Röhrenradio: UKW Empfangsbereich um 8 MHz nach hinten versc

R. Bombach schrieb:
Harald Wilhelms wrote:


Es gab um die Zeit auch teurere Radios mit Vierfach-UKW-Dreko;
bei diesen ist eine Modifikation eher nicht zu empfehlen. Der
Umschalter für die Frequenz sollte übrigens so nah wie möglich
am Drehko sitzen, da gerade bei Röhrenradios die pF-Werte recht
niedrig sind.
Es gab damals kleine Quecksilberrelais. Die wurden von zB Telefunken
und R&S genau für solche HF-Zwecke eingesetzt.
Haben ausgesprochen kleine parasitäre Kapazitäten.

Um diese Zeit gab es auch jede Menge billige Radios ;-].
Da wurden im Tuner so Aluröllchen in Kunststoffröhren,
welche die Spulen trugen, rumgezogen. Hat mich immer
gewundert, dass das überhaupt funktioniert. Die
Spulen waren aus flachem Band gewickelt, nur wenige
Windungen naheliegenderweise. Keine Ahnung, ob da
nur die Induktivität geändert wurde oder auch die
Kapazität.
Damit wurde die Induktivität verringert. Arbeitet wie Kurzschlußwindung.
Es gab aber auch Kerne aus Ferrit.
Der Vorteil der Kurzschlußwindung (Aluröhrchen) gegenüber Ferriten ist
ihre höhere Frequenzkonstanz
--
gruß horst-dieter
 
horst-d.winzler schrieb in der newsgroup de.sci.electronics:

Damit wurde die Induktivität verringert. Arbeitet wie
Kurzschlußwindung.
Es gab aber auch Kerne aus Ferrit.
Der Vorteil der Kurzschlußwindung (Aluröhrchen) gegenüber Ferriten ist
ihre höhere Frequenzkonstanz
Diese Art Abstimmung (auch Variometer-Abstimmung genannt) gab es nicht
nur bei billigen Radios (da kenne ich sie eher nicht, die benutzten wohl
eher Standard-Drehkos als extra zu fertigende Spulen).

Die Variometer-Abstimmung wurde u.a. benutzt in den
Telefunken-Einbau-Tunern (mit Röhren), die man in den 50ern in div.
Radios fand.

Weit verbreitet war sie bei Autoradios, da gerade geführte Spulenkerne
wohl weniger erschütterungsempfindlich waren als freistehende
Drehko-Platten. Man konnte damit auch einfacher eine Festsender-Mechanik
realisieren, da die Kerne nur in einer Richtung verschoben werden
mußten. Beim Ziehen der Stationstasten wurde ein Anschlag gesetzt, bis
zu welchem dann beim Drücken der Stationstaste der Variometer-Kern
geschoben wurde.

Winfried Büchsenschütz
--
Immer auf dem aktuellen Stand mit den Newsgroups von freenet.de:
http://newsgroups.freenet.de
 
Bjoern Wieck schrieb:
[...]
Das isser !

Ich habe den Kuba-Imperial 612T Stereo, gleiche Röhrenbesetzung
allerdings ohne Anschluß für Stereodekoder. Der Dekoder ist wohl schon
eingebaut.
Hmm. Die Steckverbindung kann sich auch _im_ Gerät befinden. Ansonsten:
Du hast Post ...

Ciao

Reinhard
 
Winfried Buechsenschuetz wrote:
Die Variometer-Abstimmung wurde u.a. benutzt in den
Telefunken-Einbau-Tunern (mit Röhren), die man in den 50ern in div.
Radios fand.
Ich meinte genau solche Module, allerdings nur den HF-Teil.
Hatte eine ECCnn, Antennenanschluss, ZF output. War die Zeit,
in der 455 kHz schon heftig HF war und 10.7 MHz schwarze
Magie für Vortgeschrittene. Und an diese Box durfte man sich
nicht trauen...
Weit verbreitet war sie bei Autoradios, da gerade geführte Spulenkerne
wohl weniger erschütterungsempfindlich waren als freistehende
Drehko-Platten. Man konnte damit auch einfacher eine Festsender-Mechanik
realisieren, da die Kerne nur in einer Richtung verschoben werden
mußten. Beim Ziehen der Stationstasten wurde ein Anschlag gesetzt, bis
zu welchem dann beim Drücken der Stationstaste der Variometer-Kern
geschoben wurde.
Das ist mir neu, ich hatte diese Mechanik nicht mobil-tauglich
eingeschätzt.

--
mfg Rolf Bombach
 
R. Bombach <rolfnospambombach@bluewin.ch> dixit:
Winfried Buechsenschuetz wrote:

Weit verbreitet war sie bei Autoradios, da gerade geführte
Spulenkerne wohl weniger erschütterungsempfindlich waren als
freistehende Drehko-Platten. Man konnte damit auch einfacher eine
Festsender-Mechanik realisieren, da die Kerne nur in einer
Richtung verschoben werden mußten. Beim Ziehen der Stationstasten
wurde ein Anschlag gesetzt, bis zu welchem dann beim Drücken der
Stationstaste der Variometer-Kern geschoben wurde.

Das ist mir neu, ich hatte diese Mechanik nicht mobil-tauglich
eingeschätzt.
Doch, war sie. Die mechanischen Wege dieser geweglichen Spulenkerne
waren recht lange, WIMRE bis zu 6 cm. Die Erschuetterungen bewirkten
folglich nur geringe Abweichungen der Frequenz.

Ich habe das mechanische Gefuehl heute noch in den Fingern; wenn man
den Senderknopf hineindrueckte, ging es einige Millimeter ganz
leicht, dann kam Widerstand beim Druck und dann ging es schwer
weiter. Wenn man zu heftig drueckte, schossen die SPulenkerne zu
weit. Man drueckte dann irgend einen anderen Sender, der moeglichst
weit weg auf der Skala lag, und drueckte den gewollten Sender dann
nochmals vorsichtig rein. Nach meiner Erinnerung war das alles
lediglich Mittel- und Langwelle.

Gruss

Peter Blancke

--
Hoc est enim verbum meum!
 
Peter Blancke <blancke@gmx.de> writes:

weit weg auf der Skala lag, und drueckte den gewollten Sender dann
nochmals vorsichtig rein. Nach meiner Erinnerung war das alles
lediglich Mittel- und Langwelle.
Ich habe noch ein Grundigautoradio, das die Spulentauchmethode auch für UKW
hatte, der Tauchweg war aber nur so 1.5cm. Es hatte auch einen mechanischen
Sendersuchlauf :-O Zum Speicher der Einstellung musste man die Taste rausziehen
(da hat sich ein Keil ausgeklinkt), dann langsam wieder reindrücken. Ich kann
mal ein Foto von der Mechanik machen, wenn's interessiert...

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://wwwbode.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
*Peter Blancke* wrote on Mon, 05-08-08 14:16:
Nach meiner Erinnerung war das alles lediglich Mittel- und Langwelle.
Ich habe diese Technik nicht nur als UKW sondern schon mit
automatischem Sendersuchlauf. (Um 1980 gebraucht gekauftes Blaupunkt
Autoradio)
 
Georg Acher <acher@in.tum.de> dixit:
Peter Blancke <blancke@gmx.de> writes:

Nach meiner Erinnerung war das alles lediglich Mittel- und
Langwelle.

Ich kann mal ein Foto von der Mechanik machen, wenn's
interessiert...
Wenn es kein Aufwand ist, _sehr_ _gerne_. Habe naemlich gerade im
Keller vergeblich das alte Teil gesucht, aber leider nicht gefunden.

Mir steht ploetzlich auch vor Augen ein Radio, bei welchem ein
Drehschalter betaetigt wurde, auf dessen Achse lauter
verschiedentlich abzustimmende Spulen befestigt waren, die
entsprechend geschaltet wurden. Das war dann auch eine Art von
Senderwahl, festes C, jedoch variables L.

Fazit: Oszillatorabstimmung zu Zwecken der Senderwahl heisst nicht
unbedingt die Veraenderung einer Kapazitaet.

Gruss

Peter Blancke

--
Hoc est enim verbum meum!
 
Peter Blancke schrieb:

Mir steht ploetzlich auch vor Augen ein Radio, bei welchem ein
Drehschalter betaetigt wurde, auf dessen Achse lauter
verschiedentlich abzustimmende Spulen befestigt waren, die
entsprechend geschaltet wurden. Das war dann auch eine Art von
Senderwahl, festes C, jedoch variables L.
Kanalwähler in alten (Röhren) Fernsehgeräten ;-)

Fazit: Oszillatorabstimmung zu Zwecken der Senderwahl heisst nicht
unbedingt die Veraenderung einer Kapazitaet.
In hochwertigen Rundfunkgeräten der Produktionsjahre 1938-1940 wurden
die Stationstasten durch L auf die Sender abgestimmt.
Beim Telefunken D750WK wurde zuerst auf den gewünschten Sender
abgestimmt(Drehko). Dann ein auf der Rückseite sitzender Schalter
betätig. Die jeweilige Stationstaste betätigt und mit einem
Schraubendreher eine Messingschraube (HF-Eisenkern saß auf der
Messigschraube) solange gedreht, bis das Magischeauge voll ausschlug.
Schalter auf Rückseite wieder in Normalstellung und fertig. Jatzt
brauchte man nur noch Snderwahltaste betätigen.
--
gruß horst-dieter
 
Peter Blancke wrote:

Fazit: Oszillatorabstimmung zu Zwecken der Senderwahl heisst nicht
unbedingt die Veraenderung einer Kapazitaet.
Viele hochwertige Kurzwellensender und Empfänger z.B. von Collins und Drake
hatte alle einen PTO (Permeability Tuned Oscillator)

http://www.collinsra.com/cra_album/0002/cra_0002.html

http://hl-rigs.fayoly.net/technic5.html

Bei manchen wurden auch die Vorkreise und Mischer so auf Maximum
gezogen (Preselektor)

http://www.wb4hfn.com/DrakeArticles/TechTips/TransceiveAlignment.htm

Gruss
Peter
 
In article <dd885s$7f7$04$1@news.t-online.com>,
Peter Blancke <blancke@gmx.de> writes:

|> > Ich kann mal ein Foto von der Mechanik machen, wenn's
|> > interessiert...
|>
|> Wenn es kein Aufwand ist, _sehr_ _gerne_. Habe naemlich gerade im
|> Keller vergeblich das alte Teil gesucht, aber leider nicht gefunden.

Bei mir ist das anders: Ein Griff... und die Sucherei geht los :)

Es fand sich dann doch noch, leider ohne den Deckel, wo der Schaltplan
draufgeklebt war. Daher weiss ich auch nicht, wie das Gerät heisst und wie alt
es genau ist. Aufgrund der vorsintflutlichen Löttechnik würde ich aber aber
frühe 70er schliessen.

Hab mal ein paar Pics gemacht. Vorsicht: ca. 1MB pro Bild, dafür aber recht
scharf.

Vorderseite mit Sendersuchlaufknopf (Statomat):
http://www.lrr.in.tum.de/~acher/imgs/IMG_0948.JPG
Der Sendersuchlauf hat die Richtung beim Anschlag übrigens umgedreht, mehr als
einen Wechsel hat er aber nicht gemacht.

Von oben mit fast max. ausgefahrenen Kernen (rechts Motor und Getriebe und
"Schnellstop" über das Relais dahinter für den Suchlauf):
http://www.lrr.in.tum.de/~acher/imgs/IMG_0950.JPG

Von unten (man sieht die zwei parallelen Stangen, die um eine Achse rotieren und
den "Tunerbalken" verschieben, die schwarzen/weissen Teile sind Hebel für den
Skalenzeiger:
http://www.lrr.in.tum.de/~acher/imgs/IMG_0951.JPG

Details der "Speichermechanik". Durch Rausziehen der Taste wird das
glockenförmige Blech freigegeben und kann sich beim Reindrücken dem aktuellen
Stand der Stangen angepassen und wird dann wieder arretiert. Beim normalen
Drücken drückt es dann die Stangen passend hin:
http://www.lrr.in.tum.de/~acher/imgs/IMG_0952.JPG

Details der Spulen (mit maximal eingefahrenen Kernen):
http://www.lrr.in.tum.de/~acher/imgs/IMG_0953.JPG

Wenns ganz dringend ist, kann ich mich doch noch auf die Suche nach dem
Schaltplan machen ;-)

--
Georg Acher, acher@in.tum.de
http://www.lrr.in.tum.de/~acher
"Oh no, not again !" The bowl of petunias
 
Georg Acher <acher@in.tum.de> dixit:

Bei mir ist das anders: Ein Griff... und die Sucherei geht los :)
Meine Suche ergab wenigstens den Fund eines guten selbstgemachten
Johannisbeerliqueurs, der seine zwanzig Jahre drauf haben duerfte.

Aufgrund der vorsintflutlichen Löttechnik würde ich aber aber
frühe 70er schliessen.
Genau so hatte ich es vor Augen. Danke fuer Deine Muehe!

Von oben mit fast max. ausgefahrenen Kernen (rechts Motor und
Getriebe und "Schnellstop" über das Relais dahinter für den
Suchlauf): http://www.lrr.in.tum.de/~acher/imgs/IMG_0950.JPG
Ich hatte die Spulen (und damit den Weg der Kerne, die diese
zuruecklegen mussten) wesentlich laenger in Erinnerung. Ich war
damals aber auch noch kleiner, vielleicht liegt es daran.

Wenns ganz dringend ist, kann ich mich doch noch auf die Suche
nach dem Schaltplan machen ;-)
Nein, lass mal. Die Bilder sind schoen, vielleicht interessiert sich
eines der Online-Rundfunk-Museum, die von Begeisterten betrieben
werden, dafuer.

Danke!

Gruss

Peter Blancke

--
Hoc est enim verbum meum!
 

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