Reihenschaltung von Induktivitäten

[Frank Scheffski]

Hallo allerseits,

möglicherweise blamiere ich mich jetzt, aber was soll's.

Als Schaltung für den "Tastkopf" einer Vorrichtung zum Abgleichen von
Funkmeldeempfängern gibt Motorola einen Schaltplan vor, in dem 3 in
Reihe geschaltete Induktivitäten vorgesehen sind (190nH, 1,2ľH,
2,6ľH).
Die krummen Werte sind wohl die Standardwerte in USA.

Nun ist es aber doch so, daß bei der Reihenschaltung von
Induktivitäten die Gesamtinduktivität gleich der Summe der
Einzelinduktivitäten ist.
Was ist an der Funktion der Schaltung anders, wenn ich nun eine Spule
mit 3,99ľH organisiere und diese benutze? Ich ahne zwar, daß sich die
Einzelinduktivitäten anders verhalten, als die Gesamtinduktivität,
aber ganz sicher bin ich mir da halt nicht.

Zur Info:
Diese Spulenkombination liegt in der Masseleitung und führt vom Pager
zum HF-Millivoltmeter/Frequenzzähler.
Gemessen wird ein Pegel von ~50-100mV @455kHz.

<---------1k5-----||------------------|------------>
1n |
Pager 20 mH Meßgeräte
|
_|-------190nH--1,2ľH--2,6ľH----------|------------>


MfG

Frank

 

[MaWin]

Frank Scheffski <fscheffski@t-online.de> schrieb im Beitrag <9pkt00hn6bbp4988bfuti2qo2jbbjttpol@4ax.com>...

Was ist an der Funktion der Schaltung anders, wenn ich nun eine Spule
mit 3,99ľH organisiere und diese benutze?

Im Prinzip nichts, aber:

Jede Spule hat auch eine (Wicklungs/Stoer-)Kapazitaet und bildet damit
einen Schwingkreis und ab einer bestimmten Frequenz steigt der Leitwert
wieder. Bei 3 verschiedenen in Reihe (und davon einer kleinen) gibt es
einen groesseren (Frequenz-)Bereich in dem die Spule wirkt.
--
Manfred Winterhoff, reply-to invalid, use mawin at despammed.com
homepage: http://www.geocities.com/mwinterhoff/
de.sci.electronics FAQ: http://dse-faq.elektronik-kompendium.de/
Read 'Art of Electronics' Horowitz/Hill before you ask.
Lese 'Hohe Schule der Elektronik 1+2' bevor du fragst.

 

[Oliver Bartels]

On Wed, 21 Jan 2004 20:43:25 +0100, Frank Scheffski
<fscheffski@t-online.de> wrote:

Nun ist es aber doch so, daß bei der Reihenschaltung von
Induktivitäten die Gesamtinduktivität gleich der Summe der
Einzelinduktivitäten ist.
Im Prinzip ja, aber *reale* Spulen mit großen Induktivitätswerten

sind bei hohen Frequenzen untauglich.
Erst bricht die Güte zusammen und dann wird im Worst Case
aus dem L sogar ein C.
Möchte man ergo breitbandig abblocken, dann bedarf es ggf.
einer Reihenschaltung.

Gruß Oliver

--
Oliver Bartels + Erding, Germany + obartels@bartels.de
http://www.bartels.de + Phone: +49-8122-9729-0 Fax: -10

 

[Rafael Deliano]

Bei ohmschen Widerständen ist die Serienschaltung angeblich
verwendbar um die Kapazität zu vermindern. Allerdings erhöht sich
dann wohl die Induktivität, weil die Leiterbahnstrecke
länger wird.

MfG JRD

 

[Michael Hofmann]

Frank Scheffski wrote:

Nun ist es aber doch so, daß bei der Reihenschaltung von
Induktivitäten die Gesamtinduktivität gleich der Summe der
Einzelinduktivitäten ist.

Zusätzlich zu den bereits genannten Effekten: Wenn die Induktivitäten
eng beieinander stehen und aufeinander koppeln, ist die
Gesamtinduktivität nicht gleich der arithmetischen Summe.

Gruß,
Michael

 

[Peter Herttrich]

MaWin <me@privacy.net> wrote:

Frank Scheffski <fscheffski@t-online.de> schrieb im Beitrag <9pkt00hn6bbp4988bfuti2qo2jbbjttpol@4ax.com>...

Was ist an der Funktion der Schaltung anders, wenn ich nun eine Spule
mit 3,99ľH organisiere und diese benutze?

Im Prinzip nichts, aber:

Jede Spule hat auch eine (Wicklungs/Stoer-)Kapazitaet und bildet damit
einen Schwingkreis und ab einer bestimmten Frequenz steigt der Leitwert
wieder. Bei 3 verschiedenen in Reihe (und davon einer kleinen) gibt es
einen groesseren (Frequenz-)Bereich in dem die Spule wirkt.

So seh ich das auch. Sonst wuerde die nur knapp 5%ige
Kleinspule ueberhaupt keinen Sinn machen. Das liegt
naemlich bereits im Bereich der Fertigungstoleranz der
grossen Spulen.


Und wer viel misst, misst Mist

Peter






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