Steckkontakt _in_ Platine integrieren

P

Philipp Schmälzle

Guest
Hallo,

ich habe gerad ein kniffliges Problem, bei dem ich ein paar Tips aus dem
Erfahrungsfundus dieses Forums gut gebrauchen könnte:


Ich muß zwei 8polige Stecker (male und female) Rücken-an-Rücken (d.h.
Lötseite-auf-Lötseite) in einem sehr schmalen Gehäuse (16mm)
unterbringen. In der Mitte des Gehäuses ist eine selbstgeätzte Platine
montiert. Über 4 der 8 Pins gehen je 1A.

Dummerweise sind die Stecker rückwärtig eh schon fast zu lang.
Der erste Versuch war, einen Stecker direkt in die Platine einzulöten
(von hinten) und den anderen Stecker (vor dem Zuschrauben des
allumschliessenden Flachgehäuses) mittels einigen cm Flachbandkables
flexibel mit der Platine zu verbinden.
Der Haken dabei ist der beengte Platz -- selbst wenn ich die Pins auf
Minimalmaß herunterfeile: Wenn ich das Gehäuse "zuquetsche" entstehen
leicht Kurzschlüsse, ohne dass ich das visuell kontrollieren oder
besonders gut "steuern" kann.

Als Alternative habe ich mir überlegt, einfach beide Stecker in eine
hohle Durchkontaktierungsniete (DK-Niete), lötfrei einzustecken. Das
wäre am elegantesten und ich könnte sogar die beiden Gehäusehälften im
"Servicefall" vollständig voneinander trennen.
Glücklicherweise ist die Steckerbelegung auch geometrisch 1:1 sodass
hier automatisch die richtigen Pins miteinander verheiratet werden. Das
liefe also effektiv auf einen selbsthergestellten Steckkontakt in der
Platine mittels DK-Nieten heraus.
Als kleine Erschwerniss muss ich vielleicht noch dazu sagen, dass der
Stecker (Binder720, siehe ggf. Link unten) eigentlich für
Lötkelch-Kabel-Anschluss ausgelegt ist (Pin-Durchmesser deshalb 1.35mm)
und die Pins auf einem Kreis liegen, der in kein handelsübliches Raster
passt.

- Hat jemand Erfahrungen mit so etwas? Ist das sehr Wackelkontaktanfällig?

- Welchen Innendurchmesser für Durchkontaktierungs-Hülsen/Nieten sollte
ich nehmen, damit die Pins einerseits reinpassen, aber andererseits
soviel Kontaktdruck da ist, dass die mir 1A zuverlässig tragen?

- Wo bekomme ich solche DK-Nieten?


Ich komme hier gerade nicht wirklich weiter.
Für jegliche Vorschläge -- auch Querdenker-Neuansätze -- bin ich daher
höchst dankbar.

Gruß,

Philipp
(Universität Karlsruhe)



http://www.binder-connector.de/d/produkte/content_detail3.asp?id=3&sid=48&aid=720_21&SecureID=
 
Hallo Philipp,

Ich muß zwei 8polige Stecker (male und female) Rücken-an-Rücken (d.h.
Lötseite-auf-Lötseite) in einem sehr schmalen Gehäuse (16mm)
unterbringen. In der Mitte des Gehäuses ist eine selbstgeätzte Platine
montiert. Über 4 der 8 Pins gehen je 1A.
greift die Platine nur Signale ab oder werden die Verbindungen zwischen
den Steckverbindern auch getrennt?

Dummerweise sind die Stecker rückwärtig eh schon fast zu lang.
Wieviel Platz ist denn zwischen den Pins?

Glücklicherweise ist die Steckerbelegung auch geometrisch 1:1 sodass
hier automatisch die richtigen Pins miteinander verheiratet werden. Das
liefe also effektiv auf einen selbsthergestellten Steckkontakt in der
Platine mittels DK-Nieten heraus.
Da waere ich pessimistisch. Wenn da nichts federt, ist das eine
bestenfalls einmal funktionierende Steckverbindung.

Ich wuerde eine durchkontaktierte Leiterplatte machen lassen und damit
die Steckverbinder beidseitig direkt verloeten, ggf. mit einer etwas
dickeren Leiterplattenstaerke.
Oder mit einer Leiterplatte die Steckverbinderanschluesse neben den
Steckverbinder fuehren (falls da Platz ist) und dann mit einem
geeigneten Steckverbinder (z.B. Pfostenfeld, Flachband etc..) mit einem
entsprechenden Leiterplatten-Gegenstueck auf dem anderen Steckverbinder
verbinden. Wenn man eine durchkontaktierte Leiterplatte verwendet, muss
der Restring (der verbleibende Kupferring bei einer Bohrung)
normalerweise nur ca. .2mm breit sein, die Last (mechanisch und
elektrisch) traegt dann die Durchkontaktierung.

Gruesse
Hartmut
 
In article <cj67q3$idt$1@hekserver.hek.uni-karlsruhe.de>,
Philipp Schmälzle <philipp.schmaelzle@stud.uni-karlsruhe.de> writes:
Ich muß zwei 8polige Stecker (male und female) Rücken-an-Rücken (d.h.
Lötseite-auf-Lötseite) in einem sehr schmalen Gehäuse (16mm)
unterbringen. In der Mitte des Gehäuses ist eine selbstgeätzte Platine
montiert. Über 4 der 8 Pins gehen je 1A.
Bei Bürklin gibt es Carrier IC-Fassungen die in der Platine versenkt werden.
Die passenden Gegenstücke sollte es auch geben.

Über die Strombelastbarkeit steht da leider nichts.
Die Bestellnummer ist 15 B 600 IC-Kontaktfederstreifen mit Lo"tbuchsen
Typ 102 b (B101.900)

--
MFG Gernot
 
Hallo Hartmut,

Vielen Dank für die Ideen!

Hartmut Schaefer wrote:

Ich muß zwei 8polige Stecker (male und female) Rücken-an-Rücken (d.h.
Lötseite-auf-Lötseite) in einem sehr schmalen Gehäuse (16mm)
unterbringen. In der Mitte des Gehäuses ist eine selbstgeätzte Platine
montiert. Über 4 der 8 Pins gehen je 1A.

greift die Platine nur Signale ab oder werden die Verbindungen zwischen
den Steckverbindern auch getrennt?
4 der Pins sind mit Versorgungsspannungen belegt. 2x V+ und 2x GND bei
insgesamt 2A, also 1A pro Kontakt.
Ich weiss nicht, ob ich Dich richtig verstanden habe; aber die
Verbindung ist jedenfalls nichts was andauernd getrennt wird. Geschweige
denn unter Spannung.
Im Idealfall wird es einmal nach dem Zusammenbau zusammengesteckt und
vielleicht ein, zwei mal danach um was daran rumzubasteln.


Wieviel Platz ist denn zwischen den Pins?
Die Pins liegen auf einem Kreis mit Radius 3.1 mm und sind 1.35 mm im
Druchmesser (eigentlich Lötkelche).
Das Gehäuse ist so schmal (16mm), dass es gar nicht zugehen würde, wenn
ich die Pins nicht passend kürzer feile. Sie berühren sich also
praktisch -- jeder mit seinem passenden Gegestück des gegenüberliegenden
Steckers.


Glücklicherweise ist die Steckerbelegung auch geometrisch 1:1 sodass
hier automatisch die richtigen Pins miteinander verheiratet werden. Das
liefe also effektiv auf einen selbsthergestellten Steckkontakt in der
Platine mittels DK-Nieten heraus.


Da waere ich pessimistisch. Wenn da nichts federt, ist das eine
bestenfalls einmal funktionierende Steckverbindung.
Einmal stecken wäre mir ja (fast) schon genug (s.o.).
Wenn's denn funktioniert. ;-)

Vielleicht kann ich die Kontakte ja mit was behandeln, dass dann
langfristig einen guten Kontakt ergibt...
Oder ich kühle die Pins sehr weit herunter, sodass sie (als
Presspassung) nur so in die Löcher passen und beim nachträglichen wieder
-ausdehnen einen guten Kontaktdruck erzeugen.

Gibt es irgendwelche --wissenden-- Kommentare zu diesen von mir so
unbekümmert --weil unwissend-- dahingesagten fertigungstechnischen
Höchstschwierigkeiten ;-)


Ich wuerde eine durchkontaktierte Leiterplatte machen lassen und damit
die Steckverbinder beidseitig direkt verloeten, ggf. mit einer etwas
dickeren Leiterplattenstaerke.
Das wäre auch meine bevorzugte Variante.
Aber leider ist das ein Gehäuse aus zwei Halbschalen (jede 8mm dick,
jeweils innen 6mm tiefe Tasche gefräst). In jeder Halbschale ist ein
Stecker eingeschraubt. Die Halbschalen sind allseitig schliessend.

Deshalb komme ich zum Löten nur an den Stecker unter der Platine. Der
auf der anderen Seite erreicht seine Einbauposition erst, wenn ich ihn
gemeinsam mit der HS in die er eingeschraubt ist auf die erste
Gehäuse-Halbschale setze. Dummerweise ist dann das Ding aber zu und es
passt kein Lötkolben mehr dazwischen ;-)


Vielen Dank nochmal,

Philipp
 
Hallo Philipp,

Deshalb komme ich zum Löten nur an den Stecker unter der Platine. Der
auf der anderen Seite erreicht seine Einbauposition erst, wenn ich ihn
gemeinsam mit der HS in die er eingeschraubt ist auf die erste
Gehäuse-Halbschale setze. Dummerweise ist dann das Ding aber zu und es
passt kein Lötkolben mehr dazwischen ;-)
da wuerde ich dann erstmal die Frage stellen, warum das unbedingt so
sein muss und ob man mit einem anderen Aufbau oder anderen
Steckverbinder nicht weniger Probleme haette.

Mit den passenden Spiralfederchen und halbwegs passenden Huelsen koennte
man eine mehrfach verwendbare Steckverbindung bauen, aber ob das 1 A
aushaelt?

Oder eine sehr duenne, doppelseitig durchkontaktierte Leiterplatte mit
der die Kontakte des Steckverbinders auf einen etwas groesseren Radius
verteilt werden, dann kann man die von Gernot erwaehnten Einloetbuchsen
verwenden (grosse Auswahl bei Fischer Elektronik). 500mA wuerde ich
denen schon zutrauen, eventuell ist ja Platz fuer 2 Steckkontakte pro
Stromversorgungsleitung. Als Gegenstueck gibts auch gedrehte Kontakte
bei Fischer. Damit koennte man auf einen Leiterplattenabstand von 1.5
bis 2mm kommen.

Wenn das auch nicht passt, wuerde ich mal ein ernstes Wort mit dem
Konstrukteur reden...

Gruss
Hartmut
 

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