NiCad und LiFePo4 mischen

F

Falk Willberg

Guest
Hallo zusammen,
ich habe hier 100 NiCad-Zellen (Neu 100Ah) in 20 BlĂścken mit 5 Zellen in
Reihe (SAFT STM 5-100 MRE) š).

Es ist allein wegen des Alters der Akkus (20 Jahre) zu erwarten, dass
frßher oder später einzelne BlÜcke unbrauchbar werden. Diese sind schwer
zu beschaffen und richtig teuer (200-600€).

Der maximale Entladestrom beträgt 200A fßr <30s, 150A wenige Minuten,
durchschnittlich 75A, geladen wird gesteuert durch einen Microcontroller
mit konstantem Strom (ca.17-20A) bis maximal 165V.

Angenommen, ein defekter Block (6V) wird durch zwei Zellen LiFePo4
(100Ah) mit passendem BMS ersetzt. Welche Komplikationen sind zu
erwarten? Da die NiCads wegen des Memory-Effektes volle Zyklen brauchen,
wird erst bei 20-40% Restladung geladen, während die Li-Chemie lieber
flache Zyklen hat. Da werde ich auf die NiCads RĂźcksicht nehmen.

Tiefentladung der Li-BlĂścke wird natĂźrlich Ăźberwacht, allerdings ist die
eher unwahrscheinlich, da die NiCads weniger Kapazität haben. Bei
niedrigen Aussentemperaturen kĂśnnte das aber schon passieren...

Ist die Idee vĂśllig daneben oder lohnt der Versuch?

Viele Grüße,
Falk
š) E-Auto Citroen Saxo electrique
--
Gegen extremistische LĂźgen muss man sich immer sachlich wehren.
Sonst bleiben die beim Leser hängen.
Auch wenn das bedeutet, dass man Off-Topic antworten muß.
 
On 06.11.19 22:41, Falk Willberg wrote:

Der maximale Entladestrom beträgt 200A fßr <30s, 150A wenige Minuten,
durchschnittlich 75A, geladen wird gesteuert durch einen Microcontroller
mit konstantem Strom (ca.17-20A) bis maximal 165V.

Nachtrag: Bei Rekuperation beträgt der Ladestrom maximal 75A.
 
On 06.11.19 22:41, Falk Willberg wrote:
Angenommen, ein defekter Block (6V) wird durch zwei Zellen LiFePo4
(100Ah) mit passendem BMS ersetzt. Welche Komplikationen sind zu
erwarten? Da die NiCads wegen des Memory-Effektes volle Zyklen brauchen,
wird erst bei 20-40% Restladung geladen, während die Li-Chemie lieber
flache Zyklen hat. Da werde ich auf die NiCads RĂźcksicht nehmen.

Ich sehe bei der Serienschaltung ein Problem.

NiCd musst du "Ăźberladen" um sie voll zu bekommen. Wenn eine Zelle voll
ist wird sie warm aber der Strom fliesst weiter so dass die anderen in
Serie weiter geladen werden.

Bei LiFePo4 ist das nicht so. Wenn sie voll wird steigt die Spannung
stark an. Um eine ZerstĂśrung zu vermeiden braucht es eine
Schutzschaltung, die dann ausschaltet. Dann fliesst aber kein Strom mehr
um die restlichen NiCd in Serie zu laden.

Das heisst, eine reine Schutzschaltung reicht nicht aus. Es braucht noch
eine Schaltung, die bei Überladung der LiFePo4-Zelle den Strom an ihr
vorbei leitet. Theoretisch kĂśnnte das eine zur Zelle parallel
geschaltete Zenerdiode sein. Praktisch wird die aber zu wenig genau und
nicht steil genug sein.


Einfacher wäre wohl die NiCd durch NiMH zu ersetzen, die sich recht
ähnlich verhalten. Falls nichts in passender GrÜsse zu finden ist
einfach eine passende Anzahl Rundzellen parallel und seriell schalten.
 
Am 06.11.19 um 22:41 schrieb Falk Willberg:

Angenommen, ein defekter Block (6V) wird durch zwei Zellen LiFePo4
(100Ah) mit passendem BMS ersetzt.

Mal kurz ein ganz anderer Gedanke... darf man das rechtlich Ăźberhaupt?
Ich hab mal im Kontext des Kewet El-Jet gelesen, daß die Besitzer ihre
liebe Not haben, dafĂźr noch Batterien (Blei) zu bekommen, da die nicht
mehr gebaut werden und bei Tausch oder Umbau auf was anderes die
Betriebserlaubnis erlÜschen wßrde. (Auf den Gedanken wär ich zwar nie
gekommen, aber in bin kein Autoschrauber und hab mit der Materie wenig
BerĂźhrung.)

Woanders hab ich dann wiederum gelesen, daß einer seinen El-Jet auf
LiFePo4 umgebaut hat und damit durch den TÜV gekommen ist - keine
Ahnung, ob das verallgemeinerbar ist oder er nur GlĂźck gehabt hat.

Vielleicht alles kein Problem, aber es kĂśnnte eine gute Idee sein, das
mal abzuklären, bevor du an zu schrauben fängst.

Hanno
--
The modern conservative is engaged in one of man's oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am 06.11.2019 um 22:41 schrieb Falk Willberg:
Angenommen, ein defekter Block (6V) wird durch zwei Zellen LiFePo4
(100Ah) mit passendem BMS ersetzt. Welche Komplikationen sind zu
erwarten? Da die NiCads wegen des Memory-Effektes volle Zyklen brauchen,
wird erst bei 20-40% Restladung geladen, während die Li-Chemie lieber
flache Zyklen hat. Da werde ich auf die NiCads RĂźcksicht nehmen.

Redest Du von solchen LiFePo4-Zellen:

https://www.ebay.de/itm/Winston-WB-LYP100AHA-Lithium-Eisenphospat-Akkumulator-Zelle-LiFeYPO4/113869938073?hash=item1a832

Hast Du damit irgendwelche Erfahrung?

Gruß Andreas
 
Hallo Andreas,

Du schriebst am Thu, 7 Nov 2019 12:25:45 +0100:

> Redest Du von solchen LiFePo4-Zellen:
^ AUA!
Nachdem das jetzt fast ein Dutzend mal so weh geetan hat, muß ich mal
wirklich lauf aufschreien: DAS HEISST LiFePO4 ! Mit GROSSEM "O" !
("Plenken" ist ABSICHT !)
Nämlich fßr:

> https://www.ebay.de/itm/Winston-WB-LYP100AHA-Lithium-Eisenphospat-Akkumulator-
Li Fe PO4
Zelle-LiFeYPO4/113869938073?hash=item1a832

Die falsche Schreibung wären "Lithium-Eisen-Polonium"-Zellen - wer wollte
mit sowas näher zu tun bekommen?

> Hast Du damit irgendwelche Erfahrung?

Damit gibt es keine Erfahrungen, weil es die nicht gibt!

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Mit freundlichen Grüßen, S. Schicktanz
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Am 07.11.2019 um 22:39 schrieb Sieghard Schicktanz:
Die falsche Schreibung wären "Lithium-Eisen-Polonium"-Zellen - wer wollte
mit sowas näher zu tun bekommen?

<ROTFL>

Hast Du damit irgendwelche Erfahrung?

Damit gibt es keine Erfahrungen, weil es die nicht gibt!

Recyclebare Radionuklidbatterien mit 210Po? <Duck weg>

O.J.
 
Sieghard Schicktanz schrieb:
Die falsche Schreibung wären "Lithium-Eisen-Polonium"-Zellen - wer wollte
mit sowas näher zu tun bekommen?

Gemach, in den Zeiten des Quadrat-Kobalts (Co²) sollte man das lockerer
nehmen.

--
mfg Rolf Bombach
 

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