Spule/Transformator: U und I (Richtung und Phase)?

F

Fridtjof Caspar

Guest
Hallo,
als E-Laie frage ich

Ist es korrekt das
in einer Spule unter Wechselstrom immer der Strom I [A] der Spannung U
[V] um 90° hinterherläuft? (das also die Phase der
Stromstärken-Sinuskurve der Phase der Spannungs-Sinuskurve um 90°
hinterherläuft?)


Und ist dies auch dann der Fall, wenn die Spule nicht 'freistehend' ist,
sondern auch wenn es sich um einen Transformator handelt, also zwei
Spulen um einen gemeinsamen Ringkern gewickelt sind?

Und ist es außerdem so, daß im Falle eines Transformators die
Stromstärke-Sinuskurve in der Sekundärspule der Stromstärke-Sinuskurve
in der Primärspule um 180° hinterherläuft? weil auch in der
Sekundärspule die Stromstärke der Spannung um 90° hinterherläuft, und
U_primär und U_sekundär um 180° versetzt sind?

Ich meine das gelesen zu haben, und es erscheint mir auch logisch. Aber
ich bin noch wenig vertraut mit den Grundlagen in der E-Technik.

Danke und Gruß, Fridtjof

--
the gloomy future of computing: TCPA/TCG/Palladium/NGSCB/DRM FAQ

- english (original) http://www.cl.cam.ac.uk/~rja14/tcpa-faq.html
- deutsch (transl.) http://moon.hipjoint.de/tcpa-palladium-faq-de.html
 
Fridtjof Caspar <news.0.fcasparx@spamgourmet.com> schrieb im Beitrag <c1ag2r.16o.1@ID-78121.user.dfncis.de>...
als E-Laie frage ich Ist es korrekt das in einer Spule unter
Wechselstrom immer der Strom I [A] der Spannung U [V] um 90°
hinterherläuft? (das also die Phase der Stromstärken-Sinuskurve
der Phase der Spannungs-Sinuskurve um 90° hinterherläuft?)
Warum eigentlich immer dieses merkwuerdige Thema ?

Nein, es ist NICHT so.

Ein Trafo ist sowohl ein Spannungstrafo als auch ein Stromtrafo.
Es haengt von den restlichen Rahmenbedingungen (also der Schaltung
drumrum) ab. Induktives Verhalten wie ene Spule zeigt ein Trafo nur
als sogenannte Streuinduktivitaet, also effizienzkillender Stoerfaktor.

Wenn man einen Trafo an eine (Wechsel-)spannungsquelle anschliesst
(also niederohmig, liefert so viel Strom wie der Trafo will),
erscheint am Ausgang eben diese Wechselspannung (so lange man ihn
nicht zu stark belastet). Wie viel STROM zu welcher Zeit reinfliesst,
haengt davon ab, wie viel Strom zu welcher Zeit am Ausgang fliesst.
Und das haengt davon ab, was am Ausgang dran haengt. Haengt der
uebliche Gleichrichter und Siebelko dran, fliesst nur Strom, um den
Elko immer wieder aufzuladen, also nur in den Spannungsspitzen
(fast exakt in Phase zur Spannung) dafuer fliesst dann auch der
10-fache Strom.
Schliesst man einen Trafo an eine Stromquelle an, er kann also so
viel Spannung bekommen, wie er will, aber der Strom muss hindurch,
koste es was es wolle, dann wird dieser Strom auch am Ausgang fliessen,
notfalls in dem die Spannung am Ausgang entsprechend hoch wird.
Man verwendet das um hohe Stroeme zu messen, Prinzip Stromwandler.

Ja, die Induktivitaet eines Trafos ist nicht konstant, sie haengt
massiv von der aktuellen Belastung ab.
Aber ich bin noch wenig vertraut mit den Grundlagen in der E-Technik.
Warum immer das Rumgereite auf genau dieser Frage ?
Das man in der Schule nur die massiv vereinfachte Sicht beigebracht
bekommt, die dann beim Weiterdenken in die Irre fuehrt, ist klar,
aber schon das simpelste Diagramm der Spannungs- und Stromverlaeufe
z.B. in einem ueblichen Netzteil sollte klar machen, wie es geht.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 

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