Relais über RS232 schalten

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Thilo-Alexander Ginkel

Guest
Hallo zusammen,

folgendes Szenario: Ich möchte mit einem Relais einen Verbraucher schalten.
Das Relais soll dabei über die serielle Schnittstelle des PCs kontrolliert
werden (Parallelport ist am betreffenden PC bereits durch den Drucker
belegt), die Ansteuerung soll unter Linux erfolgen.

Als Ausgangsbasis habe ich mir [1] angesehen. Die dort vorgestellte
Schaltung ist für den Parallelport ausgelegt. Ich möchte sie nun jedoch am
RS232-Port betreiben, da der Parallelport des steuernden PCs bereits mit
einem Drucker belegt ist (ja, es geht um den tickenden Drucker aus [2],
welchen ich nur noch für die Dauer des Druckauftrags einschalten möchte
;-).

Die verwendeten Spannungspegel scheinen zumindest schon einmal kompatibel zu
sein. Wenn ich nun TxD als Steuersignal auslese, bekomme ich dort im
Zeitmultiplex die Daten- und Steuer- und Parity-Bits übertragen, was die
Sache unnötig verkompliziert.

Was ich aber eigentlich bräuchte, wäre eine Möglichkeit, eine Steuerleitung
der Schnittstelle für einen längeren Zeitraum auf logisch high oder logisch
low ziehen zu können.

Hat das schon einmal jemand unter Linux implementiert (z.B. in C, Perl,
whatever - sprich: an der Sprache soll es nicht scheitern)? Idealerweise
sollte es im User-Mode (mit root-Privilegien) funktionieren und nicht auf
ein neu zu entwickelndes Kernel-Modul angewiesen sein.

Any idea?

Gruß,
Thilo

XPost: de.sci.electronics, de.comp.os.unix.programming, bitte F'up in die
passende Gruppe setzen

[1] http://franksteinberg.de/erel.htm
[2] http://groups.google.com/groups?selm=jrpsbb.d63.ln%40stargazer.intranet.tgbyte.de
 
Dirk Ohme schrieb:

Was ich aber eigentlich bräuchte, wäre eine Möglichkeit,
eine Steuerleitung der Schnittstelle für einen längeren
Zeitraum auf logisch high oder logisch low ziehen zu können.

RTS oder CTS:
http://www.linuxdocs.org/HOWTOs/Serial-Programming-HOWTO/index.html
http://www.easysw.com/~mike/serial/serial.html#5_1_2
http://www.linux.org/docs/ldp/howto/Remote-Serial-Console-HOWTO/bugs-kernelp.html
Peinlich, peinlich, auf das HOWTO hätte ich auch selbst kommen müssen.
Danke für die Infos!

http://groups.google.com/groups?selm= \
jrpsbb.d63.ln%40stargazer.intranet.tgbyte.de

"... denn sie wissen (nicht), was sie tun?" - Du weisst, dass man bei
230V schon entsprechende Schutzmaßnahmen treffen und deshalb nicht
irgendwelche Schaltungen auf Lochrasterplatinen bauen sollte?
Ich hatte vor, die Schaltung so abzuwandeln, dass sowohl P als auch N
geschaltet werden - das in der Bautelliste genannte Relais (Conrad-Best.-
Nr. 50 39 16) hat sowieso zwei Wechsler. Dass die Platine in ein isoliertes
Kunststoffgehäuse mit Zugentlastung gehört, ist klar. Um das Relais vor
einer eventuellen Überlast zu schützen, habe ich zusätzlich noch eine
Sicherung (5 A, träge) vorgesehen.

Soll heißen: Ich denke schon darüber nach, was ich da baue... ;-)

Hab' ich etwas vergessen?

Nicht ganz sicher bin ich mir allerdings, ob die Belastbarkeit des Relais
aufgrund der sicherlich nicht vollständig Ohmschen Last des Druckers
ausreichend ist. Ich hatte vor, das Relais FIN 40.52.9 6V aus dem Reichelt-
Sortiment einzusetzen. Datenblatt gibt es unter [1]. Der Dauerstom sollte
kein Problem sein, im Datenblatt sind hier 8 A angegeben, laut technischem
Datenblatt braucht der Drucker maximal 3,8 A. Bleibt noch die maximal
zulässige Schaltleistung. Die ist bei AC1 mit 2000 VA und bei AC15 mit 400
VA spezifiziert. Der Drcuker wird wohl irgendwo zwischen AC1 und AC15
liegen (entsprechend dann auch die Schaltleistung zwischen 2000 VA und 400
VA). Die typische Leistungsaufnahme des Druckers beträgt laut Handbuch 265
W im Betrieb (Spitze 818 W) und 13 W im Idle-Modus, in dem der
Ausschaltvorgang erfolgen wird. Das Ausschalten sollte also kein Problem
sein. Zum Leistungsverbrauch beim Einschalten liegen mir keine Daten vor,
allerdings kann diese nicht dem Maximum entsprechen, das wird dem kurzen
Flackern der Zimmerbeleuchtung nach zu urteilen beim Start des
Druckvorgangs erreicht.

Kommentare, Anregungen, etc.?

[1] http://makeashorterlink.com/?Y5FC22F15

Gruß,
Thilo

Und zurück nach de.sci.electronics...
 
In de.sci.electronics Thilo-Alexander Ginkel <tg@despammed.com> wrote:
: Dirk Ohme schrieb:

:>> Was ich aber eigentlich bräuchte, wäre eine Möglichkeit,
:>> eine Steuerleitung der Schnittstelle für einen längeren
:>> Zeitraum auf logisch high oder logisch low ziehen zu können.
:>
:> RTS oder CTS:
:> http://www.linuxdocs.org/HOWTOs/Serial-Programming-HOWTO/index.html
:> http://www.easysw.com/~mike/serial/serial.html#5_1_2
:> http://www.linux.org/docs/ldp/howto/Remote-Serial-Console-HOWTO/bugs-kernelp.html

: Peinlich, peinlich, auf das HOWTO hätte ich auch selbst kommen müssen.
: Danke für die Infos!

:>> [2] http://groups.google.com/groups?selm= \
:>> jrpsbb.d63.ln%40stargazer.intranet.tgbyte.de
:>
:> "... denn sie wissen (nicht), was sie tun?" - Du weisst, dass man bei
:> 230V schon entsprechende Schutzmaßnahmen treffen und deshalb nicht
:> irgendwelche Schaltungen auf Lochrasterplatinen bauen sollte?

: Ich hatte vor, die Schaltung so abzuwandeln, dass sowohl P als auch N
: geschaltet werden - das in der Bautelliste genannte Relais (Conrad-Best.-
: Nr. 50 39 16) hat sowieso zwei Wechsler. Dass die Platine in ein isoliertes
: Kunststoffgehäuse mit Zugentlastung gehört, ist klar. Um das Relais vor
: einer eventuellen Überlast zu schützen, habe ich zusätzlich noch eine
: Sicherung (5 A, träge) vorgesehen.

: Soll heißen: Ich denke schon darüber nach, was ich da baue... ;-)

: Hab' ich etwas vergessen?

: Nicht ganz sicher bin ich mir allerdings, ob die Belastbarkeit des Relais
: aufgrund der sicherlich nicht vollständig Ohmschen Last des Druckers
: ausreichend ist. Ich hatte vor, das Relais FIN 40.52.9 6V aus dem Reichelt-
: Sortiment einzusetzen. Datenblatt gibt es unter [1]. Der Dauerstom sollte
: kein Problem sein, im Datenblatt sind hier 8 A angegeben, laut technischem
: Datenblatt braucht der Drucker maximal 3,8 A. Bleibt noch die maximal
: zulässige Schaltleistung. Die ist bei AC1 mit 2000 VA und bei AC15 mit 400
: VA spezifiziert. Der Drcuker wird wohl irgendwo zwischen AC1 und AC15
: liegen (entsprechend dann auch die Schaltleistung zwischen 2000 VA und 400
: VA). Die typische Leistungsaufnahme des Druckers beträgt laut Handbuch 265
: W im Betrieb (Spitze 818 W) und 13 W im Idle-Modus, in dem der
: Ausschaltvorgang erfolgen wird. Das Ausschalten sollte also kein Problem
: sein. Zum Leistungsverbrauch beim Einschalten liegen mir keine Daten vor,
: allerdings kann diese nicht dem Maximum entsprechen, das wird dem kurzen
: Flackern der Zimmerbeleuchtung nach zu urteilen beim Start des
: Druckvorgangs erreicht.

: Kommentare, Anregungen, etc.?

Buy vs. Make.

Die Conrad "Relaiskarte 8fach seriell" 35 E plus 11 E Gehaeuse plus 6E
Netzteil wuerde Dir wohl den Selbstbauaufwand sparen, ist aber ein
Overkill.

--
Uwe Bonnes bon@elektron.ikp.physik.tu-darmstadt.de

Institut fuer Kernphysik Schlossgartenstrasse 9 64289 Darmstadt
--------- Tel. 06151 162516 -------- Fax. 06151 164321 ----------
 
Uwe Bonnes schrieb:

: Kommentare, Anregungen, etc.?

Buy vs. Make.

Die Conrad "Relaiskarte 8fach seriell" 35 E plus 11 E Gehaeuse plus 6E
Netzteil wuerde Dir wohl den Selbstbauaufwand sparen, ist aber ein
Overkill.
Am liebsten wäre mir sowieso ein fertiges Gerät, bei dem ich mit dem
230-V-Teil nichts am Hut hätte. Dieses Problem beseitigt die Conrad-Karte
aber auch nicht, diese bräuchte sogar ein zusätzliches Relais, da die
verbauten Relais nicht netzspannungstauglich sind und auch deren
Schaltleistung ein wenig knapp bemessen ist. Und die paar Bauteile des
Niederspannungsteil der Schaltungs aus dem OP bekomme selbst ich verlötet
;-)

Primäres Problem des Streifenrasterlayouts aus dem OP ist also wohl der zu
geringe Abstand zwischen Niederspannungs- und Netzspannungsteil (nur wenige
mm). Folglich müßte entweder ein vernünftiges Layout her (hab' sogar gerade
mit Eagle eins gemalt, meine letzten Platinen habe ich allerdings vor > 10
Jahren selbst geätzt, passendes Equipment ist momentan nicht auffindbar
*g*) oder ich müsste das Relais in sicherem Abstand zur Platine montieren.

Gruß,
Thilo
 
Thilo-Alexander Ginkel wrote:

Prinzipiell würde ich also folgende Schaltung bauen:

D1 (+)+-----------+
RTS o----->|---R_1----+-------+ S202S12 +----o AC in
R_2 +-+-------+-+
GND o-----------------+-------+ +------o AC out

R_1 stellt den Steuerstrom auf 8 mA ein (wie genau muss ich den Strom
einhalten?) und R_2 dient als Pull-Up, um den Eingang auf einen definierten
Pegel zu ziehen, wenn D1 sperrt.
Ein Pull-Up auf Masse?
Was passiert, wenn das Ding kaputt geht? Dann liegen evtl. plötzlich
230V auf dem Computer? Oder haben die Dinger Optokoppler eingebaut?

Gruß Lars
 
Lars Mueller schrieb:

Prinzipiell würde ich also folgende Schaltung bauen:

D1 (+)+-----------+
RTS o----->|---R_1----+-------+ S202S12 +----o AC in
R_2 +-+-------+-+
GND o-----------------+-------+ +------o AC out

R_1 stellt den Steuerstrom auf 8 mA ein (wie genau muss ich den Strom
einhalten?) und R_2 dient als Pull-Up, um den Eingang auf einen definierten
Pegel zu ziehen, wenn D1 sperrt.

Ein Pull-Up auf Masse?
Äh... Pull-Down... Die Intention ist klar, oder? Ich möchte, dass am
Schalteingang des SSR immer ein definiertes Potential anliegt. Wenn ich mir
das aber genau überlege, ist das eigentlich unnötig. Also fällt R_2 weg.

R_1 hätte ich als 1 kOhm dimensioniert, das würde eine Begrenzung des
Steuerstroms auf etwa 10 mA bedeuten, was einerseits > I_FT = 5 mA ist,
andererseits deutlich unter I_F_max = 50 mA leigt.

Was passiert, wenn das Ding kaputt geht? Dann liegen evtl. plötzlich
230V auf dem Computer?
Nein.

Oder haben die Dinger Optokoppler eingebaut?
So ist es. Die Isolationsspannung liegt bei 4.000 V und damit in einem
Bereich, der vergleichbar mit konventionellen (mechanischen) Relais ist.

Gruß,
Thilo
 
Prinzipiell würde ich also folgende Schaltung bauen:

D1 (+)+-----------+
RTS o----->|---R_1----+-------+ S202S12 +----o AC in
R_2 +-+-------+-+
GND o-----------------+-------+ +------o AC out
Die Optokoppler-LED im SSR hat nur eine Sperrspannung von 6V.
Ich würde R2 weglassen, und D1 statt in Reihe antiparallel
zur LED im SSR schalten.
 
Martin Lenz schrieb:

hat das S202S12 einen internen Widerstand vor der Diode
Im "Internal Connection Diagram" ist nichts derartiges eingezeichnet...

oder die nackte Diode an den Anschlüßen?
....also vermutlich nur die Diode.

RS232 Signale sind allerding sowieso strombegrenzt und Kurzschlußfest.
Möglicherweise ist R1 auch Luxus.
Allerdings schadet er nicht, von daher werde ich ihn einfach verbauen, wenn
Reichelt endlich die Lieferung auf die Reihe bekommt.

Gruß,
Thilo
 

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