SMPS-Netzteil entstören

G

Georg-Johann Lay

Guest
Hallo,

ich hab mir ein Netzteil (SMPS) gebaut, daß mir aus 9Veine Spannung von 180V= macht.
Dieses Netzteil wiederum füttere ich mit einem
Standard-Steckernetzteil 230V~ -> 9V
Weil mein Netzteil recht starke Störungen verursacht,
komme ich nicht umhin, das Ding abzuschirmen und in eine
Metalldose zu packen.
Die Dose verbinde ich mit GND und GND (bzw die Dose) mit
Schutzerde an der Steckdose.

Und nun meine Frage: Geht das nicht anders?
Das kommt mir recht geknaupt vor,
aber ohne die Schirmung zu erden hat sie ja kein Effekt.
Was mir gar nicht gefällt ist, daß ich dadurch die
galvanische Trennung verliere.

Mir einem kleinen Kondensator (zB 100nF Keramik)
zwischen Erde und GND scheint die Schirmung immer noch zu gehen,
aber ich hätte das dritte Kabel nach Erde gerne ganz weg.

Hat jemand eine Idee dazu?

Gruß, Georg-Johann
 
Georg-Johann Lay schrieb:

ich hab mir ein Netzteil (SMPS) gebaut, daß mir aus 9V=
eine Spannung von 180V= macht.
Sperrwandler mit Trafo? 9V und 180V galvanisch getrennt?


Dieses Netzteil wiederum füttere ich mit einem
Standard-Steckernetzteil 230V~ -> 9V=
Dann werden das wohl nur ein paar Watt sein.


Weil mein Netzteil recht starke Störungen verursacht,
komme ich nicht umhin, das Ding abzuschirmen und in eine
Metalldose zu packen.
Das deutet ehr auf ein ungünstiges Layout/Design hin.


Die Dose verbinde ich mit GND und GND (bzw die Dose) mit
Schutzerde an der Steckdose.

Und nun meine Frage: Geht das nicht anders?
Das kommt mir recht geknaupt vor,
aber ohne die Schirmung zu erden hat sie ja kein Effekt.
Was mir gar nicht gefällt ist, daß ich dadurch die
galvanische Trennung verliere.
Deshalb nimmt man da Y-Kondensatoren.


Mir einem kleinen Kondensator (zB 100nF Keramik)
zwischen Erde und GND scheint die Schirmung immer noch zu gehen,
aber ich hätte das dritte Kabel nach Erde gerne ganz weg.
Wenn die kapzitive Kopplung des Steckernetzteils nicht reicht, dann
müssten da noch zwei Y-Kondensatoren rein.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann wrote:
Georg-Johann Lay schrieb:

ich hab mir ein Netzteil (SMPS) gebaut, daß mir aus 9V>>eine Spannung von 180V= macht.

Sperrwandler mit Trafo? 9V und 180V galvanisch getrennt?
Jepp. Als Schaltregler ein 34063, Schalter ist ein
N-MOSFET IRF630 den ich via BC548/BC558 treibe.
(Ok, geht bestimmt professioneller, aber ist halt so)
Diode ist eine MUR160, Speichertrafo im Selbstbau (E16/8/5).
Als Bügel-Elkos hab ich mir welche mit kleinem ESR besorgt,
(sowohl für die 9V in als auch für die 180V out) und natürlich
zusätzlich Kerkos parallel.
(An dieser Stelle sei auch ein Danke erlaubt für deine
Tipps zu dieser Schaltung, speziell dem 34063 und der MUR160,
ist aber schon ein paar Monate her)

Die 9V/180V sind nicht galvanisch getrennt, würde in der Schaltung
auch nix bringen.
Dieses Netzteil wiederum füttere ich mit einem
Standard-Steckernetzteil 230V~ -> 9V
Dann werden das wohl nur ein paar Watt sein.
Genau. Mein Netzteil macht 4W, was vollkommen ausreicht.
Der Wirkungsgrad reicht mir mit 80% auch aus.

Weil mein Netzteil recht starke Störungen verursacht,
komme ich nicht umhin, das Ding abzuschirmen und in eine
Metalldose zu packen.

Das deutet ehr auf ein ungünstiges Layout/Design hin.

Die Störungen kommen übrigens nicht über die Stromleitungen in den
Rest der Schaltung (DCF-Antenne), sondern über den Äther.
Die DCF-Antenne wird später in der Nähe des 180V Teils sein.

Die Dose verbinde ich mit GND und GND (bzw die Dose) mit
Schutzerde an der Steckdose.

Und nun meine Frage: Geht das nicht anders?
Das kommt mir recht geknaupt vor,
aber ohne die Schirmung zu erden hat sie ja kein Effekt.
Was mir gar nicht gefällt ist, daß ich dadurch die
galvanische Trennung verliere.

Deshalb nimmt man da Y-Kondensatoren.

Nach dem, was ich zu "Y-Kondensator" finde, nehme ich mal an,
es handelt sich dabei um eine bestimmte Verschaltung (nach Erde)
und nicht um eine bestimmte Art von Bauteilen?
Klar, daß es bipolare mit kleinem ESR/ESL sein müssen (zB Keramik?)
Mir einem kleinen Kondensator (zB 100nF Keramik)
zwischen Erde und GND scheint die Schirmung immer noch zu gehen,
aber ich hätte das dritte Kabel nach Erde gerne ganz weg.

Wenn die kapzitive Kopplung des Steckernetzteils nicht reicht, dann
müssten da noch zwei Y-Kondensatoren rein.
An das Steckernetzteil kann ich nicht ran.
Das ist recht kompakt; ein SMPS von Egston.
Bestimmt vergossen.

Wenn ich alles zusammenfasse, komm ich um die Strippe nach Erde wohl
nicht rum. Das edle Steckernetzteil hat zudem keinen Schutzkontakt
sondern nur 2 Anschlüsse für 230V~ :-(
Gruß Dieter
Viele Merci

Georg-Johann
 
Georg-Johann Lay schrieb:

Jepp. Als Schaltregler ein 34063, Schalter ist ein
N-MOSFET IRF630 den ich via BC548/BC558 treibe.
(Ok, geht bestimmt professioneller, aber ist halt so)
Vor allem geht das einfacher, der Schalttransistor im MC34063A hätte
gereicht. Aber weshalb ein 200V MOSFET mit 0,4R Rds(on)?



Die Störungen kommen übrigens nicht über die Stromleitungen in den
Rest der Schaltung (DCF-Antenne), sondern über den Äther.
Trafo schirmen, am besten doppelt. Also eine mit GND verbundene
Kupferfolie über den Wickelkörper und um den ganzen Trafo noch eine
kurzgeschlossene Kupferfolie (auch an GND). Ausserdem kurze Leitungswege
und eine GND-Fläche nehmen.


Die DCF-Antenne wird später in der Nähe des 180V Teils sein.
Die Schaltfrequenz so wählen, dass die Oberwellen günstig zur
DCF-Frequenz liegen.


Nach dem, was ich zu "Y-Kondensator" finde, nehme ich mal an,
es handelt sich dabei um eine bestimmte Verschaltung (nach Erde)
und nicht um eine bestimmte Art von Bauteilen?
Beides, es gibt Y1- und Y2-Typen, lies mal in den FAQ.


Klar, daß es bipolare mit kleinem ESR/ESL sein müssen (zB Keramik?)
Folie!


Wenn ich alles zusammenfasse, komm ich um die Strippe nach Erde wohl
nicht rum. Das edle Steckernetzteil hat zudem keinen Schutzkontakt
sondern nur 2 Anschlüsse für 230V~ :-(
Doch, die Erdung lässt sich vermeiden. Wenn die o.g. Maßnahmen nicht
reichen müssen halt noch Filterelemente in Ein- und Ausgang des
Wandlers.


Gruß Dieter
 
Dieter Wiedmann schrieb:
Trafo schirmen, am besten doppelt. Also eine mit GND verbundene
Kupferfolie über den Wickelkörper und um den ganzen Trafo noch eine
kurzgeschlossene Kupferfolie (auch an GND). Ausserdem kurze Leitungswege
und eine GND-Fläche nehmen.
Achtung: Ein Folienschirm innerhalb des Kerns darf keine
Kurzschlußwindung werden, deshalb müssen Anfang und Ende der
Folienwindung voneinander isoliert werden.
Die DCF-Antenne wird später in der Nähe des 180V Teils sein.

Die Schaltfrequenz so wählen, dass die Oberwellen günstig zur
DCF-Frequenz liegen.

Nach dem, was ich zu "Y-Kondensator" finde, nehme ich mal an,
es handelt sich dabei um eine bestimmte Verschaltung (nach Erde)
und nicht um eine bestimmte Art von Bauteilen?

Beides, es gibt Y1- und Y2-Typen, lies mal in den FAQ.

Klar, daß es bipolare mit kleinem ESR/ESL sein müssen (zB Keramik?)

Folie!

Wenn ich alles zusammenfasse, komm ich um die Strippe nach Erde wohl
nicht rum. Das edle Steckernetzteil hat zudem keinen Schutzkontakt
sondern nur 2 Anschlüsse für 230V~ :-(
Es hat auch Y- Kondensatoren drin, je einen von jedem Steckerpol zur
Masse des Ausganges, das hat den netten Effekt, daß man am Ausgang 115V
AC hat (hohe Impedanz zwar, aber es "britzelt" bei zufälliger Berührung
- und hat schon ein paar GaAs Verstärker in angeschloßenen Schaltungen
gekillt.
Doch, die Erdung lässt sich vermeiden. Wenn die o.g. Maßnahmen nicht
reichen müssen halt noch Filterelemente in Ein- und Ausgang des
Wandlers.
Wenn er nur den DC/DC Wandler filtern will, dann sollten eigentlich
normale Kondensatoren reichen. Er muß halt Common mode und differential
beachten.

Martin
 
Georg-Johann Lay <noreply@noreply.com> schrieb im Beitrag <bnj6md$123bks$1@ID-66145.news.uni-berlin.de>...

Und nun meine Frage: Geht das nicht anders?
ENTWEDER die Dose an GND (von Eingang+Ausgang, eh dasselbe)
oder
die Dose an Schutzerde,
aber nicht beides.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
Georg-Johann Lay schrieb:

[Sperrwandler 9V->180V]

Was mir noch einfällt: wie stehts eigentlich mit Clamping- und
Snubbernetzwerken? Zu hartes Clamping (mit Transil) oder fehlende
Snubber (am Schalttransistor und der Gleichrichterdiode) können auch zu
erhöhten Abstrahlungen führen.


Gruß Dieter
 
MaWin wrote:
Georg-Johann Lay <noreply@noreply.com> schrieb im Beitrag <bnj6md$123bks$1@ID-66145.news.uni-berlin.de>...


Und nun meine Frage: Geht das nicht anders?


ENTWEDER die Dose an GND (von Eingang+Ausgang, eh dasselbe)
oder
die Dose an Schutzerde,
aber nicht beides.
Das tuts nicht.
Wenn ich eine der Verbindungen weg lasse
hab ich kaum einen Abschirmeffekt.

Es kommen zwar geringfügig weniger Störungen an der Antenne an,
aber das Antennensignal ist immer noch so grottig, daß effektiv
nix damit anzufangen ist.

Bei allen Verbindungen (Dose-GND-Erde) ist das Signal
hingegen sauber, ebenfalls bei zB
(Dose-GND-C-Erde)
 
Dieter Wiedmann wrote:
Georg-Johann Lay schrieb:


Jepp. Als Schaltregler ein 34063, Schalter ist ein
N-MOSFET IRF630 den ich via BC548/BC558 treibe.
(Ok, geht bestimmt professioneller, aber ist halt so)


Vor allem geht das einfacher, der Schalttransistor im MC34063A hätte
gereicht. Aber weshalb ein 200V MOSFET mit 0,4R Rds(on)?
Ich bin halt nur hobbymässig damit befasst und kein Experte...

Der Speichertrafo ist auch nicht perfekt, so daß am Schaltregler
Spannungen über 40V auftauchen dürften.
Ich schätz daß da zum Teil um die 100V ankommen
und Schnubber hab ich auch keinen.

Georg-Johann
 
"Georg-Johann Lay" <noreply@noreply.com> schrieb im Newsbeitrag
news:bnj6md$123bks$1@ID-66145.news.uni-berlin.de...
Hallo,

ich hab mir ein Netzteil (SMPS) gebaut, daß mir aus 9V=
eine Spannung von 180V= macht.
Hallo Georg-Johann,

Das SMPS-Netzteil Interessiert mich. (Ich bastele gerade noch erfolglos an
12V->300V/150mA)
Wäre es möglich mir deinen Schaltplan zukommen zu lassen?

Gruß Fred
 

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