Neues vom laengsgeregeltem Drecksnetzteil 13,8 V 20 A...

J

Juergen

Guest
Das alte Netzteil ist mit 13,8 V und 20 A angegeben ist und definitiv
nicht dauerlastfest.

Schaltplan:

https://de.scribd.com/document/318431351/fuente-alimentacion-DF1765-pdf

Nach einem längeren Thread hier vor 3 Jahren habe ich die durchlegierten
Transistoren \"VX2\" 4 x 2N3055 durch billige von Aliexpress in China
ersetzt. Die sitzen hinten am Gehäuse auf 2 großen Kühlkörpern. Danach
habe ich es erstmal weggestellt.

Damaliger Thread: Message-ID: <hftqe5Fel2iU1@mid.individual.net>

Kürzlich habe ich es mal wieder rausgekramt, für Starthilfe an einem
Motorrad wo die Batterie platt war. Über relativ dünne Kabel mit
Bananensteckern und Krokodilklemmen.

Danach habe ich es mal mit meiner elektronischen Last mit 10 A belastet,
die Ausgangsspannung blieb relativ konstant. Dabei ist mir aufgefallen,
dass es einen deutlichen Temperaturunterschied zwischen den beiden
Kühlkörpern gab. Einer richtig heiß, er andere fast kalt.

Erstmal ausgeschaltet lange gering belastet, entweder mit 1,5 oder 2 A,
für so ein Netzteil also fast nichts. Danach das gleiche Bild, diesmal
mit einem Laser-Thermometer nachgemessen. Auf dem \"kühlen Kühlkörper\"
hatten die Transistoren auf dem Gehäuse ca. 30 °C, auf der heißen Seite
48 und 56 °C. Außerdem zog das Teil rund 90 Watt aus dem Netz.

Jetzt wollte ich es wissen, Last auf 13 A hochgestellt. Nach 10 s piepst
sie und schaltet sich ab - Overload, 185 Watt überschritten. Das
Netzteil haute nun wieder > 26 Volt raus, die bei Belastung einbrechen.
Das ist letztlich die gleichgerichtete Trafospannung.

Frage mich nun, was da los war. Waren vorher die zwei \"kühlen\"
Transistoren kaputt oder bei beiden heißen? Und habe ich sie mit der
Starthilfe-Aktion gekillt? (Vorher hatte ich die Bleibatterie ein wenig
damit geladen, der Ladestrom sank recht schnell von 4 auf < 1 A. Da
wurden die Kühlkörper meiner Erinnerung nach noch nicht besonders heiß.)

cu.
Juergen

--
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\\ Freie Bits für freie Buerger \\
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Am 03.05.2023 um 16:29 schrieb Juergen:
Das alte Netzteil ist mit 13,8 V und 20 A angegeben ist und definitiv
nicht dauerlastfest.

Schaltplan:

https://de.scribd.com/document/318431351/fuente-alimentacion-DF1765-pdf

Nach einem längeren Thread hier vor 3 Jahren habe ich die durchlegierten
Transistoren \"VX2\" 4 x 2N3055 durch billige von Aliexpress in China
ersetzt. Die sitzen hinten am Gehäuse auf 2 großen Kühlkörpern. Danach
habe ich es erstmal weggestellt.

Damaliger Thread: Message-ID: <hftqe5Fel2iU1@mid.individual.net

Kürzlich habe ich es mal wieder rausgekramt, für Starthilfe an einem
Motorrad wo die Batterie platt war. Über relativ dünne Kabel mit
Bananensteckern und Krokodilklemmen.

Danach habe ich es mal mit meiner elektronischen Last mit 10 A belastet,
die Ausgangsspannung blieb relativ konstant. Dabei ist mir aufgefallen,
dass es einen deutlichen Temperaturunterschied zwischen den beiden
Kühlkörpern gab. Einer richtig heiß, er andere fast kalt.

Erstmal ausgeschaltet lange gering belastet, entweder mit 1,5 oder 2 A,
für so ein Netzteil also fast nichts. Danach das gleiche Bild, diesmal
mit einem Laser-Thermometer nachgemessen. Auf dem \"kühlen Kühlkörper\"
hatten die Transistoren auf dem Gehäuse ca. 30 °C, auf der heißen Seite
48 und 56 °C. Außerdem zog das Teil rund 90 Watt aus dem Netz.

Jetzt wollte ich es wissen, Last auf 13 A hochgestellt. Nach 10 s piepst
sie und schaltet sich ab - Overload, 185 Watt überschritten. Das
Netzteil haute nun wieder > 26 Volt raus, die bei Belastung einbrechen.
Das ist letztlich die gleichgerichtete Trafospannung.

Frage mich nun, was da los war. Waren vorher die zwei \"kühlen\"
Transistoren kaputt oder bei beiden heißen? Und habe ich sie mit der
Starthilfe-Aktion gekillt? (Vorher hatte ich die Bleibatterie ein wenig
damit geladen, der Ladestrom sank recht schnell von 4 auf < 1 A. Da
wurden die Kühlkörper meiner Erinnerung nach noch nicht besonders heiß.)

Denk mal über Marken-2N3055 und Emitterwiderstände nach ...

:)
 
Am 03.05.23 um 16:29 schrieb Juergen:
Transistoren kaputt oder bei beiden heißen? Und habe ich sie mit der
Starthilfe-Aktion gekillt? (Vorher hatte ich die Bleibatterie ein wenig

Wäre mal ein Ansatz zu prüfen ob das Netzteil mit einer Rückwärts
eingespeisten Spannung (von der Starterbatterie) einverstanden ist...
Und im weiteren was die Lichtmaschine ausspuckt wenn der Motor ans
laufen gekommen ist.

Gerald
 
\"Juergen\" schrieb:
Das alte Netzteil ist mit 13,8 V und 20 A angegeben ist und definitiv
nicht dauerlastfest.

Schaltplan:

https://de.scribd.com/document/318431351/fuente-alimentacion-DF1765-pdf

Frage mich nun, was da los war. Waren vorher die zwei \"kühlen\"
Transistoren kaputt oder bei beiden heißen?

Ich hatte, vor etwa 25 Jahren, öfter mit Netzteilen mit 2N3055 zu tun,
normal bringen die, wenn sie kaputt sind, nichts mehr am Ausgang raus.
Also es könnte durchaus sein daß die Transistoren auf den kalten
Kühlkörper schon kaputt waren. Wenn man die Transistoren aber so
parallel schaltet kann es auch sein daß einige etwas von den Werten
abweichen und dann wärmer werden. Man müßte sie am Ausgang
auseinander schalten und einzeln messen um sicher zu gehen.

Frank
 
Am 03.05.23 um 16:29 schrieb Juergen:

Nach einem längeren Thread hier vor 3 Jahren habe ich die durchlegierten
Transistoren \"VX2\" 4 x 2N3055 durch billige von Aliexpress in China
ersetzt.

Versteh ich das richtig: Du hast als Ersatz Aliexpress-Bauteile, die mit
guter Chance gefälscht sind, eingesetzt, und wunderst dich dann, daß es
gleich wieder kaputtgeht?

Na sowas. Woran kann das bloß liegen.

Die sitzen hinten am Gehäuse auf 2 großen Kühlkörpern. Danach
habe ich es erstmal weggestellt.
[...]
Danach habe ich es mal mit meiner elektronischen Last mit 10 A belastet,
die Ausgangsspannung blieb relativ konstant. Dabei ist mir aufgefallen,
dass es einen deutlichen Temperaturunterschied zwischen den beiden
Kühlkörpern gab. Einer richtig heiß, er andere fast kalt.

Wundert mich jetzt nicht so richtig. Das sind parallelgeschaltete
Bipolartransistoren - die Exemplare mit einer wegen Exemplarstreuung
kleineren U(CE) sehen mehr Strom, der sie wärmer werden läßt, wodurch
der Strom weiter zunimmt, etc. Würden sie alle auf einem Kühlkörper
sitzen, bekämen wenigstens alle gleichermaßen den Temperatureffekt mit.
Ansonsten kann man auch mit Emitterwiderständen etwas gegenkoppeln.

[...]
Jetzt wollte ich es wissen, Last auf 13 A hochgestellt. Nach 10 s piepst
sie und schaltet sich ab - Overload, 185 Watt überschritten. Das
Netzteil haute nun wieder > 26 Volt raus, die bei Belastung einbrechen.
Das ist letztlich die gleichgerichtete Trafospannung.

Das werden dann wohl die vorgeblichen 2N3055 nicht abgekonnt haben.
Gerade diese TO-3 Leistungstransistoren werden sehr gerne gefälscht -
irgendwo im Netz hatte jemand mal ne Galerie mit >10 Die-Fotos, mit
riesigen Unterscheiden.

Auf die Schnelle finde ich nur

https://bradthx.blogspot.com/2016/04/counterfeit-2n3055-transistors-from-ebay.html

aber auch da ist das Problem offensichtlich. Und das war nicht mal
Aliexpress.

Versuchs mal mit Bauteilen von einem Distributor. Und thermischer
Kopplung aller Transistoren.

Hanno

--
The modern conservative is engaged in one of man\'s oldest exercises in
moral philosophy; that is, the search for a superior moral justification
for selfishness.
- John Kenneth Galbraith
 
Am Wed, 3 May 2023 19:10:48 +0200 schrieb Gerald Oppen
<Gerald.Oppen@web.de> zum Thema \"Re: Neues vom laengsgeregeltem
Drecksnetzteil 13,8 V 20 A\":

Am 03.05.23 um 16:29 schrieb Juergen:
Transistoren kaputt oder bei beiden heißen? Und habe ich sie mit der
Starthilfe-Aktion gekillt? (Vorher hatte ich die Bleibatterie ein wenig

Wäre mal ein Ansatz zu prüfen ob das Netzteil mit einer Rückwärts
eingespeisten Spannung (von der Starterbatterie) einverstanden ist...
Und im weiteren was die Lichtmaschine ausspuckt wenn der Motor ans
laufen gekommen ist.

Die Batterie ist platt. Hatte sie vorher ein wenig mit diesem Netzteil
geladen, weil das automatische Ladegerät recht schnell > 14,4 V erreicht
und dann abschaltete, woraufhin die Spannung an der Batterie wieder auf
< 13 V fiel. Die Batterie hat also sicher keine höhere Rückspannung
eingespeist. Die Lichtmaschine auch nicht, im Standgas < 13 V an der
Batterie. Ich wollte die Boardspannung messen, also ob die Batterie im
Fahrbetrieb überhaupt geladen wird, und hab deshalb das Netzteil nach
dem Starten abgesteckt.

cu.
Juergen

--
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\\ Freie Bits für freie Buerger \\
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Am 03.05.23 um 16:46 schrieb Leo Baumann:
Am 03.05.2023 um 16:29 schrieb Juergen:
Das alte Netzteil ist mit 13,8 V und 20 A angegeben ist und definitiv
nicht dauerlastfest.

Schaltplan:

https://de.scribd.com/document/318431351/fuente-alimentacion-DF1765-pdf

Nach einem längeren Thread hier vor 3 Jahren habe ich die durchlegierten
Transistoren \"VX2\" 4 x 2N3055 durch billige von Aliexpress in China
ersetzt. Die sitzen hinten am Gehäuse auf 2 großen Kühlkörpern. Danach
habe ich es erstmal weggestellt.

Frage mich nun, was da los war. Waren vorher die zwei \"kühlen\"
Transistoren kaputt oder bei beiden heißen? Und habe ich sie mit der
Starthilfe-Aktion gekillt? (Vorher hatte ich die Bleibatterie ein wenig
damit geladen, der Ladestrom sank recht schnell von 4 auf < 1 A. Da
wurden die Kühlkörper meiner Erinnerung nach noch nicht besonders heiß.)

Denk mal über Marken-2N3055 und Emitterwiderstände nach ...

Hallo,

die 4 parallel geschaltenen Transistoren in der Ausgangsstufe waren
sicherlich selektiert auf gleiche Stromverstärkung und
Basis-Emitterspannung.

Ansonsten teilt sich die Verlustleistung so auf, das einer den meisten
Strom liefert, überhitzt und durchbrennt, danach ist der Nächste dran.

Man kann stattdessen auch Emitterwiderstände zusätzlich einbauen.
Daran sollten bei Höchstlast ca. 0,7 V abfallen (also etwa 0,15 Ohm mit
5 W o.Ä.) dadurch wird der Strom besser auf die 4 Transistoren aufgeteilt.

Die Transistoren sollten auch solide mit Wärmeleitpaste montiert werden.

Wahrscheinlich muss man dann auch weitere Bauteile anpassen.

An den Emitterwiderständen kann man dann auch leicht über den
Spannungsabfall messen ob sich der Strom gleichmäßig auf die
Transistoren aufteilt.

Eine Vorselektion schadet dennoch nicht.

https://www.funkbasis.de/download/file.php?id=13882&mode=view


Bernd Mayer
 
Hi Juergen,
Das alte Netzteil ist mit 13,8 V und 20 A angegeben ist und definitiv
nicht dauerlastfest.
https://de.scribd.com/document/318431351/fuente-alimentacion-DF1765-pdf

Broken by design würde ich sagen. Jeder, der mal die Diodenkennlinie
gegen die Temperatur gesehen hat, weiß es, oder könnte es wissen, dass
man nie und nimmer vier Leistungstransistoren einfach parallel hängen
darf. So gut kannst Du die nie koppeln, auch nicht auf einem gemeinsamen
Kühlblech.

Danach habe ich es mal mit meiner elektronischen Last mit 10 A belastet,
die Ausgangsspannung blieb relativ konstant. Dabei ist mir aufgefallen,
dass es einen deutlichen Temperaturunterschied zwischen den beiden
Kühlkörpern gab. Einer richtig heiß, er andere fast kalt.

Spätestens jetzt wäre es doch angesagt gewesen, nach der Ursache zu
sehen, statt sinnlos zerstörerisch weiter zu wursteln.

Erstmal ausgeschaltet lange gering belastet, entweder mit 1,5 oder 2 A,
für so ein Netzteil also fast nichts.

Was wolltest Du damit erreichen?

> Danach das gleiche Bild, diesmal mit einem Laser-Thermometer nachgemessen.

Du meinst ein IR-Thermometer mit Laserdioden-Zielhilfe ;-)

Auf dem \"kühlen Kühlkörper\"
hatten die Transistoren auf dem Gehäuse ca. 30 °C, auf der heißen Seite
48 und 56 °C. Außerdem zog das Teil rund 90 Watt aus dem Netz.

Fazit dieses Tests?

> Jetzt wollte ich es wissen, Last auf 13 A hochgestellt.

Du hättest auch den Vorschlaghammer nehmen können, die Erkenntnishöhe
wäre ähnlich gewesen.

Frage mich nun, was da los war. Waren vorher die zwei \"kühlen\"
Transistoren kaputt oder bei beiden heißen?

Vor Deiner vorhersehbaren Zerstöraktion hätte man das ermitteln können,
jetzt nicht mehr. Jetzt bleiben mehr oder weniger fundierte Vermutungen.

Wie bereits vorgeschlagen wurde, gehören in die Emitterleitungen
Symmetrierwiderstände. Die Selektiererei kannst Du Dir dann weitgehend
schenken. Sei nicht zu kleinlich mit den Widerständen. Wenn Du bei 20 A
noch einigermaßen wenig Brummspannung erwartest, solltest Du auch die
Kondensatoren ein wenig aufrüsten, dann bleibt Dir auch mehr
Spannungsreserve an den Emitterwiderständen.

Marte
 
Hanno Foest schrieb:
Das werden dann wohl die vorgeblichen 2N3055 nicht abgekonnt haben. Gerade diese TO-3 Leistungstransistoren werden sehr gerne gefälscht - irgendwo im Netz hatte jemand mal ne Galerie mit >10
Die-Fotos, mit riesigen Unterscheiden.

Auf die Schnelle finde ich nur

https://bradthx.blogspot.com/2016/04/counterfeit-2n3055-transistors-from-ebay.html

Die riesigen Unterschiede sind nicht nur auf Fakes zurückzuführen.
Das Problem ist, das die JEDEC-Bezeichnung nur Eckdaten festlegt und
nicht die interne Bauform wie bei Pro-electron.

Ich empfehle das entsprechende Kapitel in \"Troubleshooting analog circuits\".

Der 2N3055 war ursprünglich ein weitgehend unkaputtbarer einachdiffundierter
Leistungstransistor; selten hat man da Freilaufdioden vorgesehen.
Dann kamen Hometaxial/Epitaxial und schliesslich planare Bauweisen.
Der Transistor ist dann x mal schneller und y mal schneller kaputt,
aber dies innerhalb der Specs, falls das ein Trost sein soll.

Falls die ursprüngliche Schaltung auf Hometaxial ausgelegt sein sollte, darf
man sich nicht wundern, wenn Planartransistoren dann die Grätsche machen.

--
mfg Rolf Bombach
 

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