Parallelkompensation

F

Frank Ambiel

Guest
Hallo,

kann mir jemand erklären, warum man bei der Parallelkompensation nicht auf
cos phi =1 kompensieren sollte?
Solange man den Kondesatorstrom im Auge behält und Wirkleistung vorhanden
ist, dürfte doch eigentlich nichts schief gehen, oder?
Gruss
Frank
 
| kann mir jemand erklären, warum man bei der Parallelkompensation
nicht auf
| cos phi =1 kompensieren sollte?

Hallo Frank,
auf 1 kompensiert bedeutet, den Schwingkreis genau auf Resonanz zu
bringen. Das geht oft nicht richtig gut...

Martin
 
Hi!


Du benötigst, wenn Du z.B. von Cos Phi 0,7 auf Cos Phi 1 kompensierst,
über 250% der Blindleistung, die zur Kompensation auf Cos Phi 0,9
ausreichen würde.

Die Strombelastung der Leitungen verringert sich gleichermaßen nur um 10%.

Lohnt also kaum.


Man kann es natürlich machen, wenn man sicherstellt, dass die
Kompensation nur zugeschaltet wird, wenn Verbindung zum Lichtnetz
besteht. Dann kein keine Resonanzüberhöhung der Spannung auftreten.

Viele Verbraucher (z.B. Trafos, die einen Induktionsscheitelwert nahe
der Sättigung aufweisen) ziehen allerdings auch
signifikante Oberwellenströme.

Hier hilft eine Kompensation Grundwellenblindleistung gar nicht.


Gruß,
Ulrich Lukas
 
"Martin Schönegg"
<martin.schoenegg#und_hier_ist_klar_was_hinkommt#@arcor.de> schrieb im
Newsbeitrag news:c6edgt$6qs$1@online.de...
| kann mir jemand erklären, warum man bei der Parallelkompensation
nicht auf
| cos phi =1 kompensieren sollte?

Hallo Frank,
auf 1 kompensiert bedeutet, den Schwingkreis genau auf Resonanz zu
bringen. Das geht oft nicht richtig gut...
Der Schwingkreis ist doch gedaempft - bei Parallelkompensation- z.B. durch
die Lampe.
Der Strom durch den Kondensator ist doch immer: Ic = wC U, mehr geht doch
gar nicht.
Und der Strom im Lastkreis bleibt ja nach wie vor der gleiche.
U^2 = Ur^2+Ul^2
und Z^2 = R^2+L^2
Also wo ist das Problem?

Gruss
Frank
 
"Ulrich Lukas" <neodym123@gmx.de> schrieb im Newsbeitrag
news:c6eh7s$ktm$01$1@news.t-online.com...
Hi!


Du benötigst, wenn Du z.B. von Cos Phi 0,7 auf Cos Phi 1 kompensierst,
über 250% der Blindleistung, die zur Kompensation auf Cos Phi 0,9
ausreichen würde.

Wie kommst du denn darauf?
Ich bekomme knapp den Faktor 2 heraus, klar -der Kondensator muss im Falle 2
größer sein, aber das ist doch kein Hinderungsgrund.


Die Strombelastung der Leitungen verringert sich gleichermaßen nur um 10%.

Lohnt also kaum.


Man kann es natürlich machen, wenn man sicherstellt, dass die
Kompensation nur zugeschaltet wird, wenn Verbindung zum Lichtnetz
besteht. Dann kein keine Resonanzüberhöhung der Spannung auftreten.

Viele Verbraucher (z.B. Trafos, die einen Induktionsscheitelwert nahe
der Sättigung aufweisen) ziehen allerdings auch
signifikante Oberwellenströme.

Hier hilft eine Kompensation Grundwellenblindleistung gar nicht.


Gruß,
Ulrich Lukas
 
Hallo, Frank!


Frank Ambiel wrote:
Ja! Der Faktor ist nicht 2,5 sondern nur 1,9.
Ich hatte mich auf dem Taschenrechner verrechnet.


Allerdings ist die knapp doppelte Kompensationskapazität
schon wenig sinnvoll, wenn das EVU nur Cos(Phi) von 0,9 fordert.

Wenn man die Blindleistung bezahlen muss
(gibt ja solche Stromtarife), macht das natürlich Sinn.


Gruß,
Ulrich Lukas
 
Ulrich Lukas wrote:
Allerdings ist die knapp doppelte Kompensationskapazität
schon wenig sinnvoll, wenn das EVU nur Cos(Phi) von 0,9 fordert.
Die EVUs haben ja eh schon genügend Leitungskapazität,
die wollen doch gar nicht bis 1.0 oder gar auf die
kapazitive Seite.
Ausserdem: Doppelte Kapazität meist doppelt so
teuer, da die Anlagen modular aufgebaut werden.
Und bei doppelt so vielen Schränken geht doppelt so
häufig einer kaputt. Und ich penn am Samstagmorgen
lieber aus, als dass ich wieder so ein Ding
löschen gehe, wenn ich das mal aus aktuellem Anlass
erwähnen kann ;-[.

--
mfg Rolf Bombach
 
Frank Ambiel wrote:
auf 1 kompensiert bedeutet, den Schwingkreis genau auf Resonanz zu
bringen. Das geht oft nicht richtig gut...

Der Schwingkreis ist doch gedaempft - bei Parallelkompensation- z.B. durch
die Lampe.
Der Strom durch den Kondensator ist doch immer: Ic = wC U, mehr geht doch
gar nicht.
Und der Strom im Lastkreis bleibt ja nach wie vor der gleiche.
U^2 = Ur^2+Ul^2
und Z^2 = R^2+L^2
Also wo ist das Problem?
Das Problem ist, dass es im EVU immer wieder mal zu
unerklärlichen Ausfällen kommen kann. Da braucht man
einen Ausredenkatalog.
a) Feindeinwirkung. Ein Vorrat an gegrillten
Eichhörnchen in der Tiefkühle ist da hilfreich.
b) "Resonanz". Sehr beliebte Ausrede, insbesondere
wenn technisch weniger versierte fragen. Meist
in Zusammenhang mit Überschlägen und Lichtbögen
hochspannungsseitig.
c) (jede Idee willkommen)

--
mfg Rolf Bombach
 

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