Softwareoszi fĂźr GNU/Linux, welches von stdin lese n kann?

A

Andreas Weber

Guest
Hallo NG,

kennt jemand von euch ein Softwareoszi fĂźr GNU/Linux, welches live Daten
von stdin lesen kann? Alles was ich bisher angesehen habe konnte z.B.
Ăźber ALSA von Line-In lesen oder "COMEDI" oder halt speziell auf eine
Schnittstelle zugeschnitten.

Ich wĂźrde aber gerne live Daten Ăźber stdin einfĂźttern. Im einfachsten
Falle äquidistant aber vielleicht auch ßber Zeitspur. Einfache Trigger
und freerun/waterfall plot wären schÜn.

FĂźr GNU/Octave habe ich da schon ein paar Skripte in die Richtung
geschrieben aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es da nicht schon
etwas gibt.

Danke vielmals, Gruß Andy
 
Am 26.01.19 um 11:08 schrieb Andreas Weber:
Hallo NG,

kennt jemand von euch ein Softwareoszi fĂźr GNU/Linux, welches live Daten
von stdin lesen kann? Alles was ich bisher angesehen habe konnte z.B.
Ăźber ALSA von Line-In lesen oder "COMEDI" oder halt speziell auf eine
Schnittstelle zugeschnitten.

Ich wĂźrde aber gerne live Daten Ăźber stdin einfĂźttern. Im einfachsten
Falle äquidistant aber vielleicht auch ßber Zeitspur. Einfache Trigger
und freerun/waterfall plot wären schÜn.

FĂźr GNU/Octave habe ich da schon ein paar Skripte in die Richtung
geschrieben aber ich kann mir nicht vorstellen, dass es da nicht schon
etwas gibt.

Hallo,

schau Dir mal baudline an:
Baudline is a time-frequency browser designed for scientific
visualization of the spectral domain

http://www.baudline.com/manual/input.html#input_devices


Bernd Mayer
 
Hallo Bernd,

Am 26.01.19 um 11:42 schrieb Bernd Mayer:
schau Dir mal baudline an:
Baudline is a time-frequency browser designed for scientific
visualization of the spectral domain
http://www.baudline.com/manual/input.html#input_devices

Sieht interessant aus, wobei ich ja schon in der time domain bleiben
will :)

Leider ist das closed source so wie ich sehe und das mag ich gar nicht:

"Purchase the GPL source code for the baudline signal analyzer. The
source code is expensive and it is intended for qualified corporate or
institutional buyers. Contact us for details."

Gruß Andy
 
Hallo zusammen,

"Purchase the GPL source code for the baudline signal analyzer.  The
source code is expensive and it is intended for qualified corporate or
institutional buyers.  Contact us for details."

ich geb zu, die GPL hab ich nicht wirklich durchdrungen. Wenn es aber
wirklich so sein sollte, dass man fĂźr die Herausgabe eines Quellcodes
beliebig viel Geld fordern kann, dann ist doch das Ganze getĂśse um freie
Software ohnehin nur Show.

Andererseits steht auf https://www.gnu.org/philosophy/selling.de.html

"Ohne eine Begrenzung des Preises fßr den Quellcode wäre es ihnen
mĂśglich einen Preis festzulegen, der fĂźr jedermann zu hoch zu bezahlen
wäre ‑ wie eine Milliarde Euro ‑ und somit vorgeben den Quellcode
freizugeben, obwohl sie ihn in Wahrheit verbergen. Darum mĂźssen wir in
diesem Fall den Preis fĂźr den Quellcode begrenzen, um die Freiheit der
Nutzer zu gewährleisten."

Verwiesen wird dann auf https://www.gnu.org/licenses/gpl.html#section6

woraus ich jetzt aber nicht wirklich schlau geworden bin. Das mag aber
durchaus daran liegen, dass ich den Kurs "Englisch for Runaways" belegte ;-)

Kann mich jemand in einfachem Deutsch aufklären?

WĂźrde mich wirklich interessieren, ob man den Quellcode so "billig"
durch exorbitant hohe Preisforderung verstecken darf.

Marte

unter
https://blog.codecentric.de/2012/05/verwendung-gpl-lizenzierter-komponenten-in-kommerziellen-projekten/
steht sogar:
"Die GPL enthält auch keine Aussage, dass der Quellcode Üffentlich zu
machen sei. Es sind die Lizenznehmer und nur sie, die einen Zugang zum
Quellcode erhalten mĂźssen. Und der Lizenzgeber bestimmt selbst, wer
seine Lizenznehmer sind. Die Tatsache, dass eine GPL-lizenzierte
Komponente Ăśffentlich, z.B. Ăźber das Internet, verfĂźgbar ist, bedeutet
keineswegs, dass auch ein Projekt, das diese Komponente verwendet,
Ăśffentlich gemacht werden muss."
 
Marte Schwarz schrieb:

WĂźrde mich wirklich interessieren, ob man den Quellcode so "billig"
durch exorbitant hohe Preisforderung verstecken darf.

Baudline ist auf alle Fälle ungewÜhnlich. Normalerweise hat man ja eine
kostenlose Version unter GPL und (z.B. fĂźr Firmen, die sich nicht an die
GPL halten wollen/kĂśnnen) eine kostenpflichtige Version unter einer
nicht-freien Lizenz. Das ist selbstverständlich erlaubt.

Bei Baudline ist es offenbar genau anders herum: Die kostenlose Version,
die Du so herunterladen kannst, steht unter einer proprietären Lizenz,
nicht unter GPL. Insofern hast Du auch kein Recht, fĂźr die kostenlose
Version den Quelltext zu verlangen und die Autoren verletzen nicht die
GPL, indem sie den Quelltext nicht anbieten.

Dennoch ist das Geschäftsmodell irgendwie seltsam: Wenn ich die
GPL-Version samt Quelltext gekauft habe, dĂźrfte ich den Quelltext ja
nach GPL verwenden. Es kÜnnte also ein Käufer einfach einen Fork auf
Github hochladen und frei verfĂźgbar machen.

Grüße
Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.de/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x52CB97F66DA025CA / 0x6DA025CA
 
Hi Christian,
Baudline ist auf alle Fälle ungewÜhnlich. Normalerweise hat man ja eine
kostenlose Version unter GPL und (z.B. fĂźr Firmen, die sich nicht an die
GPL halten wollen/kĂśnnen) eine kostenpflichtige Version unter einer
nicht-freien Lizenz. Das ist selbstverständlich erlaubt.

Bei Baudline ist es offenbar genau anders herum: Die kostenlose Version,
die Du so herunterladen kannst, steht unter einer proprietären Lizenz,
nicht unter GPL. Insofern hast Du auch kein Recht, fĂźr die kostenlose
Version den Quelltext zu verlangen und die Autoren verletzen nicht die
GPL, indem sie den Quelltext nicht anbieten.

und Du glaubst denen ungesehen, dass sie die kostenlose Version
ausschließlich mit selbst geschriebenen Bibliotheken gemacht haben, wenn
die Profiversion auf GPL aufsetzt? Ich tu mir leidlich schwer bei dem
Gedanken. Wie soll man das aber nachweisen, ohne Einsicht in den
Quellcode zu haben?

Dennoch ist das Geschäftsmodell irgendwie seltsam: Wenn ich die
GPL-Version samt Quelltext gekauft habe, dĂźrfte ich den Quelltext ja
nach GPL verwenden. Es kÜnnte also ein Käufer einfach einen Fork auf
Github hochladen und frei verfĂźgbar machen.

Das kann man Ăźber eine entsprechende Preisgestaltung ja wirksam verhindern.

Marte
 
Marte Schwarz schrieb:

und Du glaubst denen ungesehen, dass sie die kostenlose Version
ausschließlich mit selbst geschriebenen Bibliotheken gemacht haben, wenn
die Profiversion auf GPL aufsetzt? Ich tu mir leidlich schwer bei dem
Gedanken. Wie soll man das aber nachweisen, ohne Einsicht in den
Quellcode zu haben?

Mit der BegrĂźndung kĂśnntest Du jede Software ohne Quelltext
hinterfragen. Wer sagt Dir, dass nicht Software XYZ die GPL verletzt?

Ich jedenfalls werde Baudline nichts unterstellen, zumal "selbst
geschriebenen Bibliotheken" ja keine Voraussetzung fĂźr Software unter
einer proprietären Lizenz sind. Es gibt genßgend Bibliotheken, die
problemlos auch in Nicht-GPL-Software eingesetzt werden dĂźrfen; sei es,
dass sie kommerziell lizensiert sind, sei dess, dass sie unter einer
freizĂźgigen Open-Source-Lizenz stehen.

Christian
--
Christian Zietz - CHZ-Soft - czietz (at) gmx.net
WWW: http://www.chzsoft.de/
PGP/GnuPG-Key-ID: 0x52CB97F66DA025CA / 0x6DA025CA
 
On 07.02.19 09:44, Marte Schwarz wrote:
Hi Christian,
Baudline ist auf alle Fälle ungewÜhnlich. Normalerweise hat man ja eine
kostenlose Version unter GPL und (z.B. fĂźr Firmen, die sich nicht an die
GPL halten wollen/kĂśnnen) eine kostenpflichtige Version unter einer
nicht-freien Lizenz. Das ist selbstverständlich erlaubt.

Bei Baudline ist es offenbar genau anders herum: Die kostenlose Version,
die Du so herunterladen kannst, steht unter einer proprietären Lizenz,
nicht unter GPL. Insofern hast Du auch kein Recht, fĂźr die kostenlose
Version den Quelltext zu verlangen und die Autoren verletzen nicht die
GPL, indem sie den Quelltext nicht anbieten.

und Du glaubst denen ungesehen, dass sie die kostenlose Version
ausschließlich mit selbst geschriebenen Bibliotheken gemacht haben, wenn
die Profiversion auf GPL aufsetzt? Ich tu mir leidlich schwer bei dem
Gedanken. Wie soll man das aber nachweisen, ohne Einsicht in den
Quellcode zu haben?

"It depends", wie der Brite zu sagen pflegt.

Wenn nur minimale Fragmente einer GPL-Software verwendet wurden, ist das
sicherlich nicht einfach, aber wenn größere Mengen verwendet wurden,
z.B. ganze Quellen mit vielen Funktionen, läßt sich anhand des
Binärcodes schon eine Ähnlichkeit nachweisen. Oft gibt es auch
Zeichenketten (aka "strings"), die auffällige "Ähnlichkeit" mit den
Zeichenketten der GPL-Software haben.

Falls eine signifikante Übereinstimmung nachgewiesen werden kann, sollte
ein Kontakt mit der Firma bzw ein Gang zum Gericht mĂśglich sein.

Siehe das Beispiel BusyBox.

Josef
 
Am 07/02/2019 um 5:44 PM schrieb Christian Zietz:
Marte Schwarz schrieb:

und Du glaubst denen ungesehen, dass sie die kostenlose Version
ausschließlich mit selbst geschriebenen Bibliotheken gemacht haben, wenn
die Profiversion auf GPL aufsetzt? Ich tu mir leidlich schwer bei dem
Gedanken. Wie soll man das aber nachweisen, ohne Einsicht in den
Quellcode zu haben?

Mit der BegrĂźndung kĂśnntest Du jede Software ohne Quelltext
hinterfragen. Wer sagt Dir, dass nicht Software XYZ die GPL verletzt?

Es reicht doch, daß sie eine nicht-GPL Lizenz für die GPL-Bibliothek(en)
erworben haben. Wer mit seiner Software Geld verdienen mĂśchte, fĂźr den
kann sich so ein Deal bezahlt machen.

DoDi
 
On 2019-02-07, Marte Schwarz <marte.schwarz@gmx.de> wrote:
"Purchase the GPL source code for the baudline signal analyzer.  The
source code is expensive and it is intended for qualified corporate or
institutional buyers.  Contact us for details."

ich geb zu, die GPL hab ich nicht wirklich durchdrungen. Wenn es aber
wirklich so sein sollte, dass man fĂźr die Herausgabe eines Quellcodes
beliebig viel Geld fordern kann, dann ist doch das Ganze getĂśse um freie
Software ohnehin nur Show.

Jein. Wir haben hier einen Sonderfall: Baudline selber ist unter 2 Lizenzen
verfĂźgbar:
- unter der kommerziellen: Verwendung Gratis, keine Distribution, kein
Quellcode
- gegen Geld gibt es GPL-Quellcode.

Wenn der Autor alles selber geschrieben hat, kann er sein Programm
problemlos unter mehreren Lizenzen anbieten. Üblich ist das andersrum (eine
GPL-Version und gegen Geld eine kommerzielle Version, die man in eigene
Projekte einbinden kann, ohne die GPL 'reinzuziehen).

Du kĂśnntest jetzt die GPL-Sourcen kaufen und danach gratis
weiterverteilen - wenn der Autor einmal Sourcen unter GPL weitergibt, kann
er Dich nicht mehr daran hindern, das gemäß GPL zu machen. Solange das
keiner der Käufer tut, sind die Sourcen halt nicht Üffentlich.

IIRC gab es vor einigen Jahren einen kommerziellen gcc-Fork fĂźr IIRC einen
DSP. Den musste man kaufen, nix Ăśffentlich verfĂźgbar, auch keine Sourcen.
Die Kunden hätten ein Recht auf die Sourcen gehabt und hätten die
weitergeben dĂźrfen, aber anscheinend hat das niemand getan.

Nur: wenn das Ganze einmal unter GPL 'draussen ist, kannst Du das als Autor
nicht mehr einschränken.

"Ohne eine Begrenzung des Preises fßr den Quellcode wäre es ihnen
mĂśglich einen Preis festzulegen, der fĂźr jedermann zu hoch zu bezahlen
wäre ‑ wie eine Milliarde Euro ‑ und somit vorgeben den Quellcode
freizugeben, obwohl sie ihn in Wahrheit verbergen. Darum mĂźssen wir in
diesem Fall den Preis fĂźr den Quellcode begrenzen, um die Freiheit der
Nutzer zu gewährleisten."

Das bezieht sich auf Software, die unter GPL steht und als binary verteilt
wird. Man muss die Sourcen nicht mitliefern, sondern kann dem Käufer
anbieten, ihm die auf Anfrage zu geben - und darf fĂźr den Aufwand eine
angemessene GebĂźhr nehmen.

In den meisten Fällen ist es heute am einfachsten, die Sourcen einfach
dazuzulegen und sich den nachträglichen Supportaufwand fßr die Anfragen zu
sparen, aber das muss nicht so.

https://blog.codecentric.de/2012/05/verwendung-gpl-lizenzierter-komponenten-in-kommerziellen-projekten/
steht sogar:
"Die GPL enthält auch keine Aussage, dass der Quellcode Üffentlich zu
machen sei. Es sind die Lizenznehmer und nur sie, die einen Zugang zum
Quellcode erhalten mĂźssen. Und der Lizenzgeber bestimmt selbst, wer
seine Lizenznehmer sind. Die Tatsache, dass eine GPL-lizenzierte
Komponente Ăśffentlich, z.B. Ăźber das Internet, verfĂźgbar ist, bedeutet
keineswegs, dass auch ein Projekt, das diese Komponente verwendet,
Ăśffentlich gemacht werden muss."

Korrekt. Derjenige, der das unter GPL stehende Projekt erhalten hat (also
der Kunde) hat ein Recht darauf, die Sourcen zu bekommen, und darf das Ganze
jederzeit unter GPL weitergeben (und auch z.B. auf beliebig vielen Rechnern
installieren). Du als Aussenstehender hast kein Recht darauf, daß man Dir
das zur VerfĂźgung stellt.

Das mag im Projektgeschäft mit wenigen Kunden praktikabel sein. Sobald das
Projekt aber zum Download fĂźr jedermann bereitsteht (und sei es auch nur als
Demo), hat jeder der es legal bezieht alle Rechte aus der GPL.

cu
Michael
 
Am 08/02/2019 um 9:04 PM schrieb Michael Schwingen:

Derjenige, der das unter GPL stehende Projekt erhalten hat (also
der Kunde) hat ein Recht darauf, die Sourcen zu bekommen

Er hat das Recht, *Zugang* zum Sourcecode zu bekommen. Runterladen muß
er den Krempel dann selbst...

DoDi
 
On 2019-02-09, Hans-Peter Diettrich <DrDiettrich1@aol.com> wrote:
Derjenige, der das unter GPL stehende Projekt erhalten hat (also
der Kunde) hat ein Recht darauf, die Sourcen zu bekommen

Er hat das Recht, *Zugang* zum Sourcecode zu bekommen. Runterladen muß
er den Krempel dann selbst...

*Wie* die Sourcen transportiert werden, ist nicht vorgeschrieben - aber das
ist auch relativ egal, wichtig ist das Recht, sie fĂźr nicht-abschreckende
Beträge in die Finger zu bekommen:

3. You may copy and distribute the Program (or a work based on it, under
Section 2) in object code or executable form under the terms of Sections 1
and 2 above provided that you also do one of the following:

a) Accompany it with the complete corresponding machine-readable source
code, which must be distributed under the terms of Sections 1 and 2 above on
a medium customarily used for software interchange; or,

b) Accompany it with a written offer, valid for at least three years, to
give any third party, for a charge no more than your cost of physically
performing source distribution, a complete machine-readable copy of the
corresponding source code, to be distributed under the terms of Sections 1
and 2 above on a medium customarily used for software interchange; or,

c) Accompany it with the information you received as to the offer to
distribute corresponding source code. (This alternative is allowed only for
noncommercial distribution and only if you received the program in object
code or executable form with such an offer, in accord with Subsection b
above.)

If distribution of executable or object code is made by offering access to
copy from a designated place, then offering equivalent access to copy the
source code from the same place counts as distribution of the source code,
even though third parties are not compelled to copy the source along with
the object code.



Also: "Zugang" ja, aber in welcher Form steht da nicht. Das Zusenden einer
CD gegen moderate GebĂźhr erfĂźllt die Bedingungen.

cu
Michael
 
Am 07.02.2019 um 08:27 schrieb Marte Schwarz:

WĂźrde mich wirklich interessieren, ob man den Quellcode so "billig"
durch exorbitant hohe Preisforderung verstecken darf.

Das war fĂźr mich ganz neu, kann ich nicht viel dazu sagen.

unter
https://blog.codecentric.de/2012/05/verwendung-gpl-lizenzierter-komponenten-in-kommerziellen-projekten/
steht sogar:
"Die GPL enthält auch keine Aussage, dass der Quellcode Üffentlich zu
machen sei. Es sind die Lizenznehmer und nur sie, die einen Zugang zum
Quellcode erhalten mĂźssen. Und der Lizenzgeber bestimmt selbst, wer
seine Lizenznehmer sind. Die Tatsache, dass eine GPL-lizenzierte
Komponente Ăśffentlich, z.B. Ăźber das Internet, verfĂźgbar ist, bedeutet
keineswegs, dass auch ein Projekt, das diese Komponente verwendet,
Ăśffentlich gemacht werden muss."

Vielleicht sollte man sich in Erinnerung rufen, wie freie Software
entstanden ist, und zwar primär fßr Entwickler, nicht fßr Benutzer. Die
Entwickler wollten sich gegenseitig den Zugriff auf ihre Bibliotheken
gestatten, ohne die Kontrolle Ăźber ihren Quelltext zu verlieren. Ein
prägendes Ereignis war die kommerzielle Übernahme des Unix Codes durch
AT&T, fĂźr den Entwickler plĂśtzlich LizenzgebĂźhren zahlen sollten, obwohl
eigentlich nur ein zentraler Server fĂźr den gemeinsam entwickelten Code
gesucht worden war. Das Urheberrecht sieht Ăźberhaupt kein Modell fĂźr
gemeinsam entwickelte Software vor, deshalb hat sich die GPL im Laufe
der Zeit in ein Monster verwandelt, das viele Knackpunkte abdecken muß.

Damit sollte wenigstens klar sein, warum kommerzielle Entwickler auch
freie Bibliotheken benutzen dürfen, ohne daß ihre Programme auch gleich
open source werden mĂźssen. Die freien Bibliotheken und Betriebssysteme
sind quasi nur ein Nebenprodukt, eine Basis auf der auch kommerzielle
Entwickler von Auftragsarbeiten fĂźr kommerzielle Kunden leben kĂśnnen.

DoDi
 

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