Platinen beschichten mit Positiv20

J

Johannes Bauer

Guest
Hallo Gruppe,

da ich heute seit längerem wieder mal eine Platine gemacht hab und was
neues ausprobiert habe, wolle ich kurz mal meine Erfahrung schildern:
ich hatte noch eine Dose Positiv20 über, welches ich heute zum ersten
Mal richtig genutzt habe. Und mit etwas Übung habe ich damit großartige
Ergebnisse erzielt!

Da ich eh ein neues Belichtungsgerät habe (ich bin auf die Edelvariante,
4xGesichtsbräuner Röhren im Scannergehäuse, umgestiegen), musste ich
eine neue Belichtungsreihe machen. Dabei habe ich erstmal eine
vorbeschichtete Platine ruiniert (total überbelichtet). Dann habe ich
mit den NaOH den Lack ganz entfernt, getrocknet und mit Positiv20
eingesprüht.

Es sieht irgendwie so aus, als ob der Lack an einigen Stellen dicker und
an anderen dünner wäre, das hat meine Ergebnisse aber nicht beeinträchtigt.

In der Mikrowelle dann die Oberhitze angemacht, ca. 1-2 Minuten anglühen
lassen. Geschätzte Temperatur im Mittelpunkt: 150°C. Tür auf, Platine
(auf Alufolie gelegt) in die Mitte. 10-15 Minuten drin lassen, Lack ist
perfekt! Dann belichten: mit meinem neuen Belichtungsgerät nur 10
Sekunden (!), entwickelt mit Standarddosis NaOH (10g/1l), geätzt mit
meinem ewig alten FeCl3 (ca. 80°C, 15 Minuten).

Perfektes Ergebnis. Nur weil die Leute immer so auf das Positiv20
schimpfen, ich find's klasse. Besonders weil man, wenn man das Belichten
verhunzt hat, das Basismaterial gleich weiter verwenden kann.

Beim Ätzen ist mir aufgefallen, das unten in meiner Lösung noch ca. 5mm
dick FeCl3-Schlacke lag... ist das Zeug (Sonder!)Müll oder hab ich nur
beim Anrühren zu viel Granulat reingekippt, so dass die Lösung bereits
gesättigt ist?

Gute Nacht,
Johannes
 
Hallo,

"Johannes Bauer" <dfnsonfsduifb@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:ceto13x17f.ln2@snifftop.sniffdomain...
Hallo Gruppe,

Beim Ätzen ist mir aufgefallen, das unten in meiner Lösung noch ca. 5mm
dick FeCl3-Schlacke lag... ist das Zeug (Sonder!)Müll oder hab ich nur
beim Anrühren zu viel Granulat reingekippt, so dass die Lösung bereits
gesättigt ist?
Das ist keine Schlacke sondern Schlamm.
Der ist normal bei Eisen(III)chlorid, da das Zeug ja nicht
100% rein ist. Es sind immer unlösliche Bestandteile (Rost?)
enthalten. Das kann man umgehen, indem man die frische Lösung
vor dem Einsatz filtert.
Der sich nach und nach bildente Kupferschlamm kann mit der
Zugabe von Salzsäure gelöst werden.

Gruß Ingo
 
Ich habe über viele Jahre gute Erfahrungen mit Positiv-20 gemacht.
Verwende allerdings eine andere Ätzlösung (HCl/H2O2), da dabei kein
Schlamm entsteht und die Ergebnisse besser sind. Details dazu auf
folgender Webseite:
http://www.vias.org/mikroelektronik/pcb_etching.html

Grüße, Hans
 
Johannes Bauer <dfnsonfsduifb@gmx.de> wrote:

Perfektes Ergebnis. Nur weil die Leute immer so auf das Positiv20
schimpfen, ich find's klasse. Besonders weil man, wenn man das Belichten
verhunzt hat, das Basismaterial gleich weiter verwenden kann.
Naja, kommt drauf an was du machst. Das Problem ist den Lack staubfrei
zu bekommen. Bei SMD ist das etwas problematisch. Fuer grobe Sachen
kann man aber sicher damit arbeiten.

Allerdings braucht es in der Tat hoechstens 1/10 der Belichtungszeit
einer Bungardplatine. Koennte fuer Leute die mit Baumarktstrahlern
belichten eine interessante Alternative sein.

Olaf
 

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