Rohrfrei zum Entwickeln?

T

Thomas Thiele

Guest
Guten Morgen!

Hat schonmal jemand erfolgreich mit Rohrfrei (Pulverform) Platinen
entwickelt?
Ich hatte es versucht. Es entwickelt zwar aber greift auch stark die
unbelichteten Stellen an.

Gruss Thomas
 
"Thomas Thiele":

Hat schonmal jemand erfolgreich mit Rohrfrei (Pulverform) Platinen
entwickelt?
Ich hatte es versucht. Es entwickelt zwar aber greift auch stark die
unbelichteten Stellen an.
Sieh an, das Zeugs ist also doch zu irgendetwas nützlich (zum
Abflussfreimachen taugt's nämlich nicht).

Funktioniert das auch mit Waschpulver?

Gruss

Jan Bruns
 
Hallo Thomas,

| Hat schonmal jemand erfolgreich mit Rohrfrei (Pulverform) Platinen
| entwickelt?

ein Blick auf die Zutatenliste verrät Dir was drin ist. In der Regel
ist Abflußfrei Ätznatron und dazu noch ein paar Hilfsstoffe
(Schaumbilder, Parfum...)
Ich hab mir vor Jahrzehnten eine Dose Ätznatron in der Apotheke
gekauft. Die war billiger als Abflußfrei und hält in einer anderen
Verpackung (Glas mit Schraubdeckel) ewig. Nun gut mittlerweile ist es
schon flüssig, aber das stört das Entwickeln nicht wirklich.

MArtin
 
Thomas Thiele <jana.luetz@gmx.de> wrote:
Hat schonmal jemand erfolgreich mit Rohrfrei (Pulverform) Platinen
entwickelt?
Ja. Ich mache das schon immer so. Platinen selber beschichtet mit
Positiv20, Vorlage mit Laserdrucker auf die Zweckform-Folie aus der
FAQ. Belichtung mit UV-LSR, Entwickeln mit Abflußreiniger. Reicht für
Platinen mit 10 mil Tracks/Abständen.

Ich hatte es versucht. Es entwickelt zwar aber greift auch stark die
unbelichteten Stellen an.
Dann stimmt entweder die Konzentration nicht oder du belichtest zu
lange oder deine Vorlage hat zu wenig Kontrast.

Der Nachteil bei der Verwendung von Rohrfrei ist, daß man keine genauen
Angaben über den Anteil NaOH hat. Ich schätze aber es sind 80-100% und
dosiere das Zeug so wie reines NaOH. Leichte Unterdosierung ist dabei
nicht so kritisch, dann dauert halt das Entwickeln etwas länger.
Ausnahme: wenn man feinste Strukturen (<10 mil) braucht.


XL
 
Jan Bruns wrote:

"Thomas Thiele":

Hat schonmal jemand erfolgreich mit Rohrfrei (Pulverform) Platinen
entwickelt?
Ich hatte es versucht. Es entwickelt zwar aber greift auch stark die
unbelichteten Stellen an.
Falsche Konzentration. IdR ist von 60% NaOH-Anteil auszugehen. Die Lösung
hält auch nicht so lange wie reines NaOH; in Abflußfrei ist Aluminium drin
(diese silbrigen Körnchen), das wird vom NaOH angegriffen und erzeugt die
Blubberbläschen. Dafür ist halt hinterher das NaOH weg... Ich hab' mal ein
bißchen Abflußreiniger "aussortiert" (alle Alu-Körnchen weg), das ging
wunderbar.

Sieh an, das Zeugs ist also doch zu irgendetwas nützlich (zum
Abflussfreimachen taugt's nämlich nicht).

Funktioniert das auch mit Waschpulver?
Nein, denn da ist kein NaOH drin (würde den Klamotten auch nicht gut
bekommen, da stark ätzend). NaOH-freier Abflußreiniger tut's ebensowenig,
also vor dem Kauf gut auf die Zutatenliste gucken.

Grüße,
Sebastian
 
Thomas Thiele schrieb:
Guten Morgen!

Hat schonmal jemand erfolgreich mit Rohrfrei (Pulverform) Platinen
entwickelt?
Ich hatte es versucht. Es entwickelt zwar aber greift auch stark die
unbelichteten Stellen an.
Du hast zu hoch konzentriert. Ich entwickle nur mit so einem Zeugs. Es
ist freilich nicht gesagt, daß in deiner Dose nicht noch was anderes
drin ist. Reduziere mal die Konzentration und vor allem, löse es sehr
sorgfältig auf. Lokale Überkonzentrationen können schnell mal Löcher in
die Photoschicht brennen.

- Carsten


--
Audio Visual Systems fon: +49 (0)2234 601886
Carsten Kurz fax: +49 (0)2234 601887
Von-Werth-Straße 111 email: audiovisual@t-online.de
50259 Pulheim / Germany WGS84:N50°57'50.2" E06°47'28.5"
 
Hat schonmal jemand erfolgreich mit Rohrfrei (Pulverform) Platinen
entwickelt?
Ich hatte es versucht. Es entwickelt zwar aber greift auch stark die
unbelichteten Stellen an.

Was soll es für einen Sinn haben, irgendein undefiniertes Zeug zu verwenden?
NaOh bekommst du in Kilosäcken äusserst günstig im Chemikalienhandel.

Georg
 
"Martin Schönegg" <martin.schoenegg#und_hier_ist_klar_was_hinkommt#@arcor.de> wrote in message
news:cdio87$qkq$04$1@news.t-online.com...
Hallo Thomas,

| Hat schonmal jemand erfolgreich mit Rohrfrei (Pulverform) Platinen
| entwickelt?

ein Blick auf die Zutatenliste verrät Dir was drin ist. In der Regel
ist Abflußfrei Ätznatron und dazu noch ein paar Hilfsstoffe
(Schaumbilder, Parfum...)
Ich hab mir vor Jahrzehnten eine Dose Ätznatron in der Apotheke
gekauft. Die war billiger als Abflußfrei und hält in einer anderen
Verpackung (Glas mit Schraubdeckel) ewig. Nun gut mittlerweile ist es
schon flüssig, aber das stört das Entwickeln nicht wirklich.
Hallo Martin,

wenn ich mich recht erinnere, sind gerade Gefässe aus Glas kein
geeignetes Aufbewahrungsmittel für Atznatron, da dieses angegriffen
wird. Atznatron sollte immer in Kunststoffbehältnissen gelagert
werden.

Gruß
Gerd
 
Gerd Kluger wrote:

wenn ich mich recht erinnere, sind gerade Gefässe aus Glas kein
geeignetes Aufbewahrungsmittel für Atznatron, da dieses angegriffen
wird. Atznatron sollte immer in Kunststoffbehältnissen gelagert
werden.
Das paßt schon. Glas ist gegen fast alle ätzenden Flüssigkeiten (IMHO außer
Flußsäure) resistent.

Sebastian
 
Hallo Gerd

| wird. Atznatron sollte immer in Kunststoffbehältnissen gelagert
| werden.

Ich hatte es die letzten 14 Monate in einem banalen Gurkenglas, keine
sichtbaren Abnutzungserscheinungen. Neuerdings bin ich auf
Neutralreiniger-Kunststofflaschen umgestiegen, weil mir einmal ein
Glas fast zu Bruch gegangen wäre. Das ist dann wirklich ein Grund
gegen Glas, das wäre nämlich eine tolle Sauerei geworden. Ergo:
Gesättigte Lösung hergestellt und in PE-Flaschen abgefüllt.
Was anderes als PE wollte ich allerdings nicht nehmen ... NaOH ist
ziemlich aggressiv was organisches angeht...

MArtin
 
Sebastian Voitzsch wrote:

Das paßt schon. Glas ist gegen fast alle ätzenden Flüssigkeiten (IMHO außer
Flußsäure) resistent.
Nein, Natronlauge sollte nicht in Glasflaschen aufbewahrt werden, weil
NaOH mit Bestandteilen des Glases reagiert.

Siehe:
"Glas wird von neutralen und sauren Flüssigkeiten kaum, merklich aber
von alkalisch reagierenden angegriffen und verunreinigt. Zur
Aufbewahrung alkalischer Stoffe, z. B. von Natronlauge, Soda- oder
Ammoniak-Lösung, sind besser geeignet Flaschen aus Polyäthylen; sie
eignen sich wegen ihrer Unzerbrechlichkeit auch zum Transport größerer
Mengen."
http://www.htw-saarland.de/fb/gis/labore/chemie/downloads/Chemie_Praktikum04.pdf

Bernd
 
Georg Meister wrote:

Was soll es für einen Sinn haben, irgendein undefiniertes Zeug zu verwenden?
Freitag Abend nach 18.00Uhr?

Übrigens stand auf der Packung was von 45% NaOH, Füllstoffe und
Aluminium.
Ich habe rund 20mg/1L benutzt.
 
Thomas Thiele schrieb:

Übrigens stand auf der Packung was von 45% NaOH, Füllstoffe und
Aluminium.
Ich habe rund 20mg/1L benutzt.
Der gute alte Faustwert war 7g/l.

20g könnte ein bißchen viel sein. Für Bungard Material braucht es aber
tendenziell etwas mehr als üblich. Mehr als 15g würde ich nicht nehmen.
Ich weiß aber nicht, wie sich in deinem Fall die anderen Stoffe
auswirken.

Such demnächst mal ein Farbengeschäft auf und kauf da eine 500/1000g
Dose Ätznatron zum Abbeizen. Ich habe vor 15 Jahren glaube ich mal 7 DM
dafür bezahlt, danach nie wieder was. Verflüssigt hat sich meins
übrigens nicht, nur ein bißchen verklumpt. Man sollte den Deckel immer
schnell wieder drauftun, ggfs. immer kleinere Mengen in einer Filmdose
aufbewahren.

- Carsten


--
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Von-Werth-Straße 111 email: audiovisual@t-online.de
50259 Pulheim / Germany WGS84:N50°57'50.2" E06°47'28.5"
 
Am Tue, 20 Jul 2004 16:40:18 +0200 hat Bernd Laengerich
<Bernd.Laengerich@web.de> geschrieben:

Sebastian Voitzsch wrote:

Das paßt schon. Glas ist gegen fast alle ätzenden Flüssigkeiten (IMHO
außer
Flußsäure) resistent.

Nein, Natronlauge sollte nicht in Glasflaschen aufbewahrt werden, weil
NaOH mit Bestandteilen des Glases reagiert.

Vor allem nicht in Glasflaschen mit Glasschliffstoppel - da soll es
vorkommen, daß der nicht mehr zu öffnen ist: "festgerostet" (ich weis das
Glas nicht wirklich rostet).

--
Martin
 
Georg Meister wrote:
Hat schonmal jemand erfolgreich mit Rohrfrei (Pulverform) Platinen
entwickelt?
Ich hatte es versucht. Es entwickelt zwar aber greift auch stark die
unbelichteten Stellen an.

Was soll es für einen Sinn haben, irgendein undefiniertes Zeug zu verwenden?
NaOh bekommst du in Kilosäcken äusserst günstig im Chemikalienhandel.
Im Moment jedenfalls noch. Aber wie wir ja gelesen haben,
gehen die Leute nicht sachgerecht damit um und häufen
Gefährdungspotential an ("gesättigte Lösung", Quizfrage:
Welchen pH Wert hat diese Lösung. Tip: Alle Zahlen _unter_
14 sind falsch).
Das wird kurz über lang - Produktehaftung etc. - zu Schweizer
Verhältnissen führen. Dann kriegt man nur noch verdünnte
Lösung und auch die nur noch gegen Schein, eventuell noch
bei persönlicher Bedienung.

--
mfg Rolf Bombach
 
Hallo Rolf,
| Im Moment jedenfalls noch. Aber wie wir ja gelesen haben,
| gehen die Leute nicht sachgerecht damit um und häufen
| Gefährdungspotential an ("gesättigte Lösung", Quizfrage:
| Welchen pH Wert hat diese Lösung. Tip: Alle Zahlen _unter_
| 14 sind falsch).

Du bist witzig, Welchen pH-Wert erhält man im Abfluß, wenn man
Rohrreiniger verwendet? Und welches Gefährdungspotential geht von
einer parfumierten NaOH-Mischung aus, die einfach so im Putzschrank
steht? Also wenn ich am meine Oma denke...Die hatte in ihrem Schrank
stehen: Domestos, ATA, HCl rauchend und NaOH als Granulat. Folge: die
letzteren hatte sie immer mit Respekt und dicken Gummihandschuhe
angefasst, wenngleich regelmäßig verwendet. Aber Domestos ist
grundsätzlich mit bloßen Händen zum Einsatz gekommen, genauso wie
Scheuerpulver, wobei letzteres wohl wirklich harmlos ist.

Ich frag mich nur, was gefährlicher ist, NaOH oder Abflußfrei, wo
selbst in der Werbung die Dame keine Handschuhe trägt...

MArtin
 
Thomas Thiele wrote:
Guten Morgen!

Hat schonmal jemand erfolgreich mit Rohrfrei (Pulverform) Platinen
entwickelt?
Ja, kein Problem. Allerdings muß es wirklich billiges Zeugs sein,
das fast nur aus Natriumhydroxid besteht.
Und man muß die Metallstückchen vorher rauspicken.

Ich hatte es versucht. Es entwickelt zwar aber greift auch stark die
unbelichteten Stellen an.
Überdosiert oder Kombinationsprodukt mit anderen (hier un-
erwünschten) Stoffen.
 
Martin Schönegg wrote:

Ich frag mich nur, was gefährlicher ist, NaOH oder Abflußfrei, wo
selbst in der Werbung die Dame keine Handschuhe trägt...
Witzig sind vor allem Kombinationen.
Ich habe neulich unbeabsichtigt im Waschbecken Oxyclean und
Zitronensäure gemischt, dabei werden große Mengen Sauerstoff
frei. Wenn da jemand mit frisch eingecremten Fingern und
einer Zigarette dazwischen reinfaßt, könnte er eine böse
Überraschung erleben.
 
Ich hab heute noch billiges Rohrfrei in Pulverform gekauft:
1 Kg für 2 Euro enthält 5% NaOH !
vor ein paar Jahren waren da noch 60% drin.

Beim Apotheker habe ich NaOH in Reinform gekauft:
1 Kg für 10 Euro !
Ist übrigens von der Firma Hedinger (http://www.hedinger.de)

Gruß Stefan
 
Hallo Stefan,

| Ich hab heute noch billiges Rohrfrei in Pulverform gekauft:
| 1 Kg für 2 Euro enthält 5% NaOH !
| vor ein paar Jahren waren da noch 60% drin.
|
| Beim Apotheker habe ich NaOH in Reinform gekauft:
| 1 Kg für 10 Euro !
| Ist übrigens von der Firma Hedinger (http://www.hedinger.de)

Beim selben Ansinnen habe ich vom Apotheker dann gesagt bekommen, dass
ich mit Kanonen auf Spatzen schiesse. Er hat mir dann eine Dose
NAOH-Perlen (100%) in einer Plastikstreudose verkauft. Sah aus, wie
Scheuerpulsver (die Dose) und war entsprechend undicht, so dass das
Zeug gleich verklumpt ist. Wie gesagt, ich habs dann vorsichtig mit
Wasser soweit gelöst und in PE-Flaschen gefüllt (zuerst waren es
Gurkengläser, das war mir dann irgendwann doch zu zerbrechlich).
Das hält soweit noch lange hin, zumal ich nicht mehr viel selber
entwickle, ich bin auf Lasertransfer umgestiegen.

MArtin
 

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