugelernt :)

Und noch was zum dazulernen: Kalibrieren ist ein fester Bestandteil
des Justieren. Wer sein Thermometer Justieren will muss auch
Kalibrien.

Nein, Justieren und Kalibrieren sind wirklich getrennte Begriffe:

Kommt auf die Definition an. Bei der mir bekannten Vorgehensweise werden
die Sensoren kalibritert und dann das Messgeraet, genauer der Wandler,
justiert. Besonders bei der digitalisierten Datenerfassung ist das ein
uebliches und einfaches Verfahren.

Kalibrierung: "Ermittlung der systematischen Messabweichung einer
Messeinrichtung unter vorgegebenen Anwendungsbedingungen ohne verändernden
Eingriff in die Messeinrichtung".

Das ist der Sensor, der wird nur vermessen. Da wird die Kennlinie
bestimmt. Z.B. U(T) oder I(T) bei einem Thermometer.

Justierung: "Beseitigung systematischer Messabweichungen durch verändernden
Eingriff in das Messgerät, soweit für dessen vorgesehene Anwendung
erforderlich".

Der Datenlogger hat mit dem eigentlichen Messgeraet nicht viel zu tun und
der speichert u.U. nur die blanken Werte ohne die Korrekturen. Und so
kenn ich das. Da hat man beides schoen vereint.

Justierbare Messgeräte werden zwar meistens auch justiert, bevor sie
kalibriert werden.

Diese Sensoren sind eben idR nicht justierbar. Man nimmt einfach deren
Ausgangsgroeszen auf, idR Spannung oder Strom (als Spannung an einem
Widerstand) und Interpoliert dann diese Werte im Rechner auf die
_echten_ Zahlen ... und natuerlich auch Messgroeszen.

Aber in einer laufenden Produktion werden Messegeräte häufig (z.B.
stündlich, um Temperaturschwankungen oder Abnutzung auszugleichen) justiert
(mit einem Normal), aber nur selten (monatlich, jährlich) kalibriert. Für
die Kalibrierung benötigt man häufig auch ein weiteres (evtl. geeichtes)
Messgerät, welches bezüglich der Messabweichung(Genauigkeit, Linearität, R&R
etc.) eine Klasse besser sein sollte als das zu kalibrierende Messmittel.
Oder einige kalibrierte Normale.

Viele elektronische Messgeräte justieren den Nullpunkt übrigens selbständig
bei jedem Einschaltvorgang, sind aber nicht in der Lage, sich selbst zu
kalibrieren.

Ich habe unser Thermometer, das der Wind von der Hauswand geweht hatte und
das sich dadurch verstellt hatte, kürlich mit Hilfe eines weiteren
Thermometers justiert, so gut es eben ging. Zur Kalibrierung fehlen mir aber
die notwendigen Hilfsmittel, das ist für den Fall aber auch nicht wirklich
notwendig ;-)

Null ist leicht zu bekommen. Aber einen zweiten Referenzwert? Fuer 0°C
legt man den T-Sensor wassrdicht verpackt in ein Eiswasserbad. So haben
wir im Praktikum Thermometer kalibriert. Aber nie justiert. Allerdings
verstehe ich jetzt Deine Trennung von Justieren und Kalibrieren. Auch
wenn sie mir nicht gefaellt ... Ich bleib' weiter beim Kalibrieren und
dann nachtraeglich Justieren. Allerdings sehe ich jetzt die Einschraenkung:
Kalibrieren kann kein Bestandteil des Justierens sein wenn auf die Ausgabe
des Sensors kein Zugriff moeglich ist. Falls die Kennlinie des Sensors
bestimmt wird, dann wird das Kalibrieren ein Bestandteil des Justieren.
Oder hab ich da was falsch gesehen?

MfG

Uwe Borchert
 
MaWin wrote:
aber man kann auch ablesen (2.02A), vergleichen (2A) und "20mA Abweichung!"
draufschreiben (was das justieren des Potis erspart).
Abweichung in welche Richtung? Da sollte draufstehen:
"Fehler: +20mA" oder "Korrektion: -20mA" ;-))
Im Schweizerdeutschen entfällt ferner das Ausrufungs-
zeichen *duck*

--
mfg Rolf Bombach
 
Hallo Uwe,

Uwe Borchert wrote:

Ich habe unser Thermometer, das der Wind von der Hauswand geweht
hatte und das sich dadurch verstellt hatte, kürlich mit Hilfe eines
weiteren Thermometers justiert, so gut es eben ging. Zur
Kalibrierung fehlen mir aber die notwendigen Hilfsmittel, das ist
für den Fall aber auch nicht wirklich notwendig ;-)

Null ist leicht zu bekommen. Aber einen zweiten Referenzwert? Fuer 0°C
legt man den T-Sensor wassrdicht verpackt in ein Eiswasserbad. So
haben wir im Praktikum Thermometer kalibriert. Aber nie justiert.
*Das* war ein einfaches Flüssigkeit-Thermometer, kein elektronisches. Der
Glasbehälter mit der Flüssigkeit hatte sich im Gehäuse verschoben, es war
also recht einfach, das Gerät wieder zu justieren.

Allerdings verstehe ich jetzt Deine Trennung von Justieren und
Kalibrieren. Auch
wenn sie mir nicht gefaellt ...
Danke für die Blumen, aber die Definition stammt nicht von mir. Ich habe
eine DGQ-Schrift zitiert, die als Quelle die DIN1319 T1 angibt (die gerade
nicht zur Hand habe). Die stimmt z.B. inhaltlich auch mit den Definitionen
in T. Pfeifer: "Qualitätsmanagement" und Brunner/Wagner: "Taschenbuch
Qualitätsmanagement" überein.

Ich bleib' weiter beim Kalibrieren und
dann nachtraeglich Justieren.
Das kommt darauf an. Falls eine Justierung des Geräts Bestandteil des
Kalibrierauftrags ist, ist es eher umgekehrt: erst justieren ("einstellen",
"brauchbar machen"), dann kalibrieren ("feststellen ohne verändernden
Eingriff"). Das bezieht sich aber auf die gesamte Messeinrichtung. Evtl. ist
es schon notwendig, zuerst den Sensor zu kalibrieren, dann das Gerät zu
justieren (z.B. die Linearisierung abzugleichen) und danach noch einmal das
gesamte Gerät zu kalibrieren.

Wenn man nur den eigentlichen Sensor kalibriert, sagt eine solche
"teilkalibrierte" Messeinrichtung nicht viel aussagen, da sie auch
Messumformer enthält, die sich verändern können. Man bekommt ja nach
Abschluss der Arbeit für die geamte Messeinrichtung einen sog.
"Kalibrierschein", auf dem die festgestellten Abweichungen aufgeführt sind.
Das kann aber erst nach dem Justieren erfolgen.

Im laufenden Betrieb gibt es dann eine einfache Justierung, z.B. einen
einfachen Offset-Abgleich. Das hat dann mit der Kalibrierung nichts zu tun.

Allerdings sehe ich jetzt die
Einschraenkung: Kalibrieren kann kein Bestandteil des Justierens sein
wenn auf die Ausgabe des Sensors kein Zugriff moeglich ist. Falls die
Kennlinie des Sensors bestimmt wird, dann wird das Kalibrieren ein
Bestandteil des Justieren. Oder hab ich da was falsch gesehen?
Stimmt schon, man darf nur nicht vergessen, das Gesamtsystem hinterher auch
nicht einmal zu kalibrieren. Es sind schon öfters Messeinrichtungen justiert
worden, die gaben das Mass auf den 1/100mm genau an, aber leider um einen
ganzen cm falsch. Oder das Vorzeichen stimmte nicht. Analog für Thermometer.

Gruß

Klaus

--
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(Leerzeichen loeschen).

Reply-to invalid.
Use "pub . kp2 . pieper @ ibeq . com" (remove spaces).
 

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