Softstart Ringkerntrafo - wann nötig ?

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Dr. Rainer Meergans

Guest
Hat jemand Erfahrungen, wann Softstart für Ringkerntrafos nötig wird ?
Ich habe einen 200VA Trafo, 2x 10.000 uF Siebung. Ist da (schon) ein
Softstart nötig ?

Gruß, Rainer
 
Dr. Rainer Meergans <rmeergans@despammed.com> schrieb im Beitrag <m884o1-aa3.ln1@server.adworth.de>...

Ich habe einen 200VA Trafo, 2x 10.000 uF Siebung.
Ist da (schon) ein Softstart nötig ?
Das weiss nur deine Haussicherung. Normalerweise nicht,
aber wenn zusaetzlich irgendetwas konstante 2200 Watt ueber
dieselbe Sicherung zieht...
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Hallo Rainer,

Normalerweise nicht. Ich glaube, in Deutschland habt Ihr ja mindestens 16A
und 230V. Aber selbst eine traege 1.5 A Schmelzsicherung die hier schon zu
gross fuer den Geraeteschutz ist kann durchbrennen. Deshalb nehme ich
lieber kleine Automaten fuer solche Trafos. Viele Ringkerntrafos haben
zudem noch eine Thermosicherung eingebaut, manchmal ruecksetzend und
manchmal nicht.

Regards, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Ich habe einen 200VA Trafo, 2x 10.000 uF Siebung.
Ist da (schon) ein Softstart nötig ?

Nein, wenn deine Sicherung nicht auslöst und kein anderes Gerät
ausfällt.
Er knurrt beim Einschalten?
Einige Halbwellen lang treten Stromspitzen auf, einseitig, 200A
fallend. Es kommt von der geringen Streuinduktivität und der guten
Leitfähigkeit des Eisens mit Sättigung

Träge Sicherung ist nötig oder Sich-Automat ohne magn. Auslösung, ich
weiss nicht, wie die jetzt heissen. Früher G.

Gruß Gottfried
 
Gottfried Gössl schrieb:

Nein, wenn deine Sicherung nicht auslöst
Hihi, gute Tip. Nee im Ernst, ich baue ja gerade noch, Einschub für eine
Aktivbox. Habe halt keine Lust, noch kurzer Zeit alles wieder
auseinanderzupropeln.

Aber ich werde es mal ohne versuchen....

Gruß Gottfried


Dito, Rainer
 
Dr. Rainer Meergans wrote:
Hat jemand Erfahrungen, wann Softstart für Ringkerntrafos nötig wird ?
Ich habe einen 200VA Trafo, 2x 10.000 uF Siebung. Ist da (schon) ein
Softstart nötig ?
Wie schon hier geschrieben, nein.

Du könntest aber mal mit einen Heißleiter, wie sie zur Begrenzung der
Einschaltstromstöße von Schaltnetzteilen verwendet werden, spielen.

Bei Conrad gibt es den B57237-5220-M von Epcos. R(25)=22 Ohm, I(25)=22A.
Er ist dort der Kleinst.

--
mfg horst-dieter
 
Hallo,

Am Sun, 23 May 2004 17:51:53 +0200 schrieb "horst-d.winzler"
<horst.d.winzler@web.de> :


[Softstart Ringerkerntrafo z.B. über Heißleiter]


Frage interessehalber: Bringen Nulldurchgangsschalter an dieser Stelle
etwas?

Ciao

Gerd
 
Gerd Roethig <gerd_roethig@web.de> wrote:
: Hallo,

: Am Sun, 23 May 2004 17:51:53 +0200 schrieb "horst-d.winzler"
: <horst.d.winzler@web.de> :


: [Softstart Ringerkerntrafo z.B. ?ber Hei?leiter]


: Frage interessehalber: Bringen Nulldurchgangsschalter an dieser Stelle
: etwas?

Fuer Trafos ist ein Einschalten im Nullpunkt nicht gut. Dann hat naemlich
gemass delta I = U / L der Strom eine ganze Halbwelle lang Zeit
anzusteigen. Im Betrieb muss er ja am Anfang der Halbwelle erstmal den
Strom aus der anderen Halbwelle abbauen. Softstart mit Hei?leiter ist
sinnvoller.
--
Uwe Bonnes bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik Schlossgartenstrasse 9 64289 Darmstadt
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Uwe Bonnes <bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de> schrieb im Beitrag <ccrp4d$eqh$1@lnx107.hrz.tu-darmstadt.de>...
Fuer Trafos ist ein Einschalten im Nullpunkt nicht gut. Dann hat naemlich
gemass delta I = U / L der Strom eine ganze Halbwelle lang Zeit
anzusteigen. Im Betrieb muss er ja am Anfang der Halbwelle erstmal den
Strom aus der anderen Halbwelle abbauen. Softstart mit Hei?leiter ist
sinnvoller.
Der Strom bei Spannung 0 ist bei Trafo 0. Der Strom ist im Spannungsscheitel
maximal. Trafos haben in der pratischen Anwednug also keine relevante
Induktivitaet, nur Streuinduktivitaet. Auch beim Ausschalten passt der
Nulldurchgang weil dann keine Magnetisierung drin bleibt.
Nulldurchgangsschalten bringt also was, hebt aber nicht alle Effekte eines
hohen Einschaltstroms auf, und kann verwirrt werden (Ausschalten
kann nicht im Nulldurchgang stattfinden, wenn vorher aus
irgendeinem Grund die Sicherung rausflog).
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
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Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Gerd Roethig schrieb:

Frage interessehalber: Bringen Nulldurchgangsschalter an dieser Stelle
etwas?
Nein.

Mehr Infos z.B.:
http://www.call-n-deal.de/uwe/elrad/sanft_geschaltet/


Gruß

Uwe
 
MaWin wrote:
Uwe Bonnes <bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de> schrieb im Beitrag <ccrp4d$eqh$1@lnx107.hrz.tu-darmstadt.de>...

Fuer Trafos ist ein Einschalten im Nullpunkt nicht gut. Dann hat naemlich
gemass delta I = U / L der Strom eine ganze Halbwelle lang Zeit
anzusteigen. Im Betrieb muss er ja am Anfang der Halbwelle erstmal den
Strom aus der anderen Halbwelle abbauen. Softstart mit Hei?leiter ist
sinnvoller.


Der Strom bei Spannung 0 ist bei Trafo 0. Der Strom ist im Spannungsscheitel
maximal.
Wir haben es hier mit einer sinusförmigen Schwingung zu tun. Die
Primärspannug eilt jedoch dem Magnetfluß um 90° voraus. Wenn der Trafo
im Spannungmaximum (Amplitude) ans Netz geht, ist der mag. Fluß im
Nulldurchgang und es passiert nichts. Schaltet man jedoch den Trafo im
Nulldurchgang der Spannung ein, muß der magn. Fluß max. sein. Es ist
aber nur eine gewisse Remanenz vorhanden. Tatsächlich fließt jedoch in
diesem Moment ein sehr hoher Einschaltstromstoß um das mag. Feld
aufzubauen. Sind Remanenz und mag. Fluß des Einschaltstromstoß
gleichgerichtet, fährt Kern in die Sättigung. Folge ist, der mag.
Widerstand kann Null werden. Eischaltstrom wird dann lediglich durch die
realen Widerstände (Ohmsche Widerstände) begrenzt. Damit wird
verständlich, warum jetzt Sicherungen ansprechen müssen. Strom kann mehr
als das 50fache betragen.

Trafos haben in der pratischen Anwednug also keine relevante
Induktivitaet, nur Streuinduktivitaet. Auch beim Ausschalten passt der
Nulldurchgang weil dann keine Magnetisierung drin bleibt.
Remanenz ist immer vorhanden.


Nulldurchgangsschalten bringt also was, hebt aber nicht alle Effekte eines
hohen Einschaltstroms auf, und kann verwirrt werden (Ausschalten
kann nicht im Nulldurchgang stattfinden, wenn vorher aus
irgendeinem Grund die Sicherung rausflog).
Geschaltet sollte, nach dem oben geschrieben, in der Spannungsamplitude.
Dann ist der mag. Fluß minimal. Wird eine Induktivität bei max. Fluß
ausgeschaltet, gibs hohe Selbstinduktionsspannungen. Mag auf Dauer kein
Schalter ;-(

--
mfg horst-dieter
 
MaWin wrote:

Uwe Bonnes <bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de> schrieb im Beitrag
ccrp4d$eqh$1@lnx107.hrz.tu-darmstadt.de>...

Fuer Trafos ist ein Einschalten im Nullpunkt nicht gut. Dann hat naemlich
gemass delta I = U / L der Strom eine ganze Halbwelle lang Zeit
anzusteigen. Im Betrieb muss er ja am Anfang der Halbwelle erstmal den
Strom aus der anderen Halbwelle abbauen. Softstart mit Hei?leiter ist
sinnvoller.

Der Strom bei Spannung 0 ist bei Trafo 0. Der Strom ist im
Spannungsscheitel maximal. Trafos haben in der pratischen Anwednug also
keine relevante Induktivitaet, nur Streuinduktivitaet. Auch beim
Ausschalten passt der Nulldurchgang weil dann keine Magnetisierung drin
bleibt. Nulldurchgangsschalten bringt also was, hebt aber nicht alle
Effekte eines hohen Einschaltstroms auf, und kann verwirrt werden
(Ausschalten kann nicht im Nulldurchgang stattfinden, wenn vorher aus
irgendeinem Grund die Sicherung rausflog).
Das ist nicht ganz richtig: Hier interessiert eigentlich nur der
Magnetisierungsstrom. Der ist im (oder nahe beim...) Nulldurchgang maximal
und bei Sättigungseffekten weit davon entfernt, sinusförmig zu sein. Die
Stromnadeln kann man sich wunderhübsch am Oszilloskop ansehen, wenn man
einen Trenntrafo benutzt und mal beim lerrlaufenden Trafo etwas 'weiter'
aufdreht. Bei M74 wird das erfahrungsgemäss schon haarsträubend, und mit
einem 'modern' dimensionierten EI135/50 lassen sich auch
10A-Neozed-Schmelzeinsätze sprengen.. ;) (Damit durfte ich mich mal
'rumärgern, als der Trafo in einem Prüfgerät dank Abwicklung der
hauseigenen Trafowickelei dann zugekauft wurde..)

Vernachlässigt man die Remanenz lag die max. Flussdichte beim Einschalten im
Nulldurchgang (ich hoffe mal, ich erinner mich hier an den richtigen
Wert.. ;) ) beim etwa 1,7fachen des Scheitelwertes im eingeschwungenen
Zustand. Das liegt je nach Trafodimensionierung (Scheitelwert der
Flussdichte, Kernmaterial) schon fröhlich im 'Sättigungsbereich'. Wenn die
Remanenz nun genau die 'unglückliche' Richtung hat, wirds noch brenzliger.


Das man den Magnetisierungsstrom beim belasteten Trafo im eingeschwungenen
ignorieren kann, steht auf einem anderen Blatt.

Aber es zeigt auch, das Ausschalten im Stromnull auch nichts besser macht.
Beim belasteten Trafo kann das (meist wird das..) praktisch im Spannungsnull
liegen, wo Magnetisierungsstrom und Flussdichte im Kern nun nicht gerade
Null sind.

Ringkerntrafos sind nun besonders wiederlich, weil die Remanenz durch den
praktisch nicht vorhandenen Luftspalt recht hoch sein kann und das
kornorientierte Blech, das ja aus Wettbewerbsgründen auch hübsch stark
ausgenutzt werden soll, im Verhältnis sehr hohe Flussdichten gestattet und
dann recht dramatisch in die 'Sättigung' geht.

Einschalten im Spannungsnullpunkt bringt also nichts. Heissleiter hilft auch
nicht imer wirklich, da der Heissleiter bei sehr keurem Ausschalten
natürlich nicht abkühlt und Benutzer ja bekanntlich wie die Trüffelschweine
jeden winzigen Desingfauxpas aufstöbern, wenn man sie nur machen lässt ;)

Ein kleiner Reihenwiderstand, der zeitverzögert von einem relaiskontakt
überbrückt wird hilft, sofern das, was da am sekundärseitig am Trafo hängt,
auch mitspielt.

Welcher Trafo einen 'Softstart' braucht hängt auch beim Ringkerntrafo neben
der Baugrösse von der denauen Dimensionierung und dem tolerierbaren
Einschaltstromstoss ab, lässt sich also Pauschal nicht beantworten.
Versuch macht kluch.. ;)

Detlef
--
Man ersetze das _dot_ in der Email gegen einen Punkt..
 

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