Reparaturbericht Dunstabzugshaube Jan Kolbe Delta

D

Dschen Reinecke

Guest
Hallo!

Vorhin erfolgreich repariert (Bilder und der ganze Text ist auch auf
http://www.dschen.de/jan_kolbe/):

Meine Mutter hat eine Dunstabzugshaube von Jan Kolbe in der Küche. Diese
ist nun wiederholt defekt: Beim Durchbrennen der
Hochvolt-Halogen-Reflektorlampen hat die Elektronik einen Schaden
genommen. Beim ersten Mal funktionierte sie gar nicht mehr, jetzt geht
das Licht auch mit neuen Lampen nicht mehr.

Es handelt sich um das Dunstabzugshauben-Modell:
Jan Kolbe Delta 95.2 CN
E.-Nr. 101105602
mit zwei 50W 230V Halogenlampen

Der erste Defekt war innerhalb der Garantiezeit und so wurde die
Elektronik auf Gewährleistung getauscht. Leider ist diese jetzt vorbei
und eine neue Elektronik würde ohne Einbau schon 80,- EUR kosten.

Schon beim ersten Defekt war offensichtlich, daß dieser durch das
Durchbrennen der Hochvolt-Halogenlampe hervorgerufen wurde: Diese Lampen
arbeiten mit 230V statt der üblichen Spannung von 12V. Durch die, im
Vergleich mit normalen 230V-Lampen, geringe Größe liegen die Kontakte
enger beieinander. Beim Durchbrennen des Glühfadens wird, begünstigt
durch das kleine Volumen und den genannten kleinen Kontaktabstand
schnell ein Lichtbogen gezündet, durch den ein sehr großer Strom fließt,
der normalerweise auch den Leitungsschutzschalter (=Sicherung) auslöst.
Bevor der Leitungsschutzschalter reagiert kann der große Strom schon
etwas von der Elektronik der Dunstabzugshaube zerstören.
Hier sind auf der Elektronik-Platine einige Leiterbahnen sehr heiß
geworden und eine ist sogar verdampft.

Ich habe alle zerstörten Leiterbahnen mit 0,75mm2-Litze überbrückt.
Vorher habe ich die lockeren Leiterbahnen abgezogen. An einer freien
Stelle der Platine habe ich ein Loch durchgebohrt, damit die Leitung zu
den Lampen zu eine auf der Platinen-Oberseite liegenden Sicherung
geführt werden kann.

Die von mir nachgerüstete Sicherung verhindert, daß beim nächsten
Durchbrennen der Lampen wieder was von der Elektronik kaputtgeht. Dazu
habe ich eine flinke 2A-Sicherung eingesetzt. Sie ist in der Leitung zu
den Lampen eingebaut. Damit die Platine wieder in das Gehäuse passt, muß
die Sicherung auf der Bestückungsseite untergebracht werden, hierzu ist
sie in einem isolierten Halter mit Schutzkappe. Dieser liegt quer über
den ICs.


Fazit:
Die Elektronik passt nicht zu dem Preis der Dunstabzugshaube. Es fallen
einige Punkte auf, die man anders machen sollte:

* ich würde keine Hochvolt-Halogenlampen einsetzen, da diese zu einem
Ableben mit Lichtbogen und hohem Stromfluß neigen.
* der Schutzleiter vom Stecker zum Metallgehäuse sollte nicht mittels
Steckverbindungen über die Platine geführt werden (und dann noch mit
einer dünnen Leiterbahn)
* es fehlt eine Sicherung, nachgerüstet habe ich jetzt wenigstens für
die Lampen eine
* ein Elko ist direkt neben einem dicken Widerstand plaziert, wo er sehr
warm wird und damit schnell altert und früh ausfällt

Ciao Dschen

--
Dschen Reinecke

=== der mit dem Namen aus China ===

http://WWW.DSCHEN.DE mailto:usenet@dschen.de
 
Hallo Dschen,


mit zwei 50W 230V Halogenlampen
Die sin, daet ma in Koelle saje, en jruussen Driss. Die mit 120V sind
aber auch nicht besser.


Der erste Defekt war innerhalb der Garantiezeit und so wurde die
Elektronik auf Gewährleistung getauscht. Leider ist diese jetzt vorbei
und eine neue Elektronik würde ohne Einbau schon 80,- EUR kosten.
Naja, vielleicht muss noch der Firmen-Maserati abbezahlt werden :)

Ich habe alle zerstörten Leiterbahnen mit 0,75mm2-Litze überbrückt.
Vorher habe ich die lockeren Leiterbahnen abgezogen. An einer freien
Stelle der Platine habe ich ein Loch durchgebohrt, damit die Leitung zu
den Lampen zu eine auf der Platinen-Oberseite liegenden Sicherung
geführt werden kann.
Schoene Loetstellen. Auch alles bleifrei, gelle?


Fazit:
Die Elektronik passt nicht zu dem Preis der Dunstabzugshaube. Es fallen
einige Punkte auf, die man anders machen sollte:

* ich würde keine Hochvolt-Halogenlampen einsetzen, da diese zu einem
Ableben mit Lichtbogen und hohem Stromfluß neigen.

Stimmt, manchmal begleitet von einem gepflegten Knall und Glasregen. Ich
bevorzuge ganz normale Birnen. Wir haben eine Energiesparlampe
eingedreht und jetzt wird das nicht mehr heiss.


* ein Elko ist direkt neben einem dicken Widerstand plaziert, wo er sehr
warm wird und damit schnell altert und früh ausfällt

Dem leitenden Ingenieur dort sollte nach dem Langziehen der Ohren der
Firmen-Daimler weggenommen werden ;-)

--
Gruesse, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Hallo Dschen,

P.S.: Das Pertinax sieht oben ziemlich verkokelt aus. Ich weiss nicht,
ob man die Chose nicht doch lieber wegwerfen sollte.

--
Regards, Joerg

http://www.analogconsultants.com
 
Dschen Reinecke schrieb:

Hallo!

Vorhin erfolgreich repariert (Bilder und der ganze Text ist auch auf
http://www.dschen.de/jan_kolbe/):
Hallo,
die Lötstellen der Steckverbinder-Kontakte solltest Du auch noch
nachlöten. Auf den Bildern sehen sie nicht ganz "astrein" aus. Hier
entstehen leicht kalte Lötstellen. Nach meiner Erfahrung werden diese
Steckertypen in den verschiedensten Geräten verwendet und oft sind sie
die Ursache von Problemen.

Gruß
Rolf
 
Dschen Reinecke wrote:

Hallo!

Vorhin erfolgreich repariert (Bilder und der ganze Text ist auch auf
http://www.dschen.de/jan_kolbe/):

Meine Mutter hat eine Dunstabzugshaube von Jan Kolbe in der Küche. Diese
ist nun wiederholt defekt: Beim Durchbrennen der
Hochvolt-Halogen-Reflektorlampen hat die Elektronik einen Schaden
genommen. Beim ersten Mal funktionierte sie gar nicht mehr, jetzt geht
das Licht auch mit neuen Lampen nicht mehr.

Es handelt sich um das Dunstabzugshauben-Modell:
Jan Kolbe Delta 95.2 CN
E.-Nr. 101105602
mit zwei 50W 230V Halogenlampen

Der erste Defekt war innerhalb der Garantiezeit und so wurde die
Elektronik auf Gewährleistung getauscht. Leider ist diese jetzt vorbei
und eine neue Elektronik würde ohne Einbau schon 80,- EUR kosten.

Schon beim ersten Defekt war offensichtlich, daß dieser durch das
Durchbrennen der Hochvolt-Halogenlampe hervorgerufen wurde:
Damit handelt es sich um einen Konstruktionsfehler.

< Diese Lampen
arbeiten mit 230V statt der üblichen Spannung von 12V. Durch die, im
Vergleich mit normalen 230V-Lampen, geringe Größe liegen die Kontakte
enger beieinander. Beim Durchbrennen des Glühfadens wird, begünstigt
durch das kleine Volumen und den genannten kleinen Kontaktabstand
schnell ein Lichtbogen gezündet, durch den ein sehr großer Strom fließt,
der normalerweise auch den Leitungsschutzschalter (=Sicherung) auslöst.
Bevor der Leitungsschutzschalter reagiert kann der große Strom schon
etwas von der Elektronik der Dunstabzugshaube zerstören.
Hier sind auf der Elektronik-Platine einige Leiterbahnen sehr heiß
geworden und eine ist sogar verdampft.
s.o.
Fazit:
Die Elektronik passt nicht zu dem Preis der Dunstabzugshaube. Es fallen
einige Punkte auf, die man anders machen sollte:

* ich würde keine Hochvolt-Halogenlampen einsetzen, da diese zu einem
Ableben mit Lichtbogen und hohem Stromfluß neigen.
* der Schutzleiter vom Stecker zum Metallgehäuse sollte nicht mittels
Steckverbindungen über die Platine geführt werden (und dann noch mit
einer dünnen Leiterbahn)
* es fehlt eine Sicherung, nachgerüstet habe ich jetzt wenigstens für
die Lampen eine
* ein Elko ist direkt neben einem dicken Widerstand plaziert, wo er sehr
warm wird und damit schnell altert und früh ausfällt
Das Gerät hat doch sicher VDE-Sicherheitsabzeichen und CE-Bepperl.
wem würde man mitteilen wollen, dass diese offensichtlich zu Unrecht erteilt
wurden?
Würde das uU eine Rückrufaktion auslösen?

Robert
Ciao Dschen
 
"R.Freitag" <rfr-mailbox@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:e6gkd0$e7a$1@newsreader2.netcologne.de...
Das Gerät hat doch sicher VDE-Sicherheitsabzeichen und CE-Bepperl.
wem würde man mitteilen wollen, dass diese offensichtlich zu Unrecht erteilt
wurden?
Wurden sie ja nicht. Das ein Geraet beim Ausfall eines Teiles kaputt geht,
ist ja nicht ungewoehnlich, ein Auto kann wegen einem platzenden Reifen
auch so beschaedigt werden das man es wegwerfen kann.

Das ein Hersteller mit einer Reihe von konstruktiven Details dafuer sorgt,
das sein Produkt nicht all zu lange haelt, ist ja auch nichts ungewoehnliches,
man denke an HP-Drucker.

Es bestand zu keiner Zeit ein Sicherheitsproblem: Die durchgeschmorte
Leiterbahn hat offenkundig zu keinem Brand und keiner Personengefaehrung
gefuehrt, der Elko ist wohl die Sicherheit, wenn der Benutzer nie Licht
verwendet, und die Platine hat zwar durch Hitzeeinwirkung gelitten,
haelt aber offenbar laenger als das Geraet, was will man also mehr.

Würde das uU eine Rückrufaktion auslösen?
Wozu ? Die Dinger entsorgen sich selbst bei der Elktrogeraetealtannahme.
Es ist halt bloss endlich an der Zeit, das die Leute begreifen, das
hochpreisige Produkte aus der Design und Edelkategorie normalerweise
qualitativ minderwertiger sind als Massenware. Da muss man sich beim
Rolls-Royce oder Ferrari genau so drauf einstellen, wie eben bei
Haushaltsgeraeten. Ich denke aber, die meisten Leute haben das inzwischen
gelernt.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
MaWin wrote:
Es ist halt bloss endlich an der Zeit, das die Leute begreifen, das
hochpreisige Produkte aus der Design und Edelkategorie normalerweise
qualitativ minderwertiger sind als Massenware. Da muss man sich beim
Rolls-Royce oder Ferrari genau so drauf einstellen, wie eben bei
Haushaltsgeraeten. Ich denke aber, die meisten Leute haben das inzwischen
gelernt.
Glaub ich nicht.


Marcel
 
MaWin wrote:

"R.Freitag" <rfr-mailbox@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:e6gkd0$e7a$1@newsreader2.netcologne.de...

Das Gerät hat doch sicher VDE-Sicherheitsabzeichen und CE-Bepperl.
wem würde man mitteilen wollen, dass diese offensichtlich zu Unrecht
erteilt wurden?


Wurden sie ja nicht. Das ein Geraet beim Ausfall eines Teiles kaputt geht,
ist ja nicht ungewoehnlich, ein Auto kann wegen einem platzenden Reifen
auch so beschaedigt werden das man es wegwerfen kann.
Ich bin anderer Ansicht. Die Vorschriften schreiben zwingend
Sicherungsmassnahmen vor, die offensichtlich vom OP nachgerüstet wurden.
Und warum schliesst du eine Brandgefahr aus? Eine Abzugshaube ist im
Betrieb Fett und anderen brennbaren Substanzen ausgesetzt.

Der platzende Reifen ist auf Verschleiss zurückzuführen, und die Reifen sind
mittlerweile so konstruiert, dass sie im Falle des Druckverlustes dem
Fahrzeug die Manövrierbarkeit nicht nehmen.
Das ein Hersteller mit einer Reihe von konstruktiven Details dafuer sorgt,
das sein Produkt nicht all zu lange haelt, ist ja auch nichts
ungewoehnliches, man denke an HP-Drucker.
Das ist eine Kalkulation der Verbrauchsmaterialien, nicht der Leiterbahnen.
Es bestand zu keiner Zeit ein Sicherheitsproblem: Die durchgeschmorte
Leiterbahn hat offenkundig zu keinem Brand und keiner Personengefaehrung
gefuehrt, der Elko ist wohl die Sicherheit, wenn der Benutzer nie Licht
verwendet, und die Platine hat zwar durch Hitzeeinwirkung gelitten,
haelt aber offenbar laenger als das Geraet, was will man also mehr.

Würde das uU eine Rückrufaktion auslösen?

Wozu ? Die Dinger entsorgen sich selbst bei der Elktrogeraetealtannahme.
Es ist halt bloss endlich an der Zeit, das die Leute begreifen, das
hochpreisige Produkte aus der Design und Edelkategorie normalerweise
qualitativ minderwertiger sind als Massenware. Da muss man sich beim
Rolls-Royce oder Ferrari genau so drauf einstellen, wie eben bei
Haushaltsgeraeten. Ich denke aber, die meisten Leute haben das inzwischen
gelernt.
Nein. In der Regel hat Otto N. nicht die Fachkenntnis, diese Geräte
sachkundig auf die Qualität des Innenlebens zu überprüfen.

Robert
 
"R.Freitag" <rfr-mailbox@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:e6h0o5$32t$1@newsreader2.netcologne.de...
Ich bin anderer Ansicht. Die Vorschriften schreiben zwingend
Sicherungsmassnahmen vor,
Welche Vorschrift fordert eine extra-Sicherung im Lampenschaltkreis ?

die offensichtlich vom OP nachgerüstet wurden.
Und warum schliesst du eine Brandgefahr aus? Eine Abzugshaube ist im
Betrieb Fett und anderen brennbaren Substanzen ausgesetzt.

Weil's offenkundig zu keinen derartigen Effekten kam.

Der platzende Reifen ist auf Verschleiss zurückzuführen, und die Reifen sind
mittlerweile so konstruiert, dass sie im Falle des Druckverlustes dem
Fahrzeug die Manövrierbarkeit nicht nehmen.
Es kommen immmer nch Autos auf der Autobahn wegen platzender Reifen von
der Strasse ab, oder Teile des Reifens schlagen gegen das Fahrzeug und
beschaedigen es, oder - eher bei LKW - brennende Reifen fackeln das
ganze Fahrzeug ab.
Das ist eine Kalkulation der Verbrauchsmaterialien, nicht der Leiterbahnen.
Nicht Tintentanks, sondern Zahnraeder und Motortreiber-ICs, siehe
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/#H

Nein. In der Regel hat Otto N. nicht die Fachkenntnis, diese Geräte
sachkundig auf die Qualität des Innenlebens zu überprüfen.
Richtig, deswegen setzt sich die Erkennitnis erst langsam durch,
obwohl der Pfusch bei Rolls Royce eigentlich jedem haetten auffallen
koennen. Ok, man muss sich unters Auto legen, das macht die Queen
natuerlich nicht.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at gmx dot net
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.
 
rolf_sauter@web.de schrieb:

die Lötstellen der Steckverbinder-Kontakte solltest Du auch noch
nachlöten. Auf den Bildern sehen sie nicht ganz "astrein" aus. Hier
Das liegt am Foto. die paar, die nicht gut aussahen wurden nachgelötet,
der Rest sieht ok aus.

Ciao Dschen

--
Dschen Reinecke

=== der mit dem Namen aus China ===

http://WWW.DSCHEN.DE mailto:usenet@dschen.de
 
R.Freitag schrieb:

Das Gerät hat doch sicher VDE-Sicherheitsabzeichen und CE-Bepperl.
wem würde man mitteilen wollen, dass diese offensichtlich zu Unrecht erteilt
wurden?
Würde das uU eine Rückrufaktion auslösen?
Vermutlich nicht, da angeblich Jan Kolbe pleite ist oder in der Form
nicht mehr existiert und daher meine Mutte mit dem Versuch das auf
Kulanz machen zu lassen gescheitert ist.

Ciao Dschen

--
Dschen Reinecke

=== der mit dem Namen aus China ===

http://WWW.DSCHEN.DE mailto:usenet@dschen.de
 
Marcel Müller <news.5.maazl@spamgourmet.org> wrote:

Hi!

Es ist halt bloss endlich an der Zeit, das die Leute begreifen, das
hochpreisige Produkte aus der Design und Edelkategorie normalerweise
qualitativ minderwertiger sind als Massenware. Da muss man sich beim
Rolls-Royce oder Ferrari genau so drauf einstellen, wie eben bei
Haushaltsgeraeten. Ich denke aber, die meisten Leute haben das inzwischen
gelernt.

Glaub ich nicht.
Was glaubst Du nicht?
Daß es Unmengen an teurem Schrott gibt?
Oder daß Verbraucher sich bei der Wahl zwischen teurem Schrott und
billigem Schrott für letzteres entscheiden?

Gruß,
Michael.
 
Dschen Reinecke schrieb:

Schon beim ersten Defekt war offensichtlich, daß dieser durch das
Durchbrennen der Hochvolt-Halogenlampe hervorgerufen wurde:
[....]
Bevor der Leitungsschutzschalter reagiert kann der große Strom schon
etwas von der Elektronik der Dunstabzugshaube zerstören.
Hier sind auf der Elektronik-Platine einige Leiterbahnen sehr heiß
geworden und eine ist sogar verdampft.
Wir könnten ja mal sammeln, hier mein Beitrag:

Severin Wasserkocher (1,8kW), Zuleitung zum Heizelement mit 0,34qmm in
Steckschuh aus ungalvanisiertem Stahlblech, fault garantiert innerhalb
kurzer Zeit durch.


Gruß Dieter
 
Hallo,

wenn ich bei 230V Halogen etwas zu werkeln habe, kommt immer ein NTC in
Serie rein. Dadurch steigt das Lebensalter der Dinger ungemein.
bG
Peter

Dschen Reinecke schrieb:

Hallo!

Vorhin erfolgreich repariert (Bilder und der ganze Text ist auch auf
http://www.dschen.de/jan_kolbe/):

Meine Mutter hat eine Dunstabzugshaube von Jan Kolbe in der Küche. Diese
ist nun wiederholt defekt: Beim Durchbrennen der
Hochvolt-Halogen-Reflektorlampen hat die Elektronik einen Schaden
genommen. Beim ersten Mal funktionierte sie gar nicht mehr, jetzt geht
das Licht auch mit neuen Lampen nicht mehr.

Es handelt sich um das Dunstabzugshauben-Modell:
Jan Kolbe Delta 95.2 CN
E.-Nr. 101105602
mit zwei 50W 230V Halogenlampen

Der erste Defekt war innerhalb der Garantiezeit und so wurde die
Elektronik auf Gewährleistung getauscht. Leider ist diese jetzt vorbei
und eine neue Elektronik würde ohne Einbau schon 80,- EUR kosten.

Schon beim ersten Defekt war offensichtlich, daß dieser durch das
Durchbrennen der Hochvolt-Halogenlampe hervorgerufen wurde: Diese Lampen
arbeiten mit 230V statt der üblichen Spannung von 12V. Durch die, im
Vergleich mit normalen 230V-Lampen, geringe Größe liegen die Kontakte
enger beieinander. Beim Durchbrennen des Glühfadens wird, begünstigt
durch das kleine Volumen und den genannten kleinen Kontaktabstand
schnell ein Lichtbogen gezündet, durch den ein sehr großer Strom fließt,
der normalerweise auch den Leitungsschutzschalter (=Sicherung) auslöst.
Bevor der Leitungsschutzschalter reagiert kann der große Strom schon
etwas von der Elektronik der Dunstabzugshaube zerstören.
Hier sind auf der Elektronik-Platine einige Leiterbahnen sehr heiß
geworden und eine ist sogar verdampft.

Ich habe alle zerstörten Leiterbahnen mit 0,75mm2-Litze überbrückt.
Vorher habe ich die lockeren Leiterbahnen abgezogen. An einer freien
Stelle der Platine habe ich ein Loch durchgebohrt, damit die Leitung zu
den Lampen zu eine auf der Platinen-Oberseite liegenden Sicherung
geführt werden kann.

Die von mir nachgerüstete Sicherung verhindert, daß beim nächsten
Durchbrennen der Lampen wieder was von der Elektronik kaputtgeht. Dazu
habe ich eine flinke 2A-Sicherung eingesetzt. Sie ist in der Leitung zu
den Lampen eingebaut. Damit die Platine wieder in das Gehäuse passt, muß
die Sicherung auf der Bestückungsseite untergebracht werden, hierzu ist
sie in einem isolierten Halter mit Schutzkappe. Dieser liegt quer über
den ICs.

Fazit:
Die Elektronik passt nicht zu dem Preis der Dunstabzugshaube. Es fallen
einige Punkte auf, die man anders machen sollte:

* ich würde keine Hochvolt-Halogenlampen einsetzen, da diese zu einem
Ableben mit Lichtbogen und hohem Stromfluß neigen.
* der Schutzleiter vom Stecker zum Metallgehäuse sollte nicht mittels
Steckverbindungen über die Platine geführt werden (und dann noch mit
einer dünnen Leiterbahn)
* es fehlt eine Sicherung, nachgerüstet habe ich jetzt wenigstens für
die Lampen eine
* ein Elko ist direkt neben einem dicken Widerstand plaziert, wo er sehr
warm wird und damit schnell altert und früh ausfällt

Ciao Dschen

--
Dschen Reinecke

=== der mit dem Namen aus China ===

http://WWW.DSCHEN.DE mailto:usenet@dschen.de
 
On Mon, 12 Jun 2006 09:24:22 +0200, Dieter Wiedmann
<Dieter.Wiedmann@t-online.de> wrote:

Wir könnten ja mal sammeln, hier mein Beitrag:

Severin Wasserkocher (1,8kW), Zuleitung zum Heizelement mit 0,34qmm in
Steckschuh aus ungalvanisiertem Stahlblech, fault garantiert innerhalb
kurzer Zeit durch.

Ich kann noch 2 verschiedene Dunstabzugshaube von Gaggenau beisteuern, der
Dunst wird auch durch die Elektronik/Schalter/Potis gezogen, perfekte
Labyrinths um das Fett abzuscheiden, was die Schalter und Potis natürlich nicht
schätzen.

Ernst

--
Was ist TOFU? Wieso finden die anderen meine Artikel schwer zu lesen?
TOFU steht für "Text Oben, Fullquote Unten". Das ist eine Unart, die einen
nicht nur in dieser Newsgroup, sondern im ganzen Netz unbeliebt macht.
Lies "Wie zitiere ich im Usenet?": http://www.afaik.de/usenet/faq/zitieren/.
 
Ernst Keller wrote:

On Mon, 12 Jun 2006 09:24:22 +0200, Dieter Wiedmann
Dieter.Wiedmann@t-online.de> wrote:


Wir könnten ja mal sammeln, hier mein Beitrag:

Severin Wasserkocher (1,8kW), Zuleitung zum Heizelement mit 0,34qmm in
Steckschuh aus ungalvanisiertem Stahlblech, fault garantiert innerhalb
kurzer Zeit durch.

Ich kann noch 2 verschiedene Dunstabzugshaube von Gaggenau beisteuern, der
Dunst wird auch durch die Elektronik/Schalter/Potis gezogen, perfekte
Labyrinths um das Fett abzuscheiden, was die Schalter und Potis natürlich
nicht schätzen.
Ich liefer mal ein Gegenbeispiel: Körting/Neckermann 826/308 Tischradio.
Nach ? Jahren gehen immer noch die Skalenbirnen und die Potis wurden
anscheinend gestern zum erstenmal sei Jahren entsüfft (kratschten
unheimlich beim Lautstärkeeinstellen). Sind zwar offene Schiebepotis aber,
und jetzt kommt's: Über Kopf angeordnet, also kann sich kein Staub drauf
ablagern...

Dem Dunstabszugshaubenkonstrukteur unsere Haube (Alaska) gehören jedoch die
Hammelbeine langezogen (und sein Diplom/Techniker/Designdiplom oder was
auch immer entzogen) für die Anbringung der Schalter auf der Unterseite,
nicht sichtbar, wenn man davorsteht, nur tastbar...

Hingegen mußte gestern ein AEG 16-A-Sicherungsautomat in der Wohnung
rausfliegen, da er gestern andauerend rausflog. Sozusagen Spannungsabfall,
äh Folge des Spannungsabfalls an der weggekrochenen Ableitung der beiden
Drähte zu den Verbrauchern (Dauerlast <1 kW). Ein Draht angeschmolzen,
einer lose und massiv runtergeätzt... Bei Bedarf Pics per mail für's
Horrorkabinett... Zum Glück gab's 'n spare in den Schaltkasten (Entegen
Sonntagsmurphy... Erstmal an den anderen Automaten jeweils wieder ein
viertel Umdrehung draufgegeben auf die Anzugsschraube... Und ich dachte,
das Problem bestände bei Cu-Drähten nicht (im Gegensatz zu Alu)...

Olaf
 
On Mon, 12 Jun 2006 16:39:35 +0200, Olaf Schultz <o.news@enhydralutris.de>
wrote:

Ernst Keller wrote:


Ich kann noch 2 verschiedene Dunstabzugshaube von Gaggenau beisteuern, der
Dunst wird auch durch die Elektronik/Schalter/Potis gezogen, perfekte
Labyrinths um das Fett abzuscheiden, was die Schalter und Potis natürlich
nicht schätzen.

Dem Dunstabszugshaubenkonstrukteur unsere Haube (Alaska) gehören jedoch die
Hammelbeine langezogen (und sein Diplom/Techniker/Designdiplom oder was
auch immer entzogen) für die Anbringung der Schalter auf der Unterseite,
nicht sichtbar, wenn man davorsteht, nur tastbar...

Das war bei beiden Hauben genau so.

Ernst

--
Was ist TOFU? Wieso finden die anderen meine Artikel schwer zu lesen?
TOFU steht für "Text Oben, Fullquote Unten". Das ist eine Unart, die einen
nicht nur in dieser Newsgroup, sondern im ganzen Netz unbeliebt macht.
Lies "Wie zitiere ich im Usenet?": http://www.afaik.de/usenet/faq/zitieren/.
 

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