SSR in Rolladenansteuerung defekt

T

Thomas Kerscher

Guest
Hallo!

Ich will die Rolläden im Haus auf elektrischen Betrieb
(Rohrmotor 'mhouse RMV15' 200W 0,8A) umstellen.
Geschaltet werden die beiden Leitungen für auf/ab über
jeweils ein Solid-State-Relais S202T02 von Sharp (600V/2A,
mit zero-cross unit). Über den Schaltausgängen der SSR's
hängen parallel snubber-circuits (Entstör-Glieder 47nF in
Reihe mit 100Ohm). Angesteuert werden die SSR's über
eingebaute Optokoppler per Schwachstrom mit Vorwider-
ständen (vorerst noch über Taster gesteuert, später über
AVR-Microcontroller).

Meine Ansteuerung des Test-Rolladens funktionierte fünf
Wochen einwandfrei. Gerade, als ich mit dem Umbau aller
Rolläden anfangen wollte, versagte einer der zwei Kanäle
meines Prototyps. Schon beim Einschalten der Netzspannung
(die während des Probebetriebs nur bei Bedarf anlag), gab
der Motor ratternde Geräusche von sich und bewegte den
Rolladen kaum oder gar nicht. Nachdem ich das defekte SSR
abgeklemmt hatte, ließ sich der Rolladen über den zweiten
SSR problemlos steuern (wenn ich je nach Bedarf die
betreffende Rolladen-Leitung ans intakte SSR anschließe).
Am Motor lags also nicht.

Woran kann es liegen, daß das SSR 'durchgebrannt' ist?
Zu geringe Leistung, nicht passende RC-Kombination über
den Ausgängen, oder sollte ich es mit SSR's ohne
Nulldurchgangsschalter probieren? Im Datenblatt des S202T02
steht, daß das SSR u.U. nicht ein- oder ausschaltet
(unabhängig vom Input), wenn die Phasendifferenz zwischen
Strom und Spannung zu groß ist und ein Nulldurchgangsschalter
vorhanden ist.

Hat da jemand einen Tip für mich? Auf Relais will ich nicht
umsteigen (Platzbedarf, höhere Ansteuerströme und
Verschleißgefahr).

Grüße, Thomas
 
Thomas Kerscher schrieb:

Woran kann es liegen, daß das SSR 'durchgebrannt' ist?
Zu geringe Spannungsfestigkeit.
Wirf mal einen Blick auf den Betriebskondensator.


Gruß Dieter
 
Hallo,

kann es sein das SSR's nicht für induktive Lasten geeignet sind?
Immerhin hast Du durch die Motoren eine Phasenverschiebung zwischen
Strom und Spannung, außerdem gr0ße Einschaltströme, obwohl die bei
einem Nullspanungsschalter kaum ne Rolle spielen. Mal ins Datenblatt
der SSR's schauen.

MFG Axl
 
Hallo, Dieter!

Zu geringe Spannungsfestigkeit.
Wirf mal einen Blick auf den Betriebskondensator.
Du meinst den Kondensator im RC-Glied? Das ist ein X2-Typ,
zusammen mit den 100 Ohm im Block vergossen.
Aufdruck: 250V~ 'VDE' und einige andere (Güte?-)Zeichen,
PMR 209 MB 40/085/56/B RC-Unit RIFA.

Ist dieses RC-Glied nicht geeignet?
Thomas
 
Hallo Thomas !

Ich steuere meine Rolladen auch mit Solid-State-Relais an
dazu verwende ich den Typen S202 SE2 zusätzlich
zu dem Entstör Glied 100nF/100 Ohm habe ich noch
einen Varistor parallel geschaltet läuft seit 2 Jahren
ohne Probleme.


"Thomas Kerscher" <HelixSoft@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:974c2d4b.0409140826.f4a64b6@posting.google.com...
Hallo!

Ich will die Rolläden im Haus auf elektrischen Betrieb
(Rohrmotor 'mhouse RMV15' 200W 0,8A) umstellen.
Geschaltet werden die beiden Leitungen für auf/ab über
jeweils ein Solid-State-Relais S202T02 von Sharp (600V/2A,
mit zero-cross unit). Über den Schaltausgängen der SSR's
hängen parallel snubber-circuits (Entstör-Glieder 47nF in
Reihe mit 100Ohm). Angesteuert werden die SSR's über
eingebaute Optokoppler per Schwachstrom mit Vorwider-
ständen (vorerst noch über Taster gesteuert, später über
AVR-Microcontroller).

Meine Ansteuerung des Test-Rolladens funktionierte fünf
Wochen einwandfrei. Gerade, als ich mit dem Umbau aller
Rolläden anfangen wollte, versagte einer der zwei Kanäle
meines Prototyps. Schon beim Einschalten der Netzspannung
(die während des Probebetriebs nur bei Bedarf anlag), gab
der Motor ratternde Geräusche von sich und bewegte den
Rolladen kaum oder gar nicht. Nachdem ich das defekte SSR
abgeklemmt hatte, ließ sich der Rolladen über den zweiten
SSR problemlos steuern (wenn ich je nach Bedarf die
betreffende Rolladen-Leitung ans intakte SSR anschließe).
Am Motor lags also nicht.

Woran kann es liegen, daß das SSR 'durchgebrannt' ist?
Zu geringe Leistung, nicht passende RC-Kombination über
den Ausgängen, oder sollte ich es mit SSR's ohne
Nulldurchgangsschalter probieren? Im Datenblatt des S202T02
steht, daß das SSR u.U. nicht ein- oder ausschaltet
(unabhängig vom Input), wenn die Phasendifferenz zwischen
Strom und Spannung zu groß ist und ein Nulldurchgangsschalter
vorhanden ist.

Hat da jemand einen Tip für mich? Auf Relais will ich nicht
umsteigen (Platzbedarf, höhere Ansteuerströme und
Verschleißgefahr).

Grüße, Thomas
 
Thomas Kerscher wrote:
Woran kann es liegen, daß das SSR 'durchgebrannt' ist?
Was ist das für ein Motor? Kondensatormotor oder
Steinmetz ist ziemlich normal wegen Reversierbarkeit.
Wie wird auf/ab gesteuert? Schalten beide ein,
entlädt sich eventuell der (nicht verdrosselte?)
Motorkondensator über deine SSRs. Und wie sind
die Spannungen im Betrieb an dem andern SSR?
Merkwürdig dimensionierter Motorkondensator und
schon hat man dort mehr als 230V...
Und 998 andere Gründe, die mir gerade nicht
einfallen ;-].

--
mfg Rolf Bombach
 
Thomas Kerscher schrieb:

Du meinst den Kondensator im RC-Glied?
Nö, ich meine schon den Betriebskondensator. Schau mal auf dessen
Spannungsfestigkeit.


Gruß Dieter
 
Rolf Bombach schrieb:

Was ist das für ein Motor? Kondensatormotor oder
Steinmetz ist ziemlich normal wegen Reversierbarkeit.
Üblicherweise Kondensatormotor, 'bergauf' ist die 'dicke' Wicklung
Hauptwicklung, 'bergab' die sonst als Hilfswicklung bezeichnete.
'Dickere' Motore sind dann DSAM in Steinmetzschaltung, sieht man am
Verhältnis Kondensator/Leistung, wg. Kurzbetrieb meist 100-150uF/kW.

Gruß Dieter
 
Hallo Thomas,

Auch wenn jetzt die Tomaten fliegen werden: Ich nehme fuer so aehnliches
immer Relais. Mir ist in Jahrzehnten noch keines zerbroeselt. Sogar
unsere dicken Poolpumpen sind per Relais geschaltet, sowie die ganze
Hausheizung, etliche Lampen etc. Rolladen gibt's hier nicht, aber wenn
dann haetten sie auch Relais. Oh, und die Garagentoroeffner haben auch
Relais. Das einzige, was da jemals kaputt ging, war die riesige
Balancefeder eines Tores. Ka-kloink!

Dann braucht man nicht nach einem Blitzeinschlag gleich alle Module zu
wechseln und dabei auch noch das Bankkonto in die Heisswaesche schicken.

Regards, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Nö, ich meine schon den Betriebskondensator. Schau mal auf dessen
Spannungsfestigkeit.
Um den Betriebskondensator zu sehen, müßte ich den Rohrmotor aufschrauben.
Das wäre mit einer Zerstörung der Spezialschrauben verbunden, die den Deckel
auf dem Motor halten :-( Andererseits will ich die Dinger so verbauen,
wie ich sie kaufe und nicht drin rumlöten. Ich muß dann eher meine
Ansteuerung 'wasserdicht' bekommen...
 
Hallo, Axl!

kann es sein das SSR's nicht für induktive Lasten geeignet sind?
Doch, das SSR ist laut Datenblatt auch für Motoren geeignet.
Es wird nur gewarnt, daß bei größeren Phasenverschiebungen
das SSR (mit Nulldurchgangsschalter) nicht mehr ein- oder ausschalten
kann. Dieser Effekt trat bei mir nicht auf.

Grüße, Thomas
 
Thomas Kerscher schrieb:

Um den Betriebskondensator zu sehen, müßte ich den Rohrmotor aufschrauben.
Das wäre mit einer Zerstörung der Spezialschrauben verbunden, die den Deckel
auf dem Motor halten :-( Andererseits will ich die Dinger so verbauen,
wie ich sie kaufe und nicht drin rumlöten. Ich muß dann eher meine
Ansteuerung 'wasserdicht' bekommen...
Wenn du es tun würdest könntest du die Aufschrift 400VAC sehen. Das SSR
sollte also 800VDC, besser 1000VDC vertragen.


Gruß Dieter
 
Hallo!

Ich steuere meine Rolladen auch mit Solid-State-Relais an
dazu verwende ich den Typen S202 SE2 zusätzlich
zu dem Entstör Glied 100nF/100 Ohm habe ich noch
einen Varistor parallel geschaltet läuft seit 2 Jahren
ohne Probleme.
Das klingt interessant. Der S202SE2 schaltet 8A, der S202T02 nur 2A,
was für meine Zwecke aber reicht (welche Anschlußwerte haben die von
dir benutzten Rolladenmotoren?) Beide vertragen bis 600V und schalten
im Nulldurchgang. Ich neige nun aber dazu, ein SSR ohne
Nulldurchgangsschalter zu verwenden.

Der bei dir zusätzlich vorhandene Varistor scheint die auftretenden
Spannungsspitzen gut abzufangen. Welchen Typ hast du verwendet?
250V oder ist das zu niedrig? Reichen 0,25 W - Typen aus?

Grüße, Thomas
 
Hallo!

wie hoch die Leistungsaufnahme ist kann ich nicht genau
sagen , mein Stärkster hat aber 30Nm und hier habe ich
S20K250 Varistoren genommen weil die nächt kleineren
doch ganz schön warm wurden.

gruß
Jürgen

"Thomas Kerscher" <HelixSoft@t-online.de> schrieb im Newsbeitrag
news:974c2d4b.0409160831.345ffc11@posting.google.com...
Hallo!

Ich steuere meine Rolladen auch mit Solid-State-Relais an
dazu verwende ich den Typen S202 SE2 zusätzlich
zu dem Entstör Glied 100nF/100 Ohm habe ich noch
einen Varistor parallel geschaltet läuft seit 2 Jahren
ohne Probleme.

Das klingt interessant. Der S202SE2 schaltet 8A, der S202T02 nur 2A,
was für meine Zwecke aber reicht (welche Anschlußwerte haben die von
dir benutzten Rolladenmotoren?) Beide vertragen bis 600V und schalten
im Nulldurchgang. Ich neige nun aber dazu, ein SSR ohne
Nulldurchgangsschalter zu verwenden.

Der bei dir zusätzlich vorhandene Varistor scheint die auftretenden
Spannungsspitzen gut abzufangen. Welchen Typ hast du verwendet?
250V oder ist das zu niedrig? Reichen 0,25 W - Typen aus?

Grüße, Thomas
 
Joerg wrote:

Auch wenn jetzt die Tomaten fliegen werden: Ich nehme fuer so aehnliches
immer Relais. Mir ist in Jahrzehnten noch keines zerbroeselt.
Ja, die haben eben spannungs- und strommässig dick
Reserven. Ich nehme immer noch an, dass im vorliegenden
Fall mal zu schnell von vorwärts auf rückwärts um-
geschaltet wurde und sich der Motorkondensator
über die Halbleiter entladen hat.

--
mfg Rolf Bombach
 
Hallo Rolf,

Ja, die haben eben spannungs- und strommässig dick
Reserven. Ich nehme immer noch an, dass im vorliegenden
Fall mal zu schnell von vorwärts auf rückwärts um-
geschaltet wurde und sich der Motorkondensator
über die Halbleiter entladen hat.
Das haette bei Relais ausser einem kleinen Funken nicht viel gemacht.
Aus aehnlichem Grund hatte ich mal einen KW Vorverstaerker an der
Dachantenne mit einer Roehre gebaut. Einige huestelten, andere lachten.
Der Pfiff war, dass ich nach einem Gewitter nicht wie die anderen zur
Reparatur auf das klitschnasse Dach musste.

Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo, Rolf!

Ich nehme immer noch an, dass im vorliegenden
Fall mal zu schnell von vorwärts auf rückwärts um-
geschaltet wurde und sich der Motorkondensator
über die Halbleiter entladen hat.
Ich habe anfangs tatsächlich mal schnell umgeschaltet,
vielleicht war das *zu* schnell. Wieviel Zeit sollte man
dem Motorkondensator lassen, damit dieser Effekt nicht
auftritt? Dieses Delay kann ich dem Mikrocontroller
einprogrammieren, der die Ansteuerung regelt.

Grüße, Thomas
 
Thomas Kerscher wrote:

Ich nehme immer noch an, dass im vorliegenden
Fall mal zu schnell von vorwärts auf rückwärts um-
geschaltet wurde und sich der Motorkondensator
über die Halbleiter entladen hat.

Ich habe anfangs tatsächlich mal schnell umgeschaltet,
vielleicht war das *zu* schnell. Wieviel Zeit sollte man
dem Motorkondensator lassen, damit dieser Effekt nicht
auftritt? Dieses Delay kann ich dem Mikrocontroller
einprogrammieren, der die Ansteuerung regelt.
Ich kenne den Kabumm-Effekt vorallem von handbetätigten
Druckknöpfen her, aber die stecken das weg. KA, ein
paar Halbwellen sollten langen, 50 ms? Falls eh elektronisch
gesteuert kann man ja bei direktem Umschalten 1 s warten,
bremst den Spieltrieb...

--
mfg Rolf Bombach
 

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