RGB-Kabel und PS2

G

Gerrit Heitsch

Guest
Ich betreibe eine PS2 an meinem Fernseher ueber ein
RGB-Kabel. Das Bild ist _deutlich_ schaerfer als bei
FBAS, aber leider auch deutlich dunkler. Kann man
das ohne grossen Aufwand beheben?

Nun ist in den Leitungen fuer RGB im SCART-Stecker
jeweils ein Elko in Serie geschaltet. Wozu dient
der? Was aendert sich, wenn man die Kapazitaet
aendert?

Gerrit
 
Gerrit Heitsch <gerrit@laosinh.s.bawue.de> schrieb im Beitrag <3FA4F8EC.CDB9A966@laosinh.s.bawue.de>...
Ich betreibe eine PS2 an meinem Fernseher ueber ein
RGB-Kabel. Das Bild ist _deutlich_ schaerfer als bei
FBAS, aber leider auch deutlich dunkler. Kann man
das ohne grossen Aufwand beheben?

Heller drehen ? Bedienungsanleitung vom Fernseher lesen ?

Nun ist in den Leitungen fuer RGB im SCART-Stecker
jeweils ein Elko in Serie geschaltet. Wozu dient
der? Was aendert sich, wenn man die Kapazitaet
aendert?

Nichts zum Besseren.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
MaWin wrote:
Gerrit Heitsch <gerrit@laosinh.s.bawue.de> schrieb im Beitrag <3FA4F8EC.CDB9A966@laosinh.s.bawue.de>...
Ich betreibe eine PS2 an meinem Fernseher ueber ein
RGB-Kabel. Das Bild ist _deutlich_ schaerfer als bei
FBAS, aber leider auch deutlich dunkler. Kann man
das ohne grossen Aufwand beheben?

Heller drehen ? Bedienungsanleitung vom Fernseher lesen ?
Ach was... genau das will ich nicht, weil sonst die
anderen Eingaenge und Programme viel zu hell sind.
Ich will den Pegel fuer den RGB-Eingang anheben,
sonst nichts.

Heutige Fernseher haben leider keinen einfach zugaenglichen
Einsteller fuer Helligkeit sondern verstecken das irgendwo
im OSD womit 'kurz mal anpassen' ausfaellt.


Gerrit
 
Gerrit Heitsch wrote:

Nun ist in den Leitungen fuer RGB im SCART-Stecker
jeweils ein Elko in Serie geschaltet.
Bist du sicher, daß das Elkos sind? Ich würde eher auf Induktivitäten
zwecks HF-Kill tippen.

Falls es aber wirklich Elkos sein sollten, ist die Sache klar. Die
RGB-Eingänge von TVs sind normalerweise ungeklemmt. Das kann mit Elkos
im Signalweg also garnicht vernünftig funktionieren. Der sichtbare
Effekt wäre eine insgesamt zu geringe Helligkeit und mit dem Bildinhalt
wechselnde Farbstiche.
 
Heiko Nocon wrote:
Gerrit Heitsch wrote:

Nun ist in den Leitungen fuer RGB im SCART-Stecker
jeweils ein Elko in Serie geschaltet.

Bist du sicher, daß das Elkos sind?
Es sind Elkos. 220uF, GND zum Fernseher. Es ist nicht
das erste Kabel welches diese Technik benutzt, allerdings
varieren die Elkos in der Kapazitaet.


Falls es aber wirklich Elkos sein sollten, ist die Sache klar. Die
RGB-Eingänge von TVs sind normalerweise ungeklemmt. Das kann mit Elkos
im Signalweg also garnicht vernünftig funktionieren. Der sichtbare
Effekt wäre eine insgesamt zu geringe Helligkeit und mit dem Bildinhalt
wechselnde Farbstiche.
Nein, die Farben stimmen, nur die Helligkeit ist zu gering.

Das mit den Elkos ist nicht gerade neu. Schau dir mal eine
Schaltung mit dem MC1377 (RGB -> FBAS Encoder) an, da sind
auch Elkos in den Farbsignalen zu finden:

http://www.hut.fi/Misc/Electronics/circuits/vga2tv/psergio_encoder.gif

Wobei die RGB-Eingaenge meines Fernsehers mit 75Ohm nach GND
terminiert sind und dann ein 100Ohm Serienwiderstand folgt.

Gerrit
 
Gerrit Heitsch wrote:

Es sind Elkos. 220uF, GND zum Fernseher. Es ist nicht
das erste Kabel welches diese Technik benutzt, allerdings
varieren die Elkos in der Kapazitaet.
Ich habe noch nie ein Kabel zum Anschluß an SCART gesehen, welches Elkos
in den RGB-Leitungen enthielt.

Das mit den Elkos ist nicht gerade neu. Schau dir mal eine
Schaltung mit dem MC1377 (RGB -> FBAS Encoder) an
Lies dir einfach mal das Datenblatt zum MC1377 durch. Gleich auf der
ersten Seite ganz oben ist als eins der wesentliches Feature des IC
folgendes herausgestellt:

"...RGB input matrices with blanking level clamps."

Was uns sagt, daß dieser IC über geklemmte RGB-Eingänge verfügt und
damit kapazitive Signalankopplung ermöglicht.

Die meisten TVs verfügen aber, wie schon gesagt, nicht über solche
Eingänge, weil es für normgerechte RGB-SCART-Signalquellen nicht nötig
ist, denn die sind galvanisch gekoppelt.

Natürlich wäre es möglich, daß du einen der seltenen TVs hast, bei dem
das anders ist. Glaube ich aber eher nicht. Letzte Gewißheit kann aber
natürlich nur der Schaltplan des Gerätes bringen oder in tiefer Blick in
dessen Eingeweide.

Wobei die RGB-Eingaenge meines Fernsehers mit 75Ohm nach GND
terminiert sind und dann ein 100Ohm Serienwiderstand folgt.
Das ist die übliche Schaltungstechnik zur korrekten Impedanzanpassung an
das Kabel und hat rein garnichts mit Vorhandensein oder
Nichtvorhandensein einer Klemmschaltung zu schaffen. Wenn statt des
100Ohm-Serienwiderstandes da ein Elko wäre, dann wäre das ein sicheres
Zeichen dafür, daß dein TV geklemmte RGB-Eingänge hat.
So wird es aber schlicht die übliche Schaltungstechnik sein und die
schließt ordentlichen Betrieb mit kapazitiv gekoppelten Signalen nunmal
aus.

So sind die Fakten, ob dir das nun gefällt oder nicht.
 
Heiko Nocon wrote:
Gerrit Heitsch wrote:

Es sind Elkos. 220uF, GND zum Fernseher. Es ist nicht
das erste Kabel welches diese Technik benutzt, allerdings
varieren die Elkos in der Kapazitaet.

Ich habe noch nie ein Kabel zum Anschluß an SCART gesehen, welches Elkos
in den RGB-Leitungen enthielt.
Ist vielleicht einer Besonderheit der Playstation... Jedenfalls
habe ich noch kein Kabel fuer diese gesehen, das keine Elkos
hatte.


Natürlich wäre es möglich, daß du einen der seltenen TVs hast, bei dem
das anders ist. Glaube ich aber eher nicht. Letzte Gewißheit kann aber
natürlich nur der Schaltplan des Gerätes bringen oder in tiefer Blick in
dessen Eingeweide.
Laut Schaltplan folgt nach der Scart-Buchse die erwaehnte
Schaltung aus 75Ohm und 100Ohm, dann folgt pro Signal ein
Serienkondensator 22 nF. Danach wandert das Signal in einen
Chip der mit 'TDA95xx' bezeichnet ist. Dem Blockschaltbild
nach der Decoder/Videotext/Controller/<usw>-IC. Scheint
fast alles zu machen.


Wenn statt des
100Ohm-Serienwiderstandes da ein Elko wäre, dann wäre das ein sicheres
Zeichen dafür, daß dein TV geklemmte RGB-Eingänge hat.
Es ist oben erwaehnter 22nF-Kondensator im Signalweg.


So wird es aber schlicht die übliche Schaltungstechnik sein und die
schließt ordentlichen Betrieb mit kapazitiv gekoppelten Signalen nunmal
aus.
Wie gesagt, das Bild ist OK, ist nur etwas dunkel.

Gerrit
 
Gerrit Heitsch wrote:

dann folgt pro Signal ein
Serienkondensator 22 nF. Danach wandert das Signal in einen
Chip der mit 'TDA95xx' bezeichnet ist.
Hättste das gleich geschrieben, hätten wir vier Postings gespart.

Also, es handelt sich um geklemmte Eingange. Wenn's dann zu dunkel ist,
ist schlicht der Pegel zu gering. Anheben mit passiven Mitteln könntest
du den Pegel nur durch eine Vergrößerung der 75Ohm-Terminatorwiderstände
im TV. Das ist allerdings überhaupt nicht zu empfehlen, weil die
Fehlanpassung des Kabels dann Unschärfe produziert und der Anschluß von
Quellen mit normalem Pegel zur Übersteuerung führen würde.

Also mußt du eine aktive Lösung nehmen, sprich: du brauchst für jeden
Kanal einen kleinen Pufferverstärker. 6 bis 9 Transistoren oder drei
halbwegs schnelle OVs und ein paar Widerstände. Dazu natürlich eine
Stromversorgung mit genug Power für die drei Videobuffer. Die
Anforderungen an die Stromversorgung solltest du nicht unterschätzen.

Vermutlich gibt es irgendwo solche Verstärker auch schon komplett fertig
zu kaufen. Was es auf jeden Fall gibt, sind SCART-Umschaltboxen, bei
denen solche Verstärker eingebaut sind.
 
Gerrit Heitsch wrote:

Wie gesagt, das Bild ist OK, ist nur etwas dunkel.
Ist bei meinem DVB-Receiver auch so, da kann ich im Setup zwischen RGB, Y/C
und FBAS umschalten. RGB macht ein abgestuftes detailreiches Bild, FBAS ist
sehr viel brillanter aber die Lichter sind überstrahlt (Y/C stellt mein TV
nur S/W dar, tendentiell wie FBAS). FBAS sieht auf den ersten Blick zwar
besser aus, wenn man aber mal genau hinschaut, erkennt man bei RGB Details
in z.B. hellen Fenstern, die bei FBAS im Weiß verschwinden.

Bernd
 

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