S: Single shot Spannungsfolger zur Peak-Messung

W

Wolfgang Draxinger

Guest
Ok, wird etwas lang, aber es wird verständlicher, wenn man weiß
wofür ich das brauche:

Im Moment bin ich dabei, im Praktikumsbereich der LMU Physik
einige computergesteuerte Versuche rundumzuerneuern, d.h. neue
HW und Software - ist noch für XT-Bus, DOS und EGA das alte
Zeug; zuverlässig, aber schön langsam gehen die Ersatzteile aus,
wenn dann doch mal ein Interface stirbt. Nachdem nun der erste
Versuch "Mechanische Schwingungen" komplett umgestellt ist hab
ich einfach mal ausprobiert, wie es ist, das Teil per Internet
fernzusteuern. Das kann das Praktikum nicht ersetzen, aber es
ist unglaublich interessant damit rumzuspielen,
Einschwingvorgänge zu studieren etc.

Irgendwie hat mich jetzt der Bastelwahn gepackt (kennt man ja)
und ich habe heute (es ist Freitag) einfach mal alle Versuche
die wir da haben (auch die nicht computerisierten) abgeklappert
um zu sehen, womit man sich noch stundenlang spielen kann und
das man rein theoretisch auch fernsteuern könnte. Und da ist mir
der Versuch "Stöße" eingefallen: Auf einer Plattform liegt eine
Stahlkugel. Daneben ist eine schräge Bahn auf der eine 2. Kugel
herabrollen kann und am Ende der ersten Bahn die 1. Kugel
zentral, aber mit variablem Stoßparameter stößt. Danach befinden
sich beide Kugeln im freien Fall und schlagen kurz darauf fast
zeitgleich auf dem Boden auf. Zur Aufzeichnung liegt auf dem
Boden Kohlepapier und darüber Transparentpapier. So und da liegt
das Problem für die fernsteuerbare Version: Wie zeichnet man das
auf. Als erstes dachte ich daran ein Raster aus zueinender
senkrechten Drähten im Multiplex anzusteuern. Schlägt die Kugel
am Boden auf berühren sich 2 Drähte. Problem: Der Kontakt ist
nicht mal für eine Mikrosekunde (!) geschlossen. Ich will nicht
die arme Socke sein, die sich mit der EMI einer derart schnellen
Multiplexschaltung rumschlagen muss. Eine andere Idee wäre
gewesen, die Platte auf 4 Piezos zu lagern und über den
Kraftstoß auf die Einzelnsensoren den Ort zu berechnen. Problem:
Die Kugeln kommen fast zeitgleich auf.

Schliesslich bin ich auf folgende Idee gekommen:
Konstantandraht ist in parallelen Linien mit gleichem Abstand und
alternierender Laufrichtung verlegt, also schematisch so:

----------------------------\
|
/---------------------------/
|
\---------------------------\
|
/---------------------------/
|
\----------------------------

Das eine Ende kommt an +5V, das andere an 0V, also ein
klassischer Spannungsteiler. Senkrecht dazu verlaufen vergoldete
(um Korrosion zu vermeiden) Drähte aus Federstahl (immerhin
knallt da eine Kugel mit ordentlich "Wumms" drauf), die
miteinander verbunden sind. Dazwischen ist ein schmaler
Luftspalt und darüber eine Matte aus Silikon o.ä.

Dort wo die Kugel auftrifft wird kurzzeitig die Verbindung
hergestellt und das Abgriff (das Federstahlnetz) auf die
Spannung des Berührpunktes gezogen, aber halt nur sehr kurz.
Misst man die Spannung mit hinreichender Auflösung kann man den
Ort des Aufschlagpunkts bestimmen. Die Frage ist: Wie misst man
das.

Rein theoretisch könnte man einen Kondensator auf daran
anschliessen, dieser wäre aber idealerweise infinitesimal klein,
damit die Ladezeit praktisch 0 wäre. Zum Auslesen käme dann eine
ideale Spannungsmessung zum Einsatz. Sowas gibt es nicht klar.

Was aber gehen müsste, wäre ein unidirektionaler, schneller
Spannungsfolger der bis zum Scheitelpunkt mitläuft, dann aber
auf der Spitzenspannung bleibt. Idealerweise würde er nur auf
den ersten Anstieg reagieren und müsste anschliessend scharf
gestellt werden, so dass weitere Spitzen (die Kugel hüpft
meistens 2, 3 mal auf der Bodenplatte) nicht mehr erfasst
werden.

Und was ist mit der 2. Kugel. Nun, die Bodenplatte wird in 8
Streifen aufgeteilt, die so angeordnet sind, dass die beiden
Kugeln niemals im selben Streifen aufschlagen können
(Impulserhaltung hilft mit). Bei der Kraftstoßmessung wäre das
nicht gegangen, da die Bodenplatte homogen sein soll. Es ist
aber kein Problem, Leiterbahnen entsprechend zu verlegen.

Nach dem Stoß werden von den 8 Streifen die Spannungen am
Spannungsfolger mit einem A/D Ausgelesen und in die Position
umgerechnet.

Jetzt die Frage: Kennt jemand geeignete Spannungsfolger, entweder
als fertigen Baustein oder als diskrete Schaltung aus OP-V und
anderen schönen Sachen?

Wolfgang Draxinger
--
 
Problem: Der Kontakt ist nicht mal für eine Mikrosekunde (!)
geschlossen.
Wäre ich skeptisch daß das nicht länger ist, selbst wenn der
Boden hart ist. Spätestens wenn man unten was weiches aufbaut
a la

Matte aus Silikon o.ä.
wird es länger.

Eine andere Idee wäre gewesen, die Platte auf 4 Piezos zu
lagern und über den Kraftstoß auf die Einzelnsensoren den
Ort zu berechnen. Problem: Die Kugeln kommen fast zeitgleich
auf.
Die Hardware kommt mir besser vor.
Die "Entfaltung" von zwei sich überlagernden Signalen
mag keine Freude sein ( und auf einem XT/AT-PC auch nicht gangbar),
aber selbst wenn man nur eine Kugel hätte müsste man sich
wegen der Echos mit der entsprechenden Signalverarbeitung
anfreunden.

MfG JRD
 
Rafael Deliano wrote:

Problem: Der Kontakt ist nicht mal für eine Mikrosekunde (!)
geschlossen.
Wäre ich skeptisch daß das nicht länger ist, selbst wenn der
Boden hart ist. Spätestens wenn man unten was weiches aufbaut
a la

Matte aus Silikon o.ä.

wird es länger.
Hab's ausprobiert: Stahlplatte und Kugel (vom Fadenpendel *G*),
unter die Stahlplatte ein wenig Moosgummi. Das sollte ungefähr
den gleichen Effekt haben. Kugel über ne Litze an den Einganz
vom Oszi im Single-Shot Modus, 25% Pre-Trigger. Stahlplatte an
+5V. Kontaktzeit ~800ns. Das ist schon verdammt kurz.

Wolfgang Draxinger
--
 
unter die Stahlplatte ein wenig Moosgummi. Das sollte ungefähr
den gleichen Effekt haben.
Das ist aber schon ein Unterschied ob die Kugel auf harte
Oberfläche aufschlägt und springt. Gummimatte oben bremst.

Kontaktzeit ~800ns. Das ist schon verdammt kurz.
Um so schlechter für den Mäander aus Konstandraht mit
seiner verteilten Kapazität/Induktivität: so flott wird
der nicht werden.

Es gab unter "Sensormatte" vor ein paar Monaten hier thread
zu ähnlichem Gerät. Optische Lösung über Lichtschranken ist
aber auch nicht üppig bei Geschwindigkeit und Fremdlicht.

MfG JRD
 
Rafael Deliano schrieb:

Es gab unter "Sensormatte" vor ein paar Monaten hier thread
zu ähnlichem Gerät. Optische Lösung über Lichtschranken ist
aber auch nicht üppig bei Geschwindigkeit und Fremdlicht.
Ich würde einen per Piezosensor an der Bodenplatte getriggerten (Led?-)
Blitz vorschlagen, der eine auf Langzeitbelichtung gestellte Kamera im
Moment des Auftreffens belichtet. Dazu müßte man dann allerdings
kurzzeitig das Licht ausschalten, was aber kein Problem sein dürfte.
komplett automatisch läßt sich der Veruch ja eh' nicht fernsteuern, denn
irgenwann sind die Kugeln alle...

Ggf. dürfte eine reduzierte oder stroboskopische Beleuchtung während des
Runterfallens der Kugeln zusätzlich interessant aussehen, da so die
Flugbahnen nachgezeichnet werden.

Gruß
Jürgen
--
GPG key:
http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=J%FCrgen+Appel&op=get
 
Jürgen Appel wrote:

Rafael Deliano schrieb:

Es gab unter "Sensormatte" vor ein paar Monaten hier thread
zu ähnlichem Gerät. Optische Lösung über Lichtschranken ist
aber auch nicht üppig bei Geschwindigkeit und Fremdlicht.

Ich würde einen per Piezosensor an der Bodenplatte getriggerten
(Led?-) Blitz vorschlagen, der eine auf Langzeitbelichtung
gestellte Kamera im Moment des Auftreffens belichtet.
Ich musste erst einen Moment überlegen, bis ich kapiert habe, was
Du meintest. Wird sich nur schwierig umsetzen lassen, da man den
Versuch gleichzeitig per WebCam beobachten können soll. Als
Lösung fiele mir jetzt nur ein, ein IR-Tiefpassfilter vor die
Kamera zu schrauben und das mit einem IR-Blitz zu machen. Die
Flugbahn an sich ist eher uninteressant, interessant sind aber
die Auftreffpunkte. Je nach Stoßparameter verändern sich diese
(natürlich). Interssant ist, dass sie auf 2 konzentrischen
Kreisen mit gleichem Mittelpunkt liegen.

Dazu
müßte man dann allerdings kurzzeitig das Licht ausschalten, was
aber kein Problem sein dürfte. komplett automatisch läßt sich
der Veruch ja eh' nicht fernsteuern, denn irgenwann sind die
Kugeln alle...
Da habe ich mir schon eine Konstruktion überlegt, mit der man die
Kugel wieder in die Ausgangslage bringen kann.

Wolfgang Draxinger
--
 
Wolfgang Draxinger <wdraxinger@darkstargames.de> wrote:

Auf einer Plattform liegt eine
Stahlkugel. Daneben ist eine schräge Bahn auf der eine 2. Kugel
herabrollen kann und am Ende der ersten Bahn die 1. Kugel
zentral, aber mit variablem Stoßparameter stößt. Danach befinden
sich beide Kugeln im freien Fall und schlagen kurz darauf fast
zeitgleich auf dem Boden auf. Zur Aufzeichnung liegt auf dem
Boden Kohlepapier und darüber Transparentpapier. So und da liegt
das Problem für die fernsteuerbare Version: Wie zeichnet man das
auf.
Anstatt der Fläche, auf der die beiden Kugeln aufschlagen sollen, kannst
Du auch eine gedachte horizontale Fläche verwenden, durch die die Kugeln
hindurchfallen.

Der Zeitpunkt, zu dem die Kugeln durch die Fläche fallen, kann mittels
einer Lichtschranke passender Geometrie festgestellt werden.

Der Ort, an dem die Kugeln jeweils durch die Fläche fallen, kann auch
recht einfach ermittelt werden. Anstatt der einzelnen Lichtschranke von
oben nimmst Du derer mehrere, die auf Höhe der Messebene über die Länge
dieser Ebene verteilt sind. Jede dieser Lichtschranken erfasst einen
Streifen quer zur Flugrichtung der Kugeln. Die Breite der Streifen
entspricht dem Kugeldurchmesser (kann auch schmaler als der
Kugeldurchmesser sein). Aus dem Anteil der Abschattung der jeweiligen
Detektoren kann ermittelt werden, wo eine Kugel die Lichtschranke
durchfallen hat. Messzeitpunkt ist jeweils der Zeitpunkt der größten
Abschattung, also wenn der Kugelmittelpunkt sich auf der Höhe des
Lichtbandes befindet, und ergibt sich mittels Differenzierer und
Komparator für jede Teil-Lichtschranke. Die Messwerte werden per
Sample&Hold gespeichert, dann digitalisiert und ausgewertet.

Eine Kalibrierung kann durchgeführt werden, indem eine Kugel entlang der
Messebene bewegt wird und in regelmäßigen Intervallen die
Abschattungswerte der Lichtschranken aufgenommen und gespeichert werden.
Diese Werte (Stützstellen) können dann zur Korrektur und Interpolation
der Ergebnisse im Messbetrieb verwendet werden.

Eine Kugel mit einem Durchmesser von 2cm wird bei einer Fallhöhe von 1m
etwa 90ms benötigen, um vollständig durch die Messebene zu fallen. Damit
ist das Timing einigermaßen unkritisch und es sind kein HF-geeigneten
Schaltungen notwendig.


Bei dieser Messmethode kann die Landefläche mit einem Material
beschichtet werden, das die kinetische Energie ohne dauerhafte
Verformung weitgehend absorbiert. Der Versuchsaufbau wird damit
haltbarer sein. Außerdem dürfte es wesentlich leiser sein, wenn die
Kugeln nicht jedes Mal auf eine harte Unterlage knallen.



Grüße,

Günther
 
Günther Dietrich wrote:

Klingt interessant, allerdings kann ich mir das jetzt nicht
bildlich vorstellen. Könntest Du mir eine Skizze per eMail
schicken? Meine eMails Adresse für News ist gültig (und
interessanterweise bekomme ich am Tag nur so ca. 30 Spam Mails,
die mein Filter sehr zuverlässig und bisher ohne false
positives(!) in den Spam Ordner schiebt).

Wolfgang Draxinger
--
 
Wolfgang Draxinger <wdraxinger@darkstargames.de> wrote:

Klingt interessant
Ach!


allerdings kann ich mir das jetzt nicht
bildlich vorstellen.
Hab' ich schon befürchtet.


Könntest Du mir eine Skizze per eMail
schicken?
Nein. Im Usenet gefragt, im Usenet geantwortet.



Das Ganze von oben betrachtet:

Photodioden
| | Schlitzmaske in der Brennebene der Linsen
v v |
___ ___ ___ v ___ ___ ___
----- --------- --------- --------- --------- --------- -----
/ \ / \ / \ / \ / \ / \
/ \ / \ / \ / \ / \ / \
/ \ / \ / \ / \ / \ / \
/ \ / \ / \ / \ / \ / \
<oOOOOOo>|<oOOOOOo>|<oOOOOOo>| <- Linsen (z.B. Abschnitte |
| | | | | | | einer Stablinse) |
| | | | | | | | |
| | |Schatten | | | | |
| | | | | | | | |
| | | _-_ | | | | |
| | | / \ | | | | |
| | |/ \| | | | |
| | | Kugel | | | | |
| | \ / | | | |
| | \ ___ / | | | |
| | | | | | |
^ | | | | | | |
y| | | | | | | |
| | | | | | | |
| | | | | | | |
| ---------------------------------------------------------------
| | lineare Lichtquelle |
| ---------------------------------------------------------------
+------------->
x


Die Photodioden "sehen" jede durch einen eigenen Schlitz in der
Schlitzmaske, durch ihre eigene Linse und durch einen gemeinsamen
horizontalen Schlitz (von der Lichtquelle aus gesehen vor den Linsen)
auf die Lichtquelle (Der horizontale Schlitz ist oben nicht
eingezeichnet, soll etwa dort sein, wo "einer Stablinse" steht).

Die Schlitzmaske mit den vertikalen Schlitzen sorgt dafür, dass keine
der Phtodioden in den Bereich der benachbarten Teil-Lichtschranken
hineinsieht. Der horizontale Schlitz grenzt den Sichtbereich in
vertikaler Richtung ein, so dass nur ein dünnes "Lichtband" ausgewertet
wird.

Die Kugel bedeckt abhängig von ihrer Position in x-Richtung mehrere der
Lichtschranken (mehr als eine bzw. zwei, wenn ihr Durchmesser größer
ist, als die Breite der Teil-Lichtschranken).

Wenn sich der Mittelpunkt der Kugel auf der selben Höhe (z-Richtung)
befindet wie der Schlitz, dann ist die Lichtmenge, die sie zu einer
teilweise verdeckten Linse (und damit zur dahinter liegenden Photodiode)
lässt, proportional zum nicht bedeckten Anteil des Strahlenganges.
Daraus lässt sich ermitteln, wie weit der Rand der Kugel vom Rand der
jeweiligen Teil-Lichtschranke entfernt ist.

Aus der Information, welche Lichtschranken überhaupt bedeckt sind, und
welche zu welchem Anteil, lässt sich die Position der Kugel ermitteln.

Bei bekanntem Durchmesser der Kugel und bekannter Breite der
Teil-Lichtschranken dürfte es reichen, den Bedeckungsgrad z.B. des
linken Kugelrandes auszuwerten (und natürlich, welche anderen Lichtpfade
ebenfalls abgeschattet sind. Die Bedeckungswerte durch beide Kugelränder
auszuwerten dürfte die Präzision etwas verbessern.

Es muss sicher gestellt sein, dass bei Deinem Versuch mit zwei Kugeln
nicht beide gemeinsam ene der Teil-Lichtschranken abschatten.

Bei passender Dimensionierung sind immer mehrere der Teil-Lichtschranken
vollkommen unbedeckt und können als Referenz für die teilweise bedeckten
herhalten.


Stablinsen aus Kunststoff dürfte es im gut sortierten Schreibwarenladen
oder beim Graphikerbedarf geben (z.B. Lesehilfe in Lineal-Form)



Grüße,

Günther
 
Günther Dietrich wrote:

Ok, jetzt kapier ich's.

Problem 1 dabei: So bekomme ich nur die Ordinate, ich brauche
aber auch die Abszisse. Das lässt sich aber mit einer 2.
Anordnung orthogonal dazu lösen.

Problem 2 ist schon knackiger: Es wird unvermeidlich sein, dass
die 2 Kugeln bei einem bestimmten Stoßparameter gleichzeitig in
den selben Streifen fallen. Lösung dafür ist mir auch
eingefallen: Einfach einen weiteren Lichtvorhang 45° versetzt
dazu. Oder noch besser: Insgesamt 3 Lichtvorhänge in jeweils 60°
Winkel zueinander. Was auch ginge, wäre das ganze nach dem
Tomographie-Prinzip zu machen.

Wolfgang Draxinger
--
 
Wolfgang Draxinger wrote:

Hab's ausprobiert: Stahlplatte und Kugel (vom Fadenpendel *G*),
unter die Stahlplatte ein wenig Moosgummi. Das sollte ungefähr
den gleichen Effekt haben. Kugel über ne Litze an den Einganz
vom Oszi im Single-Shot Modus, 25% Pre-Trigger. Stahlplatte an
+5V. Kontaktzeit ~800ns. Das ist schon verdammt kurz.
Ich hab jetzt mal mit ein paar anderen Unterlagen und Materialien
rumgespielt: Grundplatte aus Pappelholz, darauf eine Schicht
hartes Moosgummi, auf der ich direkt die Messdrähte verlegt
habe, zwischen den Drähten dünne Gummischnüre (das Zeug, was
normalerweise in Unterhosen verwendet wird), darüber die
Kontaktdrähte und zu guter Letzt noch eine 1mm dicke
Silikonmatte.

Die Kontaktzeit beträgt jetzt so um die 200ľs.
Interessant ist übrigens, dass wenn man zwei Kugeln als Pendel
gegeneinander Stoßen lässt die Kontaktzeit ca 92ľs ist. Ich habe
das Experiment mit der Stahlplatte noch mal durchgeführt: Es
waren nicht 800ns, sondern 8ľs, ich Depp hab am Oszi den X
Magnifyer angeschaltet und total übersehen, dass der Angezeigte
Wert vom \delta t Cursor jetzt noch mit 10 zu multiplizieren
war. Ausserdem sind das 2 verschiedene Stahlsorten, die
verwendete Stahlplatte scheint um einiges härter zu sein.

Wolfgang Draxinger
--
 
Den Aufbau mit Konstantandraht halte ich trotzdem für
unrealistisch, weil schwer baubar.

Matrix von möglichst kleinen Knackfroschtastern
hätte ungünstigen Matrialpreis, wäre aber leichter
baubar und auswertbar, da man die im MHz-Bereich mit
Logikpegel scannen kann. Nachteil: liegende 1. Kugel
stört die Matrix.

Von den optischen Varianten gäbs wie schon genannt
zwei Kameras. Die müssten Bildfolge ja nicht in Echtzeit
auswerten sondern z.B. nur speichern und unmittelbar
danach auswerten.
Nominell wären auch zwei Polygonlaserscanner für
Barcode möglich ( gibts häufiger bei ebay ), wäre mir
allerdings nicht sicher, daß deren Scanrate für fallende
2cm Kugel reicht.

Wie groß soll eigenentlich die Fläche sein und
welche Auflösung ist erforderlich ?

MfG JRD
 
Rafael Deliano wrote:

Wie groß soll eigenentlich die Fläche sein und
welche Auflösung ist erforderlich ?
So um die 35x35 cm˛. Momentan werden DIN-A3
Transparentpapierbögen verwendet (also 29,7x42,0 cm˛) aber mir
gingen als ich diesen Versuch machen musste zur Breite 5cm ab,
musste aber 5cm von der langen Seite abschneiten, damit es in
den Fallkasten passte.

Die Idee mit den Lichtschranken finde ich irgendwie am
geeignetsten, allerdings reicht es nicht, den Zeitpunkt der
Maximalabdeckung einer Photozelle zu verwenden; stattdessen muss
man die Summe beachten. Der Grund ist einfach: Die Kugel hat
auch eine horizontale Geschwindigkeitskomponente und die hat
natürlich auch Einfluss darauf.

Wolfgang Draxinger
--
 
Die Idee mit den Lichtschranken finde ich irgendwie am
geeignetsten,
Noch mühsamer zu bauen wie die Konstantandrahtanordnung:
wären ja wohl 2 Sätze a 64 Lichtschranken mit einer
mehr als kniffeligen Optik.
Funktioniert zudem nicht bei Tageslicht, Modulation ist
bei den nötigen Frequenzen schwierig.

Der Polygonscanner
http://www.currentdirections.com/hardware/microscan/ms-520.html
arbeited ähnlich da er auch eine Ebene abtastet: der Laser wird
durch den drehenden Spiegel abgelenkt und es ist nur ein
Empfänger vorhanden. Daten kommen bei dem Teil binär seriell
auf RS422, Tacho als TTL. Barcode muß nachfolgende Elektronik
draus machen.
Vorteil der seriellen Arbeitsweise des Geräts daß der Aufwand
im Rahmen bleibt, Nachteil daß die Geschwindigkeit irgendwo
begrenzt ist.

MfG JRD
 
Wolfgang Draxinger schrieb:

Die Idee mit den Lichtschranken finde ich irgendwie am
geeignetsten, allerdings reicht es nicht, den Zeitpunkt der
Maximalabdeckung einer Photozelle zu verwenden; stattdessen muss
man die Summe beachten. Der Grund ist einfach: Die Kugel hat
auch eine horizontale Geschwindigkeitskomponente und die hat
natürlich auch Einfluss darauf.
Einfacher als viele einzelne Lichtschranken mit der dazu nötigen Optik wäre
wohl, eine Streifenkamera (line-CCD) zu nehmen.
Einer meiner ersten Google-Treffer
(http://www.framos.co.uk/pdf_sheets/CCD111.pdf) liefert Dir z.B. gleich
256 Lichtschranken, die Du alle mit einer gemeinsamen Optik versehen
kannst.

Aber warum eine tomographische Rekonstruktion machen, wenn Du direkt das
2D-Bild per Kamera aufnehmen kannst?


Gruß
Jürgen
--
GPG key:
http://pgp.mit.edu:11371/pks/lookup?search=J%FCrgen+Appel&op=get
 
Jürgen Appel wrote:

Aber warum eine tomographische Rekonstruktion machen, wenn Du
direkt das 2D-Bild per Kamera aufnehmen kannst?
Und wie triggere ich das im richtigen moment? Langzeitaufnamhe
mit Blitzlicht geht nicht, weil ich dann nicht unterscheiden
kann, welche der beiden Kugeln es ausgelöst hat.

An eine normale Kamera habe ich auch schon gedacht, aber das ist
unpraktikabel.

Wolfgang Draxinger
--
 
Und wie triggere ich das im richtigen moment?
CCD-Zeile kontinuierlich lesen, auf 1 Bit digitialisieren
sodaß man als TTL-Grab oder FPGA Autokorrelator bauen kann
der aktuelles mit letzem Bild vergleicht und bei Änderung
triggert/speichert. Wenn man a la Lichtschranke und
im Dunkeln ( also ohne Umgebungslicht ) arbeited
dürfte Kontrast gut genug für 1 Bit sein.
Günstiger als Oldtimer-CCDs sind modernere Typen von Sony
( vgl. http://www.embeddedFORTH.de Heft 2 ).
Muß man nur Takt anlegen, dann kommen die analogen Samples
kontinuierlich.

MfG JRD
 

Welcome to EDABoard.com

Sponsor

Back
Top